Arbeitsanweisung — Ventilspiel einstellenGültig für: Allgemein - Fahrzeugeigene Einstelleinrichtung |
V: 2013.05.30.03 || Tipps & Tricks - Übersicht || markt.de-Fahrzeugteile-Lexikon |
Allgemeines
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Ausstattung
- Sicherheitskleidung tragen
- Nur geeignetes Werkzeug verwenden
- Nur geeignete Ersatzteile bzw. Materialien verwenden
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Arbeitsweise
- Auf Sauberkeit achten
- Auf eigene Sicherheit achten
- Auf die Sicherheit Dritter achten
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Benötigte Werkzeuge
- Fühlerlehrenpaket
- Knarrenkasten
- Ring- / Maulschlüsselsortiment
- Schraubendrehersortiment
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Benötigte Ersatzteile / Material
- Ventildeckeldichtung
Ungültigkeitsklausel
Diese Arbeitsanweisung ist für alle Motoren verfasst, deren Ventilspiele ohne weitere Ersatzteile eingestellt werden können. Dies' geschieht beispielsweise durch Verstellen eines Exzenters, der den Abstand zwischen Nocken der Nockenwelle und Ventilbetätigungselement variabel gestaltet. Beispiel für einen solchen Motor ist der von BMW konstruierte M20-Motor.
Die Ventildeckeldichtung muss nicht unbedingt erneuert werden. Allerdings empfielt sich der Austausch, da die Dichtigkeit der Dichtung nur durch eine höhere Pressung wiedererlangt werden kann, die die Dichtung oder auch beteiligte Gewinde zerstört.
Das Einstellen des Ventilspiels ist eine äußerst wichtige Wartungsarbeit an einem Fahrzeug, die einmal im Jahr durchgeführt werden sollte. Das sorgfältige Arbeiten ist hier besonders wichtig, die durch eine falsche Einstellung mittelfristig zu einem Motorschaden führen kann. Grundsätzlich sollten als Einstellwerte die Herstellerangaben genutzt werden. Abweichende Werte, die auf Erfahrungen beruhen, sind dennoch möglich, sollten aber von einem Laien ohne die notwendigen Hintergrundkenntnisse nicht verwendet werden. Die meisten Motoren werden im kalten Zustand eingestellt; allerdings gibt es hier Ausnahmen, bei denen eine Einstelltemperatur eingehalten werden muss. Ist Ihnen die Einstellung im ablaufenden Zeitfenster der Einstelltemperatur nicht möglich, müssen Sie vor dem Weiterarbeiten, den Motor zunächst komplettieren und wieder warmfahren, um mit der Einstellung fortfahren zu können.
Müssen Sie, allerdings in den seltensten Fällen notwendig, einen Kompromiss zwischen dem einstellbaren Wert und dem Vorgegebenen eingehen, so wählen Sie möglichst ein Ventilspiel, das eher zu locker ist als zu stramm. Ist das Ventilspiel zu stramm besteht die Gefahr, dass die Ventile nicht korrekt von der Ventilfeder in den Ventilsitz gepresst werden können und eine Kühlung, hier besonders bei den Auslassventilen, nicht 100%ig möglich ist. Ein zu lockeres Ventilspiel hat Leistungsverlust und einen merklich höheren Verschleiss an allen beteiligten Komponenten zur Folge.
Auszuführende Arbeiten
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Vorbereitung
- Bringen Sie das Fahrzeug in eine geeignete Position.
- Sichern Sie das Fahrzeug gegen Bewegung jeglicher Art, z.B. Wegrollen.
- Schalten Sie die Zündung aus.
- Ziehen Sie den Zündschlüssel ab.
- Legen Sie den Unterlegkeil in evtl. abschüssiger (zu vermeiden) Richtung unter eines der hinteren Räder.
- Schalten Sie das Getriebe in den Leerlauf.
- Öffnen Sie die Motorhaube.
- Demontieren Sie den Ventildeckel:
- Unter Umständen müssen zuvor noch diverse Anbauteile bzw. Verkleidungen demontiert werden.
- Verschaffen Sie sich Zugang zur Kurbelwelle:
- Unter Umständen müssen zuvor noch andere Anbauteile bzw. Verkleidungen demontiert werden.
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Ventilspiel einstellen
Alle Schritte sind für jeden Zylinder bzw. jedes Ventil durchzuführen:
- Drehen Sie den Motor mit einem geeigneten Ringschlüssel soweit, dass das einzustellende Ventil vollständig geschlossen ist. Sicher geschlossen ist ein Ventil, wenn der Nocken von der Ventilbetätigungseinrichtung weg zeigt. In der Regel sind die Verstelleinheiten mit einer Hilfsbohrung o.Ä. versehen, um die Einstellarbeit zu erleichtern und feinere Abstufungen zu ermöglichen.
- Messen Sie mit der Fühlerlehre das aktuelle Ventilspiel:
- Führen Sie die Fühlerlehre mit dem vom Hersteller vorgeschriebenen Wert zwischen Nocken und Ventilbetätigungselement.
- Lässt sich die Fühlerlehre ohne jeglichen Widerstand einführen, ist das Ventilspiel zu groß.
- Lässt sich die Fühlerlehre nur mit großem Kraftaufwand oder gar nicht einführen, ist das Ventilspiel zu klein.
- Stecken Sie ein Hilfsmittel, bei BMW -Motoren einen kleinen Schraubendreher, in die Verstelleinheit ein.
- Lösen Sie mit einem geeigneten Schlüssel die Feststellschraube bzw. -mutter der Verstelleinheit.
- Bewegen Sie das Hilfsmittel so, dass Sie die Fühlerlehre leicht einklemmen.
- Ziehen Sie die Feststellschraube bzw. -mutter weider fest.
- Überprüfen Sie mit der Fühlerlehre nochmals das Ventilspiel.
- Die Fühlerlehre sollte sich mit einem leichten Widerstand bewegen lassen.
- Überprüfen Sie den Abstand mit der nächst größeren Fühlerlehre.
- Diese darf nur noch mit großem Kraftaufwand bzw. gar nicht mehr einzuführen sein.
- Überprüfen Sie den Abstand mit der nächst kleineren Fühlerlehre.
- Diese muss sich relativ leicht einführen lassen.
- Drehen Sie den Motor mit einem geeigneten Ringschlüssel soweit, dass das nächste einzustellende Ventil vollständig geschlossen ist.
- Wiederholen Sie die Einstellarbeiten für jedes Ventil.
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Abschließende Arbeiten
- Montieren Sie den Ventildeckel.
- Montieren Sie alle übrigen zuvor abgebauten Komponenten.
- Montieren Sie alle Verkleidungen.
- Vergewissern Sie sich über die Richtigkeit der durchgeführten Arbeiten.
Wissenswertes
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Neu oder gebraucht
Für die in diesem Artikel behandelte Arbeit ist die Ventildeckeldichtung zu beschaffen. Dichtungen werden grundsätzlich neu verwendet, um deren Funktion einwandfrei gewährleisten zu können.
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Das passende Ersatzteil
Für die in diesem Artikel beschriebenen Arbeiten ist zunächst kein Material notwendig. Bei Bedarf muss / sollte die Ventildeckeldichtung erneuert werden. Eine passende Ventildeckeldichtung finden Sie bei einem freien Ersatzteillieferant unter Angabe der Hersteller- und Typschlüsselnummer sowie des Baujahrs und des Motorkennbuchstabens Ihres Fahrzeugs. Einem Vertragshändler genügt in der Regel die Angabe der Fahrzeugidentifikationsnummer (FIN).
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Laufleistung
Das Ventilspiel sollte einmal jährlich kontrolliert und eingestellt werden. Bei dem Ventiltrieb handelt es sich um eine stark beanspruchte und schnell laufende Baugruppe, die hohen thermischen Belastungen ausgesetzt ist. Materialabnutzung und -ermüdung, teilweise unkontrollierte aber einkalkulierte Verformung spielen hier eine besondere Rolle.
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