Reparaturanleitung — AuspuffwechselGültig für: Allgemein |
V: 2013.05.30.02 || Tipps & Tricks - Übersicht || markt.de-Fahrzeugteile-Lexikon |
Allgemeines
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Ausstattung
- Sicherheitskleidung tragen
- Nur geeignetes Werkzeug verwenden
- Nur geeignete Ersatzteile bzw. Materialien verwenden
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Arbeitsweise
- Auf Sauberkeit achten
- Auf eigene Sicherheit achten
- Auf die Sicherheit Dritter achten
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Benötigte Werkzeuge
- Hammer
- Meissel
- Putzlappen
- Ring- / Maulschlüsselsortiment
- Schraubendrehersortiment
- Wagenheber
- Wasserpumpenzange
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Benötigte Ersatzteile / Material
- Anbausatz inkl. Dichtungen
- Auspuffdichtpaste
- Kupfermuttern
- Rostlöser
- Schalldämpfer nach Art des notwendigen Aufwands
- Schmirgelpapier
- Schrauben
Ungültigkeitsklausel
Diese Anleitung stellt einen allgemeingültigen Leitfaden zur Reparatur der Auspuffanlage dar. Sie ist im Prinzip auf jeden Pkw anzuwenden. In seltenen Fällen sind Zusatzarbeiten zu erledigen, um beispielsweise den Zugang zu der Auspuffanlage zu ermöglichen. Befestigungssysteme weichen bei verschiedenen Herstellern ab, allerdings ergeben sich entsprechende (De-)Montageschritte und -techniken im Verlauf der Reparatur. Die Ersatzteilliste ist ebenfalls allgemeingültig zu verstehen. Ersatzteile sind für das Fahrzeug entsprechend nach Hersteller- und Typschlüsselnummer bzw. nach Fahrzeugidentifikationsnummer zu beschaffen. Es ist zu empfehlen entsprechende neue Anbausätze zu verwenden, um Schwirigkeiten bei der Montage zu vermeiden. Dichtungen müssen grundsätzlich ersetzt werden, um Undichtigkeiten und Fehlfunktionen des Motors zu vermeiden. Eine undichte Auspuffanlage kann zu Nichtbestehen der gesetzlich vorgeschriebenen Abgasuntersuchung führen.
Auszuführende Arbeiten
Grundsätzlich gilt für den Austausch von Teilen einer Auspuffanlage, dass vom Motor aus im ganzen Strang erneuert wird. Muss beispielsweise der Mittelschalldämpfer erneuert werden, so ist auch der Endschalldämpfer zu erneuern. Gearbeitet wird bei der Demontage von hinten nach vorne, bei der Montage umgekehrt.
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Vorbereitung
Die Schritte 6-8 sind nur durchzuführen, wenn die Reparatur Auspuffteile umfasst bzw. anfasst, an die mit der Lambdasonde verbunden sind.
- Bringen Sie das Fahrzeug in eine geeignete Position.
- Sichern Sie das Fahrzeug gegen Bewegung jeglicher Art, z.B. Wegrollen.
- Schalten Sie die Zündung aus.
- Ziehen Sie den Zündschlüssel ab.
- Öffnen Sie die Mororhaube.
- Trennen Sie die elektrische Verbindung der Lambdasonde .
- Trennen Sie das Kabel der Lambdasonde aus den Halterungen.
- Führen Sie das Kabel zurück nach unten.
- Setzen Sie den Wagenheber an einer vom Hersteller vorgesehenen Stelle an.
- Bringen Sie den Wagen auf eine für Sie passende Arbeitshöhe.
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Demontage
Demontieren Sie die Auspuffanlage nur bis zu der Stelle, die für Ihre Reparatur notwendig ist. Die nachfolgenden Schritte der Demontage sind dann zu ignorieren.
- Sprühen Sie zunächst alle betroffenen Schraubverbindungen der Befestigungsschellen mit Rostlöser ein.
- Lassen Sie den Rostlöser eine angemessener Zeit einwirken.
- Lösen Sie die Schraubverbindungen mit geeigneten Ringschlüsseln.
- Lösen Sie die Halterung des Endschalldämpfers aus den Gummihalterungen.
- Verwendet Ihre Konstruktion eine Bauchschelle, die den gesamten Schalldämpfer umfasst, lösen Sie die Verschraubung der Schelle, um diesen aus der Halterung zu entnehmen.
- Bedienen Sie sich bei Schwergängigkeit hier an Rostlöser und nehmen Sie die Wasserpumpenzange zur Hilfe.
- Entfernen Sie den Endschalldämpfer.
- Lässt sich der Endschalldämpfer nicht von dem davor liegenden Auspuffrohr entfernen, behelfen Sie sich durch Aufbiegen des aussen liegenden Rohrs mit Hammer und Meissel. Seien sich im Klaren darüber, dass das aussenliegende Rohr dadurch beschädigt wird, und in der Regel ebenfalls erneuert werden muss, da die Dichtigkeit nicht wieder herzustellen ist.
- Führen Sie die gleichen Schritte für den Mittelschalldämpfer durch.
- Führen Sie die gleichen Schritte für den Katalysator durch. Achten Sie darauf, dass der Katalysator nicht beschädigt wird, beispielsweise durch Herunterfallen, falls er wieder installiert werden muss. Achten Sie auch auf Gewinde für die Befestigungsschrauben.
- Lösen Sie die Schraubverbindung zwischen Hosenrohr und Flexrohr.
- Achten Sie darauf Stehbolzen, die nicht ausgetauscht werden können, nicht zu beschädigen.
- In manchen Fällen liegt auch eine Kombination aus Hosen- und Flexrohr vor.
- Lösen Sie die Schraubverbindung zwischen Hosenrohr und Auspuffkrümmer.
- Entfernen Sie die alten Auspuffgummis aus den Halterungen am Fahrzeugboden.
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Montage
- Hängen Sie die neuen Auspuffgummis in die Halterungen am Fahrzeugboden ein. Behelfen Sie sich gegebenenfalls mit Rostlöser.
- Säubern Sie im Groben wiederzuverwendene Teile mit Schmirgelpapier.
- Montieren Sie das Hosenrohr unter Verwendung einer neuen Dichtung am Auspuffkrümmer.
- Verwenden Sie neue Muttern bzw. Schrauben und ziehen Sie diese fest.
- Montieren Sie das Flexrohr unter Verwendung einer neuen Dichtung am Hosenrohr.
- Verwenden Sie neue Muttern bzw. Schrauben und ziehen Sie diese fest. Um eine erhöhte Sicherheit für die Dichtheit zu erzielen, verwenden Sie an den Kontaktflächen Auspuffpaste.
- Stecken Sie den Mittelschalldämpfer auf, bzw. stellen Sie mit neuen Schrauben, Muttern und Dichtung eine lockere Verbindung her. Verwenden Sie für ein besseres Dichtergebnis die Auspuffpaste an der Kontaktfläche.
- Manche Systeme verwenden als Sicherung lange Schrauben mit Federn. Achten Sie auf deren Einbaulage.
- Hängen Sie die Halterungen des Mittelschalldämpfers in die neuen Auspuffgummis ein.
- Stecken Sie den Endschalldämpfer auf. Verwenden Sie auch hier für eine zuverlässige Dichtung Auspuffpaste.
- Hängen Sie die Halterungen des Endschalldämpfers in die neuen Aufpuffgummis ein.
- Richten Sie die noch losen Auspuffkomponenten aus. Achten Sie darauf, dass keines an die Karosserie schlägt.
- Ziehen Sie die noch losen Schraubverbindungen von vorne ausgehend fest.
- Überprüfen Sie durch Rütteln an der Gesamtanlage, ob diese an der Karoserie anschlägt. Korrigieren Sie eine eventuelle Fehlstellung.
- Starten Sie den Motor in Leerlauf.
- Verschließen Sie durch Gegenhalten des Putzlappens das Ende der Auspuffanlage.
- Achten Sie auf das Geräusch austretender Abgase im Abgasstrang.
- Korrigieren Sie eventuelle Undichtigkeiten.
- Vergewissern Sie sich über die Richtigkeit der durchgeführten Arbeiten.
Wissenswertes
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Neu oder gebraucht
Auspuffteile unterliegen einem ständigen Verschleiß und zählen somit auch zu den Verschleißteilen. Allerings ist deren individuelle Belastung verschieden. Je weiter weg sich eine Komponente vom Motor befindet, desto unattraktiver wird die Verwendung von Gebrauchtteilen. Teure Ersatzteile sind in der Regel der Katalysator und der Auspuffkrümmer. Hier kann, soweit technisch in Ordnung, der Einsatz von Gebrauchtteilen sinnvoll sein, da, grade bei älteren Fahrzeugen, die Investitionskosten einen bemerkenswerten Teil des Fahrzeugwertes erreichen können. Die Preise für Endschalldämpfer hingegen bewegen sich auch bei Neuteilen auf einem akzeptablen Niveau.
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Das passende Ersatzteil
Die richtigen Ersatzteile finden Sie im Zubehörhandel unter Angabe der Hersteller- und Typschlüsselnummer sowie des Motorkennbuchstabens. Die angegebenen Originalteilenummern helfen auch dem freien Handel. Bei einem Vertragshändler kann Ihnen mit der Angabe der Fahrzeugidentifizierungsnummer (FIN) weitergeholfen werden. Nehmen Sie Abstand von Ersatzteilen, die Sie nicht eindeutig Ihrem Fahrzeug zuordnen können.
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Laufleistung
Verschleiß an der Auspuffanlage ist normal und nicht zu verhindern. Allerdings können auch hier die Einzelkomponenten mehrere zehntausend Kilometer ihren Dienst tun oder sogar das Autoleben überleben. Hierzu gehören vor allem der Katalysator und der Auspuffkrümmer. Daher resultiert auch der hohe Einkaufspreis dieser Teile, da die allgemeine Nachfrage nicht sonderlich groß ist. Aber auch End- und Mittelschalldämpfer können schonend gefahren werden. So ist besonders für diese Teile wichtig, dass die Anlage möglichst schnell warm wird, damit das Kondenswasser der Verbrennung schnell verdampfen kann und sich nicht übermäßig in den Einzelkomponenten sammelt, da Durchrostung das mit Abstand größte Problem darstellt. Fahrzeuge mit Katalysator begünstigen diesen Verschleiß, da Teile des bei der Verbrennung entstehenden Abgases in H 2 O oxidiert werden. Ein Richtwert kann daher für die Laufleistung nicht angegeben werden. Fehler werden spätestens alle zwei Jahre bei der gesetzlich vorgeschriebenen Abgasuntersuchung festgestellt.
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