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Zweitnamen für mein Baby - Ja oder Nein? - Wie soll mein Kind heißen?
Soll mein Kind einen Zweitnamen bekommen oder ist das nur eine Modeerscheinung ohne Sinn? (Hier klicken zum Vergrößern).Die Namensgebung stellt viele werdende Eltern vor eine schwierige Entscheidung. Doch die Schwierigkeit liegt meist nicht nur in der Namensfindung. Auch die Möglichkeit, einen zweiten oder mehrere Vornamen für das Baby auszuwählen, bereitet vielen Paaren Kopfzerbrechen. Zweitnamen unterscheiden sich von Doppelnamen maßgeblich, da sie nicht durch einen Bindestrich an den ersten Namen angeknüpft werden. Tatsächlich kann man auch mehrere Zweitnamen besitzen. Dies ist häufig bei Spaniern, Portugiesen, Arabern und Adligen der Fall. Der Großteil der Bevölkerung besitzt nach wie vor nur einen Namen, aber der Anteil derer, die einen oder sogar mehrere Zweitnamen besitzen, steigt. Doch was spricht eigentlich für und was spricht gegen diese Alternative bei der Namensgebung?
Die Vorteile von Zweitnamen
Zweitnamen haben Tradition. Denkt man sich durch seinen Familienstammbaum, wird schnell klar, dass Zweitnamen bereits seit Generationen Verwendung haben. Teils werden Zweitnamen dazu benutzt, einen Vornamen, welcher Familientradition hat, weiterzugeben. Auch stellt ein Zweitname eine wunderbare Möglichkeit dar, das Kind mit einer Person, die in einem ganz besonderen Verhältnis zu ihm steht, namentlich zu verbinden. So ist es nicht unüblich, dem Baby den Namen der Patentante oder des Patenonkels, eventuell auch in abgewandelter Form, zu geben. So wird aus dem Patenonkel Daniel schnell der Zweitname Daniela für das Neugeborene. Auch was die Entscheidungsfreudigkeit bei der Namensgebung angeht, kann ein Zweitname Abhilfe schaffen. Bei Gefallen an mehreren Namen ist es somit eine praktische Möglichkeit, diese im ganzen Namen des Kindes zu verwenden. Dadurch können Paare, denen eine Einigung schwer fällt, einen Kompromiss finden. Ein Zweitname bietet sich ebenso an, um den Erstnamen eine besondere Note zu verleihen. Mit der richtigen Kombination kann ein wohliger Klang bei Aussprache des vollen Namens entstehen. Deswegen ist darauf zu achten, dass alle Namen klanglich zusammenpassen.
Auch eine eindeutige Geschlechtsbestimmung, wenn der erste Vorname unter die Unisex-Namen fällt, ist ein großer Vorteil des Zweitnamens. Möchten Sie Ihr Mädchen zum Beispiel Sascha nennen, kann das später für Ihr Kind zu Nachteilen führen, da viele diesen Namen automatisch mit einem Jungen verbinden. Also wählen Sie einen eindeutig weiblichen Zweitnamen, um Missverständnisse vorzubeugen. Sie könnten Ihr Mädchen Beispielsweise Sascha Alina nennen und so würde jeder anhand des Zweitnamen erkennen, dass es sich um eine weibliche Person handelt. Viele Eltern geben Ihrem Kind auch einen außergewöhnlichen Zweitnamen, da Sie sich nicht trauen diesen als Erstnamen zu verwenden. Vielleicht wollen Sie Ihrem Kind auch einen typischen Namen geben, von dem Sie wissen, dass es viele Kinder mit diesem Namen gibt. Geben Sie Ihrem Kind also einen außergewöhnlicheren Zweitnamen, damit es sich von der Masse abhebt. Das kann vor allem in der Schule und dem Kindergarten von Vorteil sein, wenn zahlreiche Emmas, Sarahs oder Julias in einem Raum sitzen.
Vielleicht lieber doch nicht - die Nachteile
Einige Eltern ärgern sich später, dass Sie den einen Namen, schon dem ersten Kind als Zweitnamen gegeben haben.Natürlich können Zweitnamen nach der Namensgebung im Nirvana verschwinden. Viele Menschen sehen Zweitnamen daher als bloßen Ballast, da diese eher selten verwendet werden. Auch gilt zu bedenken, dass die Vergabe eines Zweitnamens, bei Geburt eines zweiten Kindes des gleichen Geschlechts, eine ärgerliche "Ressourcenverwendung" darstellen kann. Viele Eltern ärgern sich im Nachhinein, dass Sie den schönen Namen, den Sie so toll finden, schon dem anderen Kind als Zweitnamen gegeben haben und dieser sowieso nicht verwendet wird. Wer zu einer Familie gehört, in der Kleinigkeiten oftmals zum Zwist führen, sollte wohl keine Zweitnamen mit Bezug auf andere Familienmitglieder vergeben. Nicht selten führte die Namensgebung des Enkels zu riesigen Streitereien, denn warum soll das Kleine denn nur den Namen des einen Opas bekommen? Wer mit solchen Reaktionen von Seiten der Familie rechnet, wird das Vorhaben, dem Baby einen Zweitnamen zu geben, schnell wieder verwerfen. Einen zweiten Namen aus Trendgründen zu vergeben, kann ebenfalls schnell nach hinten losgehen. Lässt man sich von seinem Umfeld beeinflussen, in dem Zweitnamen gerade die Runde machen, kann es schnell an Inspiration mangeln. Wenn Sie einen Namen gefunden haben, mit dem alle zufrieden sind, sollten Sie nicht zwanghaft nach einem Zweitnamen suchen. Ihr Kind wird sicherlich auch mit nur einem Namen glücklich.
Zweitnamen-Tipps:
- Testen Sie, ob sich der ganze Name Ihres Kindes flüssig sprechen lässt (Vor-, Zweit-, und Nachname).
- Es klingt häufig besser, wenn der kürzere Name vorne steht (Lea Sophia statt Sophia Lea).
- Zweitnamen, die auf der zweiten Silbe betont werden, passen eigentlich immer (z.B. Marie).
- Erst- und Zweitnamen sollten sich nicht reimen (z.B. Anna Hanna)
- Auch Alliterationen, also den gleichen Buchstaben für Vor- und Nachname (z.B. Hans Horst), sollten mit bedacht gewählt werden. Vor allem, wenn der Nachname auch noch mit dem selben Buchstaben anfängt.
Zweitnamen-Trends - Hilfe für die Namensfindung
In den letzten Jahrzehnten sind vor allem kurze Namen wie Marie, Lena, Sophie, Luca, Leon, Andre als Zweitnamen sehr beliebt. Kurze Zweitnamen lassen sich ideal zu ebenso kurzen als auch längeren Erstnamen kombinieren, ohne eine allzu lange Namenswurst entstehen zu lassen. Auch bei Promis ist die Zweitnamensgebung sehr beliebt. Allerdings greifen die meisten Prominenten dabei auf für den Alltag eines "Normalos" eher ungeeignete Namen zurück. Diese ungewöhnlichen Kombinationen sollten aus Liebe zu Ihrem Kind nicht zum Vorbild genommen werden.
Die beliebtesten Zweitnamen für Jungen und Mädchen haben sich in den letzten Jahren kaum geändert.
Die fünf beliebtesten Zweitnamen für Mädchen haben sich in den vergangenen Jahren kaum geändert und heißen noch immer Sofie / Sophie, Marie, Maria, Sofia / Sophia und Louise / Luise. Auch bei den Jungs halten sich seit Jahren die gleichen Namen in den oberen Rängen, lediglich Ihre Platzierung variiert von Jahr zu Jahr. Die fünf beliebtesten Zweitnamen lauten, Alexander, Elias, Maximilian, Luca und Paul. Weitere sehr beliebte Varianten für den zweiten Namen sind, für Mädchen: Emilia, Charlotte, Louisa / Luisa, Katharina, Elisabeth und für Jungen: Joel, Luis / Louis, Noel, Johann, Carl / Karl. Wichtig ist dabei natürlich immer, dass der Erst- und der Zweitname harmonisch miteinander klingen.
Fazit
Ob Sie Ihrem Kind einen oder vielleicht sogar mehrere Zweitnamen geben wollen, ist einzig und allein die Entscheidung der Eltern. Allerdings sollten Sie sich nicht selbst zwingen, unbedingt einen Namen zu finden. Wenn Sie keine Idee haben, dann lassen Sie es. Ein Zweitname ist absolut kein Muss. Wenn Ihnen aber ein toller Zweitname vorschwebt, dann lassen Sie sich auch nicht von der Familie oder Freunden reinreden. Es ist Ihr Kind und Ihre Entscheidung. Wägen Sie dennoch die oben gennanten Vor- und Nachteile gut ab und entscheiden Sie dann.
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