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Alternativen zur Muttermilch

Grafik Babyflasche Wenn das Baby nicht mit Muttermilch gestillt werden kann, müssen Alternativen gefunden werden. (Einfach klicken zum Vergrößern)

In den ersten sechs Monaten nach der Geburt stellt die Muttermilch die beste Nahrung für ein Neugeborenes dar. Die Muttermilch ist immer richtig temperiert und speziell auf die Bedürfnisse von Säuglingen abgestimmt: So enthält sie etwa weniger Eiweiß als Kuhmilch. Außerdem beinhaltet Muttermilch mehr Laktose und spezielle Antikörper, die dem Kind bei der Abwehr von Krankheitserregern helfen. Sofern Sie Ihr Kind jedoch nicht stillen können, sind Alternativen gefragt, damit Ihr Kind dennoch alle wichtigen Nährstoffe erhält. Dabei ist auf einige wichtige Details zu achten.

Inhaltsverzeichnis

  1. Vor- und Nachteile möglicher Alternativen
  2. Künstliche Säuglingsnahrung
  3. Selbsthergestellte Säuglingsnahrung
  4. Alternativen für Allergiker
  5. Vitamin-D-Ausgleich und Folgenahrung

Vor- und Nachteile möglicher Alternativen

Überaus wichtig ist der Umstand, dass das Kind in den ersten Lebensmonaten noch nicht über ein ausgeprägtes Immunsystem verfügt und dadurch besonders anfällig für die Entwicklung von Allergien ist. Diese Sensibilität wird beispielsweise durch eine Fütterung mit Kuhmilch hervorgerufen:

 
  • Kuhmilch
    Kuhvollmilch als Ersatz für Muttermilch ist im gesamten ersten Lebensjahr Ihres Kindes nicht zu empfehlen. Der hohe Eiweißgehalt belastet die Nieren des Kindes; es entwickelt sich im schlimmsten Falle eine Kuhmilcheiweißallergie. In der Kuhmilch fehlen zudem wichtige Nährstoffe wie Eisen, Jod oder Vitamine, was bei Ihrem Baby zu einem Eisenmangel führen kann. Auch Roh- und Frischmilch stellen keinen adäquaten Ersatz dar, da die Hygienerisiken bei der Ernährung mit diesen Milcharten einfach zu hoch sind. Nach dem ersten Geburtstag können Sie Ihrem Kind pasteurisiert oder ultrahocherhitze Milch mit normalen Fettgehalt geben.

  • Ziegenmilch
    Ziegenmilch ist der Kuhmilch ähnlich, enthält allerdings wenig Vitamin B12 und Folsäure. Eine Ernährung mit Ziegenmilch kann bei Ihrem Kind also zu einem Mangel führen. Auch als Ersatz für Kuhmilchallergiker ist Ziegenmilch schlecht geeignet, da diese meist auch auf die Milch von Ziegen allergisch reagieren.
Bild Pferd mit FohlenStutenmilch ist menschlicher Milch sehr ähnlich, sollte aber nicht als Ersatz dienen.
  • Schafmilch
    Um Allergien vorzubeugen, ist auch Schafmilch nicht geeignet. Die Eiweißbestandteile ähneln nämlich denen von Kuh- und Ziegenmilch. Dafür hat Schafmilch einen höheren Fett-, Eiweiß-, Energie und Mineralstoffgehalt als Muttermilch. Als Ersatz ist sie trotzdem nicht zu empfehlen.

  • Stutenmilch
    Der Energie- und Mineralstoffgehalt von Stutenmilch ist nicht an den Menschen angepasst, obwohl sie der Muttermilch aus ernährungsphysiologischer Sicht am ähnlichsten ist. Sie ist nicht als Muttermilchersatz zu empfehlen, da das Risiko einer Allergieentwicklung zu hoch ist.

  • Pflanzenmilch
    Auch pflanzliche Milchprodukte wie Reis-, Soja- und Mandelmilch sind keine empfehlenswerten Alternativen zur Muttermilch. Sie enthalten nur wenig Nährstoffe (Eisen, Jod und die wichtigen B-Vitamine) und sind von geringer biologischer Wertigkeit. Die Ernährung mit Pflanzenmilch kann bei Ihrem Baby zu Mangelerscheinungen sowie Wachstums- und Entwicklungsstörungen führen.

Empfehlenserte Alternative: künstliche Säuglingsnahrung

Eine geeignete Alternative zur Muttermilch ist die sogenannte künstliche Säuglingsnahrung. Diese ist in verschiedenen Varianten in Apotheken und Drogerien erhältlich. Sie ist in Bezug auf die enthaltenen Nährstoffe der Muttermilch nachempfunden und stellt somit die bestmögliche Nahrungsalternative zur Muttermilch für einen Säugling dar. Auf den Packungen von Säuglingsnahrung finden Sie detaillierte Mengenangaben zu enthaltenen Inhaltsstoffen. In Deutschland wird in Bezug auf die künstliche Säuglingsnahrung zwischen der Pre-Nahrung und der 1-Nahrung unterschieden:

Bild Frau stillt Baby Muttermilch kann durch keine andere Milch vollständig ersetzt werden.
  • Insbesondere die Pre-Nahrung ist für die Fütterung von Neugeborenen zu empfehlen, da sie als einziges Kohlenhydrat - wie auch die Muttermilch - Laktose enthält. Sie ist mindestens für die ersten vier Lebensmonaten Ihres Kindes geeignet. Pre-Nahrung enthält gesetzlich festgelegte Mengen an Mineralstoffen und Vitaminen, die die Nährstoffversorgung Ihres babys sicherstellen. Sättigungsgrad und Konsistenz sind der Muttermilch nachempfunden - so richten sich Menge und Trinkzeit nach den Bedürfnissen des Säuglings. Auch eine Überfütterung kann deshalb nahezu ausgeschlossen werden.

  • Die 1-Nahrung ist dagegen oft auch mit anderen Kohlenhydraten wie Milchzucker oder Saccharose versetzt. Sie entspricht zwar in großen Teilen der Pre-Nahrung ist aber durch den Zusatz von glutenfreier Stärke sämiger und so auch sättigender. Deshalb besteht die Gefahr einer Überfütterung - die Zuckerzusätze sind für den Nährstoffverbrauch von Babys unnötig. Behalten Sie das Gewicht Ihres Kindes deshalb im Auge, wenn Sie es mit 1-Nahrung füttern.

Künstliche Säuglingsnahrung können Sie Ihrem Baby in den ersten sechs Monaten als Muttermilchersatz und anschließend als Beikost verabreichen. Auf den Packungen der künstlichen Säuglingsnahrung ist daher jeweils angegeben, ab welchem Lebensmonat diese verabreicht werden kann. Achten Sie trotzdem immer auf das Verhalten und Wohlbefinden Ihres Babys um zu erkennen, welche Nahrung die richtige ist.

Selbsthergestellte Säuglingsnahrung eher ungeeignet

Milch für Ihr Baby können Sie auch selbst herstellen, wenn Sie Ihr Kind nicht mit industrieller Nahrung füttern wollen. Der Muttermilchersatz wird aus gleichen Teilen Kuhmilch und Wasser angerührt und mit Öl, Milchzucker und Stärke (Reisschleim) vermischt. Dabei muss auf eine hygienische Zubereitung geachtet werden. Zur Ernährung Ihres Babys ist diese Säuglingsnahrung aber nur bedingt geeignet, da der Nährstoffgehalt nicht ausgewogen ist und viele wichtige Vitamine fehlen. Vitamin C-reiche Säfte oder Karottebrei ab der sechsten Lebenswoche können diesen Mangel nur teilweise ausgleichen. Viele Ärzte raten deshalb von dieser Säuglingsnahrung ab.

Alternativen für Allergiker

Bild Baby trinkt aus Flasche Kinder von Allergikern sollten hypoallergene Säuglingsnahrung bekommen, um Allergien zu verhindern.

Bei Eltern, die an Allergien, Neurodermitis oder Asthma leiden, sollte das Baby allergenarme Säuglingsnahrung erhalten. Die Entwicklung einer Allergie kann so hinausgezögert oder sogar verhindert werden. Hypoallergene Produkte, die HA-Nahrung, wirken weniger allergen, da enthaltene Eiweiße in Bruchstücke aufgespalten sind. Bei einer bereits bestehenden Kuhmilchallergie muss zu hochgradig hydrolysierten Produkten gegriffen werden, bei denen die Eiweiße noch weiter aufgespalten sind. Diese Ersatzprodukte sollten einen hohen Kalziumgehalt aufweisen. Es besteht die Gefahr, dass Babys die Nahrungsaufnahme anfangs verweigern, da diese Säuglingsnahrung bitter schmecken kann. Wer zur Zubereitung Sojamilch verwenden möchte, der sollte nur speziell als Säuglingsnahrung deklarierte Produkte kaufen. Andernfalls kann Ihr Baby zusätzlich zur Kuhmilch auch allergisch auf Soja werden.

 

Vitamin-D-Ausgleich und Folgenahrung

Künstliche Säuglingsnahrung hat allerdings einen Nachteil: Sie wird in der Regel mit Wasser angerührt und enthält dadurch nicht genügend Vitamin D. In solch einem Falle ist es empfehlenswert, dem eigenen Kind regelmäßig eine Vitamin-D-Tablette zu geben, damit ein gesunder Knochenaufbau gesichert ist. Ein Vitamin-D-Mangel kann langfristig ansonsten zu einer verkrümmten Wirbelsäule oder O-Beinen führen.

Ab dem vierten Lebensmonat können Sie Ihr Kind bereits mit der sogenannten Folgenahrung oder 2-Nahrung füttern. Diese ist zwar nach wie vor flüssig, enthält aber noch mehr Kohlenhydrate, Eiweiß und Mineralstoffe als Muttermilch. Auch die Folgenahrung ist in verschiedenen Versionen erhältlich, die über verschiedene Nährstoffzusammensetzungen und Kaloriendichten verfügen. Meist ist jedoch auch viel Zucker enthalten, weswegen diese künstliche Nahrung nicht grundsätzlich zu empfehlen ist.

 

Die beste Nahrung für Säuglinge ist zumindest in den ersten sechs Monaten die Muttermilch. Kein anderes Produkt kommt an sie heran. Wenn das Stillen aber nicht möglich ist, sind künstlich hergestellte Produkte die beste Lösung. Pre-Nahrung bietet einen guten Ersatz für die Muttermilch und ist frei von unnötigen Zusatzstoffen. Sie sollten darauf achten, die Nahrung für Ihr Baby stehts in der richtigen Temperatur zuzubereiten - ein Kostwärmer kann dabei helfen. Hygiene und die richtige Menge an Nährstoffen und Vitaminen sollten das oberste Gebot bei der Ernährung Ihres Kindes sein.


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