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So entwöhnen Sie Ihr Kind vom Schnuller

Grafik Babyschnuller Das Entwöhnen vom Schnuller ist schwierig, wenn er erst mal Bestandteil des Lebens Ihres Kindes ist. (Einfach klicken zum Vergrößern).

Viele Babys und Kleinkinder haben einen Schnuller. In nicht wenigen Situationen werden die Eltern durch den Nuckel entlastet. Jedoch gibt es auch Kinder, die keinen Schnuller brauchen. Sie befriedigen den Bedarf an körperlicher Nähe mittels Berührung der Mutterbrust. Hat sich das Kind aber erst einmal an den Schnuller gewöhnt, fällt es Eltern oft schwer, dem Kind das Verhalten wieder abzugewöhnen. Der Nuckel sollte deshalb nur als Ersatz eingesetzt werden. Bei zu häufigem Tragen kann ein Überbiss entstehen, weil der Schnuller ein gerades Wachsen der ersten Zähne verhindert.

Inhaltsverzeichnis

  1. Warum brauchen Babys Schnuller?
  2. Wann abgewöhnen?
  3. Ideen zum Abgewöhnen
  4. Folgen übermäßigen Schnullergebrauchs

Warum braucht das Baby eigentlich einen Schnuller?

Um das Verhalten des Kindes nachempfinden zu können, müssen die Ursachen ergründet werden. Der Schnuller dient in erster Linie als Seelentröster, wenn die Brust der Mutter nicht da ist. Das Kind wird sofort beruhigt und das entlastet die Eltern. Auch als Einschlafhilfe ist der Schnuller bei Kindern sehr beliebt. Jedes Baby hat ein Saugbedürfnis, welches durch den Nuckel befriedigt wird. Bereits im Mutterleib nuckelt es am Daumen. Sobald es auf der Welt ist, sucht es die Brust der Mutter. Ist diese aber gerade nicht verfügbar, beruhigt der Schnuller.

Wann abgewöhnen?

Um das Kind gar nicht erst zu stark an den Schnuller zu gewöhnen, sollte er nach dem Einschlafen aus dem Mund entfernt werden. Allgemein sollte der Schnuller immer nur die zweite Wahl sein - Trost oder Beruhigung sollten Sie durch körperliche Nähe vermitteln. Fangen Sie frühzeitig damit an, den Schnuller immer wieder wegzulassen. Ab dem 8. Lebensmonat können Sie schon beginnen. In dieser Zeit zahnen die meisten Kinder, weshalb Sie den Schnuller ganz einfach durch einen Beißring ersetzen können. Der Schnuller wird dann schnell nicht mehr vermisst.

Auch wenn sie nach dem ersten Lebensjahr anfangen, sollte das Entwöhnen später nicht mehr so schwer fallen. Reichen Sie den Schnuller beispielsweise nur noch zu festen Gelegenheiten und für wenige Minuten. Das Saugbedürfnis ist in der Regel nach kurzer Zeit befriedigt. Reduzieren Sie außerdem die Anzahl der Schnuller. Liegen mehrere davon herum, wird Ihr Kind die Gewohnheit nicht ablegen können. Gibt es nur noch einen einzigen Schnuller, dann fällt dies leichter. Spätestens ab dem dritten Lebensjahr sollte der Schnuller komplett abgewöhnt werden. In diesem Alter lässt das Saugbedürfnis von Kindern normalerweise nach. Jedoch gibt in der Regel kein Kind das lieb gewonnene Stück freiwillig ab. Schließen Sie deshalb einen Kompromiss:

Ideen zum Abgewöhnen

Bild Mutter liest Kind Buch vor. Wenn Sie Ihrem Kind die Geschichte der Schnullerfee erzählen, kann es den Verlust des Schnullers akzeptieren.
  • Dieser könnte z. B. darin bestehen, den Nuckel gegen ein schönes Geschenk aus der Spielwarenabteilung einzutauschen. Als Abschied vom Nuckel könnte man ein kleines Fest feiern oder einen Ausflug in den Zoo unternehmen. In mehreren Städten gibt es sogenannte "Schnullerbäume", an die verabschiedete Schnuller gehängt werden können.

  • Gibt es in einer bekannten Familie auch ein Baby? Erzählen Sie Ihrem Kind, dass dieses Kind auch einen Schnuller benötigt. Verpacken Sie den Nuckel in Geschenkpapier und lassen Sie Ihr Kind das Geschenk überreichen. So kann es den Verzicht auf den Schnuller besser akzeptieren.

  • Oder Sie erzählen Ihrem Kind von der "Schnullerfee", die den Schnuller gegen ein kleines Geschenk mitnimmt. Lesen Sie z.B. eine Gute-Nacht-Geschichte über die Fee vor. Lassen Sie Ihr Kind anschließend mit dem Schnuller einschlafen und legen Sie stattdessen ein kleines Geschenk ins Bett.

  • Wenn das alles nicht klappt, könnten Sie versuchen, den Schnuller nur noch zum Einschlafen zu reichen. Loben Sie Ihr Kind, wenn es auch einmal ohne Schnuller auskommt. So wird der Alltag ohne Schnuller zu einem positiven Erlebnis.

  • Haben Sie einen Urlaub geplant? "Vergessen" Sie den Schnuller zuhause oder lassen Sie ihn am Urlaubsort zurück. Der Ortswechsel bringt viele neue Eindrücke, die Ihr Kind vom Schnuller ablenken. Es kann allerdings passieren, dass sich Ihr Kind gerade wegen der fremden Umgebung nach etwas Gewohntem sehnt. Dann sollten Sie ihm den Schnuller trotzdem zu bestimmten Gelegenheiten geben.

  • Wenn Ihr Kind bereits spricht, können Sie so tun, als würden Sie es mit Schnuller im Mund nicht verstehen. Vermitteln Sie ihm, dass es ohne Schnuller verständlicher sprechen kann. Irgendwann wird Ihr Kind vergessen, den Schnuller wieder in den Mund zu stecken.

  • Nach einer gewissen Zeit sollten Sie Ihrem Kind beibringen, dass es nun mittlerweile zu groß für den Schnuller ist und auch ohne ihn schlafen kann. Irgendwann wird auch das nicht mehr notwendig und das Kind verzichtet freiwillig auf das geliebte Stück.

Auch eine Kombination aus mehreren Methoden kann zum Erfolg führen. Auf drastische Schritte zur Entwöhnung sollten Sie lieber verzichten. Den Schnuller ohne Erklärung in den Müll zu werfen oder in kaputt zu machen hat wenig Sinn. Ihr Kind sollte verstehen, warum es ihn nicht mehr braucht.

Folgen eines übermäßigen Schnullergebrauchs

Bild Kind mit Schnuller in Autositz Im Urlaub kann Ihr Kind den Schnuller dank vieler neuer Eindrücke vergessen.

Eine Folge kann sein, dass das Baby nicht genügend Milch bekommt, weil es den Saugreflex durch den Nuckel befriedigt. Außerdem können Schädigungen am Kiefer und Zahnfehlstellungen eintreten, weil die Zähne um den Schnuller herum wachsen. Die Schneidezähne in Ober- und Unterkiefer werden auseinandergedrängt, weshalb z.B. das Abbeißen nicht möglich ist. Dabei ist die Form des Schnullers egal. Auch Daumennuckeln oder das ständige Saugen an Babyflaschen kann diese schlechten Nebenwirkungen haben.

Lassen Sie den Schnuller zu spät weg, können Fehlstellungen bleiben. Diese müssen dann mit einer Zahnspange oder anderen Eingriffen korrigiert werden. Teilweise kann auch der Mund nicht mehr richtig geschlossen werden. Durch das ständige Nuckeln liegt die Zunge gewohnheitsmäßig sehr tief im Unterkiefer, was das normale Schließen des Kiefers beeinträchtigt. Zudem kann die Sprachentwicklung gestört werden, sodass das Kind später logopädische Behandlung benötigt. S- und Z-Laute können mit Schnuller im Mund schlecht erlernt werden.

Den Schnuller erfolgreich abgewöhnen

Je häufiger das Kind den Schnuller benutzt, desto schwieriger ist die Entwöhnung. Auch wenn die Milchzähne schon schief gewachsen sind, lohnt sich das Weglassen des Schnullers trotzdem noch. Innerhalb weniger Monate kann sich das Milchgebiss so verwachsen, dass vom Schnuller keine Spur mehr bleibt. Wenn Sie Ihrem Kind den Schnuller möglichst erfolgreich abgewöhnen wollen, sollten Sie sanft und schrittweise vorgehen. Fangen Sie möglichst früh an, lassen Sie das Nuckeln am Schnuller zur Ausnahme werden und loben Sie Ihr Kind. Nicht jede Methode kann bei Ihrem Kind auf Anhieb wirken. Bis zum dritten Lebensjahr sollte sich Ihr Kind trotzdem von seinem Nuckel verabschiedet haben. Je länger der Schnuller im Mund des Kindes bleibt, desto größer ist die Gefahr von Fehlstellungen der Zähne.


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