Pflegefälle - ambulante Betreuung oder doch lieber Altersheim?
Reicht eine Pflege zuhause aus oder ist das Altersheim besser
Welche Pflegeform die Richtige ist, erfahren Sie hier!Viele Menschen stehen mindestens ein mal im Leben vor der Qual der Wahl wenn die Eltern krank werden oder einfach mit dem Alter immer mehr auf fremde Hilfe angewiesen sind. Alte Menschen möchten nur ungern umziehen. Ähneln Pflegeheime wirklich goldenen Käfigen wie Gerüchte besagen und sollte deshalb eine Betreuung zu Hause vorgezogen werden?
Betreuung im Haus
Gerade für Berufstätige ist es oft schwer den zu Versorgenden zu Hause die notwendige Aufmerksamkeit zu geben. Pflegedienste können hier Abhilfe schaffen, doch neben den hohen Kosten können auch mit Hilfe einer solchen Unterstützung die Hilfsbedürftigen oft nicht angemessen betreut werden. Aus medizinischer Sicht ist es vernünftig den "Patienten" möglichst lange bei Verwandten zu halten, da Faktoren wie die Familie gerade im Kampf gegen mit dem Alter kommenden Krankheiten eine wichtige Rolle spielen und oft hilft es Pflegebedürftigen, besonders bei Fällen von Demenz, wie beispielsweise Alzheimer, in einer ihnen bekannten Umgebung wohnen zu bleiben. Hierbei sollte jedoch beachtet werden, dass der zu Betreuende kaum oder höchstens kurz alleine gelassen werden sollte, was besonders für Berufstätige oft eine Herausforderung darstellt.
Finanzielle Aufwände beachten
In der Frage nach der optimalen Lösung kann leider auch manchmal das Geld eine entscheidende Rolle spielen. Die Krankenkassen unterstützen Pflegedienste teilweise. Hierbei wird dem Antragsteller eine Pflegestufe von 0 bis 3 zugeteilt, welche ausdrückt wie viele Minuten Hilfe pro Tag an Hilfe den Pflegebedürftigen zusteht. Je nach Pflegestufe könnte die Inanspruchnahme eines ambulanten Dienstleiters sogar preisgünstiger als der Aufenthalt in einem Altersheim sein. Doch nicht immer bestehen die Möglichkeiten diese Betreuung zu Hause durchgehend gewährleisten zu können und in manchen Fällen kann sich die Nähe zu Mitmenschen mit ähnlichen Problemen im Pflegeheim sogar positiv auf die Entwicklung eventueller Krankheiten ausüben.
Auswahl des Altersheims: Qual der Wahl
Vorher sollte geprüft werden, ob das Seniorenheim die Ansprüche des Patienten erfülltDie Suche nach dem passenden Altersheim ist jedoch oft mühsam. Eine Erleichterung der Auswahl erfolgt durch ein gesetzliches Bewertungssystem für Altersheime, welches vom Medizinischem Dienst betrieben wird. Anhand von 82 Einzelkriterien, wie der Wohnsituation oder der Qualität des Essens, wird eine Gesamtnote berechnet. Diese Noten können einen ersten Anhaltspunkt liefern, jedoch weißt auch dieses System Lücken auf. Gute Bewertungen in unwichtigen Kriterien können Schwächen, beispielsweise in der medizinischen Versorgung, ausgleichen und so ist es möglich, dass selbst ein schlechtes Altersheim eine gute Note hat. Deshalb ist neben dem Betrachten der Durschnittsnote eines Altersheims, auch ein persönlicher Besuch dringend zu empfehlen. Wichtig bei dem Besuch eines Pflegeheims ist es mit möglichst vielen Menschen wie z.B. Mitarbeitern, Heimbewohnern oder Angehörigen zu sprechen und sich so verschiedene Meinungen über das Heim einzuholen. Außerdem ist die Wichtigkeit der Nähe zu Angehörigen bei der Wahl des Altersheims nicht zu unterschätzen, denn wenn auf Grund von einer großen Entfernung Besuche seltener werden fühlen sie ältere Menschen oft verstoßen oder abgeschoben. Einige Einrichtungen ermöglichen Interessenten auch ein Probewohnen für ein paar Tage, welches die Möglichkeit offenbart herauszufinden ob ein Aufenthalt im Heim überhaupt generell in Frage kommt. Eine andere Möglichkeit das Heim genauer zu testen sind sogenannte Kurzzeitplätze, die einen Aufenthalt für circa 3 Monate ermöglichen.
Fazit: Gesundheit und persönliches Empfinden entscheidet
Letztendlich lässt sich sagen, dass die Entscheidung zwischen einer ambulanten Betreuung und einem Pflegeheim eine sehr persönliche Entscheidung ist. 90% der "Pflegefälle" wünschen sich in den eigenen vier Wänden weiterzuwohnen und deshalb sollte die Wahl auch immer von Angehörigen und Hilfsbedürftigem gemeinsam unter dem Aspekt der medizinisch optimalen Versorgung sowie der weiteren gesundheitlichen Entwicklung gefällt werden.
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