Umgang mit Demenzkranken
Das sollten Sie bei dem Umgang mit Demenzkranken beachtenDie Krankheit Demenz im Allgemeinen
Die Demenz umfasst verschiedene Erkrankungen, die mit dem Verfall der geistigen Leistungsfähigkeit sowie einer Veränderung der Persönlichkeit einhergehen. Dies macht in vielen Fällen den Umgang mit Demenzkranken so schwierig. Die häufigste Form ist die Alzheimer-Krankheit. Demenz umschreibt den Abbau des Gedächtnisses sowie der geistigen, emotionalen und sozialen Fähigkeiten.
Was bedeutet Demenz und was geschieht mit dem erkrankten Menschen?
Den Betroffenen fällt es immer schwerer, neue Inhalte aufzunehmen und wiederzugeben. Eine Vergesslichkeit allein spricht jedoch nicht zwangsläufig für eine Demenz. Die Erkrankten leiden unter einer vermehrten Orientierung und wissen oft nicht, wo sie sind oder was gerade passiert. Im späteren Verlauf kommt es zu einer Verschlechterung des Sprach- und Rechenvermögens und des Weiteren zu einer Veränderung der Persönlichkeit. Alltagsaktivitäten wie das Waschen, Toilettennutzung, Kochen oder Einkaufen sind nur noch eingeschränkt und später oftmals gar nicht mehr möglich. Die Betroffenen werden in ihrer Stimmung sprunghaft. Mal sind sie enthemmt, dann wieder aggressiv. Vor allem Letzteres erschwert den Umgang mit den Betroffenen erheblich, denn für die Angehörigen und Pfleger stellt dies große Probleme dar. Auch depressive Phasen sind möglich.
Wie wird mit dem dementen Menschen am besten umgegangen?
Demente Menschen benötigen einen strukturierten Tagesablauf und eine Beschäftigung, wie z.B. beim Kochen helfenDer Umgang mit den an einer Demenz Erkrankten ist oftmals sehr schwer. Dies sollte von Anfang an bedacht werden. In erster Linie sollten Sie auf einen strukturierten Tagesablauf achten, der in den wesentlichen Punkten immer gleich ist. Feste Gewohnheiten, die mit einfachen Regeln kombiniert werden, stellen für Demenzpatienten eine Erleichterung dar, denn dies gibt ihnen Halt und Sicherheit. Falls es noch möglich ist, sollten sie auch eine sinnvolle Beschäftigung haben, da dadurch ihr Selbstwertgefühl gestärkt wird, beispielsweise einfache Küchenarbeiten oder Hobbys wie Basteln, die ihm Spaß machen. Neues zu lernen, ist er kaum noch in der Lage.
Die Anweisungen sollten einfach und in kurzen Sätzen erfolgen, wobei oftmals auch ein mehrmaliges Wiederholen erforderlich ist. Den Betroffenen mit dem Namen anzusprechen und einen Blickkontakt herzustellen, ist für ihn meist eine Hilfe. Sie sollten dem Demenzkranken Zeit geben, um zu reagieren, denn eine Ungeduld oder Diskussionen sind unangebracht, da der Betroffene Ihre Argumente nicht versteht. Lobe sind einer Kritik grundsätzlich vorzuziehen. Auch ist es wichtig, dass Sie Ihre Zuneigung durch liebevolle Berührungen zeigen. Schwierig können den Umgang mit der Demenz vor allem die Vorwürfe und Anschuldigungen machen, zu denen es häufig kommt, doch Sie sollten dies nicht persönlich nehmen.
Was kommt mit einem Demenz-Kranken auf den Angehörigen zu?
Lob und Anerkennung sind bei antriebslosen Phasen des Demenzkranken wichtigViele Demenz-Kranke werden von den Angehörigen zu Hause betreut. Dies ist für die Patienten sehr hilfreich, da sie in ihrer vertrauten Umgebung bleiben können. Dennoch ist der Umgang mit dem Demenzkranken oftmals sehr schwierig, denn die Pflege stellt für die Familienangehörigen eine erhebliche Belastung dar. Die Selbstständigkeit der Patienten nimmt immer mehr ab, wodurch sie viel Hilfe benötigen, die sie andererseits oftmals nicht annehmen möchten. Sie halten sich nicht an die Vereinbarungen und ignorieren Ratschläge. Auch die Stimmungsschwankungen sind nicht zu unterschätzen. Mal sind die Betroffenen passiv und antriebslos, an anderen Tagen wiederum aggressiv. Die Belastungen können teilweise immens sein, doch Sie sollten sich stets dessen bewusst sein, dass der Demente dieses Verhalten nicht absichtlich an den Tag legt, weil er Sie ärgern oder provozieren möchte. Er kann sein Verhalten aufgrund einer Störung im Gehirn nicht kontrollieren. Das Ausmaß der erforderlichen Pflege und Hilfe erhöht sich mit fortschreitender Erkrankung. Alltägliche Tätigkeiten wie Essen, Baden, Anziehen werden für die Erkrankten immer schwieriger oder können eigenständig überhaupt nicht mehr bewältigt werden. Auch sind Orientierungsstörungen und Verhaltensänderungen möglich, die eine ständige Beaufsichtigung erforderlich machen. Die Pflege eines Demenzkranken zu Hause erfordert viel Geduld und Zeit und geht meistens mit enormen persönlichen Einschränkungen einher.
Wie kann dem Betroffenen geholfen und was kann getan werden?
Mit fortschreitender Erkrankung benötigen Demenzpatienten immer mehr Pflege. Ein ambulanter Pflegedienst kann in Anspruch genommen werden.Je weiter die Demenz fortschreitet, desto schwieriger fallen selbst einfache Tätigkeiten. Dennoch sollten Sie dem Betroffenen nicht alles abnehmen, damit er so lange wie möglich selbstständig und fit bleibt. Die Fähigkeiten, die er noch kann, sollten gefördert werden, damit er sie weitgehend eigenständig ausführt. Auch wichtig ist es, dass Sie Lob und Anerkennung aussprechen. Demenzkranke fühlen oftmals, ob sie noch ernst genommen werden. Wenn sie sich entmündigt fühlen, reagieren sie häufig traurig oder trotzig. Daher sollten Sie darauf achten, dass Sie für ihn nur die Tätigkeiten übernehmen, die er tatsächlich nicht mehr bewältigen kann. Ihn beispielsweise bei der Küchenarbeit helfen zu lassen, gibt dem Betroffenen das Gefühl, dass er noch gebraucht und wertgeschätzt wird. Ungeduld und Beschimpfungen sind fehl am Platz, denn dies setzt ihn unter Druck und führt zu einem mangelnden Selbstwertgefühl und Aggressionen. Auch in solchen Situationen sollten Sie versuchen, Ruhe zu bewahren. Lassen Sie den Betroffenen kurz allein, denn häufig beruhigt er sich schnell wieder. Um für den Demenz-Kranken möglichst viel Lebensqualität zu erhalten, sind neben der optimalen Medikation auch die ideale Betreuung und Pflege sowie der richtige Umgang mit der Demenz sehr wichtig.
Welche weiteren Schritte müssen eingeleitet werden In Bezug auf Betreuung und Pflege?
Stellen Sie frühestmöglich einen Pflegeantrag, somit kann Ihnen schneller unter die Arme gegriffen werden!So sehr Sie den Betroffenen auch lieben und unterstützen möchten, Sie sollten Hilfe annehmen. Versuchen Sie nicht, die Pflege allein zu übernehmen und sämtliche Probleme selber zu lösen. Menschen mit einer Demenz können als pflegebedürftig eingestuft werden, sodass ihnen Leistungen aus der Pflegekasse zustehen. Die Begutachtung zur Feststellung einer Pflegestufe ist nicht immer eindeutig, denn die Patienten präsentieren sich je nach Tagesform manchmal als sehr selbstständig. Sie sollten die Pflegebedürftigkeit daher gut dokumentieren. Die Leistungen aus der Pflegeversicherung stehen dem Demenzkranken bereits dann zu, wenn er alltägliche Verrichtungen nur noch unter der Anleitung oder Beaufsichtigung eines Angehörigen durchführen kann. Stellen Sie möglichst früh einen Pflegeantrag, der zu einer Begutachtung führt, um die Pflegebedürftigkeit festzustellen und dem Demenz-Kranken eine Pflegestufe zu bescheinigen. Die häusliche Betreuung ist eine Leistung der Pflegeversicherung, die den Bedürftigen mit einem erheblichen Betreuungsbedarf zur Verfügung steht. Dabei wird der Patient zu Hause von einem Fachpersonal versorgt. Dazu zählen die medizinische Versorgung, aber ebenso die Ernährung, Körperpflege und der Haushalt des Patienten. Da der Umgang mit einem an Demenz Erkrankten nicht einfach ist, sollten Sie jegliche Hilfe nutzen, die Ihnen zusteht.
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