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Es muss nicht immer Sommer sein - wichtige Fakten zum Thema Wintercampen
Auch im Winter muss nicht auf Camping verzichtet werden.Campen ist Urlaub am Puls der Natur, in Sonne, Regen und Schnee. Einen echten Camper können auch winterliche Temperaturen nicht wirklich schrecken. Allerdings ist Wintercamping nichts für "Warmduscher". Wer jedoch den Schnee, das klare Licht des Winters und das einfache Leben liebt, findet auf Deutschlands Campingplätzen selbst im tiefen Winter einen Stellplatz. Etwa 220 Campingplätze in Deutschland - von Sylt bis zu den bayerischen Alpen - sind ganzjährig geöffnet und fürs Wintercamping ausgestattet. Die Wintersaison dauert von Oktober bis Mai. Und Du bist gut beraten, Dir einen möglichst sonnigen Standplatz auszusuchen.
Inhaltsverzeichnis
Wintercamping - was ist anders als im Sommer?
Bisher noch nicht so verbreitet
Fürs Wintercamping konnten sich bislang insgesamt nur geschätzte 700.000 Camper in Deutschland und Österreich begeistern. Das hat durchaus seine Vorteile. Wintercamper sind oft eine "verschworene Gemeinschaft" und wer einmal den Reiz des Wintercampings für sich entdeckt hat, wird häufig zum "Wiederholungstäter". Die Stille der winterlichen Natur, kein sommerliches Gewimmel auf dem Campingplatz - da stellt sich eine ganz eigene, heimelige Atmosphäre her, für die ein Wintercamper auch in Kauf nimmt, dass der Weg zu den Sanitäranlagen manchmal zur frostigen Zitterpartie wird.
Wintercamping an Skigebieten oder am Meer
Es gibt auch einige Campingplätze in der Nähe von Skigebieten.Besonders beliebt sind Campingplätze in der Nähe von Skigebieten - allein in Bayern stehen zum Wintercampen etwa 120 Campingplätze zur Verfügung. Tagsüber auf den Skipisten unterwegs, abends Après Ski an der Eisbar auf dem Campingplatz - diese Art des Winterurlaubs ist ein besonderes Erlebnis. Auch Thüringen bietet eine Reihe attraktiver Plätze fürs Wintercamping. Das Wintercampen am Meer - mit langen Strandspaziergängen unterm kalten Winterhimmel - ist rundum gesund und hat seine Fans. Weihnachten oder Silvester auf dem Campingplatz - rustikal und naturnah - da wird Weihnachten und die Jahreswende zum unvergesslichen Erlebnis. Denke daran, rechtzeitig einen Standplatz zu reservieren. Gut ausgestattete Campingplätze für Wintercamping sind speziell über die Feiertage schnell ausgebucht.
Winterurlaub auf dem Campingplatz - kein wirklich preiswertes Vergnügen
Grundsätzlich ist natürlich die Standgebühr auf einem Campingplatz preislich meist günstiger als ein Hotelzimmer. Die Kosten bewegen sich - je nach Personenanzahl zwischen etwa 20 bis 30 Euro pro Tag. Allerdings musst Du mit allerlei Nebenkosten für Strom/Wasser und Komfort-Extras rechnen. Komfortcampingplätze bieten Sauna, Wäschetrockner und anderen Extras. Langzeit-Wintercamper sind allerdings mit Pauschalpreisen von ca. 900 Euro für die ganze Saison oder für mehrere Monate wesentlich günstiger gestellt. Ein weiterer Kostenfaktor ist die Winterausstattung Deines Wohnwagens oder Wohnmobils, wenn Du nicht Gefahr laufen willst gewaltig zu frieren und Dein Campingfahrzeug zu beschädigen.
Wärmende Strategien gegen "Väterchen Frost":
Im Winter sollte nur reines Propangas verwendet werden.- Eine Heizung braucht jedes Camping-Winterquartier. Überprüfe vor dem Urlaub, ob alle Schläuche kältebeständig und dicht sind, und verwende im Winter ausschließlich reines Propangas. Butangas ist bei kalten Temperaturen nicht brauchbar. Pro Tag solltest Du etwa 3 kg Gas einplanen. Empfehlenswert ist eine Anlage mit mindestens zwei Gasflaschen, die automatisch umschaltet, wenn eine Flasche leer ist. Ein Heizgerät am Druckregler der Gasflasche verhindert, das Einfrieren des Reglers. Lasse die Heizung auch nachts und bei kürzerer Abwesenheit laufen. Die Temperatur sollte nicht unter 5 °C fallen. Vergesse nicht, den Zugang zu den Gasflaschen schneesicher abzudecken. Sonst kommst Du, wenn erforderlich, schlecht an die Gasflaschen heran. Vorsicht mit Infrarot-Gasstrahlern und Katalytheizungen: Sie entziehen der Luft Sauerstoff.
- Deinen Wasservorrat musst Du im Winter im Warmen unterbringen. Auch die Zu- und Ableitungen sowie die Pumpe dürfen keinesfalls einfrieren (Heizstäbe, Frostwächter, Isomatten).
- Achte darauf, dass die Be- und Entlüftung der Heizung immer frei bleibt, und bringe eine Winterabdeckung für das Lüftungsgitter des Kühlschranks an.
- Verlängere das Kaminrohr für die Abluft - es muss mindestens 10 cm über den Dachaufbauten enden, damit der Abluftstrom der Heizung ungehindert ins Freie gelangt, sodass eine einwandfreie Funktion gewährleistet ist und das Kaminrohr nicht zuschneien kann.
- Die Längsseiten Deines Wohnwagens solltest Du im Winter mit Wohnwagenschürzen isolieren. Lasse die schmalen Seiten frei, damit die Luft zirkulieren kann.
- Lüfte Dein Winterdomizil jeden Tag für einige Minuten durch. Trockene Frischluft erwärmt sich schneller.
- Bevor Du das erste Mal heizt, öffne alle Schranktüren, damit sich kein Kondenswasser in den Schränken sammelt. Kontrolliere in Abständen die Schränke, den Boden unter den Matratzen und hinter den Sitzpolstern auf Kondenswasser und trockne ggf. die Stellen.
Das Vorzelt im Winter: Kühlschrank und Trockenraum für Kleidung
Mit einem 4-Jahreszeiten-Zelt steht einem Wintercampingurlaub nichts mehr im WegeAuf ein Vorzelt solltest Du auch beim Wintercamping auf keinen Fall verzichten. Achte darauf, dass möglichst viele Stangen das Vorzelt abstützen, sonst bricht es u. U. unter der Schneelast zusammen. Wenn Du einen längeren Urlaub planst, kann es sich lohnen, im Vorzelt einen festen Boden zu legen und zu heizen. Dadurch gewinnst Du Raum.
Wintercamping im Zelt
Du musst zum Wintercamping nicht zwingend über einen Wohnwagen oder über ein Wohnmobil verfügen. Mit einem 4-Jahreszeiten-Zelt kannst Du Dein Wintercamping auch - zugegeben auf einem einfacheren Standard - genießen. Ein 4-Jahreszeiten-Zelt verfügt über ein staubdichtes Innenzelt über dem das im Boden verankerte Außenzelt liegt. Schneelaschen verhindern, dass bei starkem Wind Schnee ins Zeltinnere gelangt oder dass das Zelt davonfliegt. Ein Winterzelt ist stabil ausgeführt und widersteht selbst einem Schneesturm. Natürlich verfügst Du im Zelt nicht über den Komfort einer Heizung. Deshalb ist die richtige Auswahl des Schlafsacks entscheidend für einen behaglich/warmen Nachtschlaf. Achte auf die Herstellerangaben, für welche Temperatur der Schlafsack ausgelegt ist. Auch beim Zelten im Winter ist das Vorzelt unentbehrlich: Es muss ausreichend Raum für nasse Kleidung und Schuhe bieten, damit das Zeltinnere trocken bleibt. Tipp: Baue das Zelt vor Urlaubsantritt einmal auf, damit Du weißt, wie der Aufbau funktioniert!
Daran solltest Du denken
Der Campingwagen sollte auf jeden Fall für den Winter gerüstet sein.- Ist Dein Fahrzeug mit qualitativ guten Winterreifen ausgerüstet? Hast Du Schneeketten im Gepäck und weißt damit umzugehen? Anderenfalls ziehe die Schneeketten vor Urlaubsbeginn probehalber auf.
- Nimm eine Isomatte für die Frontscheibe Deines Fahrzeugs mit - durch die einfache Glasscheibe geht im Wohnmobil sonst viel Wärme verloren.
- Denke daran, eine Leiter, Schneebesen und Schneeschieber einzupacken.
- Ein ebener Untergrund ist wichtig, damit Dein Wintercamping-Domizil auch bei Tauwetter waagerecht steht. Ist der Untergrund mit Schnee bedeckt oder schlammig, sorge am besten durch Unterlagen aus Holz o. ä. dafür, dass er nicht einsinken kann.
Im Übrigen gibt es auch schöne Standmöglichkeiten außerhalb von Campingplätzen. Das malerische Örtchen Nesselwang im Allgäu beispielsweise bietet einen Wohnmobilstellplatz mit wunderschöner Aussicht.
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8600 Dübendorf
21.11.2024
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