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Wohnmobil Problem - Marderbisse
Gerade im Winter suchen Marder warme Plätze und verstecken sich deshalb in Motorräumen von FahrzeugenTrotz niedlichen Aussehens sind sie von Wohnmobilbesitzern gefürchtet - Marder. Ihre Bisse können weit reichende Folgen haben, wenn sie Kühlwasserschläuche oder Achsmanschetten beschädigen. Die Nager halten keinen Winterschlaf und können sich somit ganzjährig am Wohnmobil zu schaffen machen. Mit geeigneten Schutzmaßnahmen machst Du es dem Marder aber schwerer.
Inhaltsverzeichnis
- Marderschaden erkennen
- Warum Marder Wohnmobile lieben
- Folgeschäden durch Marderbiss
- Schutz vor Marderschaden
- Den Marderschaden selbst reparieren
Woran erkennt man einen Marderschaden?
- Pfotenabdrücke auf der Motorhaube oder im Motorraum
- Zerfetzte Isoliermaterialien (Dämmung)
- Zahnabdrücke (Löcher) auf Schläuchen und Kabeln
- Motor laufen lassen: Tritt Kühlflüssigkeit aus?
Warum Marder Wohnmobile lieben
Im warmen Motorraum fühlen sich Marder sicher.Warmes, sicheres Plätzchen
Aber was macht Wohnwagen für Marder so anziehend? Der Motorraum eines Wohnmobils ist für die Tiere aus mehreren Gründen ein verlockender Platz. Das abgestellte Wohnmobil ist noch eine Zeit lang warm. Die Marder finden hier ein kuscheliges Plätzchen zum Ausruhen. Gerade im Winter bietet sich dem Marder im Motorraum ein ideales Versteck, wenn er von anderen Tieren, Lichtern oder Passanten aufgeschreckt wird und friert.
Reviermarkierung
Auch das Revierverhalten der kleinen Pelztiere spielt eine Rolle. Marder-Männchen besitzen ein festes Revier. Dieses markieren sie bei ihren Streifzügen immer wieder. Taucht dort plötzlich ein Wohnmobil auf, erkunden dies die neugierigen Tiere. Sie klettern in den Motorraum und hinterlassen dabei Duftmarken.
Parkst Du dann an einer anderen Stelle - in einem fremden Marder-Revier - wittert der Marder den Geruch des Konkurrenten. Das versetzt ihn in Rage und er zerbeißt alles, was er finden kann. Aus diesem Grund sind gerade Wohnwagen, die ihren Standort häufiger wechseln, vom Marderbiss betroffen.
Spieltrieb
Meist ist es der Spieltrieb, der Marder zum Zerbeißen von Kabeln und Schläuchen anregt.Auch weibliche Marder sind nicht unschuldig. Genau wie ihre männlichen Artgenossen sind sie von Natur aus neugierig, besitzen einen sehr ausgeprägten Spieltrieb und erkunden durch Beißen die Umgebung. Da die Schläuche der Kühlung, der Scheibenwischanlage oder auch das Zündkabel beim Hineinbeißen leicht nachgeben, ermutigt dies die Tiere, noch fester zu beißen - bis das Kabel durchgebissen ist. Problematisch ist hierbei, dass viele Wohnmobile unten noch durchlässiger als Autos gebaut sind, sodass die Tiere besonders leicht in das Wohnmobil einsteigen können.
Gefährliche Folgeschäden durch den Marderbiss
Marder knabbern gern an den Zündkabeln. Den Defekt bemerkst Du daran, dass der Motor unrund läuft und Aussetzer hat. Der unverbrannte Kraftstoff schädigt den Katalysator und verursacht hohe Kosten. Auch kann es sein, dass der Motor gar nicht mehr anspringt. Zerstörte Stromleitungen am Wohnmobil führen zum Ausfall der Sicherungen oder zu einem gefährlichen Kurzschluss.
Ist der Kühlwasserschlauch angenagt, wird das zum Verlust des Kühlwassers führen. Dies kann eine Überhitzung des Motors hervorrufen. Durch abgenagte Gummimanschetten kann Fett austreten und Schmutz eindringen. Achs- und Antriebsgelenke nehmen dadurch Schaden.
Die Schläuche der Scheibenwischanlage sind ebenso häufiges Ziel der Marder. Dies fällt meist erst während der Fahrt auf, wenn die Wischanlage nur noch minimal Wasser hervorbringen kann, obwohl der Wischwassertank vor Fahrtantritt gefüllt wurde.
Wie Du Dein Wohnmobil vor Marderbiss schützt
Leichte Stromschläge oder nervige Geräusche können Marder fernhalten.Findest Du an Deinem Wohnmobil erste Anzeichen für den Besuch eines Marders, dann gilt es, eventuelle Schäden zu prüfen. Prüfe am besten, ob auch die Schläuche im Motorraum angeknabbert wurden. Damit der Marder nicht erneut vorbeischaut, werden allerhand Mittelchen und Tricks empfohlen. Aber was hilft wirklich Katzen- oder Hundehaare, Toilettensteine oder andere Duftmittel bringen wenig Erfolg. Nach dem ersten Regenguss ist der Duft weggewaschen und die Marder gewöhnen sich an den Geruch.
Elektroschock
Eine Möglichkeit ist es, dem Nager einen kleinen elektrischen Schock zu verpassen - ähnlich wie Tieren am Weidezaun. Hierbei werden an den typischen Einstiegsstellen in das Wohnmobil kleine Metallplättchen montiert, die über das Bordnetz mit Spannung versorgt werden. Will der Marder in den Motorraum gelangen, erntet er einen kurzen Stromstoß. Der schädigt das Tier nicht, ist ihm aber eine wichtige Lehre. Die Hersteller solcher Vorrichtungen bieten Einbauanleitungen. Alternativ kann eine Werkstatt den Einbau übernehmen.
Ultraschallgeräte
Ultraschallgeräte sollen ebenso abschreckend wirken. Diese produzieren pulsierende Töne, die für den Marder sehr unangenehm klingen. Bei einfachen Geräten gewöhnen sich die Tiere an die Beschallung. Um den Gewöhnungseffekt zu umgehen sollten Geräte verwendet werden, die verschiedene Frequenzen aussenden. Diese werden entweder in den Wagen eingebaut oder in der Nähe des Parkplatzes (z.B. am Carport) angebracht. Einziger Nachteil: Das hochfrequente Fiepen ist auch für empfindliche menschliche Ohren beim Stillstand des Wohnmobils hörbar und kann als störend empfunden werden.
Abdichtung
Die Abdichtung des Fahrzeuges ist eine sehr effektive Methode, Marder fern zu halten. Einige Firmen präparieren das Fahrzeug so, dass der Marder nicht mehr von unten einsteigen kann. Alternativ können wichtige Kabel und Schläuche mit Kunststoffhüllen versehen werden, die der Marder nicht durchbeißt.
Drahtgitter & Wäsche
Lege zudem ein Drahtgitter unter den Motorraum. Das wackelige Gitter verunsichert die Tiere und sie lassen von Deinem Wohnmobil ab. Eine regelmäßige Motorwäsche beseitigt den Geruch von Konkurrenten, sodass das Fahrzeug für den Marder nicht mehr so spannend erscheint.
Den Marderschaden selbst reparieren
Mit etwas Geschick kann ein angebissenes Kabel auch selbst repariert werden.Wenn ein Kabel vom Marderbiss betroffen ist und nur an einer Stelle gebissen wurde, kann das Kabel neu verlötet werden. Du lötest die Enden des Labels neu aneinander, entfernst vorher die Gummiummantelung an der Lötstelle und isolierst die Stelle mit Schrumpfschlauch. Dieser zieht sich durch Föhnen zusammen und umschließt den gelöteten Bereich. Verwende besser keine Lüsterklemmen, denn in diesen kann sich Kondenswasser sammeln, was die Übergangswiderstände verschlechtert. Ist das Kabel an mehreren Stellen betroffen, dann tausche es lieber aus. Auch Wasserschläuche kannst Du mit Schrumpfschlauch reparieren. Bei größeren Schäden ist hier der Austausch ebenso besser. Defekte Zündkabel sollten ganz gewechselt werden.
Das kannst Du mit etwas Geschick selbst erledigen oder Dich an eine Werkstatt wenden. Um eine angenagte Achsmanschette zu wechseln demontierst Du das entsprechende Rad und entfernst die Abdeckung der Radnabe. Löse sie Zentralmutter der Radnabe und die Mutter des Traggelenks. Dann hebst du den Achsschenkel aus dem Traggelenk und nimmst den Antriebswellenstumpf aus der Radnabe. Nimm die Mutter der Antriebswelle ab und bewege das Federbein so gegen die Welle, dass Du den Antriebswellenstumpf vollständig von der Radnabe entfernen kannst. Nimm die Spannbänder von der Achsmanschette, schneide die Manschette auf und entferne diese. Nun kannst Du das Antriebswellengelenk mit Bremsenreiniger säubern und die neue Manschette anbringen.
Fazit - dem Marder vorbeugen
Mit verschiedenen Hilfsmitteln ist es möglich, dem Marderbiss vorzubeugen. Elektrische Spannung, Kunststoffhüllen und das Abdichten des Wohnwagens haben sich am besten bewährt. Die Reparatur der Schäden gelingt in vielen Fällen in Eigenregie. Bei Unklarheiten solltest Du Dich an eine Werkstatt wenden, gerade wenn Kühlung und Zündung betroffen sind.
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