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Wohnwagen, Caravan, Wohnmobil: Was sind die Unterschiede?
Klicke auf das Bild um die Unterschiede zwischen den Wohnwagentypen zu sehenCaravan, Wohnmobil oder Wohnwagen? Wer sich für Camping auf den eigenen zwei bis sechs Rädern interessiert, stößt schnell auf diese drei Begriffe - und auf eine gigantische Auswahl an Modellen. Wir erklären dir, wo die Unterschiede zwischen den drei Begriffen liegen und für welche Zielgruppe welche der Varianten am besten geeignet ist.
Caravan und Wohnwagen bezeichnen beide dasselbe: einen Anhänger ohne eigenen Antrieb, der mit Schlafmöglichkeiten, einer kleinen Kochecke und meist mit einem Camping-WC samt Dusche ausgestattet ist. Ein Wohnmobil verfügt zwar über ähnliche Ausstattung, aber auch über einen eigenen Motor.
Die Anfänge des Caravans
Es waren die Engländer, die im Jahr 1908, kurz nach der Entwicklung des Automobils, den ersten "Caravan Club" gründeten. Den ersten Wohnwagen in Deutschland baute Arist Dethleffs im Jahr 1932. Sein "Wohnauto" war ein umgebauter Anhänger, den er auf Wunsch seiner Verlobten fertigte. Großer Beliebtheit erfreuten sich Wohnwagen ab den 1950er Jahren in der DDR.
Heute gibt es zahlreiche Varianten der Caravans. Wohnwagen mit Hubdach, Teardrop-Anhänger und Zeltklapp-Wohnwagen sind exotische Formen. Bei letzteren handelt es sich eher um ein ausklappbares Zelt, das auf einem Anhänger steht, als um einen typischen Wohnwagen. Teardrop-Anhänger sind sehr kleine, tropfenförmige Wohnwagen, die meist nur Schlafplätze für zwei Erwachsene bieten.
Stehen kann man in ihnen nicht und die Küche befindet sich üblicherweise unter der Heckklappe. Diese sehr kleinen Wohnwagen haben den Vorteil, dass sie aerodynamisch sind und teilweise sogar von Motorrädern gezogen werden dürfen. Wohnwagen mit Hubdach sind entweder etwas niedriger als herkömmliche Modelle. In diesem Fall sind sie ebenfalls aerodynamischer als ihre großen Pendants. Andere Modelle nutzen die Möglichkeit eines Hubdaches, um den Campern zusätzlichen Platz bieten zu können. Den größten Teil der verkauften und zugelassenen Caravans macht aber der typische, klassische Wohnwagen aus.
Wie ist ein Caravan aufgebaut?
Caravans werden grundsätzlich an das Fahrzeug angehängt.Der klassische Wohnwagen besitzt feststehende Wände und ist mit einer oder zwei Achsen ausgestattet. In der Regel besteht die Außenhaut der Caravans aus Aluminiumblech oder glasfaserverstärktem Kunststoff. Meist sind die Modelle zwischen 2 und 2,30 m breit und 4,50 m lang. Es gibt jedoch auch Tandemachser mit 8 m Länge und 2,50 m Breite.
Wohnwagen verfügen üblicherweise über eine Auflaufbremse: Wenn das Zugfahrzeug bremst, drückt sich ein Mechanismus in der Deichsel zusammen und bremst den Wohnwagen. Die Bremskraft des Zugfahrzeuges allein würde nicht ausreichen, um das Gespann im Notfall zuverlässig abzubremsen. Wer einen Wohnwagen fährt, baut an das Zugfahrzeug meist zusätzliche Außenspiegel an, weil Wohnwagen breiter als herkömmliche Anhänger sind und die Standardspiegel nicht ausreichen, um den Bereich neben dem Anhänger einsehen zu können.
Die Einrichtung in Wohnwagen
Innen werden die Wohnwagen mit Holz- oder Kunststoffverkleidung sowie mit Polstermöbeln und Elektrogeräten eingerichtet. Üblicherweise gibt es ein oder zwei Doppelbetten, eine Sitzgruppe, einen Kühlschrank, eine Gasheizung, eine Nasszelle und einen Frischwassertank. Das Abwasser wird in speziellen Behältern unterhalb des Wohnwagens gesammelt. Manche Caravans sind sehr hochwertig ausgestattet. Sie verfügen zum Beispiel über ein 4-Platten-Ceranfeld, ein geräumiges Bad mit großer Dusche und eine Vertäfelung aus Edelholz. Große Modelle besitzen bis zu sieben Schlafplätze.
Wer darf einen Wohnwagen fahren?
Weil Caravans üblicherweise mehr als 750 kg zulässige Gesamtmasse haben, müssen Fahrer aus Deutschland einen Anhängerführerschein der Klasse BE besitzen. Die Geschwindigkeit eines Gespanns mit Wohnwagen ist auf 80 km/h beschränkt. In Ausnahmefällen, die genehmigt werden müssen, darf der Anhänger auch 100 km/h fahren.
Caravans: Für wen sind sie empfehlenswert?
Wohnwagen bieten gegenüber Wohnmobilen zwei entscheidende Vorteile. Erstens sind sie deutlich günstiger, weil sie über keinen eigenen Motor verfügen. Zweitens können die Caravans am Zielort vom Zugfahrzeug abgekoppelt werden. Dann steht das Zugfahrzeug für Ausflugsfahrten und Einkäufe bereit. Allerdings benötigen Camper mit Wohnwagen einen Anhängerführerschein und ein Zugfahrzeug mit ausreichend Leistung.
Caravans sind vor allem für Personen geeignet, die den gesamten Urlaub auf demselben Campingplatz verbringen möchten. Beliebt sind sie auch bei Dauercampern. Diese stellen den Wohnwagen ganzjährig auf ihrem Wunschcampingplatz ab und besuchen ihn am Wochenende und/oder im Urlaub. Wer im Urlaub an unterschiedlichen Plätzen campen möchte und sich viel Flexibilität wünscht, ist möglicherweise mit einem Wohnmobil besser beraten.
Was ist ein Wohnmobil?
Wohnmobile sind oft Kleintransporter.Die Geschichte der Wohnmobile (auch Reisemobile genannt) begann in Deutschland in den fünfziger Jahren mit dem Erfolgsmodell VW Transporter T1. Nach und nach kamen weitere Modelle von anderen Herstellern hinzu. Heute erfreuen sich Wohnmobile gegenüber Wohnwagen zunehmender Beliebtheit. Meist liegt ihr zulässiges Gesamtgewicht unter 3,5 Tonnen, sodass sie mit dem Führerschein Klasse B gefahren werden dürfen.
Der Aufbau eines Wohnmobils
Bei kleinen Wohnmobilen handelt es sich oft um Kleintransporter, deren Innenraum den Bedürfnissen von Campern angepasst wird. Diese Typen bieten üblicherweise Schlafgelegenheiten für zwei Personen und Sitzplätze mit Anschnallgurt für vier Personen. Große Wohnmobile werden hingegen neu aufgebaut - oft auf Basis einer Bodenplatte und eines Führerhauses bestehender Fahrzeugmodelle.
Bei diesen Varianten ist oft der charakteristische Alkoven zu finden - der Schlafbereich oberhalb des Führerhauses. Einige Hersteller setzen auch einen sogenannten Tiefrahmen ein. Dafür wird ein Sonderfahrgestell an die Fahrerkabine angebaut, auf dem dann der Wohnbereich entsteht. Wenn das Fahrerhaus bestehen bleibt, wird von einem teilintegrierten Wohnmobil gesprochen. Vollintegrierte Wohnmobile sind Fahrzeuge, die von Grund auf neu auf das Fahrgestell aufgebaut werden. Sie gelten auch als Königsklasse unter den Wohnmobilen und sind oft an ihrer steil abfallenden Front und der sehr großen Windschutzscheibe zu erkennen.
Welche Ausstattung bietet ein Wohnmobil?
In Hinblick auf ihre Ausstattung, ihre Einrichtung und das verwendete Material ähneln Wohnmobile den Wohnwagen sehr. Im Gegensatz zum Caravan sind die Reisemobile jedoch unabhängiger. Sie verfügen über eine separate Batterie, die den Wohnraum mit Strom versorgt. Diese wird entweder während der Fahrt oder über eine Fotovoltaikanlage aufgeladen. Als Heizung dient entweder eine strombetriebene Variante oder - wie auch bei Wohnwagen - eine Gasheizung.
Für wen ist ein Reisemobil geeignet?
Vollintegrierte Wohnmobile gelten als die Königsklasse unter den Reisemobilen.Wohnmobile sind flexibler und kompakter als Wohnwagen. Sie müssen nicht auf- und abgebaut werden und sind bequemer zu fahren als ein großes Gespann mit Wohnwagen. In meisten Fällen unterliegen sie auch keinen Geschwindigkeitsbeschränkungen. Ihr Nachteil: In der Anschaffung sind sie teurer als Wohnwagen. Und außerhalb des Urlaubs können sie nicht wie ein normaler PKW genutzt werden.
Wohnmobile sind bei Urlaubern beliebt, die regelmäßig ihren Standort verlegen. Sie können auch für Städtereisen eingesetzt werden, weil mittlerweile fast jede Stadt in Deutschland einen Wohnmobilstellplatz anbietet. Wer mit dem Gedanken spielt, sich ein Wohnmobil oder ein Wohnwagen zu kaufen, sollte sich für diese Entscheidung unbedingt ausreichend Zeit lassen und die Vor- und Nachteile beider Varianten sorgfältig abwägen. Neben ortsansässigen Händlern bieten Camping-Messen eine gute Möglichkeit, sich ausführlich zu informieren.
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