Chinchilla-Ratgeber
Sie möchten das Verhalten der Chinchillas verstehen? - Wichtige Tipps
Wie auch Hamster, sind Chinchillas dämmerungs- bzw. nachtaktive Tiere. Installieren Sie daher den Chinchilla-Käfig bzw. Voliere weitab vom täglichen Lärm und hellem Licht, keinesfalls aber im Wohnzimmer oder in einem Schlafzimmer. Regelmäßigen Fütterungen passen sich die symphatischen Nager aus Südamerika allerdings an und entwicklen dann kürze Aktivitätsphasen.
Verhaltensauffalligkeiten treten häufig bei Tieren auf, die alleine gehalten werden. Sie sind entweder besonders träge und ruhig oder sie weisen ein aggressives Verhalten auf, indem sie Sachen im oder um den Käfig herum kaputt nagen. Das macht weder dem Chinchilla noch dem Tierhalter Spaß.
Lautsprache
Lautes Fiepen oder Peifen sind typische Laute eines Chinchillas. Es sind Warnschreie, die drohende Gefahr ankündigen sollen. Sind aber auch oft im Einsatz, wenn das Chinchilla bestimmte Geräusche nicht einordnen kann und unsicher ist. Ansonsten kommunizieren Chinchillas nur mit sehr hohen und leisen Tönen, die oft erst nach einiger Zeit vom Besitzer wahrgenommen werden können. Beim wilden Spielen geben sie auch schon einmal ein Knurren von sich. Jungtiere machen sich mit lauten Rufen, Schnalzen und Klickerlauten bei ihrer Mutter bemerkbar.
Verhalten in der Gruppe
Chinchillas sind Gruppentiere und sollten daher niemals einzeln gehalten werden. Auch wenn Sie sich viel mit ihrem Tier beschäftigen möchten, können Sie einen tierischen Partner niemals wirklich ersetzen. Tiere, die alleine gehalten werden, sind nachweislich unglücklicher, krankheitsanfälliger und sterben früher. Chinchillas sollten daher mindestens zu zweit gehalten werden. Auch drei Tiere können problemlos zusammengehalten werden. Dies ist allerdings nur bei ähnlichem Charakter der Tiere möglich. Von Vorteil ist die Gruppenhaltung spätestens dann, wenn eins der Chinchillas verstirbt. Die anderen sind dann bereits aneinander gewöhnt und nicht alleine. Auch der Mensch profitiert von der artgerechten Haltung seiner Tiere. Das Sozialverhalten und das gemeinsame Spiel der Tiere tut auch dem Mensch als Beobachter gut und kann deutlich zur Entspannung beitragen.
Rangordnung in der Gruppe
Wie in jedem Rudel ist es auch bei Chinchillas so, dass innerhalb der Gruppe eine Rangordnung festgelegt wird. Wenn ein fremdes Tier zur Gruppe stößt wird diese neu "verhandelt", daher kann es hierbei immer zu Problemen kommen. Bei Chinchillas gilt dies sowohl bei Männchen als auch bei Weibchen. Spontane Freundschaften bei Erstkontakt sind daher, obwohl Chinchillas sehr gesellige Tiere sind, so gut wie ausgeschlossen. Zur Erweiterung der Gruppe ist auf jeden Fall die eigene oder fremde Fachkunde notwendig. Wie harmonisch eine Gruppe ist, hängt auch immer von Charakter der einzelnen Gruppenmitglieder ab. Trotz intensivsten Bemühungen kann es sein, dass manche Tiere einfach nicht zusammen zu bringen sind. In diesem Fall muss man den Tieren nachgeben und sie nicht weiter zwingen zusammen zu leben.
Welche Geschlechterkombinationen funktionieren?
- Paarhaltung - Männchen und Weibchen: Eine häufige und in aller Regel problemlose Kombination. Auch zwei Chinchillas können zusammen glücklich werden. Wenn aber einer der Partner stirbt, muss der verbleibende Chinchilla neu vergesellschaftet werden. Werden Männchen und Weibchen zusammen gehalten, muss man mit 8 bis 12 Jungtieren pro Jahr gerechnet werden. Den Bock zu kastrieren ist oft kompliziert und man muss sich immer bewust sein, dass immer noch ein Teil der Kastrationen mit dem Tod des Männchens endet.
- Weibchengruppen: Es ist möglich, eine reine Weibchengruppe zu halten. Allerdings kommt es immer wieder zu Streitereien zwischen den Weibchen. Besonders kompliziert wird es, wenn eines der Weibchen trächtig ist und Junge bekommt. Wenn die Chinchilla-Weibchen allerdings einen ähnlichen Charakter haben, dann kann eine Weibchengruppe lange und zufrieden miteinander leben.
- Böckchengruppe: Eine reine Böckchengruppe funktioniert meist problemlos, solange keine Weibchen in der Nähe sind. Die Böcke machen untereinander eine Rangordnung aus, welche hin und wieder - mit Hilfe von Rangkämpfen - überprüft und neu ausgehandelt wird. Sind diese Unstimmigkeiten erst geklärt, herrscht jedoch schnell wieder Frieden in der Gruppe.
- Gemischte Gruppe - Männchen und Weibchen: Funktioniert nur, wenn die Böcke alle kastriert sind. Hierbei muss, wie zuvor erwähnt, das Risiko bei Kastrationen beachtet werden. Am besten funktioniert die Konstellation ein Bock mit drei Weibchen. Mehrere Böcke in einer gemischten Gruppe tragen immer wieder Kämpfe um die Rangordnung aus, die anders als in reinen Böckchengruppen andauern, und auch zu Stress und ernsthaften Verletzungen der Tiere führen.
Körpersprache von Chinchillas richtig deuten
Es ist wichtig, dass Sie als Besitzer die Verhaltensweisen der Chinchillas richtig deuten können, um so zu verstehen, was das Tier ihnen mit seiner Körpersprache mitteilen möchte. Wir haben ihnen eine Reihe an typischen Signalen zusammmengestellt.
- Das Chinchilla beißt: Es möchte prüfen, ob das, was sich vor seiner Nase befindet, essbar ist. Das macht es auch mit ihrem Finger, wenn Sie ihn in den Käfig stecken. Dies heißt nicht, dass das Tier grundsätzlich bissig ist.
- Chinchillas beschnuppern sich gegenseitig: Unbekannte Tiere werden zunächst beschnuppert. So wird festgestellt, ob die Tiere miteinander auskommen.
- Chinchilla spritzt mit Urin und stellt sich auf die Hinterbeine: Mit Hilfe von Urin wird versucht, potentielle Feinde abzuwehren. Das Chinchilla handelt so, wenn es sich bedrängt fühlt.
- Chinchilla stellt sich auf Hinterbeine: Das Chinchilla ist aufmerksam und konzentriert. Es versucht, sich einen besseren Überblick zu verschaffen.
- Chinchilla springt durch die Wohnung: Das Tier fühlt sich wohl. Es ist ausgelassen und es geht ihm gut.
- Chinchilla quetscht sich in die Ecke oder an die Wand: Sprechen Sie ruhig mit dem Chinchilla. Es hat große Angst. Warten Sie bis es sich wieder beruhigt hat.
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