Ratgeberübersicht Ernährung
Veganer und Vegetarier
Gemüse ist natürlich nicht das einzige was Vegetarier essen.Uns allen ist bekannt: Vegetarier essen kein Fleisch. Aber so einfach ist es nicht. Wusstet ihr, dass es mindestens sechs Unterkategorien von Vegetarismus gibt? Die vegetarische Ernährung basiert auf rein pflanzlichen Lebensmitteln. Dies bedeutet, dass auf Fleisch, Fisch und Produkte daraus bis hin zu Schmalz und Gelatine verzichtet wird. Erlaubt hingegen sind Eier, Milch, Milchprodukte sowie Honig, je nachdem, für welche Art des Vegetarismus man sich entscheidet. Veganer gehen bei ihrer Ernährung noch einen Schritt weiter als Vegetarier: Sie essen weder Fleisch, noch Eier und auch keinen Käse, Joghurt oder Butter. Alle Lebensmittel, die von Tieren stammen, sind für Veganer tabu.
Inhaltsverzeichnis
Ausprägungen des Vegetarismus
- Wenn man das Wort Vegetarier hört, bringt man es sofort mit dem Begriff Ovo-lacto-Vegetarier in Verbindung. Ovo-lacto-Vegetarier essen kein Fleisch und keinen Fisch, also keine Tiere und Stoffe, die aus geschlachteten Tieren hergestellt werden (z.B. Schmalz und Gelatine – also auch keine Gummibärchen!). Sie verzehren Eier und Milchprodukte.
- Ovo-Vegetarier verzehren Eier, aber keine Milchprodukte.
- Es versteht sich dann von selbst, dass Lacto-Vegetarier ihre Ernährung mit Milchprodukten, aber mit keinen Eiern ergänzen.
- Veganer meiden alle Nahrungsmittel tierischen Ursprungs wie Honig, Kuhmilch, Käse, Sahne usw.
- Im Unterschied zu den Veganern, ernähren sich Frutarier von pflanzlichen Produkte, die die Pflanze, von der sie stammen, nicht beschädigen. Die wichtigsten Lebensmittel des Frutarismus sind Obst, Nüsse und Samen.
- Die Rohkosternährung umfasst frische und unerhitzte Lebensmittel. Sie kann vegan sein, vegetarisch (ergänzt mit Rohmilchprodukten und Eiern) oder nicht-vegetarisch, mit dem Konsum von Fisch, rohem Schinken, Carpaccio u.Ä.
- Puddingvegetarier sind zwar Vegetarier, haben aber keine Zeit oder Lust, richtig vegetarisch zu kochen. Deswegen verzehren sie meistens Fertigprodukte, Süßigkeiten, Pizza, Dosengemüse usw.
- Unter die Kategorie Flexitarier fallen die Teilzeitvegetarier: sie verzichten an mehreren Tagen in der Woche auf Fleisch und an den anderen Tagen achten sie darauf, dass das Fleisch in BIO- oder Metzgerqualität ist.
- Ob der Pescetarismus zum Teilgebiet des Vegetarismus gehört, ist noch umstritten. Pescetarier verzichten auf den Konsum von Fleisch, verzehren aber ganz normal Fisch, Krebs- und Weichtiere und andere tierische Lebensmittel.
Roh-veganes Rezept: Aprikosen-Fenchel Salat
Ein Obstsalat macht nicht viel Arbeit und ist gesund.- Fenchel
- Rucola
- Aprikosen
- handvoll Walnüsse
- Zitronensaft
- Olivenöl
- Pfeffer
- Paprika
Schneide Fenchel klein. Die zerkleinerten Aprikosen sowie eine Handvoll Walnüssen hinzugeben und alle Zutaten vermengen. Zitronensaft und kaltgepresstes Olivenöl über den Salat geben und ihn nach Belieben mit Pfeffer und scharfem Paprikapulver würzen.
Ausgefallene Tatsachen
- Steve Jobs machte einen Großteil seines Lebens eine Frutarier-Diät, und deshalb hat er auch seine Firma „Apple“ genannt. In Jobs offizieller Autobiographie, schreibt Walter Isaacson: „On the naming of Apple, he said he was “on one of my fruitarian diets.” He said he had just comes back from an apple farm, and thought the name sounded “fun, spirited and not intimidating.”
- 40% der Inder sind laut einer Studie von The Hindu -CNN-IBN Vegetarier.
- McDonald's hat seine ersten 100% vegetarischen Filialen in Indien eröffnet.
- Jeff Juliano, der erste Mann, der Ronald McDonald verkörpert hat, ist jetzt Vegetarier.
- Durch einen Beschluss des Rates hat die Stadt Los Angeles versucht, dass alle Montage „Fleischlose Montage“ sein sollen.
- Einige Vegetarier wissen nicht, dass tierisches Lab oft für die Käseherstellung verwendet wird. Tierisches Lab besteht aus der Magenschleimhaut des Magens junger Wiederkäuer. Besonders gerne wird tierisches Lab für die Herstellung von Parmesankäse, Emmentaler und Bergkäse benutzt.
Motive der Vegetarier
...weil es grausam ist, Tiere zu töten.
Heutzutage gibt es viele Möglichkeiten Fleisch zu ersetzen.Der Konsum von Fleisch und Fisch wird abgelehnt, weil es Essen ist, das durch die Ausschlachtung (Tiere werden unter unmenschlichen Bedingungen in Massentierhaltungsanlagen gezüchtet) und Tötung der Tiere hergestellt wurde. Die ethischen Gründe beschränken sich nicht nur auf die Ernährung: auch der Gebrauch von aus geschlachteten Tieren, hergestellten Klamotten, Kosmetika, Reinigungsmittel u.Ä. wird gemieden.
Ethischer Vegetarismus beruht auf einer gewaltfreien Lebenseinstellung und besonders auf den Grundlagen des Antispeziesismus, der gegen die Diskriminierung aufgrund der Zugehörigkeit zu einer Art, ist.
...weil eine fleischlose Ernährung gesünder ist.
Verschiedene Studien haben gezeigt, dass Vegetarier und Veganer unter einem geringeren Risiko für einige chronische Erkrankungen leiden, wie z.B. Übergewicht, Bluthochdruck, ischämische Herzkrankheiten, Diabetes und gewisse Krebsarten.
...weil es umweltfreundlich ist.
Ressourcen wie Wasser und Ackerland werden immer knapper und die Freisetzung von Kohlendioxid immer mehr zu einem Problem.
Die Herstellung von Fleisch benötigt wesentlich mehr Wasser als die Herstellung von Gemüse. Laut der Organisation Water Foodprint Network, werden für ein Kilo Rindfleisch ca. 15.000 Liter Wasser benötigt, für die Herstellung von einem Kilo Kartoffel dagegen braucht man nur 100 Liter. Dasselbe gilt für den Verbrauch von Ackerland: Der Report von WWF „Fleisch frisst das Land“ zeigt, dass für die Rindfleischproduktion 27-49 qm Fläche benutzt werden, während man für Kartoffeln nur 0.25 qm benötigt.
Die Viehhaltung ist für ca. 20% der globalen Treibhausgase verantwortlich, die aus der Produktion der Futtermittel, Tierhaltung und dem Transport stammen. Außerdem führt die Abholzung von Wäldern für Futtermittel und Weideland zu einer Freisetzung von CO2, das in den Bäumen gespeichert ist.
Vegetarier behaupten, dass durch die Ablehnung von Fleischkonsum das Problem der Welternährung eine Lösung finden kann. Um 1 kg Fleisch zu erzeugen, benötigt man 6-16 kg Getreide: Mit dem eingesparten Getreide könnte man Millionen von Menschen vor dem Hungertod bewahren.
...aus religiösen Gründen.
Anhänger bestimmter Religionen, besonders diejenigen, die in Indien ihre Stämme haben, leben vegetarisch.
Hinduismus
Hindus sind tendenziell Vegetarier, und das hauptsächlich aus drei Gründe: der Glaube an Gewaltlosigkeit, der auch Tiere betrifft; der Glaube, dass nicht-vegetarisches Essen schädlich für den Geist und die Seele ist; und der Zweck, nur naturreines Essen als Opferspeise für die Götter zu bieten.
Buddhisten stehen für Gewaltlosigkeit, auch gegenüber Tieren.Buddhismus
Trotz diesem Grundsatz der Gewaltlosigkeit, leben nur einige Bewegungen des Buddhismus vegetarisch, ganz besonders die Mahayana-Buddhisten. In der buddhistischen Religion gibt es keine Regel, die eine nicht-vegetarische Ernährung ausschließt, aber Buddhisten sollten weder Schlachttiere töten, noch bei einer Schlachtung anwesend sein.
Jainismus
Jainisten setzen das Prinzip der allgemeinen Gewaltlosigkeit besonders konsequent in ihrem Alltag um, deswegen sind sie auch strikte Vegetarier.
Christentum
Im Christentum empfiehlt die protestantische Kirche der Siebenten-Tag-Adventisten ihren Anhängern offiziell als Vegetarier zu leben. Sie sehen den Körper als ein Haus Gottes und deswegen ist ihnen eine gesunde Lebensführung extrem wichtig.
Eine Woche Vegan?
Quinoa Burger sind ein guter Ersatz zu Fleisch Burgern.Montag
Mittag - Fenchelsalat mit Orangen und Walnüssen
Abend - Abendbrot mit Auberginen-, Cashew-Aufstrich oder Hummus
Dienstag
Mittag - Kichererbsensalat mit Rohpaprika, Tomaten und Frühlingszwiebeln
Abend - Bulgur mit Gurken, Tomaten und Petersilie (Übertreibe ruhig mit der Menge, das wird auch morgen dein Lunch sein!)
Mittwoch
Mittag - Reste von dem Bulgursalat
Abend - Quinoa Burgers
Donnerstag
Mittag - Avocadoscheiben, Tomaten, Gurken, Möhrenstreifen und Hummus, oder Aprikosen-Fenchel Salat (siehe oben)
Abend - Couscous mit Pesto und Cherrytomaten
Freitag
Mittag - Reste von dem Couscoussalat
Abend - Burritos mit Kidney-Bohnen, Paprika und Zwiebel
Samstag
Mittag - Quinoa mit Mango, Avocado und Schwarzen Bohnen
Abend - Gemüsepfanne mit Paprika, Champignons und Zucchini
Sonntag
Brunch - Pfannkuchen mit Ahornsirup und Haselnüssen, Obstsalat, Pfirsich-Shake
Abend - Grüne Primavera Pasta mit Erbsen, Spargel, Frühlingszwiebeln und frischen Kräutern (Minze, Basilikum, Petersilie...)
Hier kannst du den Wochenplan herunterladen und ausdrucken:Eine Woche Vegan? Dein Wochenplan!
Vegane & vegetarische Produkte
Veganer und Vegetarier zu sein ist ein Lebensstil. Das umfasst nicht nur die Ernährung, sondern auch alle andere alltäglichen Aspekte wie Kleidung, Reinigungsmittel und Kosmetika.
Kleidung
Was aber ist vegane Kleidung?
Einfach: Vegane Kleidung ist frei von Tierprodukten und Tierversuchen. Da Veganer auch echte Umweltschützer sind, enthält vegane Kleidung keine Synthesefaser.
Espadrilles - bestehen aus Hanf, Baumwolle oder Leinen.Verzichtet wird auf Leder, Wolle, Pelz, Seide, und Federn. Wieso auch Wolle? Um an Wolle zu kommen, werden Schafe zwar nicht getötet, aber der Weg dorthin kann sehr schmerzhaft für die Tiere sein. Am häufigsten werden Schafe in Australien und Neuseeland gezüchtet, hier werden sie genetischen Veränderungen unterzogen, damit die Wolle besser wächst, aber so leiden die Schafe unter sehr hohen Temperaturen und werden dadurch oft krank.
Die beliebtesten Kleidungsstoffe für vegane Kleidung sind: Leinen, Baumwolle, Hanf und die Anwendung von natürlichen Farben.
Vegane Kleidung kann man online kaufen, sie ist gar nicht so hässlich, wie man denkt! In Deutschland gibt es immer mehr Läden, die vegane Klamotten und Schuhe verkaufen.
Vegane Pflegeprodukte, Kosmetika, Reinigungsmittel
Es gibt viele verschiedene Rezepte für eigene Seifen.Großer Wert wird auch auf Reinigungsmittel, Kosmetika und Körperpflegeprodukte gelegt. Große Ketten wie z.B. DM verkaufen ihre eigenen Marken von Shampoo, Spülung, Duschgel usw., die ohne Tierversuche hergestellt werden und meistens mit dem 'Vegan Society' Symbol zertifiziert sind.
Eine Liste von Marken, die Pflegeprodukte und Kosmetika ohne tierische Bestandteile herstellen, kann man auf der Webseite der Organisation PETA (People for Ethical Treatment of Animals) finden.
Echte Umweltschützer benutzen handgemachte vegane Kernseife, die man in verschiedenen Shops wie z.B. Lush kaufen kann, und sie machen ihre eigenen Produkte.
Hier einige einfache Rezepte:Waschmittel
- 2 l Wasser
- 100 gr natürliche Kernseife
- 100 gr Natron
Wasser kochen und die geriebene Kernseife im kochenden Wasser schmelzen. Wenn sie geschmolzen ist das Natron dazugeben und warten bis das Waschmittel kalt ist.
Spülmittel
- 8 Zitronen
- 800 ml Wasser
- 300 gr Salz
- 200 ml Essig
Die Zitronen im Wasser kochen, bis sie sehr weich sind. Die Samen aus den Zitronen nehmen und die Zitronen in kleine Stücke zerschneiden. Mit dem Mixer mixen bis die Konsistenz matschig ist. Das Gemisch bei Bedarf sieben und in die 800 ml Wasser gießen, Essig und Salz dazutun. Zum Kochen bringen und umrühren, bis man den Eindruck hat, dass die Konsistenz richtig ist.
Shampoo
Mit Kokosnusöl lassen sich viele verschiedene Dinge machen.- 60 ml Kokosnussmilch
- 80 ml flüssige Olivenölseife
- 20 Tropfen Ätherisches Öl (z.B. Lavendel, Minze, Rosmarin...)
- Für trockene Haare: ½ TL Oliven- oder Mandelöl
Die Zutaten einfach in eine alte Shampoo Flasche geben und schütteln. Innerhalb von einem Monat benutzen.
Spülung
- 1 Avocado
- 240 ml Kokosnussmilch
- 2 TL Kokosnussöl
Die Avocado schälen, entkernen und stampfen. Kokosnussmilch und Öl dazutun und mixen. Die Spülung 10/15 Minuten einwirken lassen, dann schamponieren.
Kosmetika
Heutzutage kann man leicht Naturkosmetika in zahlreichen Shops finden. Aber eigene Make-up Produkte zu machen ist einfacher, als man denkt. Für die Grundierung braucht man Pfeilwurz (gemahlen), Kakaopuder und Zimtpuder. Langsam mixen, bis man den passenden Hautfarbton gefunden hat.
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