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Pedelecs - Flott durch den Berufsverkehr
Das Pedelec hat einen Elektromotor, der den Fahrer beim Treten unterstützt. (Zum Vergrößern hier klicken).Pedelecs besitzen einen eingebauten Rückenwind. Die Bikes sind akkubetrieben und werden beim Fahren dennoch durch das Treten unterstützt. Diese spezielle Fahrrad-Art eignet sich für alle, die bei längeren Strecken oder Anstiegen eine Unterstützung nutzen möchten.
Was ein Pedelec vom E-Bike unterscheidet
Die Abkürzung "Pedelec" steht für Pedal Electric Cycle - also eine Kombination aus klassischem Fahrrad und einer elektrisch angetriebenen Unterstützung. Die Bikes bieten eine Motorunterstützung während der Fahrer in die Pedale tritt. Deine Tretbewegungen werden durch den Motor verstärkt und es gelingt Dir leichter, einen Berg zu erklimmen oder eine lange Strecke zu fahren, bei der Du ansonsten schneller erschöpft bist.
Die Unterstützung durch den Motor erfolgt aber nur dann, wenn Du in die Pedale trittst. Wenn Du aufhörst zu treten, dann stoppt auch der eingebaute Motor. Somit ist es nicht möglich, sich auf einem Pedelec fortzubewegen ohne dabei selbst aktiv zu treten. Dies ist der Unterschied zum herkömmlichen E-Bike, bei dem diese Beschränkung nicht gilt. Das E-Bike fährt nur dann, wenn Du nicht in die Pedale trittst. Der Elektromotor wird über den Griff bedient und der Fahrer tut nichts weiter, als das Gleichgewicht zu halten.
Darauf solltest Du bei der Wahl eines Pedelecs achten
Bei einem Pedelec kommt es auf die erreichbare Geschwindigkeit an. Erfolgt die Motorunterstützung nur bis zu einem Tempo von 25 km/h, dann gelten die Bikes rechtlich als Fahrräder, sodass sie nicht zulassungspflichtig sind. In Deutschland ist das Bike mit Tretunterstützung einem konventionellen Fahrrad zudem dann gleichgestellt, wenn der Motor maximal 250 Watt stark ist. E-Bikes hingegen sind ab einer Geschwindigkeit von 6 km/h zulassungspflichtig, sodass reine E-Bikes, die aus Knopfdruck fahren, seltener angeboten werden als Pedelecs. Für das Pedelec hingegen sind weder ein Versicherungskennzeichen noch eine Fahrerlaubnis der Klasse M notwendig, wenn die Geschwindigkeit von 25 km/h pro Stunde nicht überschritten wird.
Achte beim Kauf also darauf, wie schnell das Bike unterwegs sein kann. Manche Modelle bieten eine Tretunterstützung auch über 25 km/h hinaus und werden dann rechtlich wie "richtige" E-Bikes behandelt. Bei anderen kannst Du zwar schneller als 25 km/h fahren, aber bei dieser Grenze stoppt der Motor und Du kannst nur ohne Motor den Berg hinab rollen oder selbst kräftig in die Pedale treten. Die unterstützenden Fahrräder eignen sich für alle Biker, welche die umständliche Anmeldung eines echten E-Bikes scheuen und nur etwas Unterstützung beim Fahren in Anspruch nehmen möchten. Es kann für Strecken genutzt werden, auf den das Fahren mit einem normalen Fahrrad zu anstrengend wäre.
Bei Pedelecs schaltet sich der Motor ab 25 km/h automatisch ab.Die verschiedenen Arten der motorunterstützten Bikes
Pedelecs entsprechen einem Trend - dem Kombinieren des Radsportes mit einer eingebauten Hilfe für schwierige Passagen. Dabei gibt es verschiedene Arten der motorunterstützen Bikes, etwa Komfort-Pedelecs für die Stadt, Trekking-Pedelecs für längere Touren, MTB-Pedelecs, S-Pedelecs oder Power-E-Bikes.
Trekking-Pedelec
Modelle für Trekking-Touren zeichnen sich durch eine sportliche, aber dennoch bequeme Sitzposition aus. Sie weisen kräftige Gepäckträger auf, haben Akkus für eine große Reichweite und eignen sich für das Fahren längerer Strecken.
Komfort-Pedelec
Komfort-Pedelecs können traditionell anmutende Stadträder, flinke Cityflitzer oder sogar faltbare Bikes sein. Diese Modelle eignen sich für alle, die vorwiegend im urbanen Umfeld unterwegs sind. Einige Räder bieten sogar den beliebten Rücktritt.
MTB-Pedelec
Pedelecs bieten auch Mountainbikern eine Tretunterstützung für besonders steile Stellen.Mountainbiker greifen gern zu einem MTB-Pedelec. Diese robusten Modelle unterstützen Outdoor-Fans bei Abenteuern in der Wildnis oder einer längeren Tour durch hügeliges Gelände. Ihre Fahrtauglichkeit in unebener Natur beweisen die Bikes mit stark profilierten Reifen und einer guten Dämpfung sowie einer besonders robusten Rahmenkonstruktion.
Power- und S-Pedelec
Schnelle Fahrräder mit Motor (Power- oder S-Pedelecs) sind für alle geeignet, denen 25 km/h die Stunde nicht reichen. Diese Bikes erreichen Geschwindigkeiten bis 45 km/h und können daher im Stadtverkehr durchaus mit einem Auto mithalten. Weil hierbei die Grenze zur Kennzeichnungspflicht überschritten wird, musst Du bei diesen Modellen eine Führerschein der Klasse M besitzen und ein Versicherungskennzeichen an dem Pedelec anbringen.
Welche Vorteile Dir ein Pedelec bietet
Erleichterung im Alltag
Ein Pedelec ist das Richtige für Dich, wenn Deine täglichen Strecken oder Touren zu lang für das Fahren mit einem klassischen Fahrrad sind. Schließlich möchtest Du nicht völlig ausgepowert ankommen, sondern Freude am Fahren haben. Auch wenn es über einen Berg geht, ist das Pedelec eine ideale Unterstützung. Ohne das Pedelec müsstest Du Dein Fahrrad vielleicht schieben, weil Du den Berg nicht aus eigener Kraft bezwingen kannst.
Entlastung bei Krankheit oder Unsportlichkeit
Dank Pedelec können auch körperlich beeinträchtigte Menschen längere Strecken zurücklegen.Ebenso eignen sich die Bikes für Personen, die schon älter sind oder körperliche Beeinträchtigungen aufweisen. Die elektrische Unterstützung hilft Dir, länger mit dem Fahrrad fahren zu können, weil körperliche Beeinträchtigungen ausgeglichen werden. Bist Du gern mit Deinem Partner unterwegs und ist er ein wahrer Athlet, der viel schneller fährt als Du, dann nutze das Pedelec, um mit ihm Schritt zu halten.
Leichteres Fahren bei Lasten
Eine weitere Zielgruppe der Bikes sind Eltern, die Ihr Kind im Anhänger hinter dem Fahrrad ziehen. Da dies sehr anstrengend werden kann, hilft das Pedelecs, die "Last" besser ziehen zu können. Hierbei kann das Fahrrad auf kurzen Strecken durch die Stadt oder überschaubaren Passagen außerhalb von Ortschaften sogar das Auto ersetzen. Beim Einkaufen oder auf dem Parkplatz vor der Arbeitsstelle nimmt das Bike weniger Platz in Anspruch als der Wagen, sodass Parkprobleme der Vergangenheit angehören. Zudem tust Du Deiner Gesundheit etwas Gutes, weil Du Dich trotz Tretunterstützung bewegst.
Versicherung für die E-Fahrräder
Wenn ein Zweirad auf eine Höchstgeschwindigkeit von 25 Stundenkilometern kommt, gilt es normalerweise als Mofa und muss haftpflichtversichert werden. Die Versicherungen geben dazu kleine Versicherungskennzeichen aus. Der Beginn einer solchen Versicherung ist immer der 1. März eines Jahres. Die Versicherung endet nach Ablauf des darauf folgenden Februars. Für Elektrofahrräder hat der Gesetzgeber diese Pflicht bisher noch nicht vorgesehen. Ausnahmen gibt es lediglich bei der Prüfbescheinigung. Es hängt von dem jeweiligen Elektrofahrrad ab, ob diese notwendig ist oder nicht.
Versicherungen bei Pedelecs - Fahrrad oder Mofa?
Bei den Pedelecs wird zwischen zwei Versionen unterschieden. Müssen trotz des Elektromotors die Pedalen betätigt werden, handelt es sich versicherungstechnisch um ein reines Fahrrad, dessen Motor lediglich als Trethilfe angesehen wird. Hierfür ist weder ein Führerschein noch eine Haftpflichtversicherung ein Muss, obwohl Letzteres unbedingt empfohlen wird. Dieser Fall tritt beim Pedelec in der Regel ein.
Ist das Fahrrad jedoch mit einer Anfahrhilfe ausgestattet, die ein selbstständiges Fahren ohne Treten ermöglichst, darf dieses nur mit einer Mofaprüfbescheinigung oder mit einem Moped-Führerschein gefahren werden. Im Pkw-Führerschein ist die Berechtigung zum Fahren eines Mofas oder Mopeds bereits enthalten. Im Grunde genommen ist ein solches Fahrrad als Mofa einzustufen. Trotzdem hat es der Gesetzgeber bisher versäumt, eine Haftpflichtversicherungspflicht für diese Elektrofahrräder einzuführen.
Für den Fahrer solcher Räder kann das weitreichende Folgen haben, denn im Fall eines verschuldeten Unfalls können Forderungen geltend gemacht werden, die sonst eine Haftpflichtversicherung übernehmen würde. Deshalb ist es ratsam, sich vor dem Kauf bei einer Versicherung zu erkundigen und eine entsprechende Haftpflichtversicherung abzuschließen, auch wenn diese bisher nicht verpflichtend ist.
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