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Reifenpannen verhindern: Darum ist der richtige Luftdruck entscheidend

Bild platter Autoreifen Eine Reifepanne kann durch regelmäßige Kontrolle des Luftdrucks verhindert werden. (Einfach klicken zum Vergrößern)

Die Reifen stellen die einzige Verbindung zwischen dem Fahrzeug und der Fahrbahn her - entsprechend wichtig sind Qualität und Beschaffenheit für die Fahrsicherheit. Neben der richtigen Dimensionierung und dem passenden Reifentyp sollten noch einige andere Dinge beim Kauf beachtet werden. Zudem ist eine gewisse Wartung notwendig, damit die Pneus lange genutzt werden können, optimale Fahreigenschaften versprechen und ein Reifenplatzer verhindert werden kann.

Wann solltest Du den Reifen wechseln?

Grundsätzlich stellst Du Dir vielleicht die Frage, wann es überhaupt Zeit für den Reifenwechsel ist. Der Tausch der Pneus sollte entweder bei einer zu geringen Profiltiefe oder bei Beschädigungen durchgeführt werden. Die Profiltiefe muss laut Gesetzgeber mindestens 1,6 mm betragen. Allerdings verschlechtern sich die Fahreigenschaften von Sommerreifen bereits unter 2 mm, jene von Winterreifen bereits unter 3 mm erheblich. Du bist also gut beraten, wenn Du die Reifen ein wenig früher wechselst. Ist das Profil ungleichmäßig abgenutzt, scheint das Fahrwerk bei Deinem Auto verstellt zu sein - dann solltest Du dringend Spur und Sturz vermessen lassen, damit die Lebensdauer beim neuen Satz Reifen höher ausfällt.

Sonneneinstrahlung lässt Reifen altern

Bei älteren Reifen besteht zudem das Risiko, dass Alterungsrisse auftreten. Wann dies der Fall ist, hängt vor allem davon ab, mit wie viel UV-Strahlung die Reifen belastet wurden. Bereits ab einem Alter von sechs Jahren kann es zu dieser Erscheinung kommen. Du kannst das Reifenalter durch die sogenannte DOT-Nummer leicht selbst feststellen: Die ersten beiden Ziffern geben Auskunft über Produktionswoche, die letzten beiden Ziffern über das Produktionsjahr. Es ist dabei keinesfalls so, dass Reifen, die ein Alter von beispielsweise acht Jahren erreicht haben, nicht mehr genutzt werden können. Du solltest Dich bei hohem Reifenalter allerdings auf einen baldigen Wechsel einstellen.

Welcher Reifentyp für wen?

Beim Kauf stellt sich zunächst die Frage, ob Du Dich für Sommer- und Winterreifen oder aber für Ganzjahresreifen entscheidest. Der Unterschied zwischen Sommer-und Winterreifen liegt zum einen in der Ausgestaltung des Profils, zum anderen aber auch in der Reifenmischung. Das Gummi der Winterreifen ist etwas weicher, sodass schon bei Temperaturen von +7 °C abwärts bessere Fahreigenschaften geboten werden, als dies bei Sommerreifen der Fall ist - selbst bei trockener Fahrbahn. Der höhere Negativanteil im Profil sorgt für einen besseren Gripp vor allem auf Eis und Schnee. Bei höheren Temperaturen sorgt die Hitze hingegen dafür, dass die Gummimischung zu weich wird und sich der Verschleiß abnormal erhöht. Durch das gröbere Profil erhöht sich auch die Reibung, weshalb der Kraftstoffverbrauch in ganz erheblichem Maße ansteigt. Aus diesem Grund solltest Du keinesfalls mit Winterreifen im Sommer unterwegs sein. Wenn Du auf das saisonale Wechseln dennoch verzichten möchtest, bietet sich prinzipiell Ganzjahresreifen an. Die Hersteller bewerben diesen Reifentyp damit, dass er - wie der Name bereits vermuten lässt - bei jeder Witterung eine gute Figur macht. Unabhängige Tests zeigen allerdings, dass Ganzjahresreifen hinsichtlich Profilierung und Gummimischung weitgehend einem Winterreifen entsprechen. Diese Tatsache dürfte auch der gesetzlichen Vorgaben geschuldet sein: In der StVO ist eine der Witterung angepasste Bereifung vorgeschrieben, womit bei Bodenglätte ein Reifen mit Schneeflocken-Kennzeichnung gemeint ist - weshalb man sich eher am Winterreifen orientiert. Insgesamt sind Ganzjahresreifen vor allem dann interessant, wenn Du wenig fährst und zwei Sätze Reifen bei Dir vermutlich überaltern würden.

Investition in effizienten Reifen lohnt sich

Bild schwarzer Autoreifen Die richtige Größe der Reifen steht in der Betriebsanleistung oder im Fahrzeugschein.

Hast Du Dich für einen Reifentypen entschieden, stellt sich die Frage nach der Größe. Die richtigen Angaben dazu findest Du entweder in der Betriebsanleitung Deines Autos oder im Fahrzeugschein (Zulassungsbescheinigung Teil I). Dabei sollten Winterreifen so schmal wie möglich gewählt werden, weil sich durch eine geringere Aufstandsfläche die Bodenhaftung erhöht. Weiterhin solltest Du auf eine hohe Qualität achten. Um den Reifenkauf zu vereinfachen, wurde im Jahre 2012 das EU-Label eingeführt. Hierdurch lassen sich die Reifen in Hinblick auf Gripp, Kraftstoffverbrauch und Geräuschniveau miteinander vergleichen. Dabei kann es durchaus sinnvoll sein, insbesondere in Hinblick auf die Energieeffizienzklassen etwas mehr Geld für den sparsameren Reifen auszugeben. Der Unterschied zwischen Effizienzklasse A und B liegt bei bis zu 0,15 l auf 100 km, sofern von einem Kraftstoffverbrauch von 6,6 l auf 100 km ausgegangen wird. Bei Fahrzeugen mit höherem Kraftstoffverbrauch dürfte auch die Differenz größer ausfallen. Bei einem angenommenen Literpreis von 1,3 EUR können mit dem sparsameren Reifen immerhin 0,20 EUR auf 100 km gespart werden, über die gesamte Reifenlebensdauer von geschätzten 40.000 km summiert sich die Ersparnis auf 80 EUR. Um die Haftung zu testen wird der Testwagen auf nasser Fahrbahn gebremst. Diese Wertung sagt also nicht zwangsläufig etwas über die Hafteigenschaften auf trockener Fahrbahn aus.

Luftdruck regelmäßig prüfen

Hast Du Dich für einen Reifen entschieden, solltest Du den Pneus eine gewisse Pflege zukommen lassen. Dazu gehört im Wesentlichen das regelmäßige Prüfen des Reifeninnendrucks. Den richtigen Luftdruck findest Du bei vielen Fahrzeugen an der Innenseite des Tankdeckels oder in der Betriebsanleitung. Dabei solltest Du beachten, dass aus Komfortgründen stets Mindestdrücke angegeben sind, die Du um etwa 0,2 bar überschreiten kannst. Durch die Durchlässigkeit des Reifengummis verlieren die Pneus etwa 0,2 bar monatlich, weshalb Du den Luftdruck auch jeden Monat kontrollieren solltest. Ein zu großer Luftdruck führt dazu, dass sich der Abrollkomfort verringert und der Reifen nicht mit seiner vollen Fläche aufliegt. Dadurch kommt es zu einer ungleichmäßigen Profilabnutzung. Weitaus problematischer ist allerdings ein zu geringer Luftdruck: Werden die Angaben deutlich unterschritten, wird die belastete Reifenfläche stark eingedrückt. Dabei kommt es also zu einer ständigen Bewegung des Reifens, die unter Fachleuten treffend als "walken" bezeichnet wird. Die dabei entstehende Reibung sorgt nicht nur für einen größeren Kraftstoffverbrauch, sondern erzeugt auch Wärme. Wenn Du dauerhaft mit einem zu geringen Luftdruck fährst, riskierst Du aus diesem Grund ein Reifenplatzer.

Bei plattem Reifen: Sofort anhalten!

Natürlich kann es auch bei korrekten Luftdruck zu einer Reifenpanne kommen. Glassplitter führen in der Regel zwar nicht dazu, dass der Reifen aufgeschlitzt wird; eine Schraube oder ein Nagel kann allerdings durchaus ein Loch durch den Reifen bohren, was zu einem schnellen Druckverlust führt. In einer konkreten Pannensituation solltest Du vor allem ruhig bleiben und sofort anhalten. Wenn Du mit einem platten Reifen weiterfährst, riskierst Du erhebliche Schäden an Deinem Fahrzeug. Je nach Fahrzeugmodell hast Du entweder einen Pannenspray oder ein Notrad an Bord. Einige Geländefahrzeuge verfügen sogar über ein vollwertiges Ersatzrad. Das Pannenspray kann den Reifen bei kleineren Schäden wieder auffüllen und durch eine Art Flüssiggummi von innen versiegeln. Bei größeren Löchern führt das Spray allerdings nicht zum Erfolg.

So montierst Du das Ersatzrad

Bild Mann wechselt die Reifen Alte Reifen können auch repariert werden.

Möchtest Du ein Notrad montieren, solltest Du mit dem Radkreuz, so heißt der Schraubenschlüssel, zunächst alle Radmuttern lösen. Danach wird das Auto mit dem Wagenheber leicht angehoben. Du sollte Dich am besten im Vorfeld darüber informieren, ob Dein Auto spezielle Aufnahmepunkte für den Wagenheber hat. Ist dies nicht der Fall, ist in der Betriebsanleitung vermerkt, an welchen Stellen der Wagenheber anzusetzen ist um keine Beschädigungen hervorzurufen. Weiterhin solltest Du auf tragfähigen und ebenen Untergrund achten. Die Montage des Notrades geschieht in umgekehrter Reihenfolge: Nach dem Aufsetzen des Rades werden die Radmuttern zunächst von Hand montiert und das Auto wieder abgesetzt. Danach werden die Muttern mit dem Drehkreuz fest gezogen - so fest Du kannst. Für die 150 Newtonmeter Drehmoment muss einiges an Kraft aufgebracht werden. Mit dem Notrad kannst Du mit einer Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h in die nächste Werkstatt fahren.

Wann ist das Reifen reparieren möglich?

Der alte Reifen kann allerdings durchaus instandgesetzt werden: Der Gesetzgeber erlaubt das Reifeneparieren von Löchern, die einen Durchmesser von 6 mm nicht überschreiten. Dabei muss sich das Loch allerdings in der Lauffläche, also mitten im Reifenprofil, befinden. Einige Reifenhersteller schließen Reparaturmaßnahmen allerdings kategorisch aus. Zudem ist diese Maßnahme nur sinnvoll, wenn der Reifen noch über reichlich Profil verfügt - steht eh bald ein Austausch an, lohnt auch die Investitionen von rund 20 - 25 EUR für die Reparatur nicht. Reifen der Geschwindigkeitskategorie V (240 km/h) dürfen grundsätzlich nicht repariert werden. Musst Du den Reifen tauschen, ist es allerdings nicht notwendig, gleich vier neue Reifen anzuschaffen. Grundsätzlich ist eine Mischbereifung zulässig, zumindest eine Achse sollte allerdings denselben Reifentyp und einen ähnlichen Verschleißzustand aufweisen.

Fazit: Reifenreparatur verhindert teuren Neukauf

So zeigt sich am Ende: Viel ist für Deine Reifen nicht zu tun. Du solltest vor allem auf den korrekten Luftdruck achten und den Verschleißzustand des Profils im Auge behalten. Beim Neukauf der Reifen bist Du auf einen Fachmann kaum angewiesen, denn durch das EU-Reifenlabel ist ein einfacher Vergleich der wichtigsten Eigenschaften möglich. Kommt es zu einer Reifenpanne, muss der defekte Pneu nicht zwingend ausgetauscht werden. Das Reifenreparieren ist häufig günstig möglich.

 

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