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Hamsterratgeber

Hamsterratgeber: Hinweise zum Verhalten der kleinen Nager in Stall und Käfig

Dem Hamster können verschiedenste Verhaltensweisen zugeordnet werden, die beim Halter häufig für Ratlosigkeit sorgen. Hierzu zählt nicht nur das typische Hamstern von Futter, sondern auch das hamstertypische ausgiebige Laufradfahren sowie die Körper- und Lautsprache. Diese Kommunikationsformen können zum einen Freude, Angst und Unsicherheit zum Ausdruck bringen, zum anderen können sie wiederum einen Hinweis auf Erkrankungen des Tieres darstellen.

Hamster in Käfig Durch sein Verhalten zeigt dieser Hamster in seinem Käfig Aufmerksamkeit.

Wie verhalten sich Hamster?

Hamster sind nachtaktive Einzelgänger - das sorgt bei der Käfighaltung besonders zu späten Stunden für einen gewissen Geräuschpegel. In ihrer natürlichen Umgebung kommen Hamstermännchen und -weibchen nur zur Paarung zusammen, anschließend gehen sie wieder getrennte Wege. Der Hamster als Heimtier ist somit prädestiniert für die Einzelhaltung. Er ist gerne alleine - im Gegensatz zu vielen anderen Heimtieren, die paarweise oder in Familienverbänden zusammenleben. Seine Lebenserwartung ist allerdings gering: Er wird nur zwei Jahre alt.

Das Verhalten des Hamsters ist in erster Linie auf Fluchtbereitschaft und Revierverteidigung ausgelegt. Der Hamster ist in den Wüsten- und Steppenregionen von Mitteleuropa bis Asien zu Hause. Sein Revier verteidigt er gegenüber Artgenossen heftig - dieses Verhalten zeigt der Hamster auch im Käfig. In kleinen Käfigen kann es zu schlimmen Beißereien kommen, wenn nicht genügend Raum zum Ausweichen, Verstecken und zur Flucht vorhanden ist. Droht Gefahr, sucht der Hamster Schutz. Wenn er keinen Unterschlupf findet, läuft das Beutetier an der Wand entlang. So würde er in freier Natur Greifvögeln wenig Angriffsmöglichkeit bieten, da an der Wand kein schneller Anflug möglich ist.

Welche Sinne beeinflussen das Verhalten des Hamsters?

  • Nase. Hamster leben in einer Geruchswelt. Die Nase ist neben den Ohren das wichtigste Sinnesorgan für den Hamster. Der Hamster speichert Duftbilder von Umgebung, Artgenossen, Feinden und auch Menschen und erkennt sie so auch nach längerer Zeit wieder. Der Geruch ist entscheidend für Aggression oder friedliches Verhalten.
     
  • Ohren. Der Gehörsinn ist bei Hamstern sehr gut ausgeprägt. Auch Töne im Ultraschallbereich können die Hamster wahrnehmen. Dementsprechend empfindlich sind die Ohren, wenn in ihrer Nähe quietschende oder hohe Töne laut werden. Und Hamster können über ihr Gehör gut differenzieren und beispielsweise die Stimme "ihres" Menschen von denen anderer unterscheiden.
     
  • Tastsinn. Zur Orientierung in unmittelbarer Nähe benutzt der Hamster seine Tasthaare, die so genannten Vibrissen. So merkt er, ob er durch enge Öffnungen durchpasst oder ob Hindernisse im Weg stehen.
     
  • Augen. Wie die meisten nachtaktiven Tiere haben Hamster große, ein wenig hervorstehende Augen. Sie sind weitsichtig und sehen nicht besonders scharf. Dafür hat der Hamster mit seinen Kulleraugen fast einen Rundumblick. Bewegungen, wie das Annähern von Feinden, kann der Hamster auch aus größerer Entfernung wahrnehmen. Bei Tageslicht ist er fast blind.

Laut- und Körpersprache

Hamster in Kokosnuss Das Hamsterverhalten ist auf Fluchtbereitschaft und Revierverteidigung ausgelegt.

Der Hamster hat keine so ausgeprägte Laut- und Körpersprache wie andere Heimtiere, die in einem Familien- oder Rudelverband leben. Die Laute, die erwachsene Hamster von sich geben, dienen vor allem der Drohung sowie der Demonstration von Aggression und Angriffsbereitschaft:

  • Fauchen: Drohung bei Angriff oder Vorspiel zur Paarung
  • Kreischen: Abwehr und große Angst (Bedrohung durch Gegner oder Feind)
  • Zähneklappern: Aggression, Warnung an den Gegner
  • Quieken: Aggression, Begleitlaut bei kleineren Rangeleien
  • Knurren, Maunzen: Aggression, Laut des Männchens nach Paarung
  • Fiepen: Junge Hamster fühlen sich verlassen und rufen nach ihrer Mutter.

Wer die Körpersprache des Hamsters richtig deutet, kann das Tier besser verstehen.

 

  • Nase kurz hintereinander immer wieder auf den Boden aufsetzten: Hat der Hamster noch etwas in seinem Futterschälchen? Es könnte nämlich sein, dass er Hunger hat und nach Fressbarem sucht.
  • An der Wand entlang schleichen: Unsicherhet, Schutzsuche
  • Aufblasen der Backentaschen: Drohung
  • Heben beider Vorderpfoten: Abwehrbewegung
  • Männchenmachen: Aufmerksamkeit ("Sichern"), Aggression
  • Nach hinten gerichtete Ohren: Müdigkeit, Unsicherheit, Angst, schlechte Laune, Aggression
  • Reglos auf dem Rücken liegen: Abwehr, Angst
  • Gehen wie auf Stelzen, Schwänzchen steil nach oben gestreckt: Unterwerfung junger Hamster, Furcht
  • Zusammengefaltete Ohren: Aufmerksamkeit
  • Unvermitteltes, ausdauerndes Putzen: Erschrecken

 

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Bildquellen:
Bild 1: © Giulia van Pelt / flickr.com
Bild 2: © Pixabay.com / kirahoffmann

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