Antikes Silberbesteck sammeln, pflegen und reinigen
Antikes Silberbesteck, heute auch Tafelsilber genannt, ist ein gefragtes Produkt für Antiquitätenhändler. Auch Liebhaber der jeweiligen Epoche, sowie Sammler, sind großzügige Abnehmer dieses Bestecks. In der Antike hat man schon Wert auf gewisse Etiquette gelegt, welches sich bis heute gehalten und verfeinert hat. Die Bestandteile des Silberbestecks umfassen Essgeschirr (Teller, Schüsseln, Servierplatten, Gewürz- und Salzbehälter etc.), Essbesteck (Messer, Gabel, Löffel etc.) sowie dekoratives Geschirr. Zusätzlich schließt die Ausstattung spezielles Besteck, wie Fisch- und Tranchierbestecke mit ein. Im Gegensatz zum Maßgedeck mit 12 Exemplaren, zeichnet das Silberbesteck mit kalkulierten 36 Exemplaren zu einer der größten Besteckarten.
Geschichte
Schon in der griechischen und römischen Zeit waren Tafelgeräte aus Silber in Gebrauch. Auch damals diente es dazu, eine besondere höhere Stellung des Besitzers zu unterstreichen. Im Mittelalter war Silberbesteck ein Zeichen der Adligkeit und gehobener Tischkultur. Im 19. Jahrhundert gewann die industrielle Fertigung von Silberbesteck immer mehr an Bedeutung und wurde dadurch immer weiter verbreitet. Viele Familien hatten dementsprechend familiäres Tafelsilber welches meist von Generation zu Generation weitergegeben wurde.
Prägung und Stempel des Silber
Das Wichtigste an antikem Silberbesteck ist jedoch die Stempelung, auch Prägung oder Punzierung genannt. Diese bezeichnet und bestätigt den konkreten Silbergehalt. So besteht ein Produkt mit einer 800er Punzierung aus 80% Silber, also aus 800 von 1000 Teilen. Es gibt aber noch durchaus höhere Anteile. Dies bedeutet im Umkehrschluss, dass Bestecke ohne Stempel keine echten Silberbestecke sind. Es gibt allerdings auch Prägungen, die eine Fälschung bzw. ein Immitat direkt preisgeben. Potentielle Ankäufer solcher Waren achten sehr auf solche Stempelungen und Prägungen.
Pflege und Reinigung für Silber-Besteck
Antikes Silber-Besteck möchte auch gepflegt werden. Insbesondere bei der Reinigung gilt es einige Grundsätze und Regeln zu beachten. Mit der Zeit läuft antikes Silber-Besteck, genauso wie Silberschmuck, schwarz an und ist somit nicht mehr schön anzusehen. Dem kann man allerdings ganz einfach entgegenwirken, es gelten nur wenige Grundsätze zu beachten.
Alu-Salz-Bad zur Reinigung
Silber reagiert unter anderem mit Schwefelwasserstoff aus der Luft und den schwefligen Verbindungen aus dem Essen. Daraus bildet sich ein dunkler, nahezu schwarzer Belag. Um diese Schicht mühelos zu entfernen, muss man dem Silber lediglich erneut Elektronen zufügen. Dies erreicht man z.B. durch die unterschiedliche Beschaffenheit von Aluminium und Silber. Aluminium ist ein unedles Metall. Dadurch gibt es leichter Elektronen ab, die dann mit dem Silber reagieren können und so die schwarze Schicht ablösen.
Damit die chemische Reaktion zwischen Aluminium und Silber überhaupt funktionieren kann, benötigt man etwas Kochsalz und heißes Wasser.
- Um nun das Silberbesteck bequem reinigen zu können, nimmt man ein Gefäß, z.B. eine Schüssel oder einen Topf, und legt zunächst Alufolie und dann das Silberbesteck hinein. Hier sollte man darauf achten, dass das Silberbesteck sich NICHT berührt! Zusätzlich sollten auch keine scharfen Messerklingen mit dieser Lösung behandelt werden.
- Im Anschluss fügt man etwas Salz und heißes Wasser hinzu.
- Nun sollte man diese Lösung umrühren, denn das Besteck muss mit der Alufolie Kontakt haben. Nach kurzer Zeit ist das Besteck wieder glänzend, ansehnlich und rein.
- Sobald das Edelmetall rein ist, nimmt man es aus der Lösung heraus - denn wenn das Besteck zu lange in der Lösung war, läuft es nach Ablauf der Wirkung wieder schwarz an, da die Lösung sich schnell erschöpft. Es gilt auch zu beachten, dass dunkel gepunzte Ornamente auf dem Besteck durch dieses Verfahren ebenfalls heller werden. Danach gründlich ausspülen und abtrocknen lassen!
Diese Reinigungsmöglichkeit stellt eine optimierte Form der Silbererhaltung dar. Somit bleibt antikes Silberbesteck lange erhalten, ansehnlich und nutzbar. Es gibt mittlerweile auch elektrische Geräte die ein solches Silberbad ermöglichen. Diese sind jedoch meist sehr kostspielig. Im Gegensatz dazu läßt sich eine Silberreinigung, wie oben erwähnt, mit alltäglichen Materialien aus dem Haushalt selbst erledigen. Die Kosten für ein entsprechendes Elektrogerät lohnen sich daher nicht unbedingt.
Eine andere Methode um das Anlaufen des Silbers zu vermeiden, ist das Silber täglich zu verwenden oder in einer luftdichten Folie einzuschweißen - alternativ auch in Flanell oder fest in Baumwolltüchern.
Zu beachten bei Silberbesteck
- Bei Kontakt mit Ei, Fisch, Senf oder Hülsenfrüchten sollte man das Besteck sofort spülen, da der Schwefel das Besteck sonst anlaufen lässt und das Essen zusätzlich metallisch schmeckt
- Silberbesteck darf in der Spülmaschine gespült werden – allerdings nur wenn laut Herstellerangaben dies möglich ist und der Reiniger einen Silberschutz enthält
- Silberbesteck und Besteck aus Edelstahl sollen sich im Besteckkorb NICHT berühren
- Wenn das Silberbesteck jedoch schon angelaufen ist, sollte es mit der Hand gepflegt werden
- Bei altem Silberbesteck, welches eventuell schon angelaufene Stellen aufweist, kann sich während der Spülung in der Geschirrspülmaschine ein graubrauner Belag im Innenraum der Maschine einlagern, welches nur sehr schwer zu entfernen ist
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