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Tipps zum Bau eines Gartenteichs
Ein Teich kann ein echter Hingucker im Garten sein. (Einfach klicken zum Vergrößern)Dekorativ, stilvoll und immer wieder anders – der Gartenteich stellt in jeder heimischen Grünanlage einen echten Hingucker dar. Nicht zuletzt aus Kostengründen entscheiden sich immer mehr Hobbygärtner, die Anlage selber zu bauen. Durch einen Teich kann jeder Garten aufgewertet und die Zeit in der eigenen grünen Oase verschönert werden. Wer beim Bau einige wenige Aspekte berücksichtigt, kann sich schließlich über eine dekorative Teichanlage freuen!
Inhaltsverzeichnis
Vorüberlegungen
Beim eigenen Bau eines solchen Teichs musst Du Dir zuerst im Klaren über Deine genauen Vorstellungen von einem eigenen Gartenteich werden. Dabei sollte man sich unter anderem Gedanken über die gewünschte Form, den Zweck und auch die Größe des Teiches machen. Vor allem bei der Größe solltest Du Dich im Voraus informieren, ob eine Baugenehmigung eingeholt werden muss.
Variationen und Ausführungen
Gartenteiche präsentieren sich in unterschiedlichen Variationen und Ausführungen. Steht für die gesamte Anlage beispielsweise nur wenig Platz zur Verfügung, kann ein Zierteich die richtige Wahl sein. Bei diesem Gewässer dominieren auffällig blühende Teich- und Wasserpflanzen, wobei gerne auch exotische Arten zum Einsatz kommen. Veredelt wird die Anlage häufig mit Wasserspielen, zum Beispiel mit einem Springbrunnen. Wer sich für einen Zierteich entscheidet, sollte jedoch bedenken, dass der Pflegeaufwand bei dieser Anlage häufig recht hoch ist. Wenn für die Pflege der Anlage hingegen nur wenig Zeit zur Verfügung steht, kannst Du auch einen naturnahen Teich wählen. Durch die gezielte Gestaltung und Bepflanzung nach dem Vorbild natürlicher Gewässer stellt sich bereits nach wenigen Jahren ein stabiles Gleichgewicht ein, so dass menschliches Eingreifen nicht mehr erforderlich ist. Diese Variante ist jedoch vor allem für weitläufige Gartenanlagen gedacht. Deshalb wird in heimischen Gärten häufig eine Kombination aus Zier- und Naturteich realisiert: Bei dieser Variation profitierst Du von einem recht geringen pflegerischen Aufwand und kannst die Anlage auch in kleineren Gärten umsetzen. Zu den seltenen Formen eines Gartenteiches gehört der Schwimmteich, bei dem ausreichend Platz für eine eigene Klärzone eingeplant werden muss, sowie der klassische Zierfischteich; diese Variation erfordert viel technisches Zubehör und einen hohen Pflegeaufwand.
Welches Fundament?
Demnach entscheidest Du dann, welches Fundament Du schaffen willst. Eine Teichfolie bringt beispielsweise mehr Möglichkeiten zur Entfaltung mit sich, als eine Kunststoff-Teichschale. Die meisten Kunststoff-Teichschalen sind im Hinblick auf ihre Größe und Tiefe schon vorgefertigt und so kann man bei Teichfolien sowohl seiner Kreativität freien Lauf lassen als auch seinen individuellen Vorstellungen gerecht werden. Wer dennoch eine Kunststoff-Teichschale bevorzugt, kann diese natürlich auch nach Maß anfertigen lassen, was dann allerdings etwas teurer wird. Nachdem man sich für das passende Fundament entschieden hat, sind im Folgenden ein paar weitere Tipps aufgelistet, mit welchen der Gartenteich ein echter Hingucker wird und auch langfristig bleibt.
Gartenteich perfekt platzieren
Wann anlegen?
Die ideale Jahreszeit für den Teichbau ist das Frühjahr, da die Pflanzen so genügend Zeit haben, um in Ruhe wachsen und gedeihen zu können.
Sonne oder Schatten?
Stehen Bäume in der Nähe des Teichs, müssen Sie häufiger Blätter aus dem Teich entfernenDer erste wichtige Schritt ist die Auswahl eines geeigneten Platzes für Deinen Gartenteich. Zu beachten ist, dass der Teich in Deinem Garten jederzeit von allen Seiten zugänglich sein sollte und natürlich nicht an dauerhaft von Dunkelheit überschatteten Orten platziert werden sollte. Sonnenlicht ist unabdingbar, allerdings auch in Maßen dem Teich zuzuführen. Da kleinere Gewässer mit unter 1000 Liter Wassermenge sich in der Sonne schnell aufwärmen und es bei einer Wassertemperatur von über 25° Celsius zu Sauerstoffmangel kommt, dürfen diese maximal sechs Stunden am Tag der direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt sein. Wenn kein natürlicher Schatten gegeben ist, kannst Du auch auf eine Bepflanzung von hochwüchsigen Stauden, kleine Bäume oder Büsche zurückgreifen, die Du am Ufer platzierst.
Größe des Gartenteiches
Bei der Planung des Gartenteiches stellen darüber hinaus auch Überlegungen zu Form, Höhe und Tiefe des Gewässers eine besondere Rolle; handelt es sich um einen kleinen Teich, solltest Du einfache geometrische Formen bevorzugen. Bezüglich der Relation zwischen Größe und Tiefe kannst Du Dir nach geläufigen Richtwerten orientieren: Wer einen drei bis fünf Quadratmeter großen Gartenteich baut, sollte eine Gesamttiefe von 60-80 cm einplanen, während Anlagen zwischen fünf und 15 Quadratmetern mindestens 100 cm tief sein sollten. Der weitläufige Gartenteich, der eine Gesamtgröße von 15 Quadratmeter übersteigt, benötigt eine Grube, die mehr als 100 cm Tiefe misst. Generell gilt zudem, dass ein Teich mindestens 10 m² groß sein sollte, damit dieser auch biologisch langfristig funktionieren kann.
Bäume in der Nähe?
Zudem sollt man darauf achten, den Teich nicht in unmittelbarer Nähe von Laubbäumen zu platzieren, da es vor allem in den Herbstmonaten durch das fallende Herbstlaub zu ständigen Säuberungsarbeiten kommen kann. Um diese Arbeit weitgehend zu vermeiden, sollte man den Teich in unseren Breiten aufgrund des vorherrschenden Westwindes idealerweise westlich von den Bäumen anlegen. Falls man sich als Fundament für eine Teichfolie entschieden hat, sollte außerdem beachtet werden, dass auf Birken oder Essigbäume in Teichnähe verzichtet wird, da die Wurzelstöcke von den eben genannten die Folie leicht durchstoßen können.
Gartenteich anlegen - So geht's
Vorbereitungen
Der nun gewählte Standort soll nun von jeglichen Pflanzen befreit werden. Anschließend steckst Du in einem ersten Arbeitsschritt die Umrisse mit Pflöcken ab.
Teichgrube ausheben
Um ein gutes Teichklima zu erreichen, sollte der Teich in Ihrem Garten unterschiedliche Teichzonen haben. (Einfach klicken zum Vergrößern)Nach sorgfältiger Standortwahl und Vorplanung kannst Du mit dem Bau des Teiches beginnen. Nach dem Abstecken hebst Du anschließend die Grube aus; hierzu trägst Du zuerst den humosen Oberboden bis zu einer Tiefe von etwa 25cm aus. Jetzt folgt nacheinander der treppenartige Bau der einzelnen Teichzonen in folgender Reihenfolge und Tiefe:
- Sumpfzone: 0-20cm
- Flachwasserzone: 20-60cm
- Tiefwasserzone: 60-150cm
Während der Modellierung der einzelnen Zonen muss stets auf eine waagerechte Lage geachtet werden.
Teichgrube vorbereiten
Nach dem Aushub der letzten Schicht befreist Du den Untergrund von scharfkantigen Steinen und kräftigen Wurzeln, bevor Du alle Flächen sorgfältig feststampfst. Anschließend wird die Grube mit einer Sandschicht versehen und an kritischen Stellen mit Teichvlies ausgelegt. Der Bodengrund sollte zudem mit Kies ausgelegt werden, wobei im Tiefwasser-Bereich eine 1 cm dicke Schicht ausreicht. Alle anderen Pflanzenarten sollten jedoch mit einer ca. 5-8 cm hohen Kiesschicht ausgelegt werden. Die Abdichtung des Teiches kann mit Hilfe unterschiedlicher Methoden erfolgen; gängig ist vor allem das Verlegen eines speziellen Teichvlieses, der unbedingt faltenfrei verarbeitet werden muss. Die umgeschlagenen Folienränder fixierst Du nach dem Auskleiden mit Steinen. Die Folie sollte zudem ca. 70 cm an den Rändern überstehen, um eine Überspülung des Teiches oder das Gelangen der Folie in den Teich zu verhindern. Besonders einfach funktioniert die Auskleidung mit Hilfe von Fertigbecken, die für verschiedene Teichbereiche einzeln erhältlich sind und dann miteinander kombiniert werden können. Erheblich mehr Aufwand erfordert hingegen das Abdichten des Teiches mit einer Abdichtung aus Ton; hierfür eignen sich entweder Betonplatten oder Bentonit, das in Schichten eingebracht wird.
Teich befüllen
Nachdem diese Vorbereitungen getroffen worden sind, kann man mit dem Befüllen des Teiches beginnen. Vorher sollte man jedoch darauf achten, dass das Wasser optimale Werte hat, da dies die Grundlage für einen sauberen Teich ist. Es sollte möglichst sauerstoffreich, schadstofffrei und nährstoffarm bzw. nicht zu hart und schwach sauer bis schwach alkalisch sein. Das anschließende Einlassen des Wassers in das Fundament sollte langsam und unter ständiger Aufsicht erfolgen. Ergeben sich möglicherweise Schwierigkeiten, muss jemand eingreifen können, um zu verhindern, dass der Gartenteich falsch befüllt wird und beispielsweise aus Gründen einer stark von Falten durchzogenen Teichfolie kaputt geht. Hole Dir deshalb für das Befüllen am besten Hilfe von einer zweiten Person, um etwaige Fehler schnell beheben zu können.
Die letzten Schritte
Stimmt der Standort und hat der Teich keine Bewohner, welche Kot oder sonstigen Dreck hinterlassen, benötigt man für die Sauberkeit des Teiches in der Regel keinen Wasserfilter. Wer mit einer Folienabdichtung gearbeitet hat, zieht anschließend das letzte Ende der Folienränder nach oben und schafft so eine Kapillarsperre. Nach Belieben kannst Du den Teich jetzt noch mit dekorativen Elementen verschönern – und dich anschließend über das fertige Gewässer freuen!
Gehe auch in der Folgezeit immer besonders sorgsam und bedächtig mit Deinem eigenen kleinen Gewässer um, sodass die Freude daran noch lange erhalten bleibt.
Wasserpflanzen & Teichzonen
Damit Dein Gartenteich nicht einfach ein Loch in Deinem Garten ist, kann er mit verschiedenen Pflanzen zu einem echten Highlight werden. Doch bevor der Gartenteich langfristig mit Wasser befüllt wird, hat es sich bewährt, einen Probelauf durchzuführen und die Flüssigkeit danach wieder abzupumpen. Anschließend legst Du auf der Teichsohle den Bodengrund aus, der im Idealfall aus nährstoffarmem, eher grobkörnigem Substrat mit geringem Kalkanteil besteht. Besonders gut eignen sich Sand-Lehm-Gemische im Verhältnis 2:1 oder spezielle Wasserpflanzenerde. Erst jetzt kannst Du die einzelnen Teichzonen bepflanzen; hierzu verwendest Du am besten Pflanzenkörbe. Auf diese Weise wird verhindert, dass schnellwüchsige Gewächse sich ungehemmt ausbreiten. Außerdem kannst Du nicht winterharte Wasserpflanzen leichter aus dem Wasser nehmen, um sie ins Winterquartier zu verbringen.
Pflanzen richtig wählen
Eine der beliebtesten und wohl bekanntesten Wasserpflanzen der Deutschen ist die Seerose.Wie Du von der oben stehenden Grafik bereits entnehmen konntest, ist es für ein gutes Teichklima wichtig, dass es verschiedene Teichzonen gibt. Wer es einfach haben will, entscheidet sich für Seerosen oder Gräser. Diese sind für alle Wassertiefen geeignet und können das ganze Jahr über angepflanzt werden. Da es, wie eigentlich bei allen Pflanzen, sowohl Sonnenanbeter als auch Schattenliebhaber gibt, sollte man sie dementsprechend auswählen und im Teich anpflanzen. Unterwasserpflanzen machen Deinen Gartenteich zwar nicht zum Hingucker, verhindern aber starkes Algenwachstum indem sie Nährstoffe aufnehmen und Sauerstoff abgeben. Daher sind sie für einen gesunden Gartenteich sehr empfehlenswert. Lese hier auch gerne unseren Ratgeber zum Thema Fischteich, in dem sie eine Tabelle mit den beliebtesten Wasserpflanzen und ihren jeweilig empfohlenen Wassertiefen finden. Hier erfährst Du zudem, was Du machen musst, wenn Du in Deinem Teich Fische beherbergen möchtest.
Sumpfzone
In der Sumpfzone fühlen sich Gewächse wohl, die mit dem schlammigen und sauerstoffarmen Substrat gut zurechtkommen, zum Beispiel Froschlöffel, Blumenbimse, Fieberklee, Kalmus, Seggen und Mädesüß. Die Gauklerblume bevorzugt beispielsweise eine Tiefe von bis zu 10 cm.
Flachwasserzone
Bei den Pflanzen, die Du im Bereich des Flachwassers pflanzen, sind Wurzeln und untere Sprossen ständig wasserbedeckt. Besonders wohl fühlen sich hier Röhrichtpflanzen wie Rohrkolben oder Igelkolben sowie Schachtelhalm oder Tannenwedel. Als blühende Gewächse eignen sich vor allem Sumpfschwertlilie oder Hechtkraut.
Übergang der Flach- zur Tiefwasserzone
Im Übergang vom Flach- zum Tiefwasser befindet sich der bevorzugte Bereich von diversen Schwimmblattpflanzen, zum Beispiel Wassernuss, Seerosen oder Krebsschere. Besonders wichtig sowohl für die Sauerstoffversorgung als auch für die Wasserklärung sind spezielle Unterwasserpflanzen wie Hornblatt oder Tausendblatt. Das Tausendblatt fühlt sich beispielsweise bei einer Tiefe zwischen 40 und 80 cm am wohlsten.
Gartenteichrand
Auch am Rand des Gartenteichs können Pflanzen angebracht werden, um beispielsweise überstehende Teichfolie zu bedecken. Hierfür eignen sich unter anderem das Purpur-Greiskraut, das Pfennigkraut oder die hängende Segge. Auch hier muss man darauf achten, wann die unterschiedlichen Pflanzen blühen. Während das Purpur-Greiskraut von Juli bis September blüht, florieren die anderen beiden von Juni bis Juli. Anstelle von Pflanzen kannst Du das Ufer des Teiches auch mit Figuren und sonstiger Deko schmücken – Deiner Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.
Und nun liegt es an Dir: Mache Dir Gedanken wie Dein zukünftiger Gartenteich aussehen soll, orientiere Dich an unseren Tipps und lege los. Wenn Du Dich an die wichtigsten Richtlinien hälst, sind Deiner Kreativität keine Grenzen gesetzt. Das Team von markt.de wünscht Dir dabei viel Freude.
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