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Sträucher und Bäume schneiden - Gehölzschnitt für den Gärtner
Beim Zuschneiden von Bäumen und Sträuchern kommt es auf das passende Werkzeug an. (Einfach klicken zum Vergrößern)Wie schneide ich Gehölze?
Wie schon der Name vermuten lässt, sind Gehölze Pflanzen, deren Achsen verholzen. Hierzu zählen Sträucher, Hecken, Gebüsche und Bäume. Der regelmäßige Schnitt des Gehölzes ist wichtig, um Wachstum und Blüten- bzw. Fruchtbildung zu fördern. Daher gibt es einige Dinge, die Sie beim Rückschnitt von Rose, Zierstrauch, Rhododendron, Buchsbaum und Co. dringend beachten sollten.
Warum sollte man Gehölze schneiden?
Während in der freien Natur Gehölze nicht beschnitten werden, sollten Sie im Kleingarten regelmäßig zum Schnitt ansetzen. Wie alle Pflanzen sterben auch Gehölze irgendwann ab. Dies kann, wenn das Gehölz nicht richtig gepflegt wird, schon nach einigen Jahren der Fall sein. Zudem kann es ohne Rückschnitt im Garten passieren, dass Gehölze verkahlen oder auswuchern. Daher ist es wichtig, durch einen passenden Schnitt das Gehölz zu verjüngen oder es zu verkleinern. Beachten Sie aber, dass es auch bei Gehölzen Ausnahmen gibt: Magnolie, Goldregen, Hartriegel, Felsenbirne, Schneeball und Zaubernuss sollten nicht (regelmäßig) beschnitten werden.
Welche Schnittarten gibt es?
Es gibt einige Schnittarten, die es zu unterscheiden gilt: Wenn Gehölze ohne Ballen eingepflanzt werden, ist es wichtig, einen sogenannten Pflanzschnitt vorzunehmen, der dazu gedacht ist das Gleichgewicht zwischen beschnittenen Wurzeln und unbeschnittenen oberirdischem Teil wiederherzustellen. Die wohl bekanntesten Schnitte sind der Pflege- und der Verjüngungs- bzw. Totalschnitt.
Wie bereits erwähnt, sollten Gehölze regelmäßig geschnitten werden, damit sie länger leben und entsprechend in Form bleiben. Beim Pflegeschnitt werden alte, schwache, kranke oder zu dichte Triebe entfernt. Beim Rückschnitt wird das Gehölz auf ein Minimum zurückgeschnitten, um ein neues Aufblühen des Gehölzes zu bewirken. Des Weiteren gibt es noch den Fasson- und den Erhaltungsschnitt. Beim Erhaltungsschnitt werden kräftigere Äste abgeschnitten, wenn sich an ihnen in junger Trieb gebildet hat. Direkt über diesem wird dann der Schnitt angesetzt, was dem Jungtrieb ein stärkeres Wachstum ermöglicht. Während der Erhaltungsschnitt ähnlich wie der Rückschnitt ist, wird beim Fassonschnitt darauf geachtet, das Gehölz (vornehmlich Buchs oder Hecke) in eine gewünschte Form zu bringen. Zudem sollten witterungsbedingte Schäden an Gehölzen fachmännisch repariert werden, um das Eindringen von Krankheitserregern oder Pilzen zu verhindern. Bestreichen Sie Wunden nicht mit Verschlussmittel. Die Feuchtigkeit unter dem Verschlussmittel fördert das Pilzwachstum nur. Führen Sie bei Temperaturen über dem Gefrierpunkt mit gutem Werkzeug scharfe Schnitte durch, um für möglichst gute Heilung zu sorgen.
Wann sollten Sie schneiden?
Der regelmäßige Schnitt des Gehölzes ist wichtig, um Wachstum und Blüten- bzw. Fruchtbildung zu fördern.Am besten eignet sich der Winter bzw. der Spätwinter für den Gehölzschnitt. Die Gehölztriebe haben noch wenig Saft, was das Ausbluten der Pflanze verhindert. Zudem sind Krankheiten und Schädlinge bei niedrigen Temperaturen nicht so schnell in der Lage das Gehölz anzugreifen. Wie oben erwähnt, sollten Schnitte aber bei frostfreiem Wetter gemacht werden, etwa im Februar. Ein weiterer Vorteil des Rückschnitts im Winter: Das Gehölz hat noch keine Blätter ausgebildet, was den Schnitt deutlich erleichtert. Sie können genau sehen, wo und wie viel Sie abschneiden. Ebenso nisten noch keine Vögel in Hecken oder Bäumen. Das Zuschneiden im Winter hat allerdings auch einen Nachteil - die Pflanzen brauchen nämlich recht lang, um sich davon zu erholen. Wesentlich schneller geht das im Sommer.
Eine Ausnahme vom Winterschnitt bilden Sträucher, die im Sommer blühen. Hierzu zählen Forsythien, Flieder, Seidelbast oder Rhododendren, welche direkt nach der Blüte zu schneiden sind.
Welches Werkzeug wird gebraucht?
Nur mit dem passenden Werkzeug hat das Zuschneiden der Sträucher auch Erfolg. Achten Sie darauf, dass Sie das richtige Werkzeug, wie z.B. Gartenscheren haben, welches zudem scharf ist, damit Triebe nicht gequetscht, sondern tatsächlich geschnitten werden. Sonst fügen Sie der Pflanze am Ende mehr Schaden zu, als dass sie am Ende von dem Zuschnitt profitieren kann. Für hochgewachsene Sträucher, kann sich auch der Kauf einer Schere mit Teleskoparm lohnen. Das erspart Ihnen, eine Leiter heranzuschaffen und Sie müssen sich bei der Gartenarbeit weniger strecken. Ein Korb oder Sack für Pflanzenabfälle kann ebenfalls sinnvoll sein. Dort können Sie alle Abschnitte sofort verstauen und müssen Sie nicht anschließend mühsam aufsammeln. Das erleichtert auch die Entsorgung.
Wie sollten Sie schneiden?
Die Wundfläche der Pflanze sollte möglichst klein gehalten werden.Der Schnitt einer Pflanze stellt immer einen wichtigen Eingriff in die Entwicklung der Pflanze dar, weswegen Sie darauf achten sollten die Schnitte möglichst korrekt auszuführen: Geschnitten wird kurz über einer Knospe (etwa 5 mm); es wird schräg abgeschnitten. Der Schnitt sollte allerdings nicht zu schräg sein, damit die Wundfläche möglichst klein gehalten wird. Der Schnitt knapp oberhalb einer Knospe ist sinnvoll, da die Produkte der Photosynthese an der Wunde vorbeifließen und sich das Wundgewebe gut entwickeln kann.
Wenn Sie sich nicht sicher im Umgang mit Beschneidungen von Gehölzpflanzen fühlen, sollten Sie sich einen Gartenservice-Fachmann kommen lassen, damit Sie sicher gehen können, dass sowohl Form als auch Blüte und Lebensdauer der Pflanzen nicht gefährdet werden.
Wie viel abschneiden?
Ihre Hecke sollten Sie jedes Jahr zuschneiden - sommergrüne Hecken vertragen sogar zwei Schnitte pro Jahr. Hecken sollten in der Regel immer konisch, also nach oben schmaler zulaufend geschnitten werden. Das hat nicht nur optische Gründe - so dringt auch an die unteren Zweige ausreichend Licht. Werden diese Zweige vom Sonnenlicht abgeschnitten, werden sie lückenhaft und auch die Hecke erscheint nicht mehr voll. Wegschneiden können Sie relativ viel. Ungefähr Dreiviertel von dem, was jedes Jahr an Ihrer Hecke heranwächst, können Sie getrost abschneiden. So können Sie sich bald an einer vollen Hecke erfreuen.
Blühende Sträucher brauchen ebenfalls einen Zuschnitt, damit sie wieder voll erblühen können. Hier sollten vor allem Zweige entfernt werden, die nach innen wachsen oder andere Äste behindern. Auch beschädigte oder kaputte Äste sollten Sie entfernen. Bei der Forsythie kann beispielsweise die Hälfte jedes Zweiges abgeschnitten werden. Alte oder kaputte Äste können Sie sogar auf einige Zentimeter stutzen. Auch Zweige, an denen kaum Blüten sind, können entfernt werden. Hängt Ihnen ein Ast zu tief an den Boden, können Sie auch hier Kürzungen vornehmen - der betroffene Zweig wächst dann wieder nach oben in Richtung Sonne. Analog können Sie übrigens auch bei Wildrosen vorgehen.
Bei sehr hohen Sommerblühern, wie z.B. Buschmalven, Säckelblumen oder mehreren Hortensienarten, können Sie großzügig zuschneiden. Hier reicht es vollkommen aus, wenn kurze Stängel mit ca. zwei Knospen übrigbleiben. Um den Strauch etwas lichter zu machen, können Sie auch ganze Triebe entfernen.
Auch an die Natur denken
Es muss nicht immer der starke Zuschnitt sein - auch wenn das Ihre Sträucher vielleicht zur Höchstform treibt. Gerade im Winter bieten die dichten Zweige und die daran hängenden Früchte oder Samen Insekten oder Vögeln ein Versteck, eine Nahrungsquelle oder vielleicht sogar einen Platz zum Überwintern. Wer den kleinen Tierchen also etwas Gutes tun will, kann den Griff zur Schere ruhig einmal sein lassen.
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