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Sekundenkleber - Der Helfer im Alltag
Der Sekundenkleber ist der ideale Helfer, wenn schnell etwas fixiert werden muss. (Einfach klicken zum Vergrößern)Ob beim Basteln von Modellautos oder zum Reparieren von zerbrochenem Keramik - Sekundenkleber ist im täglichen Leben nahezu unverzichtbar. Denn wer hat mit normalem Klebstoff noch nie Zerbrochenes gefühlte Stunden zusammengehalten um anschließend deren Zerfall zu beobachten? Sekundenkleber gehört zu den Reaktionsklebern und härtet im Handumdrehen aus. Somit ist er der ideale Helfer, wenn schnell etwas fixiert werden muss. Die Anwendung ist einfach und unkompliziert: Man trägt ihn einfach auf die zu verbindenden Teile auf, bringt sie kurz in die gewünschte Position, trennt sie wieder um sie wenige Sekunden atmen zu lassen und fixiert sie dann endgültig. Benutzen Sie bei der Anwendung jedoch Latexhandschuhe, da sich der Kleber auch sehr schwer von der Haut ablösen lässt. Auch Zahnstocher eignen sich dazu, um den Kleber auch im kleinsten Winkel der Problemteile aufzutragen, ohne mit ihm in direkten Kontakt zu kommen.
Harry Coover-Der Erfinder des "Super Glue"
Eigentlich wollte Harry Cooper, der Vizepräsident des Chemieunternehmens Eastman Kodak, in den 1940er Jahren nur in seinem Labor bei Eastman mit Cyanacrylate für künstliches Glas experimentieren, jedoch erwies sich seine chemische Verbindung für diese Zwecke als untauglich, da sie viel zu klebrig war. Was er damals noch nicht wusste war, dass er durch diese Erfindung zu einem der bekanntesten Erfinder und Ingenieure wurde. Ihm wurde sogar die National Medal of Technology, die höchste Auszeichnung für Ingenieure in den USA, verliehen. Denn im Jahre 1958 nutzte er die klebrige Eigenschaft der Verbindung, verstärkte sie noch, und brachte sie dann als den sogenannten „Super Glue“ auf den Markt.
Anwendungsbereiche des Super Klebers
Kriminologie
Sekundenkleber kann man unter anderem zum sichtbar machen von Fingerabdrücken verwenden.Heutzutage hat der Sekundenkleber ein sehr breites Anwendungsspektrum. Neben vielen Klebarbeiten, findet er auch Anwendung bei der Verbrechersuche. Wenn ein Einbruch, Raub oder Gewaltverbrechen geschieht, kommt die Spurensicherung mit verschiedenen kriminaltechnischen Geräten, unter anderem auch mit Cyanacrylate, besser bekannt als Sekundenkleber.
Fingerabdrücke sichtbar machen
Fingerabdrücke entstehen bei der Berührung von Oberflächen durch das Anhaften von Fett und Schweiß der Haut. Auf glatten Oberflächen wie zum Beispiel Glas, Kunststoff oder Metall werden Fingerabdrücke normalerweise mit Graphitpulver sichtbar gemacht. Sekundenklebstoffe hingegen werden eingesetzt, um Fingerabdrücke auch auf rauen Oberflächen zum Vorschein zu bringen.
Das Labor gibt die Gegenstände, an denen Kriminologen Fingerabdrücke vermuten, in eine luftdichte Kammer und bedampft sie anschließend mit erhitztem Sekundenkleber. Die ausgasenden Dämpfe reagieren mit den Fettrückständen der Fingerabdrücke zu einer festen weißen Substanz und machen diese sichtbar.
Dieses chemische Verfahren hat sich in der Kriminaltechnik zur Sicherung von Tatortspuren seit Jahren bewährt, sogar das FBI nutzt diese Technik um Tätern auf die Spur zu kommen.
Medizin
Auch in der Medizin findet das vielseitige Produkt seine Anwendung. Da dem Kleber eine feuchte Umgebung nichts ausmacht, sondern er damit erst richtig fest wird, kam man auf die Idee damit Wunden zu schließen. Dank der Eigenschaft, massive Blutungen zu stoppen, entwickelte sich Cyanacrylat schnell zu einem bedeutenden Instrument für Chirurgen und hat bis heute zahlreiche Menschenleben gerettet. Tatsächlich nutzte auch das US-Militär Cyanacrylat im Vietnamkrieg zur Behandlung von großflächiger Wunden, um die Blutung schnell zum Stillstand zu bringen.
Am besten ist er jedoch geeignet, um kleine Schnittwunden zu schließen. Der Vorteil dabei ist, dass man die Wunden damit sehr exakt zusammenfügen kann. Inzwischen produzieren einige Firmen Sekundenkleber tatsächlich ausschließlich für medizinische Zwecke. Seit 1998 ist die Substanz in den Vereinigten Staaten auch offiziell zum Verschließen von Wunden zugelassen. Man muss aber darauf achten, dass man nur die Präparate mit reinem Cyanacrylat verwendet, denn einige Firmen mischen auch noch andere chemische Substanzen hinzu, die schädlich für die Haut sind.
Sekundenkleber entfernen – auf Kleidung, Holz, Kunststoff
Wegen der starken Klebkraft des Sekundenklebers, kommt es manchmal vor, dass er an ungewünschten Stellen landet.Auch wenn der Kleber sehr praktisch ist mit seiner starken Klebekraft, kommt es manchmal vor, dass er da landet, wo man ihn nicht unbedingt hinhaben möchte. Bei Unachtsamkeit oder Eile kann er auf Kleidung, Fingern oder auf dem Teppich landen. Dann ist guter Rat teuer. Natürlich kann man Sekundenkleber auch wieder entfernen. Die Chemikalie Cyanacrylat, aus denen der Kleber besteht, kann mit geeigneten Mitteln gelöst werden. Beispielsweise greifen die Flüssigkeiten Aceton oder 2-Butanon auch ausgehärtete Kleberschichten an und lösen sie auf. Aceton findet man u.a. noch in einigen Nagellackentfernern. Man kann es aber auch in Apotheken kaufen. Aber sowohl Aceton als auch 2-Butanon sind gesundheitsschädlich und sollten nicht in längeren Kontakt mit der Haut kommen.
Am einfachsten kann man ihn von glatten Oberflächen, wie Glas oder Keramik entfernen. Dafür kann man einfach Aceton in der Drogerie oder im Baumarkt kaufen und den Fleck damit entfernen. Bei Kunststoff oder Lack solltest Du Aceton jedoch lieber nicht verwenden, da es die Oberfläche angreift. Die „beklebte“ Kleidung solltest Du am besten in 60-70 Grad heißes Wasser einweichen. Danach kann man den aufgeweichten Klebstoff leicht mit einem Spachtel entfernen. Wenn das nicht funktioniert, kann man auch die gegenteilige Methode anwenden und das Kleidungsstück in die Gefriertruhe legen. Der Kleber zieht sich dann zusammen und springt einfach ab.
Sekundenkleber von der Hautoberfläche entfernen
Prinzipiell muss man einmal sagen, dass getrockneter Sekundenkleber selbst für die Haut nicht besonders schädlich ist, da man ihn ja auch zur Wundversorgung benutzen kann. Reibung, Hauterneuerung, Schweiß und Feuchtigkeit sorgen dafür, dass er sich nach wenigen Tagen selbst ablöst. Trotzdem ist es natürlich unangenehm, wenn er auf Deiner Haut ist. Wenn Der Kleber auf Deiner Haut haftet, solltest Du auf keinen Fall versuchen, ihn wegzukratzen. Dabei können tiefere Hautschichten verletzt werden. Eine gute Methode ist jedoch, ein mit Nagellackentfernen getränktes Tuch auf die betreffende Stelle zu tupfen. Der Entferner ist ein Lösungsmittel, man sollte ihn aber sparsam verwenden und die Hautpartie nachher mit klarem Wasser abspülen. Du kannst die Haut auch in Wasser mit etwas Spülmittel einweichen, das ist etwas schonender. Am besten ist es jedoch mit dem Kleber sehr vorsichtig umzugehen und darauf zu achten, dass er nicht auf ungewünschte Stellen tropft.
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