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Sichtschutz im Garten: Hecken, Weidenzäune, Kunststoffwände und Co.
Ein Sichtschutz bewahrt Sie in Ihrem Garten vor den neugierigen Blicken der Nachbarn. (Einfach klicken zum Vergrößern)Welcher Gartenbesitzer kennt diese Situation nicht: Nach einem stressigen Wochenende möchte man sich in seinen Garten zurückziehen, in der Sonne dösen oder einfach ungestört ein gutes Buch auf der Lieblingsliege lesen – wären da nicht oftmals ungebetene Blicke der Nachbarn oder vorbeilaufender Passanten. Abhilfe schafft hier ein Sichtschutz in Form von blickdichten Hecken, Zäunen, Paravents oder Mauern. Hinsichtlich der Beschaffenheit ist die Artenvielfalt riesig: Ob Bambus, Kunststoff, Weide oder Metall – Sie haben die Qual der Wahl.
Inhaltsverzeichnis
- Ist ein Sichtschutz erlaubt?
- Vor- und Nachteile verschiedener Sichtschutzarten
- Qual der Wahl - Mix der Sichtschutzarten
Ist es erlaubt?
Ist der Garten nicht Ihr Eigentum, sondern nur angemietet, kann es sein, dass das Aufstellen eines Sichtschutzes nicht erlaubt ist. Hier sollten Sie vorher Informationen bei Ihrem Vermieter einholen. Zudem gibt es in einigen Bundesländern Nachbarschaftsregelungen, die Sie einhalten müssen. Auch innerhalb bestimmter Städte kann es Sonderregelungen geben. Diese Regelungen betreffen Höhe, Länge oder Beschaffenheit des Sichtschutzes. Nicht selten hat eine zu hohe Hecke schon einen Nachbarschaftsstreit ausgelöst. Ein Blick in das Gesetzbuch schadet also nicht.
Vor- und Nachteile verschiedener Sichtschutzarten
Heckenpflanzen
Nachteile
Je nach Bodenbeschaffenheit und Standortverhältnisse variiert die optimale Heckenpflanze. Im Vergleich zu den blickabweisenden Maßnahmen aus Holz und Co. sind Hecken wesentlich langlebiger, bedürfen dafür aber einer Wachstumszeit sowie der regelmäßigen Pflege. Dazu gehört u.a. die ein bis zweimalige Beschneidung pro Jahr, womöglich das Bewässern im Sommer und je nach Pflanze auch das Entfernen von Laub. Ein weiterer Nachteil: Tiere fühlen sich in Hecken sehr wohl. Igel oder Vögel schrecken Sie vielleicht nicht ab - aber auch viele Insekten, Nagetiere usw. finden in einer Hecke einen guten Lebensraum und bewohnen so auch Ihren Garten. Ist die Hecke nah am Haus, kann sich das eine oder andere Tierchen auch in Ihrem Wohnbereich wiederfinden. Auch andere Organismen wie Pilze können Ihre Hecke besiedeln und auf Ihre Gartenpflanzen überspringen.
Vorteile
Dafür sind Hecken wohl der natürlichste Sichtschutz. Besonders beliebt sind ganzjährig grüne Hecken, die auch im Winter Ihr Grundstück abdichten. Wählen Sie diese Art des Sichtschutzes, sollten Sie sich zwecks Pflanzenart an den Gärtner Ihres Vertrauens wenden. Neben Hecken sind Kletterpflanzen dekorative Accessoires für den heimischen Garten. Angebracht an Mauern oder Zäune verschönern Sie kahle Stellen. Die Auswahl an Pflanzen ist auch hier groß: Sie können zwischen ein- oder mehrjährigen Schnellkletterern, langsamen Kletterern sowie zwischen anzubindenden (Kletterrosen, Beeren, etc.) oder selbsthaftenden Pflanzen (Wein, Efeu, etc.) wählen.
Sichtschutz aus Holz
Ein Holzsichtschutz benötigt für eine lange Lebensdauer genug Pflege.Zäune und Wände aus Holz stehen hoch im Kurs. Für eine lange Lebensdauer ist die richtige Pflege monumental, da das Material sonst ziemlich schnell zu verwittern droht. U.a. unterstützt ein regelmäßiger Anstrich die Haltbarkeit. Die Farbe sollte für den Außenanstrich geeignet sein: Grundlegende Eigenschaften müssen Wasserfestigkeit sowie Hitzebeständigkeit sein, um den Zaun vor Sonne und Nässe zu schützen. Für eine optimale Pflege können Sie des Weiteren zahlreiche Öle, Lasuren oder Lacke erwerben. Wenn das nicht reicht, kann es nötig sein, einzelne Elemente des Sichtschutzes auszutauschen. Der Zaun kann schließlich vom Wind eingedrückt oder durch Hagel beschädigt werden.
Neben den klassischen Varianten können Sie auch einen Sichtschutz aus Bambus bauen. Die Stämme sehen noch natürlicher aus, verbreiten asiatisches Flair in Ihrem Garten und sind auch ganz einfach als Matten erhältlich, die sie in kurzer Zeit aufstellen können.
Sichtschutz aus Weide
Vorteile
Neben Holz und Metall sind Weidenzäune eine elegante Variante der Gartengestaltung. Der geflochtene Sichtschutz zeichnet sich zudem durch seine hohe Umweltfreundlichkeit aus, da er überwiegend ohne den Zusatz von Chemikalien gefertigt wird. Die Beschnittenen Weidenbäume können nachwachsen und der Sichtschutz problemlos entsorgt werden, sobald er seinen Dienst getan hat. Zudem schränkt das luftige Material Ihre Sicht nicht gänzlich ein und lässt ihren Garten dank der natürlichen Optik in einem erfrischenden, besonderen Flair erstrahlen. Die dunklen Rottöne schaffen zudem auch im Winter eine geborgene, heimische Atmosphäre. Auch die enorme Beständigkeit gegenüber Witterungseinflüssen stellt einen weiteren Vorteil dieser Möglichkeit des Sichtschutzes dar. Da es sich oft um Matten oder einzelne Teile handelt, kann der Sichtschutz zudem sehr flexibel aufgestellt werden.
Nachteile
Aber auch der Sichtschutz aus Weide hat Nachteile. Wie Holzzäune sind sie sehr anfällig gegen Wind und Wetter - sie können allerdings nur schwer mit einer schützenden Farbe oder Lasur bestrichen werden. Nässe und Hitze sind sie also meist schutzlos ausgesetzt, was sich schnell in der Optik bemerkbar machen. Nach ein paar Jahren müssen Sie den Sichtschutz aus Weide wohl schon wieder austauschen. Da es sich um ein Naturmaterial handelt, besser gesagt um Ruten, sind diese nicht alle gleich dick. So kann es zu Lücken im Sichtschutz kommen, die nicht jedem gefallen.
Sichtschutz aus Steinen (Gabione)
Gabionen sind mit Steinen gefüllte Drahtkörbe, die sich durch ihre Umweltfreundlichkeit auszeichnen.Vorteile
In Deutschland ist die Gabione auch unter den Begriffen Schüttkorb, Steinkorb, Drahtschotterkasten oder Mauersteinkorb bekannt. Aus ökonomischer Sicht stellen sie eine interessante Variante zu den üblichen Holz- und Metallwänden dar. Neben dem Sichtschutz dienen sie zudem dem Lärmschutz und zeichnen sich durch eine hohe Umweltfreundlichkeit sowie Stabilität und Widerstandsfähigkeit gegen Umwelteinflüsse aus.
Nachteile
Die Gabione können Sie von zwanzig Zentimetern bis über zwei Meter – mit Kieselstein-, Naturstein- oder aber auch Holzfüllung erwerben. Verfügen Sie über einen kleinen Garten, bietet sich diese Form des Sichtschutzes jedoch nicht an, da Gabionen einen großen Platzbedarf haben. Außerdem kann ihre Anschaffung mit größeren Kosten verbunden sein, als bei den anderen Sichtschutzvarianten. Anders als eine Hecke oder ein Sichtschutz aus Weide, macht eine Mauer aus Stein alles dicht. Ist der Sichtschutz recht hoch, kann also je nach Standort wenig Sonnenlicht in Ihren Garten dringen. Das fehlende Licht kann für viele Ihrer Pflanzen negative Folgen haben. Ein weiterer Nachteil: Im Sommer dringt kein Lüftchen durch den dichten Sichtschutz, was zu einem Hitzestau in Ihrem Garten führen kann.
Alternative: Natürlicher Look
Wenn Sie der Mauer einen natürlicheren Look verleihen möchten, können Sie beim Bau Humuserde hinzugeben. Kletterpflanzen oder andere Gewächse lassen die künstliche Steinmauer dann gleich freundlicher wirken und vermeiden auch, dass die Mauer zu beengend wirkt. So entstehen eine natürliche Begrünung sowie ein harmonisches Gesamtbild. Geeignete Pflanzen zur Begrünung sind u.a. Hauswurz oder Steinbrech.
Sichtschutz aus Kunststoff
Vor- und Nachteile
Diese Art des Sichtschutzes weist so manche Vorteile im Vergleich zu Wänden aus Holz oder gar Hecken auf. Beispielsweise entfallen hier die Nachsorgearbeiten wie jährliches Streichen oder Beschneidung. Im Regelfall reicht bei starker Beschmutzung das Abspritzen mittels eines Gartenschlauches. Weder Sonne noch Regen können dem Sichtschutz etwas anhaben - seine Lebensdauer ist deshalb deutlich höher als die der anderen Materialien. Ein weiterer Pluspunkt: Wind und Wetter können den Kunststoff nicht verformen, so wie das bei Holz der Fall sein kann. Trotzdem kann der Sichtschutz aus Plastik auch Nachteile haben. Die Kosten sind meist höher als bei einem Sichtschutz aus einem anderen Material. Zudem sieht er nicht immer so schön natürlich aus wie seine Vertreter aus Holz oder anderen Naturmaterialien. Das kann vor allem dann auffallen, wenn man direkt davorsteht.
Bei einem Sichtschutz aus Kunststoff entfallen die Nachsorgearbeiten - er gefällt aber nicht jedem.Kunststoffzäune: Unterschiedliche Ausführungen
Doch wer hier sucht, kann auch ein passendes Produkt finden. Neben den klassischen weißen Zäunen gibt es heute eine Vielzahl von Farben, aus denen Sie wählen können. Hierbei müssen Sie auf lichtechtes Material achten, um der Ausbleichung durch die Sonneneinwirkung vorzubeugen. Mittlerweile unterscheiden sich viele Kunststoffzäune rein optisch kaum mehr von den Naturprodukten.
Qual der Wahl - Mix der Sichtschutzarten
Wenn Sie nicht zu den entscheidungsfreudigen Menschen gehören, bietet sich ein Mix aus Einzelnen der hier aufgeführten Elemente an. Hecken können beispielsweise an kargen Stellen mit Holzelementen ergänzt werden. Überlegen Sie hier am besten genau, welches Material sich für welchen Standort am besten eignet. Ist eine Stelle besonders starker Witterung ausgesetzt, bietet sich ein Sichtschutz aus Plastik oder eine Hecke gut an.
Wenn Ihre Terrasse von höher gelegenen Nachbarhäusern aus sichtbar ist, empfiehlt sich zudem der Aufbau von Sonnenschirmen, Sonnenschutz-Segeln oder Markisen. Ein Vorteil ist deren Flexibilität hinsichtlich Auf- und Abbau.
Wichtig ist, dass sie sich in Ihrem Garten wohlfühlen. Dazu gehört meist, dass man in seinem eigenen kleinen Idyll leben kann, ohne sich ständig beobachtet zu fühlen. Ein Sichtschutz kann hier die Lösung sein - er sollte aber aus dem passenden Material gemacht sein, sodass er sich gut in Ihren Garten einfügt. Zudem sollte er Ihnen nicht unnötige Mehrarbeit im Garten machen. Die Anschaffung sollten Sie also genau erwägen.
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