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Steingarten anlegen: Gestaltung und Anleitung
Ein Steingarten ist eine besondere und pflegeleichte Art der Gartengestaltung. (Einfach klicken zum Vergrößern).Ein schöner, bunt erstrahlender und duftender Garten ist der Wunsch eines jeden Gartenbesitzers. Doch solch ein Garten ist auch mit sehr viel Zeit und Pflege verbunden. Gerade Berufstätige können oftmals die Zeit für eine derartig zeitintensive Pflege nicht aufbringen, weshalb es sich für diese anbietet, den Garten mit weniger grün und dafür mit mehr Steinen zu gestalten. Das Anlegen eines Steingartens bietet somit die Möglichkeit, eine pflegeleichte Gartenfläche zu schaffen. Ein Steingarten kann bei einem richtigen Anlegen ein toller Hingucker sein. Es genügt dabei nicht, einfach ein paar Steine auf einem Weg oder in einem Blumenbeet zu platzieren. Das Anlegen eines Steingartens ist eine Kunst für sich, was nicht heißen soll, dass nicht selbst Laien diesen Garten mit etwas Mühe anlegen können. Im Folgenden kannst Du Tipps rund um das Thema Steingartengestaltung nachlesen und wie dieser optimal zur Geltung kommt.
Inhaltsverzeichnis
Der richtige Standort Deines Steingartens
Zuerst sollte man einen geeigneten Platz für seinen Steingarten finden. Ein Hangstück (circa 10 Grad) im Garten ist zum Beispiel sehr gut für das Anlegen eines solchen Gartens geeignet, da sich die einzelnen Steine zu den unterschiedlichsten Formen anordnen lassen und so beispielsweise Terrassen aus verschieden farbigen Steinen gebildet werden können. Außerdem kann somit das Wasser gut abfließen und es entsteht keine Staunässe unter den Steinen. Hat Dein Garten kein natürliches Gefälle, dann kann man dieses durch Erdaufschüttung sehr gut künstlich herstellen. Egal ob geometrisch oder doch lieber geschwungen - der Kreativität und den eigenen individuellen Vorstellungen sind keinerlei Grenzen gesetzt. Wer sich für die Neugestaltung eines Steingartens entschieden hat, sollte ganz nach dem Motto „mehr ist mehr“ vorgehen, da einzeln zwischen Pflanzen gesetzte Steine noch keinen ganzen Steingarten bilden. Besonders wichtig ist es, mehrere Steine verschiedener Größen miteinander zu kombinieren.
Ausrichtung und Bodenbeschaffenheit
Das besondere eines Steingartens ist, dass dieser meist in vollsonniger Lage gebaut wird und die Steine somit tagsüber für die Wärmespeicherung sorgen, diese aber nachts wieder abgeben. Und das sorgt für ein gutes Klima. Außerdem benötigen die Pflanzen in der Regel viel Sonne. Der Boden sollte gut wasserdurchlässig sein. Des Weiteren ist die Beschaffenheit des Bodens auch sehr wichtig, denn die typischen Steinpflanzen fühlen sich erst dann wohl, wenn der Untergrund Ähnlichkeit mit ihrer natürlichen Umgebung hat. Die meisten Pflanzen kommen aus der alpinen Gegend, bevorzugen deshalb steinigen Boden.
Diese Pflanzen gedeihen in Steingärten optimal
Der ideale Standort für den Steingarten wäre eine leichte Böschung am Hang.Damit ein Steingarten nicht allzu schroff wirkt, sollte darauf geachtet werden, dass dieser auch mit ausreichend Pflanzen gestaltet wird. Die Auswahl der richtigen Pflanzen sollte ebenfalls eine wichtige Rolle spielen. Denn nur wenn Du Pflanzen auswählst, die zwischen den Steinen perfekt gedeihen können, wird Dein Steingarten auch wirklich dekorativ aussehen und erblühen. Hierbei sollte lediglich darauf geachtet werden, dass die Pflanzen möglichst viel Sonnenlicht abbekommen. Eine Lage im Halbschatten ist auch möglich, zu viel Schatten sollte jedoch vermieden werden. Wichtig ist aber, dass Du Blumen und Gräser wählst, welche in unterschiedlichen Jahreszeiten blühen, sodass Dein Steingarten zu jeder Zeit blüht und schön aussieht. Spezielle Hölzer und Pflanzen, welche das ganze Jahr blühen, sogenannte "winterharte Pflanzen", sollten auch untergebracht werden, da sie Dir etwas Arbeit abnehmen und pflegeleicht sind.
Der Steingarten: Miniatur einer Hochgebirgslandschaft
Ein typischer Steingarten sollte eine Art Miniatur einer alpinen Landschaft darstellen. So sollte man solche Pflanzen wählen, welche auch in Hochgebirgslandschaften gedeihen. Dies hat den entscheidenden Vorteil, dass diese Pflanzen so gut wie keine Pflege benötigen und somit einen geringen Aufwand darstellen. Bei der Farbauswahl sind einem keinerlei Grenzen gesetzt. Wer seinen Garten zu einem echten Hingucker machen möchte, pflanzt möglichst viele verschieden farbige Pflanzen an.
Ideal für jeden Steingarten: Steingartenstauden
Sogenannte Steingartenstauden sind für die Bepflanzung eines Steingartens besonders zu empfehlen. Folgende Pflanzen zählen zu diesen Stauden:
- Steintäschel: Sie gehören zur Familie der Kreuzblütengewächse und sind vor allem in Eurasien und Nordafrika weit verbreitet. Im Mai beginnen die rosafarbenen Pflanzen in ihrer vollen Schönheit zu erstrahlen und können dann eine Höhe von bis zu 15 cm erreichen.
- Schleifenblume: Die Schleifenblume gehört, ebenso wie Steintäschel, zur Familie der Kreuzblütengewächse und ist eine der beliebtesten immergrünen Zierpflanzen für Steingärten. Typisch für diese Pflanze sind ihre vierblättrigen Blüten, die an die Form einer Schleife erinnern. Sie wachsen mattenartig und können bis 30 cm hoch werden.
- Karpaten-Glockenblumen: Ist eine Art der Gattung der Glockenblume und kommt, wie der Name vermuten lässt, vorwiegend in den Karpaten vor. Diese Pflanzenart ist eine Bereicherung für jeden Garten, da es sie sowohl in weiß, als auch in allen erdenklichen Blau- und Violetttönen gibt. Ebenso wie die Schleifenblume wächst die Karpaten-Glockenblume auch mattenartig. Allerdings erreicht sie nur eine Höhe von bis zu 10 cm.
- Steinkraut: Ist auch als Duftsteinkraut bekannt und ideal für sonnige Plätzchen. Auch sie bringt Farbe in jeden Steingarten. Es gibt entweder weiße oder gelbe Exemplare.
- Sempervivum-Arten: Besser bekannt als Hartwurz, gehören diese Pflanzen zur Familie der Dickblattgewächse. Der Name kommt aus dem Lateinischen und bedeutet „immerlebend". Sempervivum Arten sind wohl die pflegeleichtesten Pflanzen für jeden Steingarten.
Ganzjährige Pflanzen und Zwerggehölze
Sempervivum Pflanzen sind die pflegeleichtesten Pflanzen für einen Steingarten.- Enzian
- Grasnelke
- Blauschwingel
- Federborstengras
- Fächer-Zwergmispel
- Blauer Zweigwacholder
- Blauer Kriechwacholder
- Zwerg Rhododendron
Frühlingsblüher
Frühlingsblüher blühen von März bis Anfang Juni.
- Alpenazalee
- Blaukissen
- Felsensteinkraut
- Gänsekresse
- Kugelprimel
- Küchenschelle
- Nelken
- Polsterphlox
- Steinbrech
- Schleifenblume
- Narzissen
Sommerblüher
Sommerblüher blühen von Mitte Juni bis September.
Das Steinkraut ist auch als Duftsteinkraut bekannt und gedeiht am besten an sonnigen Orten.- Alpenaster
- Edelweiß
- Fetthenne
- Glockenblumen
- Hauswurz
- Lavendel
- Mauerpfeffer
- Zitronenthymian
- Stachelnüsschen
- Grasnelken
- Fuchsien
Sonderform des Steingartens: Das Alpinum
Manche Steingärten können auch aus Geröll oder Kies angelegt werden. In diesen Gärten wachsen vor allem sogenannte petrophile Pflanzen, also Blumen, die einen steinigen Boden vorziehen. Eine weitere Sonderform eines Steingartens ist das Alpinum. Dieser Garten wird vor allem mit Alpenpflanzen verschönert und besteht in der Regel aus größeren Felsen oder Steinen. Die Gärten sollen die Berge oder Hügel in den Gebirgen nachbilden. Wenn Du Dich für das Anlegen eines solchen Gartens entscheidest, ist es ratsam, auf eine gute Drainage zu achten.
Die Wahl der geeigneten Steine
Ob Diabas, Kalkstein, Granit oder Schiefer - Du entscheidest ganz nach Deinem Geschmack, welche Steine Du zur Verzierung Deines Gartens verwenden möchtest. Du kannst zwar größere und kleinere Steine miteinander mischen, solltest aber dennoch bei der gleichen Gesteinsart bleiben. Anderenfalls entsteht schnell ein unruhiges Bild und Dein Garten wirkt überladen oder wild zusammengewürfelt. Auch bei der Steinform ist es ratsam, für eine gewisse Einheitlichkeit zu sorgen. Bunt zusammengewürfelte Steine wirken nicht harmonisch. Besser wäre es, sich auf zwei Steinarten zu beschränken. Nur auf diese Weise kann ein Steingarten harmonisch und natürlich wirken. Damit Deine angelegten Steine auch wirklich dauerhaft an Ort und Stelle bleiben und nicht verrutschen, ist es empfehlenswert, diese zu einem Drittel mit Kies einzugraben. Du wirst feststellen, dass es gar nicht schwer sein muss, im Handumdrehen einen schönen und natürlichen Steingarten zu kreieren.
Das benötigte Werkzeug
Einfach hier klicken, wenn Du die Anleitung zum Anlegen eines Steingartens kostenlos herunterladen möchtest.- Schaufel
- Spaten
- Gießkanne
- Arbeitshandschuhe
- Unkrautvlies
- Wühlmausdraht
- Bauschutt
- Sand
- Kieselsteine oder Kies
- Natursteine
Anleitung, wie Du Deinen eigenen Steingarten anlegst
1. Schritt
Hast Du ein geeignetes Plätzchen gefunden, grabe den Boden um und befreie die ausgewählte Fläche dann von dem vorhandenen Unkraut und sämtlichen Wurzeln. Gehe hier bitte gründlich vor. Denn die Steingartenpflanzen wachsen langsam und werden häufig vom Unkraut überwuchert. Und das wäre doch schade, oder?
2. Schritt
Wühlmäuse sehen vielleicht ja ganz niedlich aus, aber sie haben im Garten und ganz besonders in den Beeten nichts zu suchen. Diese kleinen possierlichen Tierchen hinterlassen Schäden, sie sind Vegetarier und sie lieben die Wurzeln vieler Pflanzen, die sie mit Vorliebe verspeisen. Damit zerstören sie aber Deine mit Liebe gesetzten Pflanzen und das willst Du sicher nicht, oder? Deshalb verlegt man einen sogenannten Wühlmausdraht, Kaninchendraht tut es aber auch. Der Wühlmausdraht wird lückenlos auf Deine vorbereitete Fläche ausgelegt.
3. Schritt
Der Boden des zukünftigen Steingartens muss mit groben Bauschutt, Sand Kies und Erde (10-20 cm) bedeckt werden. Dieses dient als Drainage. So sorgst Du schon für eine leichte Erhebung und schaffst einen guten Wasserabzug. Wenn Du möchtest, dann kannst Du jetzt wahlweise schon kleine Hügel mit einbauen.
4. Schritt
Nun kannst Du das Unkrautvlies auslegen, dessen Einzelteile sollten sich mindestens 10 cm überlappen. Dieses verhindert zuverlässig das Wachstum neuen Unkrautes und es sorgt dafür, dass die Drainage nicht verstopft wird, d.h., dass die Erde nicht durchsickern kann. Anschließend bedecke das Vlies mit einer ca. 20 cm dicken Schicht. Entweder verwendest Du dafür Mutterboden oder ganz normale Pflanzenerde. Damit sind Deine Vorbereitungen für Deinen künftigen Steingarten abgeschlossen.
5. Schritt
Nach den Vorbereitungen können die Steine platziert werden. Große Steine sollten als Blickfänger gesetzt werden, diese geben auch die Struktur vor. Danach kommen die mittleren und anschließend die kleineren Steine. Zur Sicherheit müssen die größeren Steine zu 1/3 in der Erde fixiert werden, dafür musst Du das Unkrautvlies kreuzförmig aufschneiden, erst dann kannst Du Deinen Stein hineinsetzen. Durch die Drainage bekommt er noch einmal einen zusätzlichen Halt. Jetzt wäre es eigentlich ratsam, nicht sofort mit dem Bepflanzen zu beginnen. Der vorgesehene Steingarten muss sich noch setzen und das kann schon ein paar Tage dauern. Du hast es geschafft und wirklich ein paar Tage gewartet? Respekt! Jetzt kannst Du natürlich sofort beginnen und am vorgesehenen Platz für Deine erste Pflanze ein Loch graben. Dafür wird das Vlies auch kreuzförmig eingeschnitten, so dass der Wurzelballen gerade so hindurch passt. Die Pflanze zu zwei Drittel hineinsetzen, anschließend um den Ballen mit Erde auffüllen und fest andrücken. So machst Du es mit allen Pflanzen und Stauden. Danach wässern. Doch achte bitte darauf, dass die Gewächse in Höhe und Blütenfarben harmonieren und berücksichtige bitte die Abstände zwischen den Pflanzen. Denke daran: Deine Pflanzen werden noch wachsen.
6. Schritt
Den Raum zwischen den Pflanzen kannst Du zum Beispiel mit Kieselsteinen auffüllen.Den verbleibenden Raum zwischen den Pflanzen schütte mit Kieselsteinen oder Zierkies so hoch auf, so dass auch die Wurzelkrone der Pflanzen komplett eingebettet sind (ca. 8 cm). Nun bist Du fertig, ja, Du hast es geschafft. Nach einigen Wochen sind die frischen Steingartenpflanzen eingewurzelt und sie entwickeln sich hoffentlich prächtig. Nach der Blüte solltest Du die verblühten Pflanzenteile entfernen, um das frische Grün der Pflanzen zu fördern. Kontrolliere doch auch bitte regelmäßig auf Fäulnis und Schimmel. Dichte Polster wirken wie ein Wasserspeicher, die dann einen Befall von Pilzkrankheiten auslösen können. Ansonsten ist ein Steingarten pflegeleicht, man sollte ihn einfach nur genießen.
Zusammenfassung: So wird der Steingarten zum Traumgarten
Mit diesen praktischen Tipps steht dem Anlegen eines gelungenen Steingartens nichts mehr im Wege:
- Hanglagen und hügelige Bereiche sind bevorzugte Anlageflächen
- Mindestens 10 qm Fläche für den Steingarten einplanen
- Bäche oder kleine Kaskaden lockern den Garten optisch auf
- Der Untergrund sollte wasserdurchlässig sein
- Immergrüne Gewächse lassen den Steingarten das ganz Jahr über lebendig wirken
- Alpine Pflanzen sind besonders pflegeleicht
- Natursteinmauern schaffen ein gepflegtes Ambiente
Fazit
Um Deinen Steingarten nun perfekt in Szene zu setzen, solltest Du auf einheitliche Steine achten - so wirkt Dein Garten harmonischer. Auch können die Steine unterschiedlich angeordnet werden und so verschiedene Formen geschaffen werden. Mit verschiedenen Pflanzen kannst Du farbliche Highlights setzen, musst diese aber nicht gesondert pflegen.
Fall Du noch mehr Anregungen rund um das Thema Garten suchst, lese gerne unsere Ratgeber. Das Team von markt.de wünscht Dir viel Spaß bei der Gartenarbeit.
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