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Wie mache ich meinen Gartenteich winterfest?
Noch vor dem ersten Frost, solltest Du Deinen Gartenteich auf den Winter vorbereiten. (Einfach klicken zum Vergrößern)Gartenbesitzer erfreuen sich neben den herrlichen Grün im Garten oft auch über einen Gartenteich. Hier kann man im Sommer herrlich entspannen, die eigenen Fische beobachten oder sich nur an den farbenfrohen Pflanzen sattsehen. So entspannt ist es aber nicht das ganze Jahr über. Sobald die kalte Jahreszeit die Schönheit des Gartens in den Hintergrund stellt, muss der Gartenteich winterfest gemacht werden. Doch das ist nicht so leicht, wie es vielleicht scheint - unerfahrene Teichbesitzer können hier einiges falsch machen und das Leben der Teichbewohner gefährden. Mit einigen Tipps und Tricks schaffst Du ideale Voraussetzungen, für Pflanzen und Fische den Winter unbeschadet zu überstehen.
Warum und wann sollte ein Gartenteich winterfest gemacht werden?
Sicherlich stellst Du Dir die Frage, warum ein Gartenteich überhaupt winterfest gemacht werden muss. Die Seen und Teiche in der freien Natur benötigen schließlich auch keine Schutzmaßnahmen, um den Winter zu überstehen. Damit ist Dein Zweifel berechtigt. Dennoch sprechen Gründe dafür, warum Du den Gartenteich unbedingt winterfest machen solltest:
Fische und Pflanzen in freier Wildbahn finden dort ihren gewohnten Lebensraum. Sie wissen selbst was zu tun ist, wenn die Temperaturen sinken. Einigen Pflanzen schützen sich selbst indem sie ihre Blätter anwerfen etc. Dein Gartenteich wurde von Dir künstlich angelegt. Auch wenn Du ideale Lebensbedingungen für Pflanzen und Fische geschaffen hast, ist es nötig nachzuhelfen, damit im Winter kein Schaden oder die Fische gar den Winter nicht überlegen. Die meisten Deiner Fische werden auch den Winter über im Teich verbringen können. Spezielle Zierfische wie Goldfische oder Kois vertragen kalte Temperaturen nicht und sollten daher in ein Aquarium umgesiedelt werden. Bevor der erste Frost kommt, sollte der Gartenteich bereits winterfest sein. Die beste Zeit dafür ist im Herbst, da bereits Ende Oktober Frost drohen kann. Wie Du Deinen Gartenteich winterfest bekommst, erfährst Du im weiteren Verlauf.
Wie macht man den Gartenteich winterfest?
Eine Plane über den Gartenteich legen, tut es allein nicht. Bevor Du die Wasseroberfläche abdecken kannst, sind einige Arbeiten nötig. Mithilfe eines Rechens lassen sich Laub, Äste, Pflanzenteile etc. entfernen. Das eventuell herabgefallene Laub musst Du außerdem mithilfe eines Keschers aus dem Teich holen.
Tipp: Im Herbst lässt sich ein Laubschutznetz einsetzen, welches das Laub auffängt, bevor es im Gartenteich landet. Auf diese Weise wird die Verschmutzung des Gartenteiches so gering wie möglich gehalten.
Laub, Äste und Pflanzenreste sollten aus dem Teich entfernt werden.Werden Pflanzenabfälle im Wasser belassen, können sich gefährliche Fäulnisgase bilden, die zur lebensbedrohlichen Gefahr für Pflanzen und Tiere werden können. Auch der Boden des Teiches sollte daher von Schlamm und eventuellen Pflanzenresten befreit werden. Für diese Reinigung gibt es einen Schlammsauger, der die Arbeit erleichtert. Möchtest Du Dir diese Anschaffung ersparen, kannst Du den Boden des Gartenteiches manuell reinigen, was natürlich kraftanstrengender sein wird. Nach der gründlichen Reinigung tust Du den Pflanzen und Fischen etwas Gutes, wenn Du den Teich mit frischem Wasser befüllst. Somit ist eine ideale Sauerstoffanreicherung gegeben, welche die Fische und Pflanzen unbedingt benötigen.
Mindesttemperatur des Wassers: 4 Grad
Damit nicht nur die Pflanzen und Lebewesen ideale Voraussetzungen für den Winter erhalten, sondern auch das Material unbeschadet bleibt, empfiehlt es sich, die Temperatur stetig zu überwachen. Sinkt die Temperatur unter 4 Grad, kommt es zur Eisbildung, was besonders bei Betonwänden zu Rissen führen kann. Ein einfacher Gummiball oder ein Stück Holz kann die Eisbildung im unteren Bereich des Gartenteiches vermeiden. So wird der Druck auf die Außenwände des Teichs vermindert. Für die Wasseroberfläche helfen Styroporringe, die im Fachhandel erhältlich sind. Sie werden auf die Wasseroberfläche gelegt und verhindern, dass sich eine Eisschicht bildet. Beim Einsetzen der Eisfreihalter sollte immer die tiefste Stelle des Teiches gewählt werden. Der Styroporring lässt sich mittels eines Ankers festsetzen. Der Grund hierfür liegt darin, dass Fäulnisgase auch bei geschlossener Eisdecke vom untersten Bereich ideal durch die Öffnung des Ringes entweichen können. Komm es dennoch dazu, dass eine Eisschicht auf der Wasseroberfläche entsteht, wird die Sauerstoffzufuhr unterbrochen und das Überleben der Fische und Lebewesen, ist gefährdet.
Ist der Gartenteich von einer Eisschicht bedeckt, darf diese auf keinen Fall aufgehackt werden, um mehr Sauerstoff in das Gewässer gelangen zu lassen. Die so entstehenden Schallwellen beschädigen die Schwimmblasen der Fische, die dann im nächsten Frühjahr große Probleme beim Schwimmen haben werden und mit der Zeit eingehen. Versuche hier besser vorsichtig, einen Teil der Eisschicht zu lösen. Außerdem muss in den letzten Herbsttagen dafür Sorge getragen werden, dass das Gewässer komplett mit Wasser gefüllt ist, damit sich die Tiefeneisschicht bilden kann und dennoch ein Lebensraum für Ihre Fische bestehen bleibt.
Mit dieser Checkliste wird der Gartenteich im Handumdrehen winterfest. Einfach anklicken und runterladenUm zu verhindern, dass der Teich nebst der Oberfläche auch in großer Tiefe zufriert, kann man eine im Baumarkt erhältliche Luftpolsterfolie auf der Wasseroberfläche auslegen, die als Isolierschutz fungiert. Sie eignet sich ideal, Sonnenwärme in den Teich eindringen zu lassen, um somit die Wassertemperatur zu erhöhen. Besonders in kalten Regionen wo die Temperaturen weit unter den Gefrierpunkt sinken, ist der Einsatz einer Gartenteichheizung empfehlenswert. In welcher Weise der Gartenteich abgedeckt wird, bleibt letztendlich Dir überlassen. Achte darauf, dass die Plane lichtdurchlässig ist, um den Tages- und Nachtrhythmus der Fische nicht aus dem Gleichgewicht zu bringen.
Was muss im Winter mit der Teichpumpe gemacht werden?
Pumpen, Steinbehälter, aber auch Filter müssen vor Beginn der sehr kalten Zeit abgeschaltet und vor den eisigen Temperaturen geschützt gelagert werden. Ist Dein Teich nicht tiefer als 80 cm, muss die Pumpe aus dem Teich entfernt werden. Sie kann bei tiefen Temperaturen einen Schaden erleiden. Auch UV-Lampen, die an die Pumpe angeschlossen sind, reagieren empfindlich auf niedrige Temperaturen. Gleiches gilt für Filter sowie andere Technikanlagen, die sich im Teich befinden. Um zu vermeiden, dass sich schadhafte Ablagerungen an den Antriebsteilen der Pumpe absetzen und das Gerät im Frühjahr außer Gefecht setzen, legen viele Gartenteichliebhaber ihre Geräte in einen mit Wasser gefüllten Kübel. Mit dem Zusatz eines speziellen Reinigers in das Wasser besteht die Möglichkeit, vor weiteren Schäden wie Rost zu schützen.
Hast Du einen Teich mit einer Tiefe über 80 cm angelegt, kann die Pumpe im Winter dort verweilen und weiterhin ihren Dienst tun. Am Boden ist es wärmer als an der Oberfläche, so dass die Pumpe keinen Schaden nimmt. Allerdings sind dabei einige Details zu beachten, besonders wenn Fische im Gartenteich überwintern.
Gartenteich mit Pumpe im Winter betreiben - so funktioniert es
Damit die Teichpumpe keinen Schaden nimmt, ist eine Mindesttiefe von 80 cm vorausgesetzt. Nur wenn der Teich ausreichend Tief ist, sammelt sich das wärmere Wasser am Boden. Dort halten sich im Winter in der Regel auch die Fische auf. Ab Temperaturen ab 4 Grad schränken Sie ihre Lebensfunktion ein, so dass sie die Kälte überstehen können. Arbeitet die Pumpe weiterhin, wälzt diese das Wasser um und kaltes Wasser von oben gelangt unweigerlich auf den Grund. Die Fische drohen bei niedrigeren Temperaturen zu erfrieren. Aus diesem Grund sollte eine Pumpe im Winter nur in Verbindung mit einer Teichheizung betrieben werden. Die Teichheizung ist in der Lage, die Wassertemperatur auf konstante 8 Grad zu halten, so dass ebenfalls der Eisbildung vorgebeugt wird.
Müssen Fische im Winter gefüttert werden?
Ein Loch in der Eisdecke verhindert, dass die Fische im Wasser ersticken.Geht es um Deine Fische, so musst Du Dir so lange keine Sorgen machen, wie Du nur einheimische Fische in dem Teich leben lässt. Diese sind an die Witterungsverhältnisse angepasst und wissen, wie man den Winter in Deutschland übersteht. Fische sind wechselwarme Lebewesen, die mit sinkender Temperatur auch ihre Körpertemperatur reduzieren. Sie stellen ihre Agilität ein, ziehen sich auf den Grund zurück und genießen dort die Winterruhe. Aufgrund der Tatsache, dass sich die Herzfrequenz sowie der Stoffwechsel minimalisiert, benötigen diese Fische im Winter kein Futter. Das trifft bei folgenden Arten zu:
- Goldfische
- Rotfedern
- Elritzen
- Orfe
- Moderlieschen
- Schleien
Um schließlich auf das Überleben der im Teich schwimmenden Fische zurückzukommen, empfiehlt sich Vorbeugung. Zusätzliches Füttern in den Herbstmonaten bedeutet für die Tiere die Gelegenheit, sich eine Reserve anzulegen. Im Winter reduzierst Du das Futter, da die Fische automatisch weniger Fressen. Fütterst Du im gewohnten Maß weiter, bleiben zu viele Nahrungsreste im Wasser, was Faulgase sowie das Algenwachstum begünstigt.
Einige Fischarten wie Störe benötigen auch im Winter Futter. Es handelt sich um sogenanntes Sinkfutter, das bis auf den Grund sinkt, so dass die Fische bequem vom Überwinterungsquartier aus Nahrung aufnehmen können. Ratsam ist, dass Du beim Kauf der Fische darauf achtest, ob eine Winterfütterung nötig ist oder nicht.
Was muss mit Teichpflanzen gemacht werden?
Winterfeste Pflanzen überstehen problemlos die Winterzeit. Alle anderen Pflanzen sollten entnommen und in geeigneten Behältnissen an einem wärmeren Ort überwintern. Winterharte Pflanzen sollten nicht dauerhaft einer Temperatur von -10 Grad ausgesetzt werden. Aus diesem Grund solltest Du die Pflanzen im Herbst zurückschneiden und mit wasserdurchlässiger Folie oder einem Jutesack vor extremer Kälte schützen. Je tiefer die Pflanzen im Gartenteich verweilen, umso besser ist es für sie. Aus diesem Grund lassen sich einige Pflanzen vom seichten Rand auch in die Tiefe des Gartenteiches umsiedeln. Achte bei der Auswahl der Teichpflanzen, welche Temperaturen sie vertragen und ob sie im Winter im Gartenteich verweilen können.
Welche Gefahren könnten für Tiere, Pflanzen und Menschen bestehen?
Pflanzen, die nicht winterfest sind, sollten entnommen und an einen wärmeren Ort gebracht werden.Eine Eisschicht ist die größte Gefahr für Mensch, Tier und Pflanzen. Vor allen Dingen Kinder, gehen ihrer Neugierde nach und gehen unbeschwert auf das Eis, das sich auf der Oberfläche des Teiches gebildet hat. Meist ist die Eisdecke zu dünn und die Schicht droht zu brechen. Dies stellt eine besondere Gefahr für Kinder da, weil sie sich aus eigener Kraft nicht wieder befreien können. Für die Fische besteht die Gefahr zu erfrieren, da das Wasser aufgewirbelt wird und die Temperatur auch im Boden zu sinken droht. Aus diesem Grund, ist es ratsam den Gartenteich zum Schutze aller mit einer Absperrung zu versehen. Eine gute Idee ist es, eine Art Wintergarten für den Gartenteich zu bauen. Mit Holzbalken, Verankerungen sowie einer wetterfesten Plane, beugst Du Schaden sowie die Bildung von Eis vor. Ratsam ist eine Höhe von mindestens 50 cm, die von Kindern nicht bewältigt werden kann.
Der Gartenteich ist eine schöne Anlage, an der man sich gerne erfreut. Mit wenigen Handgriffen und Vorbereitungen lässt sich der Gartenteich schnell und unkompliziert winterfest machen. Wenn Du bereits beim Anlegen des Teiches auf die Tiefe, die Arten der Pflanzen und Fische achtest, bekommst Du den Teich Jahr für Jahr spielend einfach winterfest.
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