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Gartenteiche richtig bepflanzen
Je nach Teichzone sollten andere Pflanzen eingepflanzt werden. (Einfach klicken zum Vergrößern)Mit der Entscheidung, einen Gartenteich anzulegen, haben Sie bereits den ersten Schritt zur Ruheoase gefunden. Doch richtig schön wird dieser erst mit den richtigen Pflanzen seiner Seite. Damit aus dem künstlich angelegten Gewässer und einer Reihe von Pflanzen eine natürlich scheinende Oase wird, sollten Sie einige Fakten wissen und beachten. Einige Pflanzen in Ihrem Gartenteich verleihen demselben nicht nur ein schöneres Bild, sondern sind für den Kreislauf des Teiches eine wichtige Ergänzung. Am Ende des Tages haben Sie einen Teil Ihres Gartens in ein zauberhaftes Ambiente gehüllt und können es zu jeder Jahreszeit genießen.
Inhaltsverzeichnis
- Gründe für Bepflanzung
- Richtig bepflanzen
- Zeitpunkt der Einpflanzung
- Teichzonen
- Pflanzen für Teichzonen
- Anzahl der Pflanzen
- Zu beachten beim Fischteich
Warum lohnt es sich, den Gartenteich zu bepflanzen?
Wenn Sie sich für naturgetreuen Teich mit verschiedenen Zonen entschieden hast, ist auch die Pflanzauswahl ein entscheidender Faktor. Denn für die unterschiedlichen Wassertiefen werden dementsprechend passende Pflanzen benötigt. Sie haben nicht nur dekorative Wirkung, sondern übernehmen wichtige Funktionen wie die Schattenbildung. Richtig eingepflanzt, entwickeln sie sich hier richtig und entwickeln im Laufe der Zeit ein ganz natürliches Erscheinungsbild.
Besonders wichtig sind Pflanzen, die dafür sorgen, dass das Wasser des Teiches klar bleibt. Einerseits gibt es Pflanzen, die dem Teich Mineralien entziehen und das Wachsen von Algen vermindern. Andererseits verhindern Schwimmpflanzen, dass das Gewässer von zu viel Licht getroffen wird und vermindert so die Photosynthese der Algen. Teichpflanzen machen also durchaus Sinn. Sie übernehmen im besten Falle einen Teil der Reinigung und können ebenso das Risiko vor dem Umkippen des Wassers reduzieren. Durch besonders farbenfrohe und prächtige Blüten lassen die Schwimmpflanzen den Teich zudem meist in neuem Licht erstrahlen.
Richtig bepflanzen
Die Seerose ist der Klassiker unter den Teichpflanzen und in vielen Farben erhältlich.Funktionen der Pflanzen
Grundsätzlich spricht man von Teichrandpflanzen und Unterwasserpflanzen. Beide Arten beschreiben bereits sehr gut ihre Funktion im Teich. Teichrandpflanzen bilden einen seichten Übergang vom Wasser zum Land. Ihre wichtigste Eigenschaft: Sie kommen sehr gut mit hoher Feuchtigkeit und Nässe aus. Uferpflanzen schaffen nicht nur einen seichten Übergang von Wasser zu Erde. Sie dienen vor allem als Nahrungsquelle für Insekten und Kleinsttiere, hin und wieder verstecken sich auch Tiere in den dicht wachsenden Uferpflanzen. Denken Sie daran, dass die Natur ein Kreislauf ist und Sie daher nicht nur einen optisch ansprechenden Teich gestalten, sondern mit ihm auch ein harmonisches Gefüge, in dem sich ebenso die Tierwelt wohlfühlen soll.
Was wird gebraucht?
Zur Bepflanzung benötigen Sie:
- Pflanztaschen
- Pflanzkörbe
- Ufermatten
- Teichsand
- Ihre ausgewählten Teichpflanzen
- Eine Schere
- Gegebenenfalls schwimmende Pflanzinseln mit Befestigungsmaterialien
Zeitpunkt für das Einpflanzen
Wählen Sie als Pflanztermin einen warmen, aber nicht heißen Tag im Sommer aus. Die Monate zwischen Mitte Mai bis Ende Juli eignen sich sehr gut. Ideal ist, wenn der Teich schon teilweise mit Wasser befüllt ist.
Teichzonen
Größe des Teiches gibt Teichzonen vor
Der nächste Punkt ist die Größe des Teiches selbst und seine Tiefe. Denn hier wird schnell klar: Damit der Teich langfristig sauber bleibt und Flora und Fauna leben können, müssen verschiedene Teichzonen arrangiert werden. Sie imitieren ein natürlich entstandenes Gewässer so wie Sie es kennen: Der Waldsee hat eine Uferzone. Deutlich zu erkennen sind Pflanzen, die hier wachsen. Das seichte Dickicht bietet Vögeln und anderen Tieren Schutz. An den Badestellen geht es erst langsam in die Tiefe, das Wasser ist klar und wird zunehmender Tiefe deutlich kälter. Dort leben die Fische, denn auf der Mitte des Sees sitzen die Hobbyangler und warten auf das Anbeißen der Fische. In dieser Form soll auch Ihr Teich erscheinen, wenn auch etwas kleiner. Das Prinzip bleibt genauso bestehen.
Die verschiedenen Teichzonen
Ein Fischteich sollte verschiedene Tiefenzonen aufweisen, damit sich die Fische wohlfühlen. (Einfach klicken zum Vergrößern)Mit der Feuchtzone beginnt der Teich. Der Boden hier ist, wie es der Name verrät, feucht. Demzufolge wachsen hier Pflanzen, die den feuchten Boden auch zu schätzen wissen. Die Sumpfzone ist die erste Zone am Ufer des Teiches und reicht bis zu 10 bzw. 20 Zentimeter Tiefe. Hier pflanzen Sie nur Sumpfpflanzen. Gerade in der Anfangszeit eignen sich Böschungsmatten, die passend zurechtgeschnitten werden, damit die Pflanzen an den ausgewählten Stellen anwachsen und sich vermehren können.
Die Flachwasserzone hat eine Höhe zwischen 20 und 40 Zentimeter. Manchmal geht sie auch noch tiefer, auf 60 Zentimeter. Damit die Pflanzen hier dauerhaft verbleiben, geben Sie die Pflanzen in eine Mischung aus Sand und Lehm, das wiederum von einem kleinen Pflanztuch im Pflanzkorb gehalten wird. Andererseits könnte es sein, dass sich die Pflanzen nach gewisser Zeit aus der Verankerung lösen.
Die Tiefwasserzone hat mit mind. 40 Zentimetern die höchste Tiefe, hier fühlen sich Seerosen sehr wohl. Der Vorteil: Seerosen kaufen Sie für verschiedene Wassertiefen, das bietet Ihnen die Möglichkeit, die richtige Seerose für Ihren Teich zu finden.
Wichtiger Hinweis: Achte beim Kauf von Teichpflanzen ob diese frostsicher sind. Es gibt sehr schöne tropische Teichpflanzen, die jedoch vor dem Winter aus dem Teich genommen werden müssen, da sie nicht frostsicher sind.
Pflanzen und Kies für die Teichzonen
Beachten Sie genau, für welche Tiefe die gewünschten Pflanzen geeignet sind.Sogenannte Teichzonen definieren sich über die Wasserhöhe in verschiedenen Bereichen des Teiches. In dem flachen Bereich des Ufers ist grober Kies als Bodenbeschaffung angebracht. Je weiter man sich zur Teichmitte bewegt, sollte die Körnung feiner aussehen. Je nach Untergrund gedeihen auch andere Pflanzen. In der Feuchtzone können verschiedene Iris Sorten stehen. Sie haben eine hübsche Farbe und erzeugen ein fröhliches Bild. Die Iris sibirica ist in Farbtönen von Weiß über Zartlila bis Purple erhältlich. Auch die Sumpfgladiole fühlt sich in der Teichrandzone wohl.
Tiefwasserzone
Die Tiefwasserzonen, von 40 bzw. 60 bis 100 Zentimeter Tiefe reichend, bieten optimalen Lebensraum für Schwimmpflanzen. Beispiele hierfür sind Hydrocleys oder Eichhornia, sowie die allseits bekannten Seerosen. Setzen Sie diese Pflanzen in Pflanzkörbe, verhindern Sie eine Überwucherung und vereinfachen das Umsetzen.
Die Krebsschere oder Stratiotes aloides pflanzen Sie ebenfalls auf dem Teichgrund ein. Sie ragt mit kleinen Rosetten aus dem Wasser heraus und kann in der Tiefe des Teiches auch überwintern. Das dichte Laichkraut sollten Sie als Unterwasserpflanze unbedingt einplanen, wenn auch Fische in Ihrem Teich leben sollen. Wie der Name es bereits verrät, nutzen Fische diese Pflanze gern als Rückzugsort oder zum Laichen. Darüber ist die wintergrüne Teichpflanze ein wichtiger Sauerstoffproduzent und kann zum späteren Zeitpunkt durch Teilung vermehrt werden.
Flachwasserzone
Bei einer Wassertiefe von bis zu 40 Zentimetern befindet man sich in der Flachwasserzone - oft reicht diese Zone auch bis 60 Zentimeter tief. In diesem Teichbereich leben Froschlöffelpflanzen, Schwanenblumen oder Sumpfdotterblumen. Diese Art von Bepflanzung bringt den Vorteil mit sich, dass sie Laichplätze für Ihre Fische bieten kann. Ein beliebter Klassiker ist auch das Riesen-Süßgras (Glyceria maxima). Es wächst ausladendend heran und bildet Rhizome, weshalb eine Tendenz zum Wuchern vorhanden ist. Um das Wuchern stark einzudämmen, pflanzen Sie das Riesen-Süßgras in Pflanzkörbe und können somit das Ausbreiten reduzieren. Andererseits bietet es die Möglichkeit, die Pflanze über die entstehenden Rhizome zu teilen. Auch als Großer Wasserschwaden bekannt, ist diese Pflanze nicht für kleine Teiche geeignet.
Recht selten ist das Hechtkraut, eine hübsche Teichpflanze mit weißen Blütenähren. Sie erreicht eine Höhe zwischen 40 und 50 Zentimetern und blüht im Hochsommer. Sofern das Hechtkraut überwintert werden soll, benötigt es eine Wassertiefe von wenigstens 50 Zentimetern.
Sumpfzone
Die gelben Sumpfdotterblumen bieten Ihren Fischen einen wunderbaren Laichplatz.Für die Sumpfzone verwendenden Sie Pflanzen bis zu einer Wassertiefe von 20 Zentimetern. Die Ufersegge (Carex riparia Aureola) eignet sich und kann in der Gartentasche platziert werden. Sehr niedlich ist die gelbe Sumpfdotterblume mit nierenförmigen Blättern. Sie wächst buschig heran und hat einen hohen Nährstoffbedarf, der nach sauren bis stark sauren Böden verlangt. Mit hoher Wuchshöhe bis zu 120 Zentimeter sorgt die Kugelbinse für einen schönen Anblick. Im Sommer entwickelt sie wunderschöne Blütenstände. Es bietet sich an, optisch ihren Wirkungskreis als Solitärpflanze zu nutzen. Die Kugelbinse ist in unserer Region vom Aussterben bedroht, schon deshalb sollte sie einen Platz in Ihrem Teich erhalten.
Feucht- und Uferzone
Die Feucht- und Uferzone ist der Bereich des Übergangs von Teichlandschaft zu Gartenlandschaft. Hier eignen sich zum Beispiel Spider-Lilien, Wollgras oder Iris. Ebenfalls die pflegeleichten Moor- und Sumpfbinsen können hier gepflanzt werden. Goldfelbrich, Tannenwedel und Fieberklee kommen in der Feucht- und Sumpfzone auch gut zurecht.
Seerosen
Für die meisten sind es die schönsten Teichpflanzen. Die Garten-Seerose Nymphaea Attraction präsentiert sich in leuchtendem Karminrot und zauberhaften Blütenblättern. Aus der Nähe ist sogar ein leicht süßlicher Duft zu vernehmen. Sie wird in einer Wassertiefe bis zu 70 Zentimeter eingesetzt. Die Nymphaea Gregg's Orange Beauty Garten-Seerose erscheint in Orange und bezaubert mit riesiger Blüte bis zu 20 Zentimeter. Auffällig ist das Farbspiel zwischen sattem Gelb und kräftigem Rosa, die sehr gut zu den dunkelgrünen Blättern passen.
Wie viele Pflanzen dürfen in den Gartenteich?
Nicht zu viele Pflanzen
Auch, wenn ein jeder möglicherweise bestimmte Pflanzen ob ihres Erscheinungsbildes favorisiert, muss der Gartenteichliebhaber auf eine ausgewogene Pflanzenvielfalt und darauf achten, dass nicht mehr als zwei Drittel der Wasseroberfläche mit Pflanzen bedeckt sind und so sichergehen, dass das Gleichgewicht bestehen bleibt. Dieses Gleichgewicht wird einen großen Teil zur Erhaltung des Gewässers beitragen, da der Biorhythmus vieles zu regeln in der Lage ist. Natürlich ersetzt dies keinen elektronischen Wasserfilter. Schließlich stellt der künstlich von Ihnen angelegte Teich keinen natürlichen Raum dar.
Anzahl je nach Art und Pflanzort
Eine pauschale Aussage zur Teichbepflanzung ist nicht möglich. Dennoch können Sie pro Quadratmeter mit ca. zwei bis drei Pflanzen rechnen. Lassen Sie sich nicht durch den ersten Anblick täuschen, denn die Pflanzen breiten sich im Laufe der Zeit aus und benötigen viel Platz. Um zu verhindern, dass die Teichpflanzen zu sehr wuchern, werden sie in Körben eingepflanzt. Setzen Sie in kleine Teiche keine wuchernden Pflanzen ein. Unabhängig von der Größe des Teiches sollte 1/3 der Wasseroberfläche frei bleiben. Somit bleibt das natürliche Gleichgewicht erhalten. Planen Sie rund ein Viertel Ihrer Teichpflanzen als Unterwasserpflanzen ein, sie tragen einen wichtigen Teil zur Klärung des Teiches bei und erleichtern die spätere Pflege.
Pflege der Teichpflanzen
Die Eichhornia oder Wasserhyazinthe bringt eine tolle Farbe in Ihren Garten.Sofern Sie Ihre Teichpflanzen in Pflanzkörbe setzen, reduzieren Sie bereits einen großen Teil der Arbeit. Die Pflanzen wuchern nicht so sehr und müssen nur wenig zurückgeschnitten werden. Gräser können Sie im Frühling kürzen, als kleine Faustregel gilt: ca. fünf Zentimeter über der Wasseroberfläche. Stark wuchernde Unterwasserpflanzen werden im Sommer reduziert. Aus diesem Grund ist eine Düngung in der Regel nicht notwendig. Wichtig ist, dass Sie über das ganze Jahr über abgestorbene Pflanzenteile oder herabgefallenes Laub entfernen.
Zu beachten beim Fischteich
Überfüttern Sie Ihre Fische niemals. Das überflüssige Futter setzt sich auf dem Teichboden ab und verunreinigt nur das Wasser. Auch die Wasserpflanzen können dann nicht mehr richtig arbeiten. Sorgen Sie auch dafür, dass Sie Ihren Fischen entsprechende Unterwasserpflanzen anbieten, an denen sie sich zurückziehen können.
Jetzt steht der erfolgreichen Bepflanzung Ihres Gartenteichs nichts mehr im Wege. Wenn Sie die Bedürfnisse der Tiere und Wasserpflanzen berücksichtigen, wird Ihr Teich mit den natürlichen Zonen schon bald zu einem echten Ruhepol in Ihrem Garten. Beginnen Sie am besten gleich mit der Planung.
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