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Tipps zur Vogelfütterung im Winter: So geht es richtig

Grafik Vogelfütterung im Winter Bei der Fütterung von Wildvögeln sollte man besonders auf Hygiene achten. (Einfach klicken zum Vergrößern)

Allein in Deutschland werden jährlich rund 50.000 Tonnen Vogelfutter verkauft. Kein Wunder - denn das Füttern von Vögeln hat hierzulande im Winter eine lange Tradition. Bei vielen Tierfreunden und Hobbygärtnern ist es beliebt, da sich an den Futterstellen die heimischen Wildvögel aus nächster Nähe beobachten lassen. Außerdem ist das Füttern nicht nur ein Naturerlebnis, sondern es vermittelt gleichzeitig Artenkenntnis. Das gilt sowohl für Jung als auch für Alt.

Das Thema Vogelfütterung wird seit einiger Zeit jedoch heftig diskutiert. Gegner befürchten einen zu großen Eingriff in die natürliche Auslese. Zudem argumentieren sie, das Futter sei oft nicht artgerecht und daher schädlich für die Tiere. Befürworter halten dagegen und betonen, dass der Mensch durch seine Eingriffe in die Natur dazu beigetragen hätte, dass Vögel zusehends weniger Nahrung finden. Gerade in Ballungsräumen und landwirtschaftlich intensiv genutzten Gebieten seien wir daher dazu verpflichtet, den Tieren zu helfen. markt.ch stimmt zu, weist jedoch darauf hin, dass wichtige Tipps zu beachten sind, um den Vögeln nicht zu schaden. Unser Ratgeber klärt auf und erklärt, wie Vogelfütterung im Winter richtig geht.

Inhaltsverzeichnis

  1. Zeitraum für Vogelfütterung
  2. Möglichkeiten zur Vogelfütterung
  3. Geeigneten Futterplatz auswählen
  4. Das richtige Vogelfutter
  5. Vogelfutterplatz selber herstellen - Anleitung

Der richtige Zeitraum für die Vogelfütterung

Zeitraum für Vogelfütterung Von November bis Februar, bei Frost und Schnee können Vögel gefüttert werden.

Die wichtigste Regel lautet: Einheimische Vögel erst bei Frost und Schnee regelmäßig füttern. Ist das Wetter noch recht mild, finden sie auch ohne menschliche Unterstützung ausreichend Nahrung. Im Winter - von November bis Ende Februar - werden die natürlichen Futterquellen jedoch zunehmend weniger. Nun ist eine Fütterung empfehlenswert.

Bei den niedrigen Temperaturen ist außerdem die Gefahr einer Infektion mit Krankheitserregern wie Trichomonaden oder Salmonellose geringer. Stellen Sie daher die Vogelfütterung ein, sobald es draußen nicht mehr friert. Sollten Sie tote oder erkrankte Tiere in Ihrem Garten vorfinden, kann dies auf eine Infektion über Ihr Vogelhaus hinweisen - stellen Sie besser auch hier die Fütterung vorerst ein und reinigen Sie ihr Futterhaus.

Möglichkeiten zur Vogelfütterung

Futtersäulen bzw. Futterspender

Vogelfütterung Futtersäule Bei Futtersäulen bleibt das Vogelfutter sauber und es besteht kein Ansteckungsrisiko.

Wenn Sie nicht nur die typischen Meisenknödel, sondern größere Futterstellen bereitstellen möchten, ist es auch dabei wichtig auf ausreichend Hygiene zu achten. Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) empfiehlt in diesem Sinne, Futterspender zu verwenden, bei denen die Vögel nicht im eigenen Futter herumlaufen. Die Nahrung kann auf diese Weise nicht mit Kot verschmutzt werden und das Risiko für die Übertragung und Ausbreitung von Krankheiten wird minimiert.
Tipp: Futtersäulen, in denen das Futter sauber bleibt und gleichzeitig vor Wind und Wetter geschützt ist, sind besonders geeignet.

Vogelhäuser

Natürlich können Sie auch herkömmliche Vogelhäuschen verwenden. Diese sollten Sie jedoch regelmäßig mit heißem Wasser reinigen. Ebenso sollte täglich nur wenig Futter nachgelegt werden, da dieses im Freien schnell verdirbt. Beachten Sie weiterhin, dass Salmonellose und Trichomonaden besonders häufig an großen Futterstellen auftreten. Mehrere kleine "Vogel-Restaurants" sind einem großen daher vorzuziehen.

Natürliche Futterquellen bereitstellen

Vergessen Sie jedoch nicht: Die beste Art Vögel zu füttern, besteht immer noch im Anbau von Sträuchern, Gräsern und Kräutern. Diese bieten Vögeln eine breite Nahrungsauswahl an Sämereien, Beeren, Insekten und Kleintieren. Drossel und Fink freuen sich z. B. besonders über Sträucher wie Eberesche, Holunder, Hartriegel, Weißdorn, oder Pfaffenhütchen. Zusätzlich bieten die Pflanzen dem bunten Federvieh gute Versteckmöglichkeiten.

Den geeigneten Futterplatz auswählen

Bild Vogelhaus mit Meisenknödeln Vor allem im Winter sollten Vögel mit Futter unterstützt werden.

Futterstelle ohne Gefahren und Risiko

Nicht jeder Ort ist geeignet, um dort eine Futterstelle zu platzieren. Zum einen sollte der Futterplatz natürlich so ausgewählt werden, dass man seine gefiederten Besucher gut beobachten kann. Ebenso wichtig ist es jedoch, dass sich die Tiere bei der Nahrungsaufnahme sicher fühlen. So sollten Haus oder Säule möglichst frei stehen, damit Vögel Gefahren wie eine heranschleichende Katze früh bemerken. Die Samtpfoten lieben es auf die Jagd zu gehen und stellen eine zunehmende Bedrohung für Meisen, Finken und Co. dar. Welche Maßnahmen Sie genau ergreifen können, um die Gefahr für Singvögel zu mindern, erfahren Sie im Ratgeber Katzen als Bedrohung für Singvögel: Was kann man tun?.

Doch nicht nur Katzen - auch Greifvögel haben es oftmals auf Singvögel abgesehen. Achten Sie daher darauf, dass die Futterstelle zwar einen Rundumblick ermöglicht, aber trotzdem in einem angemessenen Abstand zu einem Baum oder Busch steht (ca. 4 bis 5 Meter). Dieser kann als Zufluchtsort bei einer plötzlichen Attacke dienen.
Vorsicht: Eine Futterstelle in unmittelbarer Nähe zu einer Glasscheibe ist riskant, da die Scheibe leicht zu einer tödlichen Falle werden kann.

Nicht zu nah am Boden

Bild Vogelhaus mit Schnee Das Futter sollte gut erreichbar sein, jedoch nicht herausfallen.

In Bodennähe sollte sich das Futterhaus nicht befinden. Dies setzt die Vögel einerseits einer hohen Gefahr aus, weil Beutetiere sie leichter fangen können. Andererseits kann das Futter Ratten anlocken, die sich freudig darüber hermachen. Wenn viel Futter aus Ihrem Vogelhaus fällt, sollten Sie dieses regelmäßig entfernen, damit erst gar kein Reiz für die Nager besteht.

Das richtige Futter bereitstellen

Was ist geeignet?

Für Körnerfresser

Heimische Vögel lassen sich bezüglich ihrer Ernährungsweise grob in zwei Gruppen teilen: Körnerfresser und Weichfresser. Zu den Körnerfressern gehören Finken, Sperlinge oder Meisen. Diese lieben Sonnenblumenkerne und andere grobe Körner. Vor allem Meisen fressen auch gerne fettreiches Futter, dass man selbst herstellen oder als Meisenknödel im Fachhandel kaufen kann.

Für Weichfresser

Weichfresser wie Rotkehlchen, Amseln oder Heckenbraunellen bevorzugen Rosinen, Haferflocken, Obst und Kleie. Bei Obst wie Äpfeln oder Birnen ist es ratsam, dieses als Ganzes auszulegen, da klein geschnittene Stückchen zu schnell einfrieren.

Grundsätzliches zum Vogelfutter

Verzichten sollten Sie grundsätzlich auf gewürzte und salzige Nahrung (z. B. Speck). Auch Brot ist eher ungeeignet, da es schnell verdirbt und zudem im Magen der Vögel aufquillt. Trotz der kalten Temperaturen können Sie Ihren kleinen Besuchern eine Schale mit Wasser anbieten. Die Flüssigkeit bietet eine gute Abwechslung zum trockenen Körnerfutter, da sie vor allem im Winter für die Tiere schwer erreichbar ist.

Gefahr durch das Meisenknödelnetz?

Behälter für Meisenknödel In einer Metallspirale oder einem -behälter stellen Meisenknödelnetze keine Gefahr dar.

Das Netz um die Meisenknödel steht zunehmend in der Kritik. Einerseits, weil es eine Gefahr für Vögel darstellen soll, die sich darin verheddern. Andererseits, weil das leere Netz als Müll auch für andere Tiere zur Gefahr werden kann. Um auf Nummer sicher zu gehen, können sie die Knödel aus dem Netz nehmen und in einer Drahtspirale aufhängen - an dieser können sich die Vögel gefahrlos festhalten und gelangen trotzdem an ihr Futter. Sammeln Sie leere Netze sofort auf und entsorgen Sie sie. Im Handel gibt es auch Knödel ohne Netz zum Auffüllen. Noch besser: Die Knödel einfach selbst herstellen.

Vogelfutterplatz selber herstellen

Mit wenig Aufwand können Sie Futter für Ihre Vögel selbst zusammenmischen. Vor allem für Kinder ist das eine tolle und sinnvolle Beschäftigung. Bei der Wahl der Körner können Sie auf alles zurückgreifen, was Sie finden oder schon zu Hause haben. Eigenen würden sich z.B. Hanfsamen, Sonnenblumenkerne, Nüsse (gehackt), Mohn, Kolbenhirse, Kleie, Haferflocken und viele mehr. Eine weitere gern gesehen Mahlzeit bieten getrocknete Beeren wie Rosinen, Hagebutten, Kornelkirsche, Berberitze oder Mehlbeere.

Zutaten und Material:

  • 350 g Kokosfett
  • 3 EL Speiseöl
  • 350 g Körner
  • 1 EL getrocknete Beeren
  • Alter Blumentopf
  • Draht
  • Gerader Ast

So geht's:

Selbstgemachtes Vogelfutter Vögel nutzen auch gerne Futterstellen mit selbstgemachtem Vogelfutter.

Erhitzen Sie das Fett in einem Kochtopf, damit es flüssig wird - es sollte allerdings nicht anfangen zu kochen. Geben Sie dann die restlichen Zutaten hinzu und verrühren Sie alles gut. Stecken Sie den Ast einmal durch den Blumentopf (durch die Öffnung und das Loch am Boden) und wickeln Sie den Draht an das kürzere Ende, das aus dem Topfboden tritt. Auf der anderen Seite sollte der Ast ca. 10 cm über den Topfrand hinausragen. Halten Sie den Blumentopf jetzt mit der Öffnung nach oben und füllen Sie die Fett-Körner-Masse in den Topf. Lassen Sie die Masse noch erkalten, damit der Ast im Topf fixiert wird. Befestigen Sie den Blumentopf mit der Öffnung nach unten mithilfe des Drahtes an einem Baum. Auf dem unten herausstehenden Ast können sich die Vögel zum Fressen festklammern.

Tipp: Sie können den Blumentopf zuvor auch bunt bemalen, dann wird der Futterplatz gleich viel farbenfroher.

 

Wenn Sie all dies beachten, können Sie in Ihrem Garten beruhigt Vögel füttern und beobachten. Wichtig ist, dass Sie nie zu viel Futter auslegen, da dies eher negative Vogel haben kann. Hygiene ist auch bei Wildvögeln wichtig und sie sollte eingehalten werden. Wenn Sie dann noch das richtige Futter bereitstellen, werden es Ihnen Ihre kleinen Besucher danken.

 

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Bildquellen:
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