Was tun gegen Ameisen im Haus und auf der Terrasse?
Einfache Hausmittel können Ameisen schon in die Flucht schlagen. (Einfach klicken zum Vergrößern)Mit den Temperaturen steigt die Populationsrate von Ameisen. Wer bei Sonnenschein Fenster und Türen offen stehen lässt, findet nicht selten die kleinen Eindringlinge in heimischen Gefilden. Unversperrte Wege nutzen Ameisen, um sich ihren Weg zu Nahrungsvorräten in Küche und Speisekammer zu suchen. Zur Bekämpfung eignen sich die verschiedensten Mittel – wir verraten Ihnen, wie Sie eingedrungene Ameisen erfolgreich aus Ihrer Wohnung vertreiben.
Wieso sollte man die Ameisen vertreiben?
Wer denkt, dass ein zwei Ameisen im Haus nicht so tragisch sind, sollte sich der Konsequenzen bewusst werden. Einzelne Tierchen bleiben nicht lange alleine, wenn Sie etwas Essbares finden konnten. Die kleinen Tierchen bringen dann bald ihren gesamten Staat mit und stürzen sich mit Vorliebe auf eiweiß- oder zuckerhaltige Lebensmittel. Auch vor elektrischen Geräten machen sie keinen Halt und können große Schäden an Kabeln anrichten. Haben die Insekten schon Lebensmittel angeknabbert, sollten diese lieber in den Müll wandern. Sie können nämlich Keime übertragen, die für den Menschen gefährlich sind. Außerdem können die kleinen Tierchen auch stechen oder beißen - das ist allerdings bei heimischen Ameisen nicht lebensgefährlich.
10 Tipps gegen Ameisen
- Umsiedlung:
Wer es nicht über sein Herz bringt, Ameisen beispielsweise mittels Gifteinsatz zu vertreiben, kann das Völkchen umsiedeln. Hierzu benötigen Sie einen Blumentopf, der mit Erde oder Holzwolle ausstaffiert wird. Stellen Sie diesen mit der Öffnung nach unten auf das Nest. Die Ameisen haben sich eingefunden? Dann können Sie den Topf mit einem Spaten aufnehmen und in weiter Ferne von Ihrer Wohnung platzieren. Umsiedlung erfolgreich!
- Wasser:
Sie entdecken ein Ameisennest in einem Blumentopf? Die Ameisen lassen sich simpel – aber effektiv – mit Wasser vertreiben: Setzen Sie das Gefäß wiederholt unter Wasser. Das Ameisenvolk wird sich schlussendlich ein neues zu Hause suchen. Suchen die Tierchen immer wieder Ihren Gartentisch heim, gibt es eine weitere Möglichkeit. Stellen Sie die Tischbeine einfach in Schüsseln mit Wasser. Das eignet sich natürlich vornehmlich für Möbel aus Plastik. Da die Ameisen das Wasser nicht überwinden können, wird der Tisch ameisenfrei. Das Wasser müssen Sie jedoch immer wieder nachfüllen. - Kreide:
Diese Methode präsentiert sich überaus einfach in der Umsetzung: Ziehen Sie mit Kreide einen dicken Strich am Boden vor dem Haus. Frischen Sie diesen immer wieder auf, um eine durchgängige Linie zu garantieren. Ameisen können Kreide auf den Tod nicht ausstehen, sodass die Linie zur unüberwindbaren Barriere avanciert. So können Sie auch einzelne Töpfe oder eine Mülltonne effektiv schützen. - Verbarrikadieren:
Wer Ameisen im Haus hat, muss herausfinden, wo diese herkommen. Dichten Sie Ritzen und Spalten mit Lehm, Silikon oder Leim ab. Schon können die lästigen Tierchen nicht mehr eindringen. Aber Achtung: Die Insekten sind kreativ und könnten sich bald einen neuen Weg suchen. Halten Sie also die Augen offen. - Wermutkrautjauche:
Ameisen reagieren empfindlich auf den Geruch der Aromapflanze. Das Gemisch lässt sich simpel ansetzen: Setzen Sie 300 Gramm frisches oder 30 Gramm getrocknetes Kraut in zehn Litern Wasser an. Diese Mixtur lassen Sie etwa zwei Wochen vor sich hin gären. Das fertige Produkt wird final in den Ameisenbau geschüttet. Ebenso effektiv ist das Anpflanzen von Lavendel, Thymian oder Majoran. - Kräuter & Öle:
Die feinen Nasen der Ameisen fühlen sich von Farnkraut, Wacholderblättern, Tausendgüldenkraut, Kerbel, Zitronenkraut, Lavendelöl oder -blüten in hohem Maße gestört. Nutzen Sie Blätter bzw. Zweige der Pflanzen, um sie auf die Ameisenstraße zu drapieren. Auch duftendes Öl verdünnt mit Wasser kann die Ameisen vom Heim fernhalten. Achten Sie nur darauf, dass Ihnen selbst der Geruch nicht auch auf die Nerven geht.
- Zitronenschale, Zimt und Essig:
Wer sich unmittelbar nach Entdeckung der Eindringlinge zur Wehr setzen möchte, kann sich mit Hausmitteln selbst helfen: Legen Sie Zitronenschalen, in Essig getränkte Watte oder Zimt vor den Zugängen aus. Die intensiven Gerüche schrecken Ameisen in der Regel ab. Das funktioniert auch mit Zitronensaft. - Hirschhornsalz:
Die Kombination aus Hirschhornsalz und Zucker stellt einen überaus wirksamen Ameisenköder dar. Das enthaltene Ammoniak führt beim Verzehr zum Tod von Ameisen. - Köderfallen & Gift:
Wirkungsvolle Waffen aus dem Fachhandel sind Köderfallen: Der mit einem Insektizid verbundene Lockstoff entfaltet auf Ameisen eine anziehende Wirkung. Das Gift entwendet die Ameise aus den Fallen und trägt es in ihren Bau. Auf diese Weise werden ganze Populationen beseitigt. Neben den Köderfallen können Sie das Gift auch pur als Granulat oder Pulver erwerben. Vermeiden Sie bei der Anwendung direkten Körperkontakt. Der Einsatz von Köderfallen empfiehlt sich insbesondere für Familien mit Kindern. - Nahrungsmittel fest verschließen:
Herumstehende Lebensmittel ziehen Ameisen magisch an. Darum sollten sie trocken, sauber und dicht gelagert werden, sodass Ameisen erst gar nicht in Versuchung kommen können. Hierfür eignen sich beispielsweise Glas- und Keramikbehälter mit Gummiabdichtung am Deckel. Das gilt übrigens auch, wenn Sie Lebensmittel im Kühlschrank lagern - auch in ihn können die Tierchen eindringen.
Benutztes Geschirr sollten Sie möglichst schnell säubern oder in die Spülmaschine stellen. Haben Sie auf der Terrasse gegrillt? Beseitigen Sie im Anschluss alle Reste, da auch diese anziehend auf Ameisen wirken. Was für die Nahrungsmittel des Menschen gilt, gilt ebenso für die tierischen Speisen unsere Vierbeiner: Halten Sie die Futternäpfe von Hund und Katze sauber, es sollten keine Futterreste im Hunde- oder Katzennapf verbleiben.
Bitte beachten: Da Ameisen eigentlich Nützlinge sind, die die Erde auflockern und Schädlinge fressen, sollte das Töten nur die letzte Option sein.
Was kann noch helfen?
Lebensmittel sollten Sie nicht offen liegen lassen - das ist ein gefundenes Fressen für Ameisen.Öffnen Sie im Haus regelmäßig die Fenster. Ameisen mögen nämlich ein warmes und feuchtes Klima und fühlen sich im gelüfteten Haus weniger wohl. Sobald Sie bemerken, dass sich Ameisen unter der Terrasse oder einem Stein im Garten ein Nest bauen, sollten Sie handeln. Verwenden Sie hier Kies, um die Tierchen zu vertreiben. Um die Tiere zu verschrecken, können Sie Gurkenschalen neben den Nestern und Straßen auslegen. Die sind für die Tierchen giftig und sie werden Ihr Heim in Zukunft meiden.
Wenn scheinbar nichts hilft, sollten Sie mal Detektiv spielen. Verfolgen Sie die Tiere auf ihrem Weg. Wohin ziehen Sie? Vielleicht gibt es die eine oder andere Nahrungsquelle, an die Sie noch gar nicht gedacht haben. Das könnten übrigens auch Biotonne oder Kompost im Garten sein. Auch der Mülleimer ist ein gern besuchter Ort der kleinen Tierchen.
Mit diesen Tipps und Tricks werden Sie die kleinen Tierchen sicherlich schnell los. Bedenken Sie immer: Ameisen sind sehr nützliche Tiere, da Sie quasi als Müllabfuhr der Natur fungieren. Sie zu töten sollte nur die letzte Option sein. Beim Sitzen auf der Terrasse plagen Sie außerdem umherschwirrende Wespen? Im Ratgeber Hilfsmittel gegen Wespen: Was kann ich gegen Wespen tun? erfahren Sie, wie Sie die Insekten loswerden.
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