Welche Grundausrüstung an Werkzeugen benötigt ein Heimwerker?
Alles über Werkzeuge für einen Heimwerker auf einen Blick - einfach klicken um zu vergrößern!In jedem Haushalt fallen ab und an kleine Reparaturen an, die man mit wenigen Handgriffen erledigen kann. Hierfür einen Handwerker zu bestellen, kann sehr kostspielig werden. Doch es gibt im Haushalt viele Tätigkeiten und Reparaturen, die Du mit etwas handwerklichem Geschick und den richtigen Handwerkszeugen auch selber ausführen kannst. Dadurch kannst Du eine Menge Geld sparen. Vielen Menschen bereiten Heimwerker Tätigkeiten große Freude. Damit Du das passende Werkzeug im Haus hast, verrät dir markt.de, welche Gerätschaften zu Deiner Grundausstattung gehören sollten.
Qualität statt Quantität
Wenn Du im Baumarkt nach neuen Werkzeugen suchst, wirst Du feststellen, dass die Auswahl der Produkte wie Bohrer, Schraubendreher, Hammer, Zange etc. nahezu unüberschaubar ist. Das große Angebot kann einen schnell einmal überfordern. Der oberste Grundsatz beim Werkzeugkauf lautet: Achten Sie dabei auf qualitativ hochwertige, stabile Gerätschaften (Qualität vor Quantität). Die in Paletten angepriesene Schnäppchen taugen oftmals nichts und bereiten Dir mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht allzu lange Freude. Um die verschiedensten Reparaturen und Renovierungsmaßnahmen vornehmen zu können, ist es wichtig, dass Du über eine qualitativ hochwertige Werkzeug-Grundausstattung verfügst. Du solltest lieber einige Euro mehr in hochwertige Werkzeuge investieren, als Dich schon nach einer kurzen Nutzung über die ersten Defekte zu ärgern.
Doch was genau wird alles im Alltag benötigt?
1. Werkzeugkoffer - bietet Platz für Alles
Der Werkzeugkoffer ist die sinnvolle und praktische Allround-Ausrüstung. Er bietet für die verschiedensten Handwerkzeuge und sonstige Utensilien wie Schlüsselsätze, Bohraufsätze etc. genügend Platz. Alles ist übersichtlich untergebracht, sodass es, ohne erst lange suchen zu müssen, griffbereit ist. Zum Verstauen eignen sich insbesondere Werkzeugkisten aus Metall, die sich u. a. durch ihre Langlebigkeit auszeichnen. Kunststoff ist zwar das leichtere Material, jedoch dünsten nach und nach die Weichmacher aus, was das Abrechen der Verschlüsse zur Folge hat. Die Kiste sollte über einen herausnehmbaren Kleinteileeinsatz verfügen. Nützlich erweisen sich zudem Zusatzfächer im Deckel. Der eigene Werkzeugkoffer ist daher der wichtigste Begleiter eines Heimwerkers oder Profis.
2. Hammer
Der Schlosserhammer mit Holzgriff gehört zur GrundausstattungSchnell einmal wird der Hammer benötigt. Zu den Klassikern zählt der Schlosserhammer mit schwerem Kopf, der sich sowohl für kleine Meißelarbeiten als auch zum Nägel einschlagen eignet. Ein solider Hammer ist in jedem Haushalt unverzichtbar, denn er gehört zur Grundausstattung. Der Griff sollte nicht metallen, sondern hölzern sein. Der Hammer sollte optimal in der Hand liegen, über einen Kopf verfügen der stabil mit dem Griff verbunden ist.
3. Kneif- oder Beißzange
Bei den Zangen wirst Du ebenfalls merken, dass die Auswahl sehr groß ist. Sie werden in verschiedene Kategorien eingeordnet:
Die schneidenden Zangen zählen zu den Seiten- und Vorschneiderzangen. Sie dienen zum Durchtrennen von Leitungen, Kabeln oder Drähten. Greifende Zangen wiederum, dazu zählen Flach-, Rund-, Spitz- und Kombizangen. Diese werden dafür benutzt, um einzelne Werkstücke zu greifen und festzuhalten. Zu den Beißzangen zählt beispielsweise die Kneifzange. Diese Zangen dienen dem Herausziehen von Nägeln.
4. Schraubendreher (Kreuz, Schlitz und Spannungsprüfer)
Du solltest immer verschiedene Größen an Schraubendrehern daheim habenDer Schraubendreher ist ein weiteres unverzichtbares Werkzeug für den Alltag. Er wird umgangssprachlich auch Schraubenzieher genannt. Damit kannst Du Schrauben befestigen und lösen. Schraubendreher sollten in zweifacher Ausstattung vorhanden sein, d. h. mit Flach- sowie Kreuzschlitz. Es ist zudem ratsam, verschiedene Größen (klein, mittel, groß) im Haus zu haben. Daneben erweist sich auch ein Elektriker-Schraubendreher als nützlich (dieser dient der Prüfung von Spannung). Alternativ können Sie im Einzelhandel auch einen Schraubendreher mit Magnethalter für den Bit-Satz Ihres Akkuschraubers erwerben.
- Die flache Klinge des Schlitzschraubendrehers, aus die er besteht, passt in eine Schraube mit einem Schlitz. Der Schlitzschraubendreher ist der am häufigsten verwendete Schraubenzieher.
- Der Kreuzschlitzschraubendreher verfügt am Ende über eine Vier-Sterne-Spitze und eignet sich für Schrauben mit einer flachen und kreuzförmigen Vertiefung. Damit hast Du im Vergleich zum Schlitzschraubendreher die Möglichkeit, mehr Drehmoment anzuwenden.
- Der Inbusschraubendreher ist eine Sonderform der Schraubendreher. Dieser kommt meist im Fahrzeug- und Maschinenbau zum Einsatz.
- Mit einem Spannungsprüfer, dem stabförmigen Gerät, siehst Du, ob an betriebsmäßig spannungsführenden Teilen Spannung vorhanden ist. Zudem kannst Du bei einer Gleichspannung die Polarität feststellen.
5. Schraubenschlüssel (Maul & Ringschlüsselsatz)
Schraubenschlüssel können Schraubenverbindungen, Niet- oder Bolzenverbindungen lösen oder befestigen. Die flexiblen Steckschlüssel kommen meist in Sätzen vor und können den geeigneten Steckschlüsseleinsatz (Nuss) aufstecken. Die Ring- und Maulschlüssel sind für Sechskantschrauben konstruiert. Während der Ringschlüssel die Schraube ganz umfasst, sind es beim Maulschlüssel nur zwei Seiten. Ist genügend Platz vorhanden, ist mit dem Ringschlüssel ein schnelleres Drehen der Schraube möglich. Die Größe des Schraubenschlüssels ist durch die Schlüsselweite gekennzeichnet. Ausreichend sollte bei den Schüssel das Vorhandensein von Schlüsselweite 6 bis 12 mm sein.
6. Knarre und Ratschensatz
Die Ratsche erleichtert dem Handwerker die Drehbewegung indem sie den Schraubwinkel minimiertBei der Knarre oder Ratsche handelt es sich um ein Werkzeug, das eine umlaufende Drehbewegung erzeugt, meist um Schraubverbindungen zu lösen oder festzuziehen, auch an schwer zugänglichen Stellen. Mit der Knarre können die langen Schrauben einfacher ausgedreht werden als mit dem Maulschlüssel. Damit Du in beide Richtungen drehen kannst, verfügt die Knarre über eine Umkehrvorrichtung. Der Name des Werkzeugs resultiert daraus, dass es beim Drehen in die falsche Richtung anfängt zu ratschen bzw. zu knarren.
7. Säge
Es gibt Sägen für verschiedene Materialien und Arbeiten. Für kleine Sägearbeiten wie Holz und Kunststoff genügen in der Regel Handsägen, für die kein elektrischer Anschluss erforderlich ist. Gardinenstangen aus Holz werden beispielsweise am besten mittels Fuchsschwanz gesägt. Für kleinere Reparaturarbeiten ist eine Feinsäge sinnvoll, denn diese besitzt eine feste Rückenschiene. Für den Haushalt sowie fast alle Arbeiten im Garten eignet sich eine Handbügelsäge mit unterschiedlichen Blättern für die verschiedenen Materialien wie Holz, Kunststoff und Metall. Das Sägeblatt sollte 300 mm lang sein, denn damit können nahezu alle Werkstoffe optimal durchtrennt werden.
8. Handbohrmaschiene / Schlagbohrmaschiene
Eine Bohrmaschine ist für die verschiedensten Tätigkeiten unverzichtbar, beispielsweise um eine Gardinenstange oder einen großen Spiegel an die Wand anzubringen. Hierfür benötigst Du eine Schlagbohrmaschine, für die es einen Zusatz an Stein-, Metall- und Holzbohrern gibt. Für Arbeiten, die mit einem erhöhten Kraftaufwand einhergehen, sind Akku-Schrauber am besten geeignet. Beim Kauf dieser Geräte ist jedoch einiges zu beachten. Hier spielen beispielsweise die Leistung und das Gewicht eine entscheidende Rolle. Gerade, wenn Du Arbeiten über dem Kopf ausführst, ist ein kleiner, leichter Akku-Schrauber viel handlicher. Daher ist es empfehlenswert, ein Modell zu wählen, mit dem Du auch in verwinkelte Ecken gelangst, das jedoch über eine hohe Akkukraft verfügt, damit ein effizientes, langes Arbeiten möglich ist. Marken sind in der Regel langlebiger und haben mehr Power. Wenn Du über einen zweiten Akku verfügst, ersparst Du Dir die Wartezeiten zwischendurch, bis das Gerät wieder einsatzbereit ist.
9. Akkuschrauber / Bohrmaschiene
Der Akkubohrer sollte leicht aber dennoch leistungsstark seinFür einen guten Akkuschrauber sollten Sie ca. 100 Euro einplanen. Es empfiehlt sich ein Lithium-Ionen-Akku mit 10,8 Volt. Im Allgemeinen muss beim Kauf auf eine lange Akkulaufzeit und eine kurze Ladezeit geachtet werden. Zahlreiche Arbeiten lassen sich mit Akkuschrauber leicht und beinahe ohne Muskelkraft erledigen. Zur Vollständigkeit benötigen Sie zudem einen entsprechend passenden Bit-Satz.
10. Feilen
Mit einer Feile, die in unterschiedlichen Größen und Formen auszuwählen ist, kannst Du Holz und Metall glätten, doch auch hier solltest Du auf Qualität achten und prüfen, ob zur Herstellung der Feile hochwertige Materialien verwendet wurden. Es gibt verschiedene Feilen, zum Beispiel die gängigen Schlüsselfeilen sowie Flachfeilen, mit einem feinen und groben Hieb. Für Arbeiten an Rohrleitungen sind Halbrundfeilen besser geeignet als Flachfeilen, denn aufgrund der Rundung kann der Grat, der beim Sägen entsteht, besser abgefeilt werden.
11. Beitel
Beitel dienen der Bearbeitung von Holz, wobei ein kleiner und mittlerer Flachbeitel meist genügen. Du schlägst mit dem Holzhammer auf das obere Ende des Griffes und treibst somit das Eisen, das sich im Holz befindet, voran. Im Unterschied zum Hobel, der das Holz flächig abträgt, arbeitet der Beitel präzise in die Tiefe. Die Beitel kannst Du jedoch nicht nur für Holz nutzen, sondern ebenso für Kunststoff oder sonstige weiche Werkstoffe.
12. Steinmeisel
Du solltest zudem über Steinmeißel in der kleinen und mittleren Ausführung verfügen. Damit kannst Du zum Beispiel ein wenig vom Stein oder einer Fliese abtrennen.
13. Stemmeisen
Mit dem Stemmeisen hast Du einen stabilen Hebel zur Hand, den Du für zahlreiche Tätigkeiten nutzen kannst. Damit kannst Du Werkstoff trennen oder abbrechen, auch wenn er scharf ist.
14. Schrauben, Nägel & Dübel
Die Kleinteilbox an Schrauben, Dübel und Nägeln darf in keiner Werkzeugkiste fehlenOhne entsprechendes Equipment kannst Du selbstredend nicht mit dem Heimwerken beginnen: Eine Kleinteilbox mit Nägeln, Schrauben, Haken, Dübel etc. ist unabdingbar. Sie sollten in den gebräuchlichsten Sorten und für die verschiedenen Untergründe vorhanden sein. Bei den Schrauben solltest Du zudem wissen, welches Werkzeug Du verwenden möchtest. Es macht beispielsweise keinen Sinn, wenn Du Kreuz-Schrauben kaufst, wenn Du keinen Kreuzschraubenzieher hast. Auch die Dübel müssen auf die Schrauben und das Bohrloch abgestimmt werden, denn die Dübel können sonst keine Haltewirkung erzielen.
15. Rührschüssel und Spachtel
Wenn Du im Mauerwerk kleine Ausbesserungen vornehmen möchtest, benötigst Du eine Rührschüssel und einen Spachtel in einer mittleren Größe.
16. Zollstock & Wasserwage
Mit dem Zollstock, der ebenso in die Grundausstattung gehört, ist zum Ver- bzw. Abmessen ein unverzichtbares Instrument! Metallmaßbänder sind länger, können sich aber mit der Zeit verziehen – für korrektes Arbeiten der Horror eines jeden Heimwerkers. Für den Eigengebrauch reichen bereits Modelle mit ca. 40 bis 60 cm Länge aus – elementar für gerade hängende Bilder etc. Ersatzweise kann natürlich auch exakt mit Zollstock etc. ausgemessen werden.
17. Schutzgegenstände (Brillen, Arbeitshandschuhe, Mundschutz, Kopfhörer)
Unverzichtbar sind zur eigenen Sicherheit beim Heimwerken zudem Brillen, Arbeitshandschuhe, Mundschutz und Kopfhörer.
18. Trittleiter
Die Trittleiter gehört in jeden Haushalt. Sie kann platzsparend zusammengeklappt und somit auch in sehr schmalen Nischen untergebracht werden, beispielsweise neben dem Schrank. Rutschfeste Kunststoff-Füße oder Riffelungen sorgen für einen sicheren Stand. Sie ist für sicheres Arbeiten unverzichtbar, vorbei die Zeiten wackelnder Stühle; gut verstaubar.
Fazit
Stell dir deinen Werkeugkasten am besten den eigenen Bedürfnissen enstsprechend zusammenMit den genannten Werkzeugen hast Du eine perfekte Grundlage geschaffen, um die verschiedensten Tätigkeiten durchführen zu können. Es gibt auch Werkzeugkisten, die bereits mit Werkzeugen ausgestattet sind, unter denen sich jedoch auch viele unnötige Utensilien befinden, die Du vielleicht nie benutzen wirst. Daher empfiehlt es sich, sich einen Werkzeugkoffer ganz nach den eigenen Bedürfnissen zusammenzustellen. Dabei solltest Du bedenken: Qualität vor Quantität, denn günstiges Werkzeug taugt oftmals nicht viel, sodass Du eventuell zwei Mal kaufst. Das Gütesiegel-Zeichen allein sagt noch nicht so viel über die Funktionstauglichkeit der Werkzeuge aus, sondern eher das GS-Zeichen in der Kombination mit Markenfirmen, die ihre Produkte bereits länger anbieten. Bezeichnungen wie "Werkzeugqualität" oder "Profi" sind ebenso weniger verlässlich, denn diese Begriffe können von jedem verwendet werden.
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