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Wie Sie mit Palmen für Ihren Garten verzaubern
Palmen sollten in Ihrem Garten die richtigen Licht- und Bodenverhältnisse vorfinden. (Einfach klicken zum Vergrößern)Um den eigenen Garten optisch zu etwas Besonderem zu machen, kommen viele exotische Pflanzen in Betracht. Eine der beliebtesten - und hübschesten - Methoden ist dabei die Pflanzung von Palmen. Was viele Menschen überrascht: Es gibt nicht nur Palmen, die an subtropische Hitze und ein entsprechendes Klima gewohnt sind. Neben den klassischen Regenwaldpalmen gibt es nämlich auch Exemplare, die in großer Höhe gedeihen und mit niedrigen Temperaturen zurechtkommen. Mit der richtigen Pflege können Palmen beider Kategorien jedoch auch in deutschen Gärten gedeihen. Erfahren Sie hier, wie Palmen auch in Ihrem Garten gedeihen können.
Inhaltsverzeichnis
- Wann sollten die Palmen nach draußen?
- Winterhart vs. frosthart
- Palmen überwintern
- Beliebte Palmenarten
- Tipps zu Pflege und Standort
Wann sollten die Palmen nach draußen?
Wenn Ihre Palme nicht nur dekorativ im Topf stehen, sondern einen festen Platz in Ihrem Garten einnehmen soll, können Sie sie fest anpflanzen. Je nachdem, für welche Palmen Sie sich entscheiden, ist mit der Pflege der Pflanze mehr oder weniger Arbeit verbunden. Winterharte Palmen können das ganze Jahr über im Freien stehen bleiben, ohne dass sie Schaden nehmen. Eine winterharte Palme sollten Sie am besten im Mai in die Erde setzen. Dann ist es bereits warm genug, dass sie ohne Probleme Wurzeln schlagen kann.
Alle anderen Palmen, die den Winter über auch an einem geschützten Ort bleiben sollen, können Sie im Frühjahr nach draußen bringen. Allerdings erst dann, wenn es sicher keinen Frost mehr gibt, der den Exoten schaden könnte. Außerdem sollten die Temperaturunterschiede von Nacht und Tag nicht mehr zu extrem sein, da Palmen dies nicht gewohnt sind. Auch wenn also die Frühlingsonne scheint, sollte die Palme lieber noch im Wintergarten auf warme Temperaturen warten.
Winterhart vs. frosthart
Leichter Frost kann winter- und frostharten Palmen nichts anhaben.Achten Sie beim Kauf einer Palme genau auf das Etikett - denn nicht jede Pflanze kommt mit den hiesigen Temperaturunterschieden klar. Bei Palmen wird zudem unterschieden, ob die Pflanze frosthart oder winterhart ist. Frosthart bedeutet, dass die Palme Temperaturen im zweistelligen Minusbereich gut wegsteckt. Dauerhafter Frost kann hier jedoch trotzdem Schäden verursachen. Auch nasskaltes Wetter über mehrere Wochen oder kalter Wind kann Blätter oder Wurzeln schädigen.
Eine winterharte Palme kann all diesen Witterungszuständen gut standhalten. Egal ob lange Kälte, nasses oder windiges Wetter. Die winterharte Pflanze kann also getrost ungeschützt im Garten überwintern. Eine frostharte Pflanze wäre hingegen auf einen Schutz vor Nässe und Kälte angewiesen.
Doch auch mit der Bezeichnung "winterhart" kann eine Palme im Frühjahr einen jämmerlichen Eindruck machen. Dann haben Sie sich entweder im Etikett geirrt, und die Pflanze war vielleicht doch nur frosthart. Eine weitere Möglichkeit ist, dass die Palme einfach nicht mit dem Klima in Ihrer Region klarkommt. Das kann z.B. daran liegen, dass es zu windig oder zu nass ist.
Sicher durch den Winter
Wenn Sie auf Nummer sichergehen möchten, können Sie direkt dafür sorgen, dass Ihre Palme für den Winter gut gewappnet ist. Stellen oder pflanzen Sie sie einfach gleich in die Nähe einer Hauswand, der Terrasse oder eines Wintergartens. Dort sind die Temperaturunterschiede geringer und auch Wind und Nässe können der Pflanze weniger anhaben. Bedecken Sie den Boden um die Palme mit Stroh, Rindenmulch oder einem Teichvlies. Das schützt die empfindlichen Wurzeln vor Kälte. Die Blätter können locker zusammengebunden werden. Auch das Palmenherz, aus dem die Blätter wachsen, sollte mit Stroh geschützt werden. Achten Sie immer darauf, dass keine Blätter abknicken. Sie können auch die gesamte Palme mit einer Schicht hellem Vlies umwickeln. Das schützt vor Kälte, lässt aber immer noch frische Luft und Licht herein. Auch ein großer Jutesack, der über die Palme gestülpt wird, kann einen guten Schutz darstellen.
Beliebte Palmenarten
Generell gilt bei der Pflege vom Palmen: Je weniger winterhart die Palme ist, desto mehr Licht benötigt sie auch. Hier einige beliebte Palmenarten und Pflegehinweise.
Kanarische Dattelpalme
Die Kanarische Dattelpalme ist pflegeleicht und robust.Wer sich bisher noch nie um eine Palme gekümmert hat, ist zum Start mit der Pflege einer Kanarischen Dattelpalme gut beraten. Im Sommer möchte sie intensiv gegossen werden, im Winter begnügt sie sich dagegen mit geringen Mengen. Außerdem ist die Dattelpalme sehr robust. Sie geht also auch bei gravierenden Pflegefehlern nicht so schnell ein.
Flaschenpalme
Die sogenannte Flaschenpalme ist eine Vertreterin der Palmen, die von der Sonne und hohen Temperaturen gar nicht genug bekommen können. Vertrocknen möchte die Flaschenpalme aber natürlich auch nicht. Regelmäßiges Besprühen mit Wasser ist also Pflicht.
Chinesische Schirmpalme
Die Chinesische Schirmpalme ist eine typische Regenwaldpalme. Eine hohe Luftfeuchtigkeit ist also zwingend notwendig. Außerdem möchte sie einen halbschattigen Standort - wie im Regenwald, wo die Palmen dicht an dicht zusammenstehen.
Wagners Hanfpalme
Wagners Hanfpalme übersteht auch einen harten Winter bis -12°C problemlos ohne Winterschutz und ist noch dazu nicht in jedem Garten zu finden. Sie ist eher klein (max. 5 m hoch) und braucht bei großer Hitze nur etwas mehr Wasser als übliche. Alles in allem ist sie also sehr anspruchslos. Dasselbe gilt auch für die Chinesische Hanfpalme, die jedoch bis zu 10 m hoch werden kann.
Die Hanfpalme blüht in leuchtendem Gelb und kann im Garten überwintern.Mazaripalme
Eher ausladend ist die Mazaripalme - ihre Äste liegen nämlich meist auf dem Boden auf. Da sie sehr langsam wächst, ist sie eher ein teureres Exemplar, dafür aber auch selten in deutschen Gärten anzufinden. Mit Frost hat sie keinerlei Probleme - bis zu -26°C übersteht sie problemlos.
Zwergpalme
Die Zwergpalme hat meist mehrere Stämme und wird ca. 5 m hoch. Sie mag viel Sonne und will ausgiebig gegossen werden. Mit starker Hitze und klirrender Kälte hat sie kein Problem - um sie nicht zu strapazieren, sollte Sie aber dennoch im Haus oder Wintergarten überwintern. Sie ist sehr gut für Anfänger geeignet, da sie nur durch zu viel Wasser zu Schaden kommt.
Nadelpalme
Die Nadelpalme ist eine besonders kompakte Pflanze, da sie nur ca. 1 m hoch wird. Ihr Stamm ist mit spitzen Nadeln bedeckt und die Blätter sind fast bis zu Basis eingeschnitten. Sie überlebt den deutschen Winter problemlos - da sie aber langsam wächst, ist sie auch eher teuer in der Anschaffung.
Palmetto-Palme
Die Palmetto-Palme fällt durch ihre breitgefächerten Wedel auf.Etwas empfindlicher ist die Palmetto-Palme mit ihren zahlreichen, fächerförmigen Wedeln. Sie wird bis zu 25 m hoch und braucht für zweistellige Minusgrade einen Winterschutz. Ansonsten ist sie eher anspruchslos und möchte nur immer ausreichend Wasser.
Wichtige Tipps zur Pflege und der Standortwahl
Folgende Aspekte sind bei der Pflege einer Palme zu beachten und können so manche Pflanze vor dem Verwelken retten:
- Allgemein gilt: Wächst Ihre Palme in einem Kübel, sind die Wurzeln deutlich empfindlicher gegenüber Kälte und Frost. Ist sie eingepflanzt, sind die Wurzeln nämlich durch das Erdreich besser geschützt. Jüngere Palmen sollten mehr geschützt werden als ältere Exemplare, da diese rauen Temperaturen besser standhalten können.
- Besitzen Sie einen Wintergarten? Perfekt: Einige Palmenarten können hier das ganze Jahr über gehalten werden, weil die Bedingungen genau ihrem Geschmack entsprechen. Palmen, welche im Sommer Hitze mögen und im Winter gerne gemäßigte Temperaturen erfahren möchten, können hier während der Wintermonate ebenfalls untergebracht werden.
- Ist Ihre neue Palme einen "Sonnenanbeterin"? In diesem Falle ist die Standortwahl der Schlüssel zum Erfolg. Die Palme muss in diesem Falle nämlich zwingend an einem Südfenster aufgestellt werden. Oder aber, Sie platzieren die Pflanze im Garten oder in einem Kübel auf der Terrasse so, dass sie den ganzen Tag in der Sonne steht.
- Gießen Sie Ihre Palme am besten am späten Abend oder ganz früh morgens. Nehmen Sie dafür lauwarmes Wasser, so wie es die meisten Palmen auch aus ihrer natürlichen Umgebung gewohnt sind. Außerdem können Sie dem Wasser, das Sie zum Besprühen der Palme verwenden, etwas Algensaft beimischen. Das fördert die grüne Farbe der Pflanze und macht sie allgemein robuster.
- Noch ein Sondertipp: Einige Gartenfachmärkte bieten speziellen Palmendünger an, der einigen Arten eine Extraportion an Nährstoffen gibt. Informieren Sie sich am besten beim Personal vor Ort, ob Ihre Palme von dem jeweiligen Dünger profitiert.
Wenn Sie Ihren Garten mit einer oder mehreren Palmen verschönern wollen, sollten Sie genau überlegen, welche Bedingungen Sie der Pflanze bieten können. Nur wenn Sie die Möglichkeit haben, der Pflanze ein sicheres Winterquartier zu bieten, sollten Sie auf Palmen zurückgreifen, die weder frost- noch winterhart sind. Ist der Winter in Ihrer Region etwas härter, sollten Sie zur Sicherheit für ausreichend Schutz vor Nässe, Kälte und Wind sorgen, damit Sie sich noch viele Jahre an der Pflanze erfreuen können. Bedenken Sie beim Kauf außerdem, wie groß die verschiedenen Palmenarten werden können. Dann steht einem Garten voller Exoten nichts mehr im Wege.
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