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Die freie Trauung - eine besondere Art der Hochzeit
Bei einer freien Trauung kann das Brautpaar über alles selbst entscheiden. (Einfach klicken zum Vergrößern)Während die Eheschließung früher mit zahlreichen unumstößlichen Traditionen verbunden war, sind die Regeln in der heutigen Zeit unkomplizierter und lockerer. Das betrifft den Ablauf des Prozesses, aber auch den Aspekt, in welcher Form die Bindung zwischen dem Paar zustande kommt. Nicht jedes Paar möchte seine Liebe der staatlichen Aufsicht und / oder der Kirche unterstellen. Wenn dennoch eine Art "Band" angestrebt wird, ist eine freie Trauung eine mögliche Alternative zu einer herkömmlichen standesamtlichen und kirchlichen Hochzeit.
Freie Trauung - worum geht es dabei?
Freie Trauungen sind Eheschließungs-Rituale, die keine rechtlichen oder kirchlichen Bindungen erzeugen. Dennoch besitzen sie den typischen feierlichen Rahmen, der ansonsten vor allem für kirchliche Trauungen üblich ist. Hier geht es darum, die eigene Liebe zu feiern und sich gegenseitig ein Versprechen des Zusammenlebens zu geben, das in diesem Fall allerdings nur moralische Bedeutung hat. Das Paar kann seinen Wunsch ausdrücken, füreinander einstehen zu wollen. Das alles geschieht im Rahmen einer feierlichen Zeremonie, die meist auch durch einen professionellen Redner begleitet wird.
Wie läuft die freie Trauung ab?
Location frei wählbar
Der große Vorteil von freien Trauungen ist, dass es hier keine strengen Regeln gibt, denen das Brautpaar und die Gäste unterworfen wären. Das Paar entscheidet alleine, was es sich wünscht. Zum Beispiel kann die Zeremonie am Strand durchgeführt werden oder auf einem Schiff. Auch ein geschmückter und beleuchteter Garten im Sommer ist eine gern gewählte Kulisse. Auch ungewöhnliche Locations sind möglich - zum Beispiel eine alte Burg oder ein Reitstall. Entscheidend ist, was das Paar sich wünscht.
Paar steht im Mittelpunkt
Die Trauung selbst verläuft im Regelfall unter der Leitung eines professionellen Redners, der oftmals (aber nicht zwingend) einen kirchlichen Hintergrund besitzt. Allerdings verläuft die Rede ohne kirchliche Einflüsse. Vielmehr geht es darum, das Paar in den Mittelpunkt zu stellen und seine Liebe zu feiern. Grundsätzlich kannst Du bei einer freien Trauung alles verwirklichen, von dem Du bisher im Zusammenhang mit einer Hochzeit geträumt hast. Das kann zum Beispiel die Heirat im weißen Kleid betreffen oder den Ringtausch, der natürlich auch bei einer freien Trauung möglich ist.
Auch nach der Zeremonie kann gefeiert werden, wie es für eine Heirat sonst üblich ist. Wenn Du möchtest, kannst Du mit Deinen Freunden oder Freundinnen auch einen Junggesellenabschied veranstalten. Die freie Trauungszeremonie kann also zumindest im Hinblick auf das Ritual ein vollständiger Ersatz für die kirchliche und / oder standesamtliche Trauung sein. "Frei" ist sie deshalb, weil ihr mit ihr keine durchsetzbare gegenseitige Verpflichtung eingeht; verpflichtet seid ihr nur in eurem persönlichen Verhältnis zueinander.
Der Unterschied zur standesamtlichen Trauung
Bei einer freien Trauung schwört sich das Brautpaar nur die gegenseitige Liebe und Treue.Eine standesamtliche Trauung ist erforderlich, um eine rechtliche Wirksamkeit der Eheschließung herzustellen. Der Standesbeamte begründet die "bürgerliche Ehe", also ein Verhältnis zwischen den Eheleuten, für das es staatliche gesetzliche Regelungen gibt. Diese staatliche Ehe ist zum Beispiel Voraussetzung für entstehende Unterhaltsansprüche und eine gesetzliche Erbfolge. Die standesamtliche Trauung führt zu einer Ehe, die nur durch eine staatlich geregelte Ehescheidung wieder aufgelöst werden kann. Bei der freien Trauung hingegen entsteht diese rechtliche Verbindlichkeit nicht. Staatlich stehen beide Partner an der gleichen Stelle, wie ein Paar, das keine freie Trauung vorgenommen hat.
Der Unterschied zur kirchlichen Trauung
Eine kirchliche Trauung begründet eine kirchliche Ehe mit einer kirchlichen Verpflichtung zwischen den Ehepartnern. Auch hier kann die freie Trauung nicht an ihre Stelle treten. Das gilt auch dann, wenn die Rede zum Beispiel von einem freien Theologen gehalten wurde. Eine kirchliche Trauung ist üblicherweise weitaus romantischer und feierlicher, als eine standesamtliche Eheschließung. Deshalb kann eine freie Trauung auch von nicht-religiösen Paaren genutzt werden, um zusätzlich zur standesamtlichen Trauung etwas mehr Stimmung in ihre Eheschließung zu bringen. Auf der anderen Seite ist sie ein Ersatz für die kirchliche Trauung, wenn die Partner nicht derselben oder gar keiner Religion angehören.
Welche Voraussetzungen hat eine freie Trauung?
Da freie Trauungen keine rechtliche Bedeutung entwickeln, gibt es auch - außerhalb der allgemein geltenden strafrechtlichen und zivilrechtlichen Gesetze - keine Beschränkungen, wer frei heiraten darf. Freie Trauungen sind so zum Beispiel zwischen Minderjährigen möglich, zwischen mehr als zwei Personen oder dann, wenn einer oder beide bereits mit einem anderen Menschen verheiratet sind. Aus diesem Grund wird dieses Instrument auch gern von denjenigen Paaren genutzt, die nicht staatlich oder kirchlich heiraten können.
Bei einer geplanten freien Trauung müssen entsprechend auch keine staatlichen oder kirchlichen Stellen benachrichtigt werden. Dazu gehört auch, dass keine standesamtliche Heirat vorab stattgefunden haben muss. Freie Trauungen sind reine Privatangelegenheit - ähnlich, wie zum Beispiel Geburtstagsfeiern. Die einzigen Voraussetzungen sind organisatorischer Art. Zum Beispiel müssen ein Redner verpflichtet und eine passende Location gefunden werden. Auch Gäste müssen rechtzeitig benachrichtigt werden - ähnlich, wie bei einer regulären Eheschließung.
Wo kann eine freie Trauung stattfinden?
Das Brautpaar kann sich die Location für die freie Trauung selbst aussuchen.Bei der Wahl der Location zählt ausschließlich der Geschmack des Paares. Gegebenenfalls muss auch noch die Verfügbarkeit des ausgesuchten Redners berücksichtigt werden, der zum Beispiel vielleicht nicht in ein Flugzeug steigen oder in einem Ballon mitfliegen möchte. Davon abgesehen, sind der Fantasie prinzipiell keine Grenzen gesetzt. Paare können sich beim Tauchen frei trauen lassen, sie können im Wald frei heiraten oder - falls der Betreiber damit einverstanden ist - im Zoo.
Meist wählen Paare einen Ort, der entweder besonders romanisch ist oder der eine besondere Rolle beim Kennenlernen spielte. Wenn der ausgesuchte Ort einen Dritten als Eigentümer hat, muss dieser mit der Feier einverstanden sein. Hier solltest Du also rechtzeitig nachfragen, bevor es mit den Planungen weitergehen kann. Darüber hinaus kann die freie Trauung auch im Ausland vorgenommen werden - auch an sehr exotischen Zielen. Es ist nicht erforderlich, dass ihr einen Nachweis über die vorgenommene Zeremonie habt, da die freie Eheschließung ohnehin keine staatliche oder religiöse Bedeutung besitzt. Sie bedeutet nur, dass Du und Dein Partner Euch gegenseitig Verbindlichkeit schwört.
Freie Trauungen - wer nimmt sie vor?
Die meisten Paare wünschen sich einen Redner für ihre freie Trauung. Hierbei kann es sich um einen freien Theologen oder um einen Hochzeitsredner handeln. Dieser besitzt Erfahrung mit der Durchführung einer solchen Zeremonie und kann bereits bei der Vorbereitung beraten und unterstützen. Allerdings ist ein Redner nicht zwingend erforderlich. Wenn ihr wollt, könnt ihr auch selbst eure Gäste durch eure Zeremonie führen, einen Schauspieler oder Prominenten als Redner verpflichten oder einen eurer Gäste oder Verwandten mit dieser Aufgabe betrauen. Grundsätzlich aber kannst Du davon ausgehen, dass ein professioneller und erfahrener Redner die meiste Sicherheit gibt und eine wertvolle Unterstützung sein kann.
Die Kosten der freien Trauung
Der freie Trauung ist sehr flexibel, was die Kosten betrifft. Vielleicht möchtest Du in Deinem Garten heiraten oder im Wald oder am Strand. In diesem Fall entstehen keine Kosten für die Location. Ähnliches gilt für alle anderen Umstände. Kosten entstehen in der Regel für den Redner, die Dekoration und für eure Hochzeitskleidung. Gerade die Braut lässt es sich häufig nicht nehmen, in einem ganz klassischen Brautkleid zu heiraten. Vielleicht wollt ihr auch Ringe tauschen, sodass es auch hier zu Kosten kommen kann. Berücksichtige auch die Unterbringung und Versorgung Deiner Gäste. Grundsätzlich kannst Du mit einem durchschnittlichen finanziellen Aufwand zwischen 500 und 1000 Euro rechnen.
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