Ratgeberübersicht Hochzeit
Hochzeitsbräuche in Deutschland
In Deutschland gibt es viele Hochzeitsbräuche, die schon Jahrhunderte zurückgehen. (Einfach klicken zum Vergrößern)Es gibt viele verschiedene Bräuche rund um die Hochzeit. Auch heute werden diese Traditionen gerne noch aufrechterhalten. Einige Bräuche haben eine lange Geschichte. Sie sollen das Brautpaar für die Ehe stärken - andere bereiten vor allem am Tag der Hochzeit viel Freude. Viele Hochzeitsbräuche sind für die meisten Menschen selbstverständlich und werden schon gar nicht mehr als solche angesehen, wie z.B. das Tragen eines weißen Brautkleides oder den Tausch der Ringe. Es gibt viele Hochzeitsbräuche und Traditionen, dieses ist ein kleiner Auszug davon.
Hochzeitsbräuche vor der Hochzeit
Geheimes Brautkleid
Man sagt, dass, wenn der Bräutigam die Braut vor der Hochzeit in ihrem Brautkleid sieht, es großes Unglück bringt, da Dämonen in der Anwesenheit des Mannes böse Blicke auf die Braut werfen können und dann das Liebesglück zerstört würde. Auch heute noch bleibt das Brautkleid bis zur Hochzeit ein großes Geheimnis.
Weißes Brautkleid
Die Farbe weiß verkörpert Reinheit und somit Unberührtheit. Jedoch hat sich dieses erst in den zwanziger Jahren durchgesetzt. Früher hat man oft im guten Sonntagskleid geheiratet und das war schwarz. Weiß war dem Adel vorbehalten.
Brautschuhe
Früher bezahlte eine Frau ihre Brautschuhe mit Pfennigen, dieses war für den zukünftigen Ehemann ein Zeichen dafür, dass seine zukünftige Frau sparsam ist und mit Geld umgehen kann. Auch heute noch wird dieser Brauch gerne zelebriert, allerdings mit 1 Cent Stücken.
Brautstrauß
Es ist Brauch, dass der Bräutigam das weiße Hochzeitskleid erst bei der Hochzeit sieht.Es ist Tradition, dass der zukünftige Ehemann den Brautstrauß aussucht, ihn kauft und ihn der Braut kurz vor der Hochzeit übergibt. Von diesem Moment an, ist es die Aufgabe der Braut, ihren Strauß nicht mehr aus den Augen zu lassen, denn wenn es jemand schafft, den Brautstrauß zu stehlen, hat er auch die Braut "gestohlen".
Etwas Altes, etwas Neues, etwas Geborgtes und etwas Blaues
Etwas Altes
Meistens handelt es sich hier um ein Schmuckstück, vielleicht ein Familienerbstück, aber auch ein Teil des Hochzeitsoutfits von der Mutter oder Großmutter kann es sein. Das Alte symbolisiert die Verbindung der Braut zu ihrer Familie, steht aber auch für die Dauerhaftigkeit der Familie.
Etwas Neues
Steht für Glück, Erfolg und Hoffnungen der Braut auf eine fröhliche Zukunft und für das neue Leben, was für Mann und Frau mit dem Bund der Ehe beginnt. Etwas Neues kann das Brautkleid, die Ringe, die Schuhe, aber auch die Blumen sein.
Etwas Geborgtes
Meistens leiht man sich etwas von Freunden aus. Es steht für die Unterstützung, die diese der Braut anbieten. Es soll heißen: Wir sind immer für Dich da, egal, wann und wo Du mich brauchst.
Etwas Blaues
Steht für Treue, Ehrlichkeit, Bescheidenheit und Liebe. Meistens ist es das Strumpfband, kann aber auch eine blaue Blume sein.
Polterabend - Scherben bringen Glück
Ein paar Tage vor der Hochzeit wird mit Freunden und Verwandten ausgelassen gefeiert. Enge Freunde, Nachbarn und Arbeitskollegen werden eingeladen, die das Paar aus dem Kreis der Unverheirateten verabschieden. Der Polterabend hat eine sehr alte Tradition, die sogar älter sein soll, als die christliche Hochzeitszeremonie. Zu diesem Abend wird nicht eingeladen, lediglich Termin und Ort werden bekanntgegeben. Es gibt auch keine Kleiderordnung, denn es soll eine lockere Atmosphäre geschaffen werden, man möchte nur ausgiebig feiern. Es wird ordentlich gepoltert, d.h. viele der Gäste zerdeppern an diesem Abend ordentlich Porzellan, Steingut und Keramik. Aber bitte kein Glas, denn das soll Unglück bringen.
Das zukünftige Ehepaar muss dann anschließend gemeinsam den ganzen Scherbenhaufen zusammenfegen. Es soll vermittelt werden, dass man zukünftige schwierige Lebenslagen nur gemeinsam bewältigen kann. Heute hört man auch oft von einer Polterhochzeit. Da wird die Hochzeit mit dem Polterabend kombiniert und es wird direkt auf der Hochzeit gepoltert.
Junggesellenabschied
Der Junggesellenabschied wird meistens an unterschiedlichen Tagen von den Trauzeugen oder engen Freunden des Paares organisiert. Braut und Bräutigam nehmen getrennt Abschied vom Single Dasein. Die zukünftigen Eheleute sollen noch einmal Gelegenheit bekommen Tabubrüche zu begehen, so werden Striplokale, Bars und Kneipen aufgesucht. Es wird ordentlich gefeiert und getrunken.
Beim Junggesellenabschied sind Männer und Frauen unter sich und verabschieden das Single Dasein.Braut aufwecken
Auch heute noch ist es Brauch, dass die Braut den letzten Abend vor der Hochzeit im Elternhaus verbringt. Traditionell wird sie dann am Morgen der Hochzeit mit viel Geschrei und manchmal auch Böllern von den Eltern, Geschwister und Freunden geweckt. Dies symbolisiert einen neuen Lebensabschnitt uns soll auch die bösen Geister vertreiben.
Autofahrt
Der Bräutigam soll am Hochzeitstag nicht selber das Auto steuern, sondern sich lieber zur Kirche chauffieren lassen. Ansonsten heißt es, dass er in sein Unglück fährt.
Hochzeitsbräuche während der Hochzeit
Brautjungfern
Die Brautjungfern dienen zum Schutz für die Braut. Meistens sind es unverheiratete Freundinnen der Braut. Diese sollten ähnliche Kleider tragen und auf diese Weise die bösen Götter verwirren und von der Braut ablenken.
Ein Geldstück im Schuh
Damit alle Geldsorgen von der Ehe ferngehalten werden sollen, sollte sich die Braut einen Glückscent in den Schuh legen. Um den Wohlstand zu erhöhen, ist es wichtig, dass auch der Bräutigam eine Münze im Schuh trägt.
Blumen streuen
Das Streuen der Blumen durch Blumenkinder ist ein alter heidnischer Brauch. Die "Fruchtbarkeitsgötter" sollen durch den Duft der Blüten angelockt werden und dem Brautpaar Glück und viele Kinder bescheren.
Hochzeitsbräuche nach der Hochzeit
Ringe tauschen
Beim Zersägen des Holzstammes kommt es auf die Zusammenarbeit des Brautpaares an.Durch das Tauschen der Ringe besiegelt das Brautpaar zum Abschluss der Trauung ihre Verbundenheit.
Hochzeitskuss
Der Hochzeitskuss besiegelt die Liebe zwischen Braut und Bräutigam. Er ist einer der romantischsten Momente nach der Eheschließung und wird von den Hochzeitsgästen freudig erwartet.
Holzstamm zersägen
Ein auf einem Sägebock liegender Holzstamm wird gemeinsam von Braut und Bräutigam zersägt. Man verwendet dafür meistens eine recht stumpfe Bügelsäge, bei der es darauf ankommt, stets abwechselnd zu ziehen, damit diese nicht verklemmt. Dies symbolisiert die gemeinsame, gleichberechtigte Arbeit, die das Brautpaar in ihrer Ehe versuchen möchte.
Spalier stehen
Nach der standesamtlichen oder kirchlichen Trauung stellt sich die Hochzeitsgesellschaft in zwei Reihen gegenüber und bilden mit den Händen einen Tunnel. Diesen muß das Brautpaar durchschreiten. Dieser Gang symbolisiert den ersten gemeinsamen Weg in die richtige Richtung. Durch das Spalierstehen erweisen die Gäste dem Brautpaar ihre Ehre.
Mit Reis werfen
Nach der Trauung wird das Brautpaar mit Reis beworfen. Dieses symbolisiert die Fruchtbarkeit des Paares. Teilweise ist es heute verboten, mit Reis zu werfen – Verschwendung von Lebensmitteln und Gefahr des Ausrutschens. Alternativ: Seifenblasen – stehen für die Träume und Hoffnungen des Brautpaares, die in Erfüllung gehen sollen.
Autofahrt
Viele leere Blechdosen werden an das Brautauto gehängt. Das laute Scheppern soll böse Geister vertreiben. Meistens fahren die Hochzeitsgäste mit lautem Hupen hinterher und helfen so beim Vertreiben der bösen Geister mit.
Brautstraußwerfen
Die Braut steht mit dem Rücken zu allen unverheirateten Frauen und wirft den Brautstrauß über ihre Schulter in die Menge. Diejenige, die diesen Strauß fängt, so sagt man, heiratet als Nächstes.
Hochzeitstorte anschneiden
Wer beim Anschneiden der Hochzeitstorte die Hand oben aufliegen hat, der hat auch in der Ehe die Hosen an.Durch das gemeinsame Anschneiden der Torte signalisieren die Frischvermählten Einigkeit und Zusammenhalt in der Ehe. Allerdings sagt man auch, dass derjenige, der beim Anschneiden die Hand über die Hand des Anderen hält, auch in der Ehe das Sagen haben wird.
Schleiertanz
Dies ist ein germanischer Brauch und findet meistens um Mitternacht statt. Der Schleier der Braut wird beim Tanzen geraubt und in viele Stücke gerissen. Anschließend werden die Stücke an die weiblichen Gäste verteilt, diese sollen vom Segen des Brautpaares profitieren.
Über die Schwelle tragen
Man sagt:"Wenn die Braut ihr neues Heim betritt, dann lauern böse Geister unter der Türschwelle, weil sie der Braut das Glück nicht gönnen." Die Aufgabe des Bräutigams ist, seine Frau zu beschützen und damit sie nicht mit den bösen Mächten in Berührung kommt, sie über die Türschwelle zu tragen. Und schon steht dem Glück nichts mehr im Wege.
Jeder Brauch hat seine ganz eigene Bedeutung und dient vor allem dazu, eine glückliche und positive Zukunft für das Brautpaar sicherzustellen. Wenn Du bald heiratest, bleibt es Dir überlassen, welche Bräuche Du in Deine Feier integrierst. Dank unserem Ratgeber weißt Du jetzt auch, was die Hintergründe der verschiedenen Bräuche und Traditionen sind.
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