Hühnerrassen-Lexikon Übersicht
Brabanterhuhn Rasseportrait: Herkunft, Haltung und Körperbau
Kurzinfo:
Gewicht Henne | 1,5 - 2,0 kg |
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Gewicht Hahn | 1,9 - 2,5 kg |
Legeleistung im Jahr | 140 Eier pro Jahr |
Eiergewicht | ca. 52 g |
Herkunft | Niederlande |
Körperbau & Aussehen
Besonders macht die Brabanterhühner die Wachtelfarbe, die sonst nur von Zwerghühnern bekannt ist. Vereint wird die Farbe mit dem einzigartigen Merkmal des Wickelkamms der Steirerhühnern. Die Brabanterhühner treten in vielen verschiedenen Farben auf, auch wenn in Deutschland nur die eben genannte Wachtelfarbe sowie die Silberwachtelfarbe anerkannt sind. Der Brabanter hat einen vollen Rumpf vorzuweisen und ist dabei sehr beweglich. Die Helmhaube ist die der Appenzeller Spitzhaube gleich. Sie besitzen aufgeworfene Nasenlöcher und sind am dreiteiligen Bart erkennbar. Der Lauf der Brabanter ist blau. Insgesamt weisen sie eine sehr imposante Form vor. Brabanter sind häufiger in Groß- als in Zwergform vorzufinden.
Charakter
Haben die Hühner genügend Beschäftigung, so sind die Tiere auch ruhigen Wesens, wenn sie auch sehr neugierig daherkommen und lebhaft sind. Das Vorurteil, dass Brabanterhühner eher scheue Wesen sind, kann gut und gerne in die Welt der Märchen geschoben werden.
Haltung
Eine Haltung in Volieren oder ähnlichen Begrenzungen ist aufgrund dessen nicht empfehlenswert. Es ist dafür zu sorgen, dass die Hühner dieser Rasse stets Zugang zu einem Grünauslauf haben. Die Brabanterhühner sind insgesamt sehr resistent gegenüber Wetter und Witterung. Trotz ihrer relativ großen Kopfpunkte sind sie auch nicht kälteempfindlich. Eine Außenhaltung ist somit kein Problem.
Futter und Krankheiten
Brabanterhühner sind sehr gute Futterverwerter und suchen ihr Futter auch zielgerichtet. Wegen der hohen Aktivität sollte den Hühnern stetig Zusatzfutter zur Verfügung gestellt werden, da ansonsten schnell Langeweile aufkommt. Bei ausreichendem Auslauf finden sie den Großteil ihres Futterbedarfs jedoch selbstständig, sodass auf Zusatzfutter größtenteils verzichtet werden kann. Um Krankheiten vorzubeugen, sollte man die Brabanterhühner regelmäßig entwurmen. Allgemein ist diese Hühnerrasse nicht anfällig für Krankheiten wie beispielsweise Kokzidiose. Neben den Pflichtimpfungen müssen bei den Brabantern keine weiteren Impfungen durchgeführt werden.
Die Zucht
Möchte man sich der Brabanterzucht widmen, sollte man wissen, dass es innerhalb der Rasse erhebliche Unterschiede gibt. Dies liegt daran, dass die Rasse noch nicht lange in Deutschland vertreten ist und speziell zur Leistung gezüchtet wurde. Der Züchterkreis ist allgemein noch nicht sehr groß, weshalb ein Austausch zwischen den Züchtern ratsam ist. Um den Brabantern Vitalität einzuhauchen, greift ein Züchter gern auch auf niederländische Eulenbärte zurück. Dadurch verändert sich jedoch auch die Bart- und Zeichnungsform des Brabanters.
Geschichte und Herkunft
Bis ins 17. Jahrhundert können die Ursprünge der Brabanter zurückverfolgt werden. Namentlich sind sie bekannt als Brabançonne, Brabanter Bauernhühner und Brabants Boerenhoen. Die Brabanter gehören zu den Landhühnern. Es wird vermutet, dass sie aus einer Kreuzung von belgischen Rassen, lokalen niederländischen Rassen und Haubenhühnern entstanden sind. Gerade das Crève-Coeur, eine Haushuhnrasse des 16. Jahrhunderts aus der Normandie, gilt als einflussreicher Vorfahre. Man geht auch davon aus, dass die Brabanter aus den Mitbringseln niederländischer Händler hervorgingen, die das russische Pawlowa im Gepäck hatten.
Erstmals gezüchtet wurden die Brabanter in Nord-Brabant, einer niederländischen Provinz, die zugleich Namensgeber wurde. Im Jahr 1854 war diese Rasse zum ersten Mal in Deutschland vertreten. Robert Oettel war der erste deutsche Züchter der Brabanter. Seine Ergebnisse präsentierte er auf der bekannten Geflügelausstellung in Görlitz. Aufgrund des immer größeren Aufkommens von Legehybriden und Wirtschaftshühnern ging die Zahl der Brabanter immer weiter zurück. Nur noch seltene Liebhaber züchteten diese Rasse. In den Niederlanden fast ausgestorben, konnte man um 1900 auf die deutsche Zucht zurückgreifen, um ebenso wieder einen Bestand aufzubauen.
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