Hühnerrassen-Lexikon Übersicht
Vorwerkhühner Rasseportrait: Herkunft, Haltung und Körperbau
Kurzinfo:
Gewicht Henne | 2,0 - 2,5 kg |
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Gewicht Hahn | 2,5 - 3,0 kg |
Legeleistung im Jahr | 150 - 170 Eier pro Jahr |
Eiergewicht | 50 - 55 g |
Herkunft | Hamburg-Othmarschen |
Körperbau & Aussehen
Das Vorwerkhuhn lässt sich als ein typisches, mittelschweres Landhuhn aus dem alten, deutschen Landhuhnschlag bezeichnen. Das heißt, es handelt sich um ein muskulöses Huhn mit breiter, voller Brust, was seine Legefähigkeit unterstützt. Der Körperbau des Huhns ist dabei nicht zu groß und nicht sehr hoch aufgestellt, sondern stattdessen eher tief gestellt und mit einem mäßig langen Rücken ausgestattet. Der Hahn und die Henne sehen sich sehr ähnlich und lassen sich im Gefieder sowie im Körperbau kaum unterscheiden. Der Hahn muss allerdings im Unterschied zur Henne einen aufrecht stehenden hinteren Kamm besitzen. Darüber hinaus ist der Hahn auch etwas größer und schwerer als die Henne.
Dir Farbgebung
Im Vergleich zu anderen Hühnerrassen ist beim Vorwerkhuhn die Farbgebung bei Hahn und Henne fast identisch. Der Hahn besticht lediglich durch eine stärkere Leuchtkraft der Farben des Gefieders. Einzigartig ist beim Vorwerkhuhn der starke farbliche Kontrast zwischen Halsbehang und Sattel. Während der Halsbehang, Kopf und Schwanz in einem samtigen Schwarz gezeichnet sind, ist der Rumpf des Huhns leuchtend goldgelb gefiedert. Das Gesicht, die Kehllappen und der Kamm des Vorwerkhuhns haben eine tiefrote Farbe. Durch ihre orangerote bis orangegelbe Färbung wirken die Augen des Huhns besonders lebhaft. Die Läufe sollten in einem schieferblauen Farbton auftreten, während die Ohren des Tiers idealerweise in Weiß gehalten sind.
Haltung
Das Vorwerkhuhn wird auch als sogenanntes Zweitnutzungshuhn bezeichnet. Das heißt, man kann es sowohl als Eierlieferanten als auch wegen seines Fleisches halten. Das Huhn ist als Wirtschaftshuhn wegen seiner relativ geringen Legeleistung und aufgrund seines ebenfalls nicht sehr großen Fleischansatzes kaum geeignet. Dagegen kannst du es besonders als Hobby-Züchter in einem kleinen Haushalt sehr gut auch im privaten Garten halten. Denn auch in der Pflege ist das Vorwerkhuhn sehr unkompliziert und robust. Es besitzt ein sehr dichtes Untergefieder, was ihm zu einer starken Wetterhärte verhilft. Zusätzlich verfügt das Huhn auch über eine sehr gute Gesundheit, es gibt daher keine speziellen rassetypischen Krankheiten. Seine Flugfähigkeit ist nicht besonders gut ausgeprägt, es müssen also keine hohen Zäune errichtet werden.
Auch der Umgang mit dem Vorwerkhuhn wird dir ganz besonders leicht fallen, da es als außergewöhnlich zutraulich und ruhig gilt. Sogar der Hahn zeigt sich meist sehr umgänglich und gutmütig, was für die männlichen Tiere der meisten anderen Hühnerrassen nicht zutrifft. Bei der Henne kann man bereits nach der zwanzigsten Lebenswoche in den Monaten August bis September mit den ersten Eiern rechnen, da das Huhn äußerst frühreif ist. Wenn die Henne allerdings erst später geboren und in diesen Monaten noch zu jung ist, so dauert es meist noch ein Jahr, bis du mit Eiern rechnen kannst. Diese Hühnerrasse verfügt nur über einen geringen Bruttrieb. Allerdings umsorgt sie ihre Küken sehr hingebungsvoll. Beim Vorwerkhuhn profitierst du außerdem von der Haltung in freier Umgebung, da sich das Huhn sehr gut alleine sein Futter suchen kann und du nur wenig an zusätzlichem Futter bereitstellen musst.
Geschichte und Herkunft
Das Vorwerkhuhn wurde nach seinem Züchter, Oskar Vorwerk, benannt, welcher um das Jahr 1900 herum mit der Zucht dieses Landhuhns begann. Der othmarscher Züchter verfolgte dabei das Ziel, ein Zwiehuhn zu züchten, welches in der Zeichnung dem Lakenfelder Huhn entsprach, jedoch deutlich als Landhuhn zu erkennen sein sollte. Wichtig war ihm dabei auch, dem Huhn ein goldgelbes Gefieder zu verleihen. Ästhetische Kriterien standen dabei mehr im Vordergrund als die wirtschaftliche Produktivität des Huhns. Zur Farbverbesserung kreuzte Vorwerk dafür später auch gelbe Orpington Hühner ein. Erst nach über zehn Jahren wurde das Vorwerkhuhn 1912 erstmals in Hannover vorgestellt. Nachdem die Hühnerrasse im Zweiten Weltkrieg fast ausgestorben war, gilt es heute aufgrund seiner geringen Wirtschaftlichkeit als Liebhaberhuhn, welches dennoch beständig weitergezüchtet wird.
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