Nutztiere-Ratgeber
Hühner richtig schlachten und rupfen – so funktioniert's
Ein Huhn zu schlachten ist bestimmt nicht der angenehmste Teil der Geflügelhaltung, gehört aber dennoch dazu. Ein paar Dinge sollten auf jeden Fall beachtet werden, um das Ganze für Huhn und Halter so angenehm wie möglich zu machen. Hier erfahren Sie, wie Sie bei der Schlachtung vorgehen sollten.
Die Betäubung
Vor dem Schlachten sollte das Huhn betäubt werden.Um dem Tier bei der Schlachtung unnötiges Leid zu ersparen, wird das Huhn zuerst betäubt, sodass es während der eigentlichen Tötung nicht mehr bei Bewusstsein ist und davon nichts mehr mitbekommt. Zunächst nimmt man das Huhn mit der einen Hand kopfüber an den Beinen und nimmt dann in der gleichen Hand die Flügel mit hinzu, zuerst den einen, dann den anderen. Dies ist wichtig, um das Huhn oder den Hahn am Herumflattern zu hindern.
Während das Tier mit der einen Hand in die Luft gehalten wird, nimmt man in die andere einen Stab oder Stock aus Holz, der ungefähr die Dicke eines menschlichen Daumens haben sollte. Damit gibt man dem Tier einen Schlag auf den Kopf, um es zu betäuben. Auf eine richtige Dosierung der Kraft ist dabei großen Wert zu legen, da ein zu fester Schlag das Tier gleich töten könnte, was später das Ausbluten schwieriger machen würde, und ein zu leichter Schlag das Tier nicht betäuben würde. Ein erneuter Versuch wäre erforderlich und das Tier müsste dadurch unnötig leiden.
Die Schlachtung
Sobald das Tier das Bewusstsein verloren hat, kann sein Kopf auf einem Hackklotz abgelegt werden. Dann wird mit einem Beil der Kopf des Tieres abgetrennt. Danach fängt das Tier häufig an zu flattern. Dies hat jedoch nichts damit zu tun, dass das Huhn noch einmal zu Bewusstsein gekommen ist, es handelt sich lediglich um eine unwillkürliche Reaktion des Nervensystems. Man hält das Tier weiterhin mit dem Kopf nach unten, um es möglichst schnell ausbluten zu lassen. Spätestens mit dem Ende des Ausblutens lassen auch die Muskelkontraktionen nach. So lange sollte das Huhn aber gut festgehalten werden, da es sonst unter Umständen noch wegflattern könnte.
Rupfen – das Entfernen des Federkleides
Um die Federn des frisch geschlachteten Huhns leichter entfernen zu können, taucht man es in einen Eimer mit heißem Wasser. Dies sollte eine Temperatur knapp unterhalb es Siedepunkts haben. Man taucht das Tier für einige Minuten ein und bewegt es im Wasser hin und her. Anschließend werden die Federn durch Herausziehen entfernt. Danach werden die auf der Haut zurückgebliebenen Härchen mit einem Bunsenbrenner oder Ähnlichem kurz abgeflammt. Zum Abschluss wäscht man das gerupfte Tier in einem Eimer mit warmem Wasser und etwas Spülmittel.Zeitnahes Ausnehmen
Hühner sollten möglichst bald nach der Schlachtung ausgenommen werden. Dazu legt man die Tiere auf den Rücken und durchtrennt die Sehnen und Bänder an der Ferse mit einem Schnitt auf der Oberseite und seitlich in einem Winkel von etwa 45 Grad. Der Hals wird auf der Vorderseite geöffnet, ungefähr auf der Höhe des Kropfes. Dieser sollte dann gemeinsam mit Luft- und Speiseröhre mit einer Hand gegriffen werden und aus dem Tier herausgezogen werden. Als Nächstes schneidet man die Brust des Tieres auf und macht ein kleines Loch in die Bauchdecke. In dieses steckt man dann zwei Finger und schneidet die Bauchdecke mit dem Messer zwischen diesen Fingern von innen auf. Dabei ist darauf zu achten, den Darm möglichst nicht zu verletzen. Nun können sämtliche Organe aus dem Inneren des Tieres entfernt werden. Danach sollte das Innere noch ausgewaschen werden.
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