Woran man ein krankes Huhn erkennt – Krankheitsmerkmale bei Hühnern
Nehmen Sie Verhaltensänderungen wahr, sollten Sie entsprechende Maßnahmen treffen. (Einfach klicken zum Vergrößern)Die Hühnerhaltung wird in Deutschland immer beliebter – egal ob man es als Hobby macht oder ein ambitionierter Züchter ist. Umso wichtiger ist es, dass die Hühner gesund bleiben und sich nicht mit einer Krankheit infizieren. Es gibt eine Reihe an Krankheiten, welche Hühnern das Leben schwer machen können. Hühner sollten stets genauestens beobachtet werden. Beim Wahrnehmen einer Verhaltensänderung der Tiere ist es wichtig, zu handeln und entsprechende Maßnahmen zu treffen.
Wie Sie ein krankes Huhn erkennen können und welche Maßnahmen dann getroffen werden sollten, erfahren Sie in diesem Ratgeber.
Inhaltsverzeichnis
Gesunde Hühner sind lebhafte Tiere
Gesunde Tiere sind agil und lebhaft. Sie besitzen einen satt roten Kamm, glänzendes Gefieder und klare Augen. Es dürfen sich auch keine Milben unter dem Gefieder befinden. Da das Huhn ein Fluchttier ist, wird es eine mögliche Erkrankung so lange wie möglich verbergen, um nicht von der Gruppe ausgestoßen zu werden oder zur Beute eines Raubtieres zu werden. Wenn sich der Gesundheitszustand jedoch weiter verschlechtert, kann das Huhn die Krankheit nicht geheim halten und diese ist so durch einige Symptome leicht erkennbar.
Krankheitsmerkmale eines Huhns
Genaue Beobachtung
Kranke Hühner halten sich in der Regel von ihren Artgenossen fern.Ein krankes Huhn kann durch regelmäßigen Kontakt und eingehende Beobachtung schnell erkannt werden. Ist ein Huhn krank, sollte es sofort von den anderen Tieren separiert werden, um eine mögliche Ansteckung der ganzen Herde durch Bakterien oder Viren zu vermeiden. Macht man dies nicht, kann im schlimmsten Fall eine Seuche ausbrechen. Besonders junge und alte Tiere sind anfällig für Krankheiten. Die Schwere der Krankheit lässt sich schon bestimmen, wenn sich das Tier leicht einfangen lässt. Symptome einer Erkrankung können sich durch ein verändertes Verhalten des Tiers äußern. Folgende Symptome sind Anzeichen für ein krankes Huhn:
Krankheitsmerkmale
- Es hält sich von seinen Artgenossen fern
- Es steht oder sitzt meist mit aufgeplustertem Gefieder und hängenden Flügeln teilnahmslos da
- Es wird von anderen Hühnern gepickt
- Es frisst und trinkt nur sehr wenig und pickt herum, ohne jedoch Nahrung aufzunehmen.
- Gefieder und Augen haben keinen Glanz mehr
- Veränderte Atemgeräusche
- Die Farbe des Schnabels und des Kamms ist heller bzw. blasser als sonst
- Hautentzündungen und häufiges Kratzen
- Klarer oder trüber Ausfluss aus Augen, Ohren, Nase oder Schnabel
- Durchfall
- Starker und übelriechender Gestank
- Blutsarmut durch Milbenbefall (rote bzw. schwarze Punkte auf dem Huhn)
- Das kranke Tier wird mit Fortschreiten der Erkrankung zunehmend schwächer
Hinweis
Je weiter die Krankheit fortgeschritten ist, desto schwächer wird das Huhn.Auch während der Mauser ist das Tier generell geschwächt und anfälliger für Krankheiten. Hier sind eiweißreiches Zusatzfutter und besondere Aufmerksamkeit ratsam. Ein krankes Huhn sollte natürlich keinesfalls zur Zucht verwendet werden. Es sollte keine Eier ausbrüten, da sich mögliche Infektionskrankheiten auf das Ei übertragen können. Handelt es sich nicht um eine ansteckende Krankheit, ist es ratsam das Tier trotzdem separiert zu halten, um so eine bessere Genesung zu ermöglichen.
Die häufigsten Krankheiten bei Hühnern
Newcastle-Krankheit
Eine der häufigsten Krankheiten bei Hühner ist die Newcastle-Krankheit. Da die Symptome und das Krankheitsbild sehr an die Geflügelpest erinnern, nennt man sie in Fachkreisen auch atypische Geflügelpest. Übertragen wird diese Krankheit überwiegend über Körperflüssigkeiten, Kot, Nasen-, Rachen-, Augensekret sowie die Atemluft. Ebenfalls kann sich der Virus über Erzeugnisse wie Eier, Frisch- und Gefrierfleisch verbreiten. Auch wir Menschen können an dem Erreger erkranken, was sich vereinzelt in Form von einer Bindehautentzündung bemerkbar macht.
Die Symptome sind folgende:
- Weniger Legeleistung und oft Eier ohne Schale
- Fieber bis 43°C
- Keinen Appetit und teilnahmslos
- Durchfall
- Augen und Schnabel sind mit Schleim bedeckt
- Dunkler Kamm
- Tod innerhalb von 5 Tagen
Geflügelpest
Die Geflügelpest ist wohl die bekannteste Krankheit bei Geflügel – und so auch bei Hühnern. Einmal ausgebrochen muss der ganze Bestand getötet werden, um eine weitere Verbreitung und Infizierung zu verhindern.
- Apathie und Appetitlosigkeit
- Hohes Fieber
- Ödeme an Kopf, Hals, Kamm, Kehllappen, Beinen und Füßen
- Haut und Schleimhaut färben sich blau
- Legeleistung sinkt
Tipps zur Vorbeugung von Hühnerkrankheiten
Ausreichende Hygiene
Der regelmäßige Kontakt mit den Tieren kann entscheidend sein, um eine Erkrankung möglichst frühzeitig zu erkennen. Damit es jedoch erst gar nicht dazu kommt, sollte stets auf die Hygiene und eine artgerechte Haltung geachtet werden. Die regelmäßige Reinigung des Stalls, sauberes und abwechslungsreiches Futter, frisches Wasser und ausreichend Platz sind Grundvoraussetzungen für gesunde Tiere. Auch wird empfohlen, neue Hühner eine Zeit lang getrennt von der Herde zu halten, so können eingeschleppte Krankheiten schnell bemerkt werden. Sollte ein Krankheitsfall dennoch eintreten, ist es ratsam, einen Tierarzt aufzusuchen. Er hilft auch bei der Entscheidung, ob eine Behandlung überhaupt infrage kommt. Sind Medikamente nötig, ist natürlich auch hier der Tierarzt für die Verschreibung zuständig.
Impfungen
Als Vorbeugung vor Krankheiten sollte man seine Hühner impfen.Impfen ist schon lange nicht mehr nur bei uns Menschen ein großes Thema, sondern auch bei Tieren wie Hühnern. Egal ob man die Hühner als Hobby hält oder ein ambitionierter Züchter ist – gegen gewisse Krankheiten besteht eine Impflicht seitens des Gesetzgebers. Zum Schutz vor der Geflügelpest und der Newcastle-Krankheit müssen die Hühner regelmäßig geimpft werden. Die Durchführung dieser Impfungen muss der Hühnerhalter – insbesondere, wenn er mit den Hühner auf eine Veranstaltung möchte – bescheinigen können.
Auch wenn es gesetzlich vorgeschrieben ist, halten sich dennoch nicht alle Hühnerhalter an die Impfpflicht. Kontrollen über diese Impfung finden kaum statt, weshalb jeder Hühnerhalter es selbst mit seinem Gewissen vereinbaren muss, ob er eine Impfung durchführt oder nicht. Eines sollte man jedoch bedenken: ist die Krankheit einmal ausgebrochen und der ganze Bestand dadurch vernichtet, ist das Ärgernis sehr groß – zumal man es mit einer Impfung hätte verhindern können. Behalten Sie also die Konsequenzen bei Ihrer Entscheidung im Auge.
Impfkosten
Haben Sie sich als Hühnerhalter für eine Impfung Ihrer Tiere entschieden, so kommt unweigerlich die Frage der Kosten auf. Um diese Frage zu beantworten, kann man sich bei dem jeweiligen Tierarzt informieren. Meist ist der Impfstoff nur in großen Mengen – für circa 1.000 Hühner – erhältlich, weshalb viele Kleintierzuchtvereine sogenannte „Impftage“ anbieten. An diesen Tagen kann jedes Vereinsmitglied – und oft auch Hobbyhühnerhalter – die benötigte Menge an Impfstoff abholen und das Mittel für etwa 1 bis 2 Euro dann in die Tränke der Hühner geben.
Hinweis
Achten Sie darauf, nur gesunde Hühner zu impfen.Bei der Impfung der Hühner sollte auf folgende Sachen geachtet werden:
- Nur gesunde und fitte Hühner impfen – keine bereits kranken oder geschwächten Tiere.
- Den Impfstoff nur in einem sauberen Kunststoffgefäß, das frei von Reinigungsrückständen ist, verabreichen.
- Ebenfalls sollte der Impfstoff in gut gekühltem Wasser verabreicht werden, welches einen Chlorgehalt unter 5mg/l aufweisen sollte.
- Bis zur Verwendung sollte das Serum kühl und trocken gelagert und keiner Sonneneinstrahlung ausgesetzt werden.
- Der Impfstoff sollte möglichst unter zwei Stunden aufgebraucht werden – stellen Sie sicher, dass Ihre Hühner durstig sind und deshalb schnell trinken.
Fazit
Es gibt viele Symptome anhand derer man erkennen kann, ob ein Huhn krank ist. Damit das erkrankte Huhn nicht noch weitere Artgenossen ansteckt, sollte es separiert und gegebenenfalls gepflegt werden.
Wir hoffen, dass Ihnen dieser Ratgeber weitergeholfen hat und wünschen Ihrem Huhn gute Besserung.
Verwandte Ratgeber
- Nutztier-Ratgeber
- Bruteier - Tipps zum Kauf und Transport
- Welches Futter braucht das Huhn?
- Hühnerhaltung im eigenen Garten
- Der Weg zum Biohuhn – Kriterien für eine biologische Haltung
- Mit Hahn oder ohne? Die Pro und Kontras
Aktuelle Kleinanzeigen für Hühner
Mehr Kleinanzeigen für HühnerBildquellen:
Bild 1: © markt.de
Bild 2: © FiledIMAGE / Fotolia.com
Bild 3: © ChiccoDodiFC / Fotolia.com
Bild 4: © Pixabay.com / PublicDomaniPictures
Bild 5: © Pixabay.com / PublicDomainPictures
Bild 6: © Pixabay.com / papaya45