Tierratgeber - Hunderassen
Rasseportrait Australian Kelpie
Kurzinfo:
Ursprungsland | Australien |
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Fellfarben | Schwarz, dunkel- bis hellblau |
Lebenserwartung | 12 bis 15 Jahre |
Gewicht | 14 bis 22 kg |
Widerristhöhe | Rüde: 46 bis 51 cm, Hündin: 43 bis 48 cm |
Besonderheiten | Verwendung als Hütehund |
FCI-Standard | Nr. 1, Gruppe 1, Sektion 1 |
Geschichte und Herkunft des Australian Kelpie
Als Stammmutter gilt der aus Schottland stammende Collie Kelpie, der um 1870 nach Australien gebracht wurde und der Rasse ihren Namen gab. Diese Hündin war bei Hütewettbewerben ausgesprochen erfolgreich, weshalb eine große Nachfrage nach ihren Welpen bestand. Anfangs wurden möglicherweise unterschiedliche Hütehunderassen mit eingekreuzt, jedoch ist die Kreuzung mit Dingos eher unwahrscheinlich.
Um 1900 wurden Australian Kelpies erstmals auf Ausstellungen vorgeführt und bereits 1902 erste Rassestandards verfasst, die 1963 vom Australian National Kennel Council anerkannt wurden. 1989 erfolgte die Anerkennung als eigenständige Rasse durch den FCI. Außerhalb Australiens ist diese Hunderasse, die unter australischen Bedingungen (Hitze, unzugängliche Gegenden, Sandstürme, riesige Entfernungen) arbeiten kann, noch eher unbekannt. Er ist auch unter den Namen "Kelpie" oder "Barb" bekannt.
Wesen und Charaktereigenschaften des Australian Kelpie
Bei dem Australian Kelpie handelt es sich um eine aktive, bewegliche und selbständige Hunderasse mit einer unermüdlichen Energie und hoher Arbeitsfreudigkeit. Die Tiere gelten als sehr intelligent und aufmerksam und haben eine instinktive Begabung für die Arbeit mit Schafen, die sich entweder im freien Gelände oder auch innerhalb eines Geheges befinden. Auch wenn diese Hunderasse von Natur aus sehr wachsam ist, handelt es sich hierbei um keinen ausgesprochenen Schutzhund.
Die Tiere sind sanft, folgsam und sehr treu und ergeben, benötigen jedoch eine konsequente Erziehung, da sie bereitwillig und mit Freuden lernen. Bei entsprechender Beschäftigung und Erziehung ist diese Hunderasse ein guter und temperamentvoller Familienhund, der sehr menschen- und kinderbezogen ist. Mit anderen Hunden verträgt sich das Tier gut, da es keinen Streit sucht, kann sich bei Bedarf allerdings auch durchsetzen. Fremden gegenüber ist diese Hunderasse mitunter misstrauisch.
Australian Kelpie: Körperbau und Aussehen
Mit einer konsequenten Erziehung kann der Australian Kelpie auch als Familienhund gehalten werden.Bei dem Australian Kelpie handelt es sich um eine mittelgroße Hunderasse mit einem fuchsähnlichen Kopf, mandelförmigen Augen und häufig mit Stehohren. Das Stockhaar mit kurzer, dichter Unterwolle schützt das Tier vor Umwelteinflüssen wie Nässe, Wärme oder extreme Kälte. Seine kräftigen und geschmeidigen Gliedmaßen ermöglichen grazile, flinke und wendige Bewegungen, die diese Hunderasse beim Hüten von Schafen benötigt.
Es sind verschiedene Farbvarianten mit und ohne Abzeichen möglich, wobei in Europa vorwiegend unifarbene Tiere vorkommen. Verbreitete Farben sind Schwarz-Tan, Schwarz, Rot, Rot-Tan, Creme, Falb, Falb-Tan und unterschiedliche Blauschattierungen.
Haltung und Pflege
Artgerechte Haltung
Die Haltung des Australian Kelpies als Familienhund ist zwar möglich, jedoch benötigt das Tier eine intensive Beschäftigung (z. B. Hundesport) und viel Auslauf sowie eine konsequente Erziehung durch einen erfahrenen Hundehalter oder den Besuch einer Hundeschule. Regelmäßige, lange Spaziergänge sollte der Hundehalter dem Australian Kelpie bieten können.
Pflege des Australian Kelpie
Das Fell muss regelmäßig gebürstet werden, um Staub und Dreck zu entfernen, das sich im Haarkleid gesammelt hat. Durch den vielen Aufenthalt im Freien ist es zudem unumgänglich, regelmäßig eine Wurmkur sowie Behandlungen gegen Parasiten durchzuführen. Besonders die Pfoten bzw. Ballen werden durch die viele Bewegung extrem beansprucht. Sie sollten daher ebenfalls regelmäßig gepflegt und untersucht werden. Australian Kelpies werden meist bis zu 14 Jahre alt.
Beschreibung (analog VDH)
Der Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) legt bestimmte Regeln für die Hundezucht in Deutschland fest. Unter anderem wird dabei das Aussehen, Gewicht und Fell definiert. In der folgenden Tabelle erhalten Sie einen Überblick über die Rassestandards des Australian Kelpie.
Allgemein | Muskulöse, mittelgroße Hunderasse, absolut wasserdichtes, kurzes Haar, ist so auch gegen Wärme und extreme Kälte geschützt, grazile, flinke und wendige Bewegungen, in der Seitenansicht leicht schräg gestellter Vordermittelfuß ermöglicht einen schnellen Richtungswechsel. |
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Kopf | Umriss und gesamte Kopfform vermitteln fuchsähnlichen, durch mandelförmige Augen gemilderten Eindruck, Schädel ist leicht gerundet und zwischen den Ohren breit, im Profil verläuft Stirn gradlinig auf betonten Stop zu. Klar gezeichneter Fang, anliegende, klar gezeichnete Lefzen ohne Schlaffheit, gesunde, kräftige Zähne, zueinander im gleichen Abstand, direkt hinter den oberen Schneidezähnen liegende untere Schneidezähne, die ein Scherengebiss zeigen, weder fleischige noch hervortretende Backen. |
Hals | Mäßig lang, kräftig, leicht gebogen, harmonische Verschmelzung mit den Schultern, bildet durch das längere, dichte Haar einen recht ausgeprägten Kragen. |
Körper | Straffe Muskulatur, sehr geschmeidige Gliedmaßen, eher lang abfallende Kruppe, eher tiefe als breite Brust, Rippen gut gewölbt, starke, muskulöse Vorderläufe, breite, kräftige Hinterhand. |
Rute | Kräftige Bürste aus Haar, hängt im Ruhezustand in sehr leichtem Bogen herunter, so ansetzend, dass sie in die geneigte Kruppe harmonisch übergeht, reicht etwa bis zum Sprunggelenk. |
Pfoten | Rund, kräftig mit dicken Ballen, Zehen eng aneinander liegend und gewölbt, kurze, dichte Krallen. |
Haarkleid | Stockhaar mit dichter, kurzer Unterwolle, gerades, hartes und flach anliegendes, dichtes Deckhaar zum Schutz vor Regen, Haar hängt unter dem Körper bis an die Gliedmaßen länger herunter, bildet nahe der Oberschenkel eine Art 'leichte Hose', kürzeres Haar auf dem Kopf, im Innenohr, an den Vorderseiten der Gliedmaßen und Pfoten, Haarlänge am Körper durchschnittlich 2-3 cm. |
Passt diese Hunderasse zu mir und meiner Familie?
Diese Hunderasse gilt als ausgesprochen sanftmütig und leicht zu führen. Auch wenn das Tier treu und ergeben ist, braucht es dennoch eine konsequente Erziehung und benötigt neben einer sinnvollen Beschäftigung auch ausgiebige Spaziergänge mit enorm viel Auslauf. Vor allen Dingen für aktive und bewegungsfreudige Hundefreunde ist er der ideale Begleiter und fühlt sich in jeder Hundesportart (z. B. Agility, Dogdancing, Obedience) zu Hause. Für die Haltung in der Stadtwohnung ist diese Hunderasse allerdings wenig geeignet. Auch eine Zwingerhaltung ist nicht angebracht, sondern vielmehr ein Haus mit einem Garten, der ihm viel Auslauf ermöglicht. Aufgrund seiner Herkunft und Bestimmung liebt es diese Hunderasse unter freiem Himmel zu schlafen. Auch mit anderen Haustieren wie Katzen kommt der Australian Kelpie klar - allerdings sollte er mit den Tieren aufwachsen.
Alles rund um die Zucht des Australian Kelpie
Über ausgiebige Spaziergänge freut sich der Australien Kelpie sehrBei der Zucht wird ein besonderes Augenmerk auf möglicherweise vererbbare Krankheiten gelegt. Jedoch gilt der Australian Kelpie als eher gesunde Hunderasse. In der Regel erhalten Tiere, bei denen ein gesundheitliches Problem erkannt wurde, je nach Grad der Schwere und der Erblichkeit verschärfte Auflagen für die Zucht oder werden von der Zucht ausgeschlossen. So wurde bei dieser Hunderasse in einzelnen Fällen eine Erkrankung des Kleinhirns (Cerebrale Abiotropnhy) festgestellt, die genetisch bedingt ist und auch weiterhin erforscht wird. Ausschlusskriterien für die Zucht können beispielsweise Wesensmerkmale wie übermäßige Ängstlichkeit, aggressives Verhalten oder gravierende Abweichungen von den Rassestandards sein.
Welche Mischformen gibt es?
Seit 1967 gibt es eine Variante des Australian Kelpies, den Working Kelpie. Hierbei handelt es sich um einen reinen Arbeitshund, der in der Praxis ohne Mitwirkung der Rassezuchtverbände für die Praxis gezüchtet wird. Der Working Kelpie braucht unbedingt die Hütehundaufgaben und gilt für die Haltung als Haushund als problematisch. Auch wenn es keine Rassestandards gibt, ist das wichtigste Kriterium für die Zucht des Working Kelpies deren Arbeitsfähigkeit. Kontrolliert wird die Zucht durch den Working Kelpie Council.
Zwar verfügt ein entsprechend den Rassestandards des FCI gezüchteter Australien Kelpie noch über die Veranlagung zum Hütehund, dieses steht allerdings nicht mehr so sehr im Vordergrund. Vielmehr ist er in den verschiedenen Hundesportarten zu sehen oder ist für Nasenarbeiten wie der Trümmer- und Geländesuche, dem Mantrailing oder als Sprengstoff- und Drogenspürhund zu begeistern.
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