Tierratgeber - Hunderassen
Rasseportrait Basenji
Kurzinfo:
Ursprungsland | Zentralafrikanischer Kongo |
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Fellfarben | Rot/ weiß; brindle/ weiß; schwarz/ weiß; schwarz/ weiß/ rot |
Lebenserwartung | 12 bis 15 Jahre |
Gewicht | 9 bis 12 kg |
Widerristhöhe | 40 bis 44 cm |
Besonderheiten | Pfoten, Rutenspitze und Bauch müssen weiß sein |
FCI-Standard | Nr. 43, Gruppe 5, Sektion 6 |
Grundlegende Eigenschaften des Basenji
Klug, verspielt, unaufdringlich und mit einem enormen Jagdtrieb - so lassen sich Basenjis beschreiben. Das kleine Powerpaket benötigt viel Bewegung und will gefordert werden. Außergewöhnlich für diese Rasse ist die Reinlichkeit, die einer Katze ähnelt sowie der fehlende hundetypische Eigengeruch. Er bellt nicht, kann aber dennoch mit jodelnden Lauten auf sich aufmerksam machen. All diese Eigenschaften machen ihn zum perfekten Begleiter für hundeerfahrene und sportlich begeisterte Familien.
Herkunft und Geschichte der Basenjis
Wie bei anderen Hunderassen auch ist der genaue Ursprung des Basenji bis heute unklar. Es wird vermutet, dass die Wurzeln dieser Rasse bereits in Ägypten liegen. Darauf weisen 2.700 Jahre alte Zeichnungen mit ähnlichen Hunden in Pyramiden. Sicher ist jedoch, dass diese Hunderasse eine der ältesten Rassen der Welt ist, den sogenannten Schensihunden. Vielleicht hast Du schon einmal vom Up and down Dog, Nyam-Nyam, Congo Terrier, dem kleinen Buschding oder African Bush Dog gehört. Hinter all den Bezeichnungen steckt der Basenji.
In der Zeit von 1868 bis 1871 entdeckte der deutsche Afrika-Forscher Georg Schweinfurth den Hund im zentralafrikanischen Kongo, wo er von den Pygmäen als Helfer für die Jagd eingesetzt wurde. Er beschrieb die Hunde als glatte und kurzhaarige kleine Rasse mit immer aufrecht stehenden Ohren und einem dünnen, gerollten Schwanz. Sie sind meist gelbbraun und um den Hals befindet sich ein weißer Ring. Zudem fehlt die Afterklaue an den Hinterläufen. Damit sich die kleinen Buschdinger nicht im Steppengras verlaufen, bekamen sie häufig eine Glocke aus Holz um den Hals.
Noch heute leben die Basenjis mit Pygmäen zusammen im Ituri-Regenwald in der Republik Kongo und gehen ihrer ursprünglichen Verwendung nach. Die Pygmäen waren auch maßgeblich für den Namen der Rasse verantwortlich. Denn in ihrer Lautsprache klingt es wie "Basenschi", was so viel bedeutet wie "kleines wildes Ding aus dem Busch".
Passt das Tier zu mir und meiner Familie?
Basenjis sind keine Hunde für die Zwingerhaltung und benötigen viel Nähe von der Familie.Basenjis sind intelligente Hunde, die die Nähe zur Familie suchen und brauchen. Daher kommt eine Zwingerhaltung grundsätzlich nicht infrage. Auch bleibt das kleine Buschding ungern alleine zu Hause. In diesen Situationen kann es durchaus sein, dass er sich selbst mit Dingen beschäftigt, die dem Herrchen oder Frauchen nicht gefallen - wie beispielsweise Möbel annagen oder Dinge zerstören. Mit Kindern versteht sich der Racker super. Jedoch sollten Kinder nicht alleine mit diesen Hunden Gassi gehen. Der kleine Basenjikörper entwickelt unglaubliche Kräfte, sodass es für Kinder schwierig wird, ihn zu halten.
Sie sind sehr aktiv, neugierig und benötigen viel Bewegung. Die Hunde toben und spielen gerne mit Artgenossen. Obwohl die Rasse ein gutes Sozialverhalten besitzt, lassen sich die Hunde nichts gefallen und scheuen auch keine Auseinandersetzung mit anderen Hunden. Bei fremden Hunden neigen sie zu dominantem Verhalten, was sich an der aufrecht stehenden Rute zeigt.
Suchst Du nach einem intelligenten, unabhängigen, spielerisch witzigen und neugierigen Hund, dann ist diese Rasse genau das Richtige. Mit viel Zeit, Geduld und Lob kann zwischen Mensch und Tier eine starke Vertrauensbasis geschaffen werden, wo sich das kleine Buschding zum liebevollen Familienmitglied entwickelt.
Wesen und Charakter des Basenji
Der Basenji ist ein selbstbewusster und unabhängiger Hund mit intensivem Bedürfnis zur Selbstständigkeit. Obwohl er gut auf Kommandos hört, reagiert er teilweise eigenwillig. Durch den außergewöhnlichen Geruchssinn findet er alles, was fressbar ist. Sie reagieren extrem schnell auf günstige Situationen und entwischen. Hinzu kommt der ausgeprägte Jagdtrieb, der die Hunde dazu bewegt, alles selbstständig zu verfolgen. Daher ist es nicht immer ratsam, den Hund abzuleinen.
Basenjis zeichnen sich durch ihre besondere und ungewöhnliche Reinlichkeit aus, die einer Katze ähnlich ist. Zudem fehlt der typische Hundegeruch. Kommt man dem Bedürfnis nach Streicheleinheiten und Zärtlichkeit entgegen, schnauft und schmatzt das kleine Buschding ganz leise vor sich hin. Er gilt als ruhiger Hund, da er nicht bellt. Dennoch ist er nicht stumm, sondern drückt seine Gefühle mit glucksenden und jodelnden Lauten aus. Mit seinem fröhlichen Schwanzwedeln bringt er seine Freude zum Ausdruck. Charakteristisch für diese Rasse ist die Läufigkeit, die nur einmal im Jahr stattfindet.
In der Wohnung zeigt sich das kleine Kraftpaket gelassen. Er verfolgt das Geschehen - gerne auch auf der Fensterbank - ist neugierig, aufmerksam und immer zum Sprung bereit. Im Freien ist er nicht mehr zu halten. Sein ausgiebiger Bewegungsdrang erfordert lange Spaziergänge und geistige Beschäftigung.
Beschreibung (analog VDH)
Der VDH, der Verband für das Deutsche Hundewesen, legt für die Zucht von Rassehunden bestimmte Regeln fest. Diese beschreiben unter anderem Aussehen und Gewicht der Tiere.
Allgemein | Leicht gebautes Tier mit feinen Knochen, ausgeglichen, hochläufig, achtsam, intelligent. |
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Kopf | Bei aufgerichteten Ohren feine Falten auf der Stirn, wünschenswert ist die seitliche Faltenbildung. |
Hals | Kräftig, wohlgeformt, von guter Länge, am Kehlansatz etwas voll. |
Körper | Ausgewogen. |
Rute | Hoch angesetzt, Sitzbeinkurve ragt über Rutenansatz hinaus, liegt eng am Oberschenkel an. |
Pfoten | Kompakt, schmal, klein mit dicken Ballen, gut aufgeknöchelte Zehen, kurze Krallen. |
Haarkleid | Glänzend, kurz, dicht, fein. |
Körperbau und Aussehen
Basenjis treten anderen Hunden gegenüber sehr dominant aufNach der FCI-Klassifikation zählt der Basenji zur Gruppe "Spitze und Hunde vom Urtyp". Er lässt sich als anmutiger und stolzer Hund beschreiben, der einen harmonischen, hochläufigen und muskulösen Körperbau besitzt. Sein Gang ist flink, schwungvoll und gleichmäßig. Der relativ flache Schädel ist mäßig breit mit einem schwach ausgeprägten Stop. Charakteristisch für die Rasse sind die feinen Fältchen auf der Stirn und teilweise an den Kopfseiten. Die Augen sind mandelförmig und schräg angesetzt. Die Ohren laufen spitz zu, sind hoch angesetzt und stehen aufrecht. Die Rute trägt er eng gerollt.
Die furchtlosen und mittelgroßen Hunde erreichen im Idealfall eine Schulterhöhe von 41cm (Hündin) und 44cm (Rüde). Ihr seidenes Fell ist weich, kurz sowie fein und zeigt sich in den Farben schwarz, rotbraun, gestromt (brindle) oder schwarz/rot mit weißen Pfötchen, weißer Brust und weißer Schwanzspitze.
Haltung und Pflege des Basenjis
Basenjis sind pflegeleicht. Er riecht nicht, verliert keine Haare und sorgt selbst für seine Körperhygiene. Sie sind kälteempfindlich und sollten daher niemals in Außenzwingern gehalten werden, sondern rein als Wohnungshund. Durch das spezielle Bewegungsbedürfnis muss der Hund täglich mindestens zwei Stunden Auslauf erhalten. Sportarten wie Agility oder Dog Dancing sind besonders geeignet, um den Hund auszulasten.
Die regelmäßige Kontrolle von Zähnen und Krallen ist ein Muss. Ebenso müssen Augen und Ohren auf Sauberkeit überprüft werden. Zur Pflege gehören außerdem das regelmäßige Entwurmen (mind. zweimal im Jahr) und die wiederholende Impfung gegen Tollwut, Staupe, Hepatitis, Parvovirose und Leptospirose.
Der Basenji tobt sich gerne bei Hundesport aus.Die Rasse gilt als besonders gesund und robust. Trotzdem gibt es rassetypische Erkrankungen und Erbkrankheiten, für die die liebevollen Dickköpfe anfällig sind. Dazu zählen Pyruvatkinasemangel (Krankheit, bei der die roten Blutkörperchen schneller abgebaut werden), genetische Prädispositionen (Magen-Darm-Erkrankungen) und Fanconi (Harnwegserkrankung).
Rassehund oder Mischlingsform
Ob reinrassiger Basenji oder Mischlingsform hängt in erster Linie von den eigenen Vorlieben sowie den individuellen Möglichkeiten ab. Beim reinrassigen Hund weißt Du vorher, wie der Charakter ungefähr sein wird. Beim Mischlingswelpen weißt Du vorher nicht, wie sich der Hund später verhalten wird. Andererseits kann eine Kreuzung aus verschiedenen Rassen auch die gelungene Alternative zum reinen Rassehund sein. Mischlingsformen wird nachgesagt, dass sie weniger anfällig für Krankheiten sind, was allerdings wissenschaftlich bislang nicht nachgewiesen worden ist.
Alles rund um die Zucht
Hast Du Dich für einen reinrassigen Vierbeiner entschieden, findest Du beispielsweise auf der Internetseite des VDH (Verband für das Deutsche Hundewesen) zertifizierte Züchter in Deiner Nähe. Allerdings solltest Du beim Kauf eines Welpen einiges beachten:
- Schau Dir die Zuchtanlage genau an. Das Areal sollte einen gepflegten und sauberen Eindruck hinterlassen.
- Kaufe einen Welpen nur aus kontrollierter Zucht durch den BKD (Basenji Klub Deutschland) und den VHD.
- Achte auf die Elterntiere (wie sehen Fell, Augen, Krallen aus, usw.)
- Lasse Dir den Stammbaum zeigen. So erhältst Du Aufschluss über einen eventuell ungeplanten Wurf oder eine Inzuchtverpaarung.
Frage weiterhin nach Gesundheitsuntersuchungen, zum Beispiel Augenuntersuchungen oder Röntgen auf HD (Hüftgelenks Dysplasie). Dadurch erfährst Du etwas über die Zuchthygiene und eventuell vorhandene Erbkrankheiten.
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