Tierratgeber - Hunderassen
Rasseportrait Berger Picard
Kurzinfo
Ursprungsland | Frankreich |
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Fellfarben | Grau, rehbraun |
Lebenserwartung | Bis zu 13 Jahren, im Durchschnitt 10,5 Jahre |
Gewicht | 23 - 32 kg |
Widerristhöhe | 55 - 65 cm |
Besonderheiten | Robust, intelligent und eigenständig |
FCI-Standard | Nr. 176, Gruppe 1, Sektion 1.1 |
Herkunft und Geschichte
Der Berger Picard - auch Berger de Picardie genannt - ist eine französische Hunderasse. Der Name bedeutet übersetzt "Schäferhund aus der Picardie" und weist sowohl auf den Gebrauchszweck als auch die Herkunft der Rasse im nördlichen Frankreich hin. Seine Ursprünge sind nicht vollständig geklärt. Wahrscheinlich ist, dass er ursprünglich nicht gezielt in der Picardie gezogen wurde, sondern zu den robusten Treib- und Hütehunden gehört, die in den nordwestlichen Gebieten Europas seit Jahrhunderten verbreitet sind. Der Weg bis zur anerkannten Rasse war weit. 1922 entsteht der erste Rassestandard, dem 1925 die Anerkennung als eigenständige Hunderasse folgt. Nach dem zweiten Weltkrieg war der Bestand stark dezimiert. Es ist den Anstrengungen einiger weniger Züchter zu verdanken, dass es diese schöne, ursprüngliche Rasse noch gibt. 1955 entsteht der erste Rasse-Club in Frankreich, der in den folgenden Jahren die Standards und Richtlinien für die Zucht festlegt.
Grundlegendes zum Berger de Picardie
Wenn Du lebhafte, ursprüngliche Hunde magst, wird Dir der Berger de Picardie mit seinem rustikalen, zotteligen Aussehen gefallen. Er ist ein liebenswerter, treuer Begleiter, der Dir mit seinem Dickkopf und seiner Eigenständigkeit auch einiges abverlangt. Er möchte viel Auslauf und Abwechslung, damit er zufrieden ist. Wenn Du Dich Deinem Berger Picard mit Liebe und Engagement widmest, ist er ein zuverlässiger und unterhaltsamer Zeitgenosse, der gut auf seine Familie aufpasst.
Die richtige Erziehung
Der Berger Picard ist ein intelligenter Hund und liebt es beschäftigt zu werden.Der Berger Picard ist ein charakterstarker und eigenständiger Hund, der mit der richtigen Erziehung und Sozialisierung zu einem liebenswerten und loyalen Begleiter wird. Konsequenz, Geduld, Ausdauer und Humor solltest Du für den täglichen Umgang mit diesem charmanten und manchmal dickköpfigen Hund mitbringen. Idealerweise hast Du schon Erfahrung mit Hunden, wenn du dich für einen Picard entscheidest. Hundehalter, die sich zum ersten Mal mit Hundeerziehung beschäftigen, können mit den Eigenheiten dieser Rasse überfordert sein. Der Berger de Picardie kann einen ausgeprägten Jagdtrieb und Hütetrieb zeigen. Diese musst Du durch konsequente Erziehung und sorgfältige Gewöhnung an die neue Umgebung in die richtigen Bahnen leiten.
Charaktereigenschaften des Picard-Schäferhunds
Er lässt sich gut in die Familie integrieren und zeigt sich rücksichtsvoll gegenüber Kindern. Es ist jedoch wichtig, dass auch die Kinder lernen, respektvoll mit dem Hund umzugehen. Falls Du noch sehr kleine Kinder hast, solltest Du darauf achten, wie der Hund auf das alterstypische Kinderverhalten reagiert. Fremden gegenüber zeigt er sich in der Regel reserviert und zurückhaltend. Er lässt sich nicht gerne von Menschen streicheln, die ihm nicht vertraut sind. Damit er andere Haustiere akzeptiert, musst Du Deinen Vierbeiner frühzeitig an das Zusammenleben mit anderen Tieren gewöhnen.
Haltung und Bedürfnisse - viel Auslauf für einen temperamentvollen Hund
Der Picard ist ein lebhafter, athletischer Hund. Als Hütehund ist er intelligent und möchte ausreichend beschäftigt werden. Ausreichender Auslauf und abwechslungsreiche Beschäftigung sind daher für die artgerechte Haltung unerlässlich. Wenn Du ihn in der Wohnung hältst, sind regelmäßige, ausführliche Ausflüge Pflicht. Ein kurzer Spaziergang im Stadtgebiet reicht nicht aus. Das Temperamentsbündel will laufen, rennen und spielen. Der Besuch einer Hundeschule oder Hundesportarten wie Agility, Tracking oder Flyball sind weitere Optionen. Allerdings braucht der Berger de Picardie immer genügend Abwechslung. Ständig dieselbe Routinen oder derselbe Parcours machen ihm keinen Spaß. Viel lieber setzt er sich mit immer neuen Aufgaben und Anforderungen auseinander. Ein Grundstück mit Garten, in dem er herumtollen kann, ist ideal. Gerne erkundet er auch Wälder und Wiesen. Jedoch muss der Hundehalter in der freien Natur sicher gehen, dass sein Vierbeiner nicht unkontrolliert seinem Jagdtrieb folgt.
Beschreibung (analog VDH)
Der Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) legt bestimmte Regeln für die Hundezucht fest. Unter anderem sind in diesen Regeln das Aussehen, Gewicht und Fell definiert.
Allgemein | Mittelgroßer Hund, die Länge von Schulter bis Sitzbeinhöcker sollte größer sein als die Widerristhöhe. |
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Kopf | Gut proportioniert mit deutlich ausgeprägten Augenbrauen. Die Augen sind lebhaft, dunkel und von mittlerer Größe. |
Hals | Muskulöser Hals, der von den Schultern gut abgesetzt ist und eine stolze, aufrechte Haltung erlaubt. |
Körper | Kräftiger Körper mit solidem Knochenbau. Gerader Rücken, leicht abfallende Kruppe und leicht aufgezogene untere Profillinie. |
Rute | Relativ lange, leicht gebogene Rute, die in Ruhestellung bis an das Sprunggelenk reicht. |
Pfoten | Runde, kompakte Pfoten mit festen Ballen und dunklen Krallen. Keine Afterkrallen. |
Haar | Dichte, feine Unterwolle und halblanges, festes Deckhaar. Die Haarlänge an Körper und Rute sollte zwischen 5 cm und 6 cm betragen. |
Haarfarbe | Grau und rehbraun. |
Der Picard - Pflege ...
Der Berger de Picardie erkundet gerne Wiesen und Wälder, doch sollte er nicht aus den Augen gelassen werden.Bei der Fellpflege ist der Picard unproblematisch. Sein Fell besteht aus dem harten Oberfell und einem weichen, wärmeisolierenden Unterfell. So ist der Hund vor Schmutz, Kälte und Nässe geschützt. Es reicht aus, wenn Du alle zwei bis vier Wochen das Fell gründlich bürstest. Ein Bad ist meistens nur dann notwendig, wenn Dein Hund stark verschmutzt vom Spaziergang in der freien Natur zurückkommt. Der Berger de Picardie hat keinen sehr starken Hundegeruch und haart vergleichsweise wenig. Auch die großen, aufrecht stehenden Ohren sind pflegeleicht. Sie sollten regelmäßig kontrolliert und bei Bedarf gesäubert werden. Lediglich die Krallen sind bei dieser robusten Hunderasse ein Schwachpunkt. Sie können brüchig sein und müssen regelmäßig gekürzt werden.
...und Gesundheit
Diese Hunderasse ist bei guter Haltung nicht krankheitsanfällig. Erblich bedingte Hüftdysplasie kommt bei dieser Rasse deutlich seltener vor als bei anderen Schäferhundrassen. Strenge Auflagen sorgen dafür, dass Hunde mit der Fehlstellung nicht in der Zucht verwendet werden und ihre Anlagen weitergeben können. Neben der HD kann es bei dieser Hunderasse gelegentlich zu erblich bedingten Augenkrankheiten kommen.
Zucht und Verbreitung
Die Rasse ist nicht sehr weit verbreitet. Das liegt zum einen an der ohnehin geringen Population, die in beiden Weltkriegen stark dezimiert wurde, zum anderen an den strengen Zuchtzulassungsbedingungen. Außerhalb von Frankreich wird der Berger de Picardie erst seit wenigen Jahrzehnten gezüchtet. Der erste Wurf in Deutschland kam erst im Jahre 1986 zur Welt. Aufgrund der vergleichsweise kleinen Anzahl an Hündinnen und Rüden, die zur Zucht zugelassen sind, ist der Inzuchtkoeffizient der Rasse relativ hoch. Mischlinge mit einem Anteil dieser Rasse sind selten.
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