Tierratgeber - Hunderassen
Rasseportrait Berner Laufhund
Kurzinfo:
Ursprungsland | Schweiz |
---|---|
Fellfarben | Dreifarbig: weiß-schwarz-rot |
Lebenserwartung | Bis zu 13 Jahren |
Gewicht | Zwischen 14 und 20 Kilogramm |
Widerristhöhe | Hündinnen: 47 - 57 cm, Rüden: 49 - 59 cm |
Besonderheiten | Kurzes Haarkleid, nicht pflegeintensiv. robust |
FCI-Standard | Nr. 59, Gruppe 6, Sektion 1.2 |
Passt der Berner Laufhund zu mir und meiner Familie?
Berner Laufhunde, auch Schwarzschecken genannt, sind (wie die Schweizer Laufhunde) passionierte Jagdhunde, die in der Meute wie auch alleine selbstständig auf die Jagd gehen. Jäger wählen häufig diese Hunderasse aus und gehen mit ihnen vor allem auf die Jagd nach Rehen, Hasen und Füchsen. Die Hunde bringen zunächst den Jäger spurlaut auf die Spur der jeweiligen Beute und sorgen anschließend dafür, dass der Jäger nahe genug an das Tier herankommt. Als Jäger wirst Du somit viel Freude an dieser Rasse haben. Berner Laufhunde passen sich aber auch gut an Familienverhältnisse an und sind kinderfreundlich, jedoch sind sie nicht als reine Familienhunde zu empfehlen.
Wesen und Charakter des Berner Laufhundes
Berner Laufhunde sind hauptsächlich Jagdhunde. Die Rasse besitzt einen sehr ausgeprägten, eigenen Willen, wodurch es den Tieren möglich ist, selbstständig zu jagen. Dennoch kannst Du ihn als Jagdhund verhältnismäßig leicht erziehen, da er sich seinem Besitzer anpasst.
Diese Hunde benötigen viel Bewegung, damit sie ausgeglichen sind. In einer Familie sind sie sehr anhänglich, feinfühlig und recht gut umgänglich. Allerdings tritt hin und wieder der typische Sturkopf in Erscheinung. Mit Kindern und Artgenossen vertragen sie sich gut.
Berner Laufhunde besitzen einen sensiblen Charakter, arbeiten gerne auf selbstständige Weise und treffen ihre eigenen Entscheidungen. Hunde dieser Rasse sind nicht aggressiv, jedoch sehr bellfreudig. Berner Laufhunde sind im Außen- sowie ebenfalls im Innenbereich relativ ruhig, dann aber auch wieder sehr ausgelassen. Hier kommt es ganz auf die Tageslaune des Tieres an. Wichtig für diese Rasse ist viel Platz zum Toben.
Der Berner Laufhund besitzt einen sehr sensiblen CharakterBerner Laufhund: Körperbau und Aussehen
Berner Laufhunde sind mittelgroße Hunde, die neben drei weiteren Varianten die insgesamt vierte Art ist, die der Rasse der Schweizer Laufhunde angehört. Daher kommt es im Allgemeinen auch zu dieser Bezeichnung. Der Körperbau der Berner Laufhunde ist kraftvoll sowie adelig, wobei das Erscheinungsbild der Tiere noch durch deren langen Fang zusätzlich unterstrichen wird. Das Fell der Hunde ist dicht, kurz und weist eine glatte Struktur auf. Vor allem im Bereich des Behanges sowie des Kopfes ist das Fell sehr fein. Die Fell-Grundfarbe der Tiere ist weiß, es tritt jedoch ein schwarzer Sattel oder auch schwarze Flecken auf. Zudem kommen sehr häufig lohfarbene Abzeichen vor. Recht selten dagegen ist ein weißes Fell mit schwarzen Sprenkeln.
Haltung und Pflege des Berner Laufhundes
Die Haltung von Berner Laufhunden wird in der Regel hauptsächlich Jägern empfohlen. Als reine Familienhunde sind sie, bedingt durch ihre große Jagd-Liebe, nicht unbedingt geeignet. Idealerweise entscheidest Du Dich für einen solchen Hund, um ihn für die Jagd auszubilden und mit ihm auf die Jagd zu gehen. Solltest Du Dich bewusst für diese Rasse entscheiden, obwohl Du kein Jäger bist, ist es empfehlenswert, dass Du Dich nach einer anderen, angemessenen Beschäftigung für das Tier umsiehst. Hierbei können Dir beispielsweise Hundeschulen und -trainer weiterhelfen.
Generell möchte der Kauf eines Berner Laufhundes jedoch gut überlegt sein. So benötigt der Hund beispielsweise jeden Tag mehrere Kilometer an Auslauf, wofür die notwendige Zeit vorhanden sein muss. Berner Laufhunde sind jedoch sehr pflegeleicht. So musst Du das Fell des Tieres nur hin und wieder bürsten und gegebenenfalls von Schmutz befreien. Des Weiteren ist es ratsam, die Ohren in regelmäßigen Abständen zu kontrollieren. Berner Laufhunde gelten im Allgemeinen als sehr robuste Vierbeiner, bei denen keinerlei rassetypischen Erkrankungen bekannt sind.
Beschreibung (VDH)
Für die Hundezucht legt der VDH, der Verband für das Deutsche Hundewesen gewisse Regeln fest. Darin sind Gewicht, Fell und Aussehen des Berner Laufhundes festgelegt.
Allgemein | Für die Jagd passioniert. Lebhaft, empfindsam, anhänglich, leicht zu führen. | |
---|---|---|
Kopf | Schädel ist trocken, lang, schmal und edel. Oberkopf rundlich gewölbt. Sichtbarer Hinterhauptstachel. Leicht auseinanderlaufend in Richtung des Nasenrückens und der Längsachsen des Oberkopfes. Stirnfalten und Stirnfurchen sind nicht vorhanden. Der Stop ist nicht übertrieben ausgebildet. | |
Hals | Gut bemuskelt sowie elegant und lang. Lockere Kehlhaut, ohne nennenswerte Wamme (Hautfalte). | |
Körper | Rute, Kruppe, Rücken und Hals bilden eine harmonische, edle Linie. | |
Rücken | Fest und gerade. | |
Widerrist | Angedeutet, der Halsansatz ist elegant sowie frei. | |
Lenden | Biegsam und gut bemuskelt. | |
Rute | Setzt in der Verlängerung der Krippe an, mittlere Länge, verjüngst sich zur Rutenspitze. | |
An ihrem Ende | Schwache, nach oben gehende Biegung, edel. | |
Pfoten | Zehen liegen eng aneinander, sind rundlich. Ballen hart und rau. Krallen farblich auf das jeweilige Fell abgestimmt, stark. | |
Haarkleid | Fell | Glatt, dicht, kurz. Am Kopf und Behang sehr fein. |
Farbe | Weiße Grundfarbe, mit schwarzem Sattel oder schwarzen Flecken. Intensive bis blasse lohfarbene Abzeichen an den Backen, über den Augen und auf der Behang-Innenseite sowie um den Anus herum. Seltener: leichte, schwarze Sprenkler. |
Herkunft und Geschichte
Mischlingsformen mit dem Schweizer Sennenhund sind möglich.Schweizer Laufhunde blicken auf einen sehr alten Ursprung zurück. So zeigt beispielsweise ein aus Avenches stammendes Mosaik, das aus der Zeit der Römer hervorgeht, eine Meute Hunde, die mit den typischen Varietäten dieser Rasse übereinstimmen. Bereits im 15. Jahrhundert handelte es sich um eine bei den Italienern sehr beliebte Jagdrasse. Im 18. Jahrhundert erfreuten sich dann die Franzosen über deren hervorragende Fähigkeiten bei der Hasenjagd.
Aller Wahrscheinlichkeit nach wurde die ursprüngliche Zucht durch französische Laufhunde, die von Söldnern in die Schweiz gebracht worden sind, beeinflusst. Deshalb steht der berner Laufhund auch dem Ariégeois recht nahe. Bereits 1882 erfolgte die Erstellung eines Standards für die damals insgesamt fünf Varietäten der Schweizer Laufhunde. 1909 folgte eine Überarbeitung der Standards, in deren Rahmen das komplette Verschwinden einer Rasse festgestellt wurde: die des Thurgauer Laufhundes. Einige Zeit später, am 22. Januar des Jahres 1933 entstand ein einheitlicher Standard für die noch insgesamt vier vorhandenen Varietäten.
Welche Mischlingsformen gibt es?
Mischlingsformen von Berner Laufhunden gibt es in großer Anzahl. So kannst Du Dich hier für die verschiedensten Mischlinge entscheiden. Allerdings solltest Du Dir bewusst sein, dass die Hunde das Aussehen sowie ebenfalls den Charakter von beiden Elterntieren übernehmen können. Zudem ist es immer möglich, dass die typischen Eigenschaften des Berner Laufhundes je nach Paarung verstärkt oder auch vermindert werden können.
Alles rund um die Zucht & Züchter
Der Berner Laufhund ist ein Jagdhund und wird auch als solcher gezüchtet. Züchter, die Mitglied im VDH sind, achten streng darauf, dass alle Regelungen zur Zucht der Berner Laufhunde eingehalten werden. In der Regel geben Züchter die Welpen im Alter von acht bis zwölf Wochen ab. Hier sind sie dann bereits mehrfach entwurmt und einmal geimpft. Bei einem Züchter bekommst Du wesensfeste sowie gesunde Tiere. Zudem ist es üblich, dass die angehenden "Hunde-Eltern" ihren Welpen immer wieder besuchen dürfen und auch nach der Abgabe sind die Züchter kompetente Ansprechpartner bei allen Fragen rund um die Hunde.
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