Tierratgeber | Hunderassen
Rasseportrait Bobtail
Kurzinfo:
Ursprungsland | Großbritannien |
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Fellfarben | Grau, Blau, Grizzle, Blue Merle |
Lebenserwartung | 10-12 Jahre |
Gewicht | 30 bis 40 Kilogramm |
Widerristhöhe | 56 - 61 cm |
Besonderheiten | Dichtes Fell, robust, |
FCI-Standard | Nr. 16, Gruppe 1, Sektion 1 |
Passt der Bobtail zu mir und meiner Familie?
Bobtails sind sehr gutmütig und kinderlieb. Selbst mit anderen Hunden gibt es in der Regel keine Probleme. Allerdings benötigt die Rasse viel körperliche und geistige Anstrengung, sodass Du viel Zeit in den Hund investieren solltest. Die oftmals gemütliche Erscheinung des Bobtails täuscht: die Tiere sind regelrechte Energiebündel, für die sich Hundesport, wie zum Beispiel Agility, hervorragend eignet. Bobtails wurden als Hütehunde auf selbstständiges Arbeiten und das Treffen von eigenen Entscheidungen gezüchtet. Aufgrund dessen musst Du Dir im Klaren darüber sein, dass bei einem solchen Hund von Anfang an eine konsequente Erziehung notwendig ist. Zudem benötigt die Fellpflege einiges an Zeit.
Wesen und Charakter des Bobtails
Diese Tiere sind intelligent, neigen jedoch auch zu einer leichten Dickköpfigkeit. Von ihrem Naturell her sind die Hunde ausgeglichen und fröhlich. Sie legen oftmals eine gewisse Kühnheit an den Tag, sind jedoch nicht aggressiv. Aufgrund ihrer Gelehrigkeit setzt man Tiere dieser Rasse auch gerne als Rettungs- und Fährtenhunde ein. Bobtails sind anderen Hunden sowie Menschen gegenüber generell sehr verträglich. Sehr liebevoll sind sie bei Kindern. Den Hunden ist eine enge Bindung zu ihrem Besitzer beziehungsweise zu ihrer Familie sehr wichtig. Bobtails sind treue, lebhafte Hunde, die viel Zeit, Beschäftigung sowie Auslauf benötigen. Als Hütehund ist er zwar wachsam aber dennoch ist er kein Wachhund.
Körperbau und Aussehen
Bobtails sind mittelgroß und kraftvoll. Ihr prächtiges Haarkleid ist beeindruckend. Typisch für Tiere dieser Rasse ist deren wiegender Gang, der ein bisschen an einen Bären erinnert. Die Fellfarbe reicht von sämtlichen Nuancen der Grautöne bis hin zu bläulichen Farbtönen, die teilweise mit weißen Abzeichen ausgestattet sind. Die Haare fallen den Tieren über die Augen und auch die recht kleinen Pfoten sind komplett mit seinem Fell überzogen.
Bobtail: Haltung und Pflege
Bobtails vertragen sich sehr gut mit Kindern.Einen solchen Hund solltest Du weder in einem kleinen Appartement noch in einer Stadtwohnung halten. Ideal ist beispielsweise ein Haus mit einem sicher eingezäunten Garten. Diese Hunde benötigen viel Auslauf und ebenfalls geistige Auslastung. Hundesport bietet sich ebenfalls für diese Hunde an. Dementsprechend solltest Du hier sehr viel Zeit einplanen.
Diese ist ebenfalls für die Pflege des Felles notwendig: Täglich gilt es, mithilfe von Kamm und Bobtails das Fell zu säubern und zu entknoten. Immerhin verfangen sich in dem dichten Fell gerne Blätter, Sand, Pflanzenstücke und Ähnliches. So kann es durchaus notwendig werden, dass Du Deinen Hund mehrmals am Tag kämmen musst. Das Fell kannst Du auch zurückschneiden, allerdings wirkt der Gesamteindruck des Tieres dann nicht mehr so authentisch.
Manchmal kann auch ein Bad notwendig werden. Jedoch solltest Du hier auf keinen Fall Shampoo verwenden, da sonst die Gefahr besteht, dass die Hundehaut austrocknet. Des Weiteren versteckt sich unter dem dichten Fell gerne auch einmal Übergewicht, worauf Du ebenfalls achten solltest.
Beschreibung (analog VDH)
Der Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) legt Regeln für die Hundezucht fest. Zu den Beschreibungen des VDH für Bobtails gehören beispielsweise folgende Regeln beziehungsweise Richtlinien:
Allgemein | Kräftig und quadratisch, sehr symmetrisch. Zeigt Leistungsfähigkeit und Gesundheit. Keinesfalls hochläufig. Üppige Behaarung überall. Robust, muskulös mit einem höchst intelligentem Ausdruck. Eine künstliche Veränderung der natürlichen äußeren Linie durch Schneiden oder Scheren sollte nicht erfolgen. Große Ausdauer. | |
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Kopf | Geräumiger, recht quadratischer Schädel, gut gewölbt oberhalb der Augen. Der Stop ist deutlich ausgeprägt. | |
Hals | Würdevoll gewölbt, recht lang, anmutig, kräftig, würdevoll. | |
Körper | Kompakt und recht kurz. | |
Brust | gut gewölbte Rippen, geräumig sowie tief. | |
Lendenpartie | Leicht gewölbt und breit, sehr kräftig. | |
Rute | Früher oft kupiert. Oder eine angeborene Stummelrute. | |
Kupierte Rute | In der Regel komplett kupiert. | |
Unkupierte Rute | Wird auf natürliche Weise getragen. Gut befedert, reichlich Haare, harte Textur. | |
Pfoten | Vorderpfoten | Rund, schmal, geschlossen. Gut gewölbte Zehen. Harte und dicke Ballen, weder aus- noch eindrehend. |
Hinterpfoten | Siehe Vorderpfoten. | |
Haarkleid | Haar | Harte, gute Struktur, reichlich Haare. Ohne Locken, zottig. Unterwolle formt einen wasserdichten Flor. Schädel sowie Kopf sind gut mit Fell bedeckt. |
Farbe | Alle Schattierungen von Blau, Grau oder Grizzle. Hinterläufe sowie Körper sind durchgehend einfarbig sowie mit beziehungsweise ohne weiße "Socken" ausgestattet. |
Herkunft und Geschichte
Manche Bobtail-Welpen werden mit einer Stummelrute geboren.
Die Vergangenheit des Bobtails ist als Hirtenhund sehr arbeitsreich. Im Allgemeinen wird vermutet, dass zu den Vorfahren des Bobtails Treibhunde gehören und dass eine gewisse Verwandtschaft mit europäischen Schäferhunden besteht. Als man damals in Großbritannien nicht mehr den Wolf zum Herde-Hüten einsetzte, sind es wahrscheinlich südenglische Farmer in Wales gewesen, die Bobtails züchteten. Im 18. Jahrhundert konnten sich die Hunde mit dem für sie typischen Aussehen etablieren. Da die Rasse im 19. Jahrhundert ihre eigentliche Arbeit als Hirtenhund verlor, wurden die Bobtails immer mehr als Modehunde sowie ebenfalls als Familienhunde sehr beliebt.
Welche Mischlingsformen gibt es?
Bobtails findest Du jedoch nicht nur als reinrassige Hunde. So kannst Du Dich ebenfalls für die verschiedensten Mischlinge entscheiden. Sehr beliebt sind hier zum Beispiel Bobtail-Bernhardiner-Mischlinge. Allerdings sollte Dir beim Kauf eines Bobtail-Mischlings bewusst sein, dass sich die Tiere in ihrem Äußeren sowie ihrem Charakter durchaus von einem reinrassigen Hund sehr stark unterscheiden können. Der Grund hierfür sind natürlich die unterschiedlichen Elterntiere.
Alles rund um die Zucht
Einen gesunden, wesensfesten sowie reinrassigen Hund findest Du bei einem Züchter. Im Idealfall wendest Du Dich an einen Züchter, der Mitglied im VDH, also im Verband des Deutschen Hundewesens, ist. Diese Züchter müssen sich nach den dort festgeschriebenen, gängigen Regeln und Richtlinien richten. Im Übrigen kann es durchaus sein, dass manche Bobtail-Welpen bereits mit einer Stummelrute geboren werden. Das kommt daher, dass bei diesen Hunden die Rute bereits über viele Jahre kupiert wurde, sodass diese mit der Zeit verkümmerte.
Allerdings gibt es durchaus auch Bobtail mit einer normalen Rute. Des Weiteren achten verantwortungsvolle Züchter natürlich ebenfalls darauf, dass sie nur gesunde Tiere, die frei von Erbkrankheiten sind, miteinander verpaaren. Deinen Bobtail-Welpen kannst Du normalerweise mit einem Alter von circa acht bis zwölf Wochen beim Züchter abholen. Jedoch bieten viele Züchter an, dass das Hundekind vorab besucht werden kann. Zieht der Welpe dann bei Dir ein, kannst Du Dich normalerweise auch später noch bei den verschiedensten Belangen und Fragen zu dem Tier an den Züchter wenden.
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