Tierratgeber | Hunderassen
Rasseportrait Braque Saint-Germain
Kurzinfo:
Ursprungsland | Frankreich |
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Fellfarben | Weiß mit lohfarbenen Absetzungen und klaren Umrandungen |
Lebenserwartung | Ca. 12 Jahre |
Gewicht | Zwischen 18-26 kg |
Widerristhöhe | Rüden 56 - 62 cm, bei Hündinnen 54 - 59 cm |
Besonderheiten | Keine |
FCI-Standard | Nr. 115, Gruppe 7, Sektion 1.1 |
Passt das Tier zu mir und meiner Familie?
Er eignet sich nicht nur für die Jagd, sondern eignet sich auch wunderbar als Familienhund. Mit seinem anmutigen Wesen und der mittleren Größe ist er gut zu handhaben. Ideal ist er als Begleithund auf der Jagd, denn er bringt alle Fähigkeiten mit, wenn es um das Aufspüren von Fasanen, Rebhühnern und Schnepfen geht. Wer diesen Hund nicht zur Jagd nutzen möchte, sollte sein Bedürfnis nach Herausforderungen mit dem Dummytraining befriedigen. Hierbei werden Attrappen von Wasservögeln genutzt, um den Hund zum Aufspüren und Apportieren auszubilden.
Diese intelligente Rasse lässt sich leicht erziehen und natürlich auch zum Jagdhund ausbilden. Er braucht viel Bewegung und richtigen Auslauf. Ein Haus mit Grundstück ist ideal, hier kann er sich auch zwischen den Spaziergängen ein wenig bewegen oder mit den Kindern spielen. Sein freundliches Wesen gilt daher auch den jüngsten Mitgliedern in der Familie, so sind auch andere Hunde oder Katzen im Grunde kein Problem im Alltag.
Wie sind Wesen und Charakter des Hundes?
Vorstehhunde sind in der Regel sehr ausgeglichen. Ihren Aufgaben zum Aufspüren von Niederwild brachten bestimmte Wesensmerkmale in die Zucht ein. Sie erwarten förmlich Kommandos und führen diese dementsprechend aus. Dennoch ist eine bestimmte Bezugsperson innerhalb der Familie wichtig. Auch wenn sich die Braque integriert, sucht sie die Nähe zu einem Hundeführer, mit dem sie auf die Jagd geht oder zum Hundesport. Bei schroffer Behandlung oder harten Worten zieht sie sich schnell zurück und verliert das Vertrauen. Die Erziehung sollte daher immer liebevoll gestaltet werden.
Sie zeichnet sich durch einen sehr angenehmen Charakter, aber auch großer Treue aus. Sie sind loyal und keine Kläffer. Im Gegenteil. Haben Sie die Spur von Niederwild aufgenommen, verharren sie still in einer Position. Dabei wird oft eine Vorderpfote angehoben, diese Haltung zeigt dem Jäger an, dass der Hund eine Spur gefunden hat.
Körperbau und Aussehen
Der Braque Saint-Germain benötigt sehr viel Auslauf und will Kommandos erhalten.Rüden und Hündinnen unterscheiden sich in Größe und Gewicht voneinander. Die männlichen Hunde erreichen eine Widerristhöhe von mindestens 56 cm bis zu 62 cm. Im Gegensatz dazu sind die Hündinnen bereits bei 54 bis 59 cm ausgewachsen. Grundsätzlich wird eine Differenz von 2 cm toleriert. Ihr gesamtes Erscheinungsbild wirkt sehr harmonisch und muskulös. Schlanke Beine, ein gut geformter Korpus mit tiefsitzender Brust, die sie zum langen Laufen befähigt. Die Rückenlinie verläuft gerade und wird von der Rute optisch verlängert. Die Rute wird nicht kupiert.
Typisch für die Vorstehhunde ist ihr länglicher Kopf mit abgerundeten und herunterhängenden Ohren. Deren Ansatz ist auf Augenhöhe zu finden. Besonders schön ist ihr weißes, kurzes Fell mit orangefarbener bzw. brauner Zeichnung. Große Flecken mit klaren Umrissen sind meist am Rücken und am Kopf zu finden. Am Kopf sind die Ohren Braun gezeichnet, während Nase und Schnauze wieder in Mattweiß erscheinen. Eine weiße Linie zieht sich hier von der Nasenspitze hoch bis zwischen die Augen.
Haltung und Pflege
Wird die Braque Saint-Germain nicht zur Jagd eingesetzt, braucht sie viel Auslauf. Ideal ist der Hundesport für sie, wo es nicht nur um die körperliche Bewegung geht, sondern auch um jagdspezifischen Aufgaben. Beim Hundesport werden diese ursprünglichen Herausforderungen nachgeahmt, sodass sie seine innere Balance erreicht. Warum ist dies wichtig? Weil Hunde, die für die Jagd über viele Generationen, und teilweise über Jahrhunderte hinweg, eigens zur Jagd gezüchtet worden sind, einen bestimmten Hang zur Bewegung aber auch zu ihren Aufgaben haben. Fehlt diese ausgeglichene Arbeit, kann es sein, dass sie sich selbst Herausforderungen suchen. Schon allein die Tatsache, dass sie im Galopp laufen, zeigt an, dass der Stadtpark zum Laufen wahrscheinlich nicht ausreicht.
Du solltest Dir also die Zeit nehmen, neben dem täglichen Spaziergang auch ein- bis zweimal wöchentlich zum Hundetraining zu gehen.
Die Fellpflege erledigt sich leicht. Das kurze Fell muss nur gebürstet werden. Nach Aufenthalten in der Natur solltest Du die Ohren auf eventuelle Parasiten kontrollieren. Ihr Lebensort kann ein Zwinger im Freien sein, aber auch im Haus fühlt sie sich wohl. Wird sie im Zwinger gehalten, sollte sie Kontakt zu anderen Hunden haben und natürlich mehrmals am Tag auch mit ihrem Hundeführer.
Beschreibung (analog VDH)
Für die Hundezucht hat der Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) bestimmte Regeln festgelegt. Diese Regeln beschreiben z.B. Aussehen, Gewicht oder Größe. Erfahre hier alles zur Braque Saint-Germain.
Allgemein | Sehr schöne Rasse in eleganter Erscheinung, relativ schwere Knochen mit kräftiger Muskulatur für ausdauernde Jagdeinsätze. Läuft gleichmäßig und geschmeidig im Galopp. |
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Kopf | Leicht gerundeter Kopf, hinterer Teil etwas spitzbogig zulaufend. Breit geöffnete Nasenlöcher in Dunkelrosa. Gerader Nasenrücken, feine Lefzen ohne schwarze Flecken. Kräftige Kiefer, Gaumen ohne Schwarz. Gut geöffnete Augen, groß und Gold-Gelb, sanfter Blick. |
Hals | Muskulös, im Nacken etwas gebogen. |
Körper | Harmonisch, waagerechte Rückenlinie, kräftige und breite Lende. |
Rute | Tief angesetzt, reicht bis zu den Sprunggelenken, an der Wurzel dick, endet in einer Spitze, wird in Bewegung waagerecht getragen. |
Pfoten | In Ruhestellung sind Muskeln gut erkennbar, langes Schulterblatt, gut bemuskelt für den Galopp, feste Ballen, sehr helle Nägel, Hinterhand von hinten gleichmäßig und senkrecht stehend. |
Haarkleid | Kurz, aber nicht fein. In Mattweiß mit orangefarbener (oder falbfarbener) Zeichnung, Ohren und Augen farbig. |
Herkunft und Geschichte der Braque Saint-Germain
Die Eleganz erhielt die Braque Saint-Germain durch Kreuzung mit den Englischen Pointer.
Unglaublich aber wahr. Die Wurzeln dieses schönen Hundes gehen in das 19. Jahrhundert zurück, teilweise sogar bis in das 18. Jahrhundert. Doch allen Autoren und Züchtern ist eine Tatsache bewusst: Dieser Hund hat eine königliche Herkunft. Man kann also durchaus von einem König der Hunde sprechen. Zu Zeiten König Ludwig XV wurde eine Braque mit einem englischen Pointer gekreuzt. Dabei wurden französische und englische Jagdhunde miteinander gekreuzt. Diese neue Rasse wurde Charles XV präsentiert, der sich für diesen neuen Hund begeisterte. Sein Geschmack wurde zum Trend der Zeit und alle Edelleute wollten ebenfalls diesen anmutigen Hund. Ihre weiß-braune Farbkombination erhielt er durch die Deckung mit einer Braque Français, die diese Farben mitbrachte.
Schon der Marquis de Cherville sprach von außergewöhnlichen Jagdhunden mit guter Höhe, mit feiner Eleganz und einer sehr feinen Nase für die Suche. Alle Welpen waren bereits mit sechs Monaten reif für das Apportieren. Mit dem Umzug der Zuchtanlage nach Saint Germain bekam diese Braque nun seinen, noch heute bestehenden Namen. Leider ist die Rasse heute vom Aussterben bedroht, was sicherlich auch auf den Rückgang der Jäger zurückzuführen ist. Der Hundesport kann hier einen guten Ausgleich bilden und die Situation erfordert interessierte Menschen, die diese Rasse erhalten möchten.
Welche Mischlingsformen gibt es?
Von dieser Rasse gibt es keine Mischlingsformen. Dennoch gibt es ähnliche Rassen wie den Pointer oder die Braque Français. In Körperform und Größe ist auch die Braque d'Auvergne, der allerdings ein schwarz-weißes Fellkleid hat. Mischlingsformen werden als Kopien verkauft. Diese Hunde haben keine offiziellen Papiere, auch der Stammbaum ist meist nicht nachvollziehbar. Spätestens die Frage nach der Dachorganisation für Züchter wird von solchen Verkäufern verneint. Das Problem solcher Nachzüchtungen: Die Tiere zeigen erst im späteren Alter genetisch bedingte Erkrankungen oder Verhaltensstörungen. Daher ist es von großer Bedeutung, dass Du Deinen Hund bei einem eingetragenen Züchter suchst und dort kaufst.
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