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Landseer: Charakter, Erziehung & Haltung
Kurzinfo:
Ursprungsland | Deutschland/Schweiz |
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Fellfarben | Weiß mit schwarz |
Lebenserwartung | 9 Jahre |
Gewicht | Rüden: 29 - 36 Kg , Hündinnen: 25 - 32 Kg |
Widerristhöhe | Rüden: 72 - 80 cm, Hündinnen: 67 - 72 cm |
Besonderheiten | Freundlich, aufgeschlossen, wachsam, schnell lernfähig |
FCI-Standard | Nr. 226, Gruppe 2, Sektion 2 |
Passt ein Landseer zu mir?
Der Landseer ist trotz seiner Größe ein sehr freundlicher und menschenbezogener Hund und besitzt eine sehr hohe Reizschwelle. Aus diesem Grund ist er besonders gut als Begleiter für Familien mit Kindern geeignet. Der Landseer bringt auch heute noch Eigenschaften seiner Vorfahren aus Neufundland mit, die in seinen Instinkten fest verwurzelt sind - wie seinen Wach- und Schutztrieb. Sein sehr eigenständiger Charakter machen eine gute Erziehung und souveräne Führung unabdingbar. Für Menschen mit wenig Hundeerfahrung ist die Rasse deshalb nur bedingt empfehlenswert. Wird der Landseer von klein auf liebevoll, aber konsequent erzogen, wächst er zum treuen Familienhund heran, der seine Familie liebt und beschützt.
Landseer Haltung
Landseer sind sehr aufmerksame Tiere.Perfekt ist ein großes und sicher eingezäuntes Grundstück, auf dem der Hund sich frei bewegen kann, um seinen großen Bewegungsdrang ausleben zu können. Eine Haltung im Zwinger ist ausgeschlossen, der Landseer braucht den Familienanschluss. Die Haltung eines Landseers in einer Stadtwohnung ist nur dann zu empfehlen, wenn sein Besitzer genug Zeit hat, um den Hund mindestens zwei Stunden am Tag körperlich zu fordern. Da Landseer über eine hohe Intelligenz und eine sehr schnelle Auffassungsgabe verfügen und sehr arbeitswillig sind, haben sie viel Spaß an verschiedenen Hundesportdisziplinen. Sie empfehlen sich deshalb besonders für Menschen, die ihre Freizeit gerne gemeinsam mit anderen Hundefreunden auf dem Trainingsplatz verbringen. Ebenfalls sind sie prädestiniert für eine Ausbildung zum Therapie- oder Begleithund .
Beschreibung des Landseers (analog VDH)
Der Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) legt bestimmte Regeln für die Hundezucht fest. Unter anderem sind in diesen Regeln das Aussehen, Gewicht und Fell definiert.
Allgemein |
Der Landseer soll den Eindruck eines großen, starken, harmonisch gebauten Hundes hervorrufen. Er steht, besonders was den Rüden anbetrifft, auf höheren Läufen als der schwarze Neufundländer. |
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Kopf | Schädel | Breit und massig. Der Hinterhauptsstachel ist gut entwickelt. |
Fang | Vor dem Stirnabsatz gemessen entspricht die Schnauzenlänge der Schnauzentiefe. | |
Augen | Mittelgroß, mäßig tief liegend, braun bis dunkelbraun, hellbraun darf toleriert werden; mit freundlichem Blick. | |
Ohren | Mittelgroß, wenn gegen die Augen gelegt bis zum inneren Augenwinkel reichend, von dreieckiger Form, unten etwas gerundet, hoch am Oberkopf, aber nicht zu weit hinten angesetzt und den Kopfseiten glatt und dicht anliegend. | |
Hals |
Der Hals, im Querschnitt nicht ganz rund, sondern leicht eiförmig, steigt muskulös und breitnackig aus der Schulter-Brustpartie gegen den Kopf an. Bei symmetrischem Bau beträgt seine Länge vom Hinterhauptbein bis zum Widerrist ungefähr ¾ bis 4/5 der Kopflänge vom Hinterhauptbein bis zur Nasenspitze gemessen. |
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Körper | Brust | Zwischen den sehr muskulösen Schultern ist die Brust tief und breit mit entsprechend kräftiger Rippenwölbung des Brustkorbes. |
Rute |
Stark, höchstens bis etwas unter das Sprunggelenk reichend, sehr dicht und buschig behaart, aber ohne eigentliche Fahne. In der Ruhe soll der Hund im Stand die Rute abwärts hängend tragen, mit eventuell, am Ende einer leichten Biegung nach oben. |
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Pfoten |
Starke, von der Schultergegend kommende Muskelmassen umlagern den kräftigen Oberarmknochen, dem sich unter richtiger Winkelung die mächtigen Knochen des von vorne gesehen vollkommen geraden, gut bemuskelten Laufes anschließen. Der ganze Lauf ist bis zum Sprunggelenk leicht befedert. |
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Haarkleid | Haar | Die Behaarung soll mit Ausnahme des Kopfes, lang, möglichst schlicht und dicht sein und bei der Berührung sich fein anfühlen. Das Deckhaar ist durchsetzt mit Unterwolle, aber nicht so dicht wie beim schwarzen Neufundländer. Leicht gewelltes Deckehaar auf dem Rücken und an den Oberschenkeln ist nicht zu beanstanden. Das gegen den Strich gebürstete Haar muss von selbst wieder in die richtige Lage zurückfallen. |
Farbe | Die Grundfarbe des Haares ist ein klares Weiß mit zerrissenen schwarzen Platten auf der Rumpf- und Kruppenpartie. Der Hals, die Vorbrust, der Bauch, die Läufe und die Rute müssen weiß sein. Der Kopf ist schwarz. |
Herkunft und Geschichte des Landseers
Die Geschichte des Landseers begann Mitte des 19. Jahrhunderts mit einem englischen Maler gleichen Namens, dessen Lieblingsmotive Neufundländer mit schwarz-weißem Farbschlag waren. Die Herkunft des Landseers könnte man daher in England verorten. Die Bilder des Malers waren so beliebt, dass Neufundländer dieses Farbschlages schon bald nur noch Landseer-Hunde genannt wurden. Anfang des 20. Jahrhunderts gerieten die Landseer-Hunde in Vergessenheit. Deutsche und Schweizer Züchter bewahrten die Landseer-Hunde vor dem Aussterben und gründeten mit den verbliebenen Exemplaren eine Zucht zum Aufbau der eigenständigen Rasse Landseer. 1960 wurde sie vom FCI anerkannt und gehört heute zum FCI-Standard Nr. 226, den Molossern und Berghunden.Landseer-Mischlinge
Landseer sind gute Therapie und Begleithunde - die Ausbildung sollte früh beginnen.Der Landseer ist sehr eng mit dem Neufundländer verwandt. Ein Mischling aus diesen beiden Rassen ist oft nur an der Farbe erkennbar. Ähnliches gilt für Landseer-Bernhardiner-Mischlinge. Beide Rassen sind sehr groß und haben fast die gleichen Farbmuster. Einen Mischling erkennt man vielleicht am etwas gröberen Knochenbau, den die Gene des Bernhardiners mitbringen oder an den typischen Hängelidern. Bei den Deckanzeigen lassen sich verschiedene Landseer-Mischlinge finden.
Etwas vorsichtig sollte man bei Landseer-Mischlingen sein, bei denen die Anlagen zum Wach- und Schutztrieb oder seine Eigenständigkeit verstärkt werden könnten. So erfordert sicherlich ein Landseer-Australien Shepard oder ein Landseer-Dobermann einen erfahrenen Hundehalter und eine konsequente Erziehung.
Auch die gesundheitlichen Aspekte sollten beachtet werden. Der Landseer selbst ist eine gesunde Zucht, selbst Hüftgelenkdysplasie kommt für so einen großen Hund sehr selten vor. Es könnte sein, dass Landseermischlinge anfällig für bestimmte Krankheiten sind, wenn die Rasse des Gegenparts Gesundheitsrisiken einbringt. Eine Landseer-Deutsche Dogge beispielsweise könnte ein höheres Erkrankungsrisiko u.a. an Hüftgelenkdysplasie und Magendrehung haben. Das muss nicht sein, aber man sollte sich dessen vor dem Kauf eines Mischlings bewusst sein. Welpen von Landseer-Züchtern und ausgewachsene Hunde können Sie entweder über die Anzeigen unten auf der Seite finden oder in der Übersicht über alle Landseer-Kleinanzeigen. Wenn Sie einen Hund abzugeben haben, können Sie ihn auch einfach und kostenlos über eine Annonce inserieren. Suchen Sie einen Landseer, haben Sie auch die Möglichkeit eine kostenfreie Suchanzeige zu schalten.
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