Hunderassen von A-Z
Tibet Spaniel - Unerschrockener Wachhund für Jung und Alt
Kurzinfo:
Ursprungsland | Tibet |
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Fellfarben | Alle Farben |
Lebenserwartung | 12-16 Jahre |
Gewicht | Rüden: 4,1 - 6,8 kg, Hündinnen: 4,1 - 6,8 kg |
Widerristhöhe | Rüden: 25 cm, Hündinnen: 25 cm |
Besonderheiten | Robust, wachsam, temperamentvoll, verspielt, intelligent |
FCI-Standard | Nr. 231, Gruppe 9, Sektion 5 |
Der Tibet Spaniel, auch "Tibbie" genannt, kommt ursprünglich aus Tibet. Er gehört wie ein paar andere Hunderassen (Lhasa Apso, Shih Tzu, Pekinese und Chow-Chow) zu den Löwenhunden. Der kleine, freundliche Hund eignet sich für alle Altersgruppen, ist aber kein anspruchsloses Schoßhündchen.
Zur Herkunft und Zucht des Tibet Spaniel
Der Tibet Spaniel ist ein unerschrockener und intelligenter Begleiter für Menschen jeden Alters.Der Tibet Spaniel stammt aus Tibet, wo er "Jemtse Apso" heißt, was übersetzt so viel wie "geschorener Apso" bedeutet. Erste schriftliche Erwähnungen gibt es bereits aus dem Jahr 630 n. Chr. - jedoch ist der Tibet Spaniel wohl noch viel älter. In der Geschichte wurde er in höher gestellten Familien als Wachhund gehalten. Anders als die anderen Löwenhunde, war er aber auch bei der Landbevölkerung verbreitet. Auch für Mönche war er ein ständiger Begleiter. Er hatte im klösterlichen Leben in den Bergen des Himalaja eine mythologische, religiöse und symbolische Bedeutung.
In Europa war die Hunderasse lange Zeit unbekannt - auch nachdem es Ende des 19. Jahrhunderts den ersten Wurf in Großbritannien gab. Zwar bemühten sich Liebhaber und Züchter um die Verbreitung, jedoch machte vor allem der 2. Weltkrieg diesen Bemühungen einen Strich durch die Rechnung. Erst nach dem Krieg wurde die Zucht - auch durch Tibet Spaniel aus Tibet - wieder erfolgreicher. 1959 wurde der Rassestandrad erneuert und 1961 erkannte der FCI den Tibet Spaniel als Rasse an.
Von allen Kleinhunden mit asiatischer oder orientalischer Herkunft stellt der Tibet Spaniel wohl die Rasse dar, die im Laufe der Jahre am wenigsten durch Zucht verändert wurde.
Wesen & Charakter
Der Tibet Spaniel sucht sich gerne erhöhe Orte aus, von denen aus er einen Überblick hat.Der Tibet Spaniel ist ein unerschrockener und intelligenter Begleiter für Menschen jeden Alters. Sein aufgewecktes Wesen und sein ungekünstelter Charme erfreuen fast jedermann. Zu den Eigenschaften des Tibet Spaniels zählen neben einer gewissen Anmut und Eleganz auch eine ausgesprochen ausgeprägte Wachsamkeit.
Als Halter eines Tibet Spaniels kann man sich die Anschaffung einer Alarmanlage ruhigen Gewissens sparen, denn er Tibet Spaniel ist ein begeisterter Wachhund. Ungewohnte Geräusche meldet er zuverlässig. Bevorzugte Wachplätze stellen dabei erhöhte Punkte wie zum Beispiel Mauern, Treppen oder Fensterbänke dar. Der Tibet Spaniel setzt sich aber auch besonders gerne auf den Schoß seines Halters, um die Wärme zu genießen und den Überblick zu behalten. Fremden gegenüber verhält sich der Tibet Spaniel zunächst sehr zurückhaltend, wird aber nicht aggressiv.
Auch wenn der Name "Spaniel" darauf schließen lässt, hat der Tibet Spaniel keinen Jagdtrieb. Dafür hat er eine besonders enge Bindung zum Menschen, die sich vor allem in seinem Wunsch äußert, zu bewachen und zu beschützen. Ansonsten handelt es sich um einen fröhlichen, familienfreundlichen und aufmerksamen Hund.
Haltung & Anforderungen an den Halter
Als Halter eines Tibet Spaniels kann man sich die Anschaffung einer Alarmanlage ruhigen Gewissens sparen.Ein Tibet Spaniel braucht Freilauf und Platz, um sich entfalten zu können. Eingeschlossen in einen engen Raum oder in einen Zwinger ist für diesen Hund in keiner Weise förderlich. Daher sollte man ausreichend Platz zur Verfügung haben und bereit sein, diesen mit seinem neuen Begleiter zu teilen. Ein Garten bietet sich hierbei optimal an.
Wie bei jedem anderen Hund auch sollte man ausreichend Zeit und Zuneigung mitbringen. Es ist nicht ratsam, ihn lange Zeit alleine zu lassen, da er es genießt, in ständigem Kontakt zu seinen Haltern zu sein. Somit eignet sich der Tibet Spaniel vor allem für Leute, die nicht den ganzen Tag arbeiten müssen. Speziell für Familien und Senioren ist er eine gute Wahl.
Da es sich um einen intelligenten Hund handelt, darf aber auch die Beschäftigung nicht zu kurz kommen. Fordere Deinen Tibet Spaniel mit Spielen, Dog Dancing oder Agility.
Erziehung
Der zum Teil etwas eigenwillige Charakter des Tibet Spaniels erfordert eine liebevolle, konsequente und ruhige Erziehung, mit der er zu äußerst liebenswerten und sensiblen Begleitern wird. Der Tibet Spaniel ist zwar lernwillig, jedoch kann er sehr stur sein. Außerdem erreicht man vor allem mit Ruhe einen wahren Fortschritt bei der Erziehung eines Tibeter Spaniels. Mit Aggression oder Schreien kommt man hierbei nicht weit, es hat lediglich negative Auswirkungen auf den Charakter des Hundes. Daher eignet sich der Tibeter Spaniel vor allem für ruhigere Personen.
Pflege
Das mittellange, dichte Fell muss regelmäßig gebürstet werden.Zwar hat der Tibet Spaniel ein sehr dichtes Fell - es ist aber nicht besonders pflegebedürftig. Mehrmals zur Woche solltest Du zur Bürste greifen und lose Haare aus dem Fellkleid entfernen - in Zeiten des Fellwechsels besonders häufig. Der Tibet Spaniel haart nämlich mehr als andere Tibetanische Hunde. Durch regelmäßiges Bürsten kannst Du außerdem Verfilzungen vorbeugen. Vielmehr ist bei der Fellpflege allerdings nicht zu beachten.
Wie bei anderen Hunden auch, solltest Du die Krallen regelmäßig kontrollieren und bei Bedarf kürzen. Das kann vor allem bei älteren Hunden häufiger notwendig sein.
Auch den Zähnen Deines Tibet Terriers solltest Du hin und wieder Aufmerksamkeit schenken. Hier ist regelmäßige Kontrolle ebenfalls wichtig - die Reinigung mit einer speziellen Hundezahnbürste kann zudem Zahnproblemen im Alter vorbeugen. Gewöhne Deinen Hund am besten schon im Welpenalter an die Prozedur.
Kontrollieren solltest Du außerdem Augen und Ohren. In den hängenden Ohren können sich Entzündungen bilden oder Verschmutzungen festsetzen. Mit speziellen Reinigungsmitteln für Hunde kannst Du Ohren und Augen bei Bedarf säubern.
Gesundheit
Allgemein handelt es sich beim Tibet Spaniel um einen robusten Hund mit einer Lebenserwartung von bis zu 16 Jahren. Aufgrund des dichten Fells ist der Tibet Spaniel unempfindlich gegenüber Kälte - im Sommer braucht er dafür ein schattiges Plätzchen, er verkraftet Hitze ansonsten aber recht gut.
Kälte kann dem robusten Hund nur wenig anhaben - auch im Sommer hat er keine Probleme.Bei der Hunderasse kann die Erbkrankheit PRA (Progressive Retinaatrophie) auftreten. Dabei handelt es sich um eine Augenkrankheit, die meist zum Erblinden führt. Durch einen Gentest kann die Krankheit jedoch erkannt und somit bei der Zucht ausgeschlossen werden. Deshalb ist es auch wichtig, dass Du Welpen nur von seriösen und verantwortungsbewussten Züchtern adoptierst.
Ernährung
Wiege Deinen Tibet Spaniel regelmäßig, um Unter- oder Übergewicht schnell zu erkennen. Da es sich um einen kleinen Hund handelt, ist auch der Energiebedarf eher gering. Du solltest Deinem Hund nur hochwertiges Futter mit hohem Fleischanteil zur Verfügung stellen. Täglich frisches Trinkwasser ist ebenfalls wichtig.
Solltest Du das Futter wechseln wollen, solltest Du die Fütterung Stück für Stück umstellen. So kann sich der Tibet Spaniel an die neue Ernährung gewöhnen - ansonsten drohen Durchfall oder Erbrechen.
Aussehen & Rassemerkmale nach VDH
Der Verband für das Deutsche Hundewesen legt für jede Hunderasse bestimmte Regeln fest, die vor allem das Aussehen betreffen.
Allgemein | Ein Tibet Spaniel strahlt trotz seiner geringen Größe (Schulterhöhe ca. 25,4 cm) Würde und Kraft aus. Er erreicht idealerweise ein Gewicht zwischen 4 und 7 kg. | |
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Kopf | Schädel | Kopf ist im Verhältnis zum Körper eher klein, leicht gewölbt und mittelmäßig lang. Er hat einen mäßigen Stop. |
Fang | Ohne Falten, gut gepolstert und mittellang. | |
Augen | Mittelgroß, weit auseinander stehend und dunkelbraun. Die Augenlieder sind schwarz und die Augen gerade nach vorne gerichtet. | |
Ohren | Mittelgroß, gut befedert und hängend. Die Ohren sollten seitlich leicht vom Kopf abheben aber nicht abstehen. | |
Hals | Eher kurz, dafür kräftig. Hals ist mit einer dichten Mähne bedeckt - vor allem bei Rüden. | |
Körper | Körper ist kaum länger als Schulterhöhe des Hundes. Der Rücken ist gerade und die Rippen gut gewölbt. | |
Rute | Stark befedert und hoch angesetzt. Die Rute wird bei Bewegung eingerollt und über dem Rücken getragen. | |
Pfoten | Kleine, gut geformte Hasenpfoten. Starke Befederung zwischen den Zehen, die auch über die Pfoten hinausgeht. | |
Haarkleid | Haar | Der Tibet Spaniel hat besonders dichtes Fell. Das Deckhaar ist mittellang und seidig, die Unterwolle fein und dicht. Bei Rüden ist das Fell meist besonders üppig, weswegen die kleinen Hunde an Löwen erinnern. An Gesicht und Vorderseite ist das Haar eher kurz. An Ohren und Läufen hat der Tibet Spaniel Befederung - an Rute und Hinterhand ist diese besonders üppig. |
Farbe | Alle Farben sind zulässig - auch Mischungen. |
Häufige Mischlinge
Anders als es der Name vermuten lässt, handelt es sich beim Tibet Spaniel nicht um einen Spaniel. Vielmehr darf man den Pekinesen und den Mops als seine nächsten Verwandten ansehen. Stellt man sich jene Rassen mit längerer Schnauze vor, so ist die Ähnlichkeit zum Tibet Spaniel unverkennbar. Daher wird der Tibet Spaniel fälschlicherweise oft für einen Pekinesen-Mischling gehalten. Zu den Rassen, mit denen es am häufigsten Mischungen mit dem Tibet Spaniel gibt, gehören neben dem Mops und dem Pekinesen auch der Chihuahua.
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