Hunderatgeber
Wie baue ich eine Wurfkiste?
Eine einfache Wurfkiste können Sie passend für Ihre Hündin ganz einfach selber bauen. (Einfach klicken zum Vergrößern)Tierhalter freuen sich meist über den ersten Nachwuchs ihrer Hündin. Wurde die Trächtigkeit der Hündin tierärztlich bestätigt, sollte dem Tier bereits während der Schwangerschaft eine Wurfbox zur Verfügung stehen. So kann sich die Hündin rechtzeitig an die Wurfkiste gewöhnen. Viele Hundehalter ziehen es vor eine solche Wurfkiste selbst zu bauen. Wie genau Ihnen der Bau gelingt erfahren Sie in diesem Ratgeber.
Wie groß sollte eine Wurfkiste sein?
Die Größe der Wurfkiste ist von der Rasse und Größe des Hundes abhängig. Die Hündin sollte sich in der Wurfkiste ausstrecken können, außerdem sollte sie genug Platz für die Hündin und die wachsenden Welpen bieten. Messen Sie eventuell vorher ab, wie lang Ihre Hündin ausgestreckt ist, damit Sie die Wurfkiste an sie anpassen können. Bei einem größeren Hund kann die Wurfbox schonmal 1,5 Meter lang und breit sein. Für sehr kleine Hunde kann eine Wurfbox in 0,5 Meter Breite und Länge schon ausreichend sein. Eine Wurfbox in dieser Größe eigent sich übrigens auch für Katzen. Die Höhe sollte ungefähr der Schulterhöhe der Hündin entsprechen. Überlegen Sie sich genau, wo die Wurfkiste Platz findet. Dort sollte es ruhig sowie vor Zugluft und Stress geschützt sein.
An der Vorderseite der Wurfbox wäre eine abgesenkte Einstiegsstelle von Vorteil, sodass die Hündin in die Kiste gelangt ohne mit dem Gesäuge anzustoßen. Zu tief sollte die Stelle aber auch nicht sein, da die Welpen sonst herauskrabbeln können. Es empfiehlt sich, unter der Kiste Sockel anzubringen. Sie sorgen für Luftzirkulation unter der Kiste und sie lässt sich leichter bewegen. Am Boden sollte unbedingt eine Dämmung angebracht sein, z.B. in Form von Styropor. Dies verhindert, dass die Welpen auskühlen. Damit sich die Hündin nicht aus Versehen auf einen der Welpen legen kann, sollten Sie einen Schutzrahmen aus Holzleisten an die innere Wand anbringen. Diese bilden einen Schutzraum für die Welpen und werden vor allem an den ersten Tagen gebraucht. Das Anbringen lohnt sich vor allem bei größeren Hunden - bei sehr kleinen Hündinnen müssen Sie selbst entscheiden, ob sie den Rahmen einbauen wollen.
Materialien – was wird benötigt?
Anleitung und Checkliste für eine DIY Wurfkiste. Einfach anklicken und runterladen.Für eine Hundewurfkiste mit einer 100 x 100 cm großen Liegefläche (geeignet für mittelgroße Hunde) und 50 cm hohen Seitenwänden benötigen Sie:
- eine 100 x 100 cm große Holzplatte (2 cm starkes Leimholz oder Sperrholz) als Boden
- eine 104 x 50 cm große Holzplatte als Rückwand
- zwei 100 x 50 cm große Holzplatten für die Seitenwände
- eine 104 x 25 cm große Holzplatte als Vorderwand
- zwei 5 x 5 cm starke Kanthölzer als Sockel, 100 cm lang
- zwei 5 x 5 cm starke Kanthölzer als Sockel, 90 cm lang
- vier 100 x 10 cm lange Holzleisten, ca. 2 cm stark
- eine 2 bis 3 cm starke Styroporplatte (100 x 100 cm)
- Folie, Malervlies oder Müllsäcke
- Decken oder Tücher als Bodenbelag
- Holzleim und Holzdübel (anstelle von Schrauben und Winkel)
- Holzschutzlack (spiel- und speichelecht, ohne bedenkliche Inhaltsstoffe)
- Stichsäge
- Akku-Bohrschrauber
- Schleifpapier
Einfache Bauanleitung – Die Wurfkiste zusammenbauen
- Die Bodenplatte wird zunächst mit Füßen versehen. Dabei leimen Sie die Kanthölzer vollflächig auf die Platte (an den Rändern). Die Füße müssen eben mit der Holzplatte abschließen.
- Anschließend montieren Sie die Seitenwände an die Bodenplatte. Bohren Sie die Löcher vor und verleimen Sie die Platten über die Holzdübel.
- Nehmen Sie nun die Stichsäge zur Hand und schneiden Sie in die Vorderwand einen Einstieg für die Hündin. Schneiden Sie diesen ca. 20 cm tief.
- Schleifen Sie die Holzkanten am Einstieg mit dem Schleifpapier glatt, damit sich die Hündin nicht verletzen kann.
- Die Rück- und Vorderwand sind als nächstes an der Reihe. Bohren Sie hierfür zuerst die Dübellöcher vor, ehe Sie die Holzdübel einschlagen. Im Anschluss versehen Sie die Kanten mit Holzleim und drücken die Holzplatten zusammen.
- Aus hygienischen Gründen und zum Schutz vor Feuchtigkeit wird die Wurfkiste im nächsten Schritt von innen und außen mit Holzschutzlack gestrichen.
- Lassen Sie die Lackierung einige Stunden trockenen.
- Ist die Lackierung trocken können Sie mit der Einrichtung beginnen. Legen Sie die Styroporplatte auf den Boden und bedecken Sie diese mit einer Lage Folie, Malervlies oder Müllsäcke. Das Styropor dient hierbei als wärmende Dämmschicht, während die Folie verhindert, dass die Platte feucht wird.
- Nun müssen Sie die Leisten zum Schutz der Welpen anbringen. Schneiden Sie die Leisten hierfür an den Enden in einem 45° Winkel ab, damit jeweils zwei Enden einen rechten Winkel binden.
- Verdübeln Sie die Leisten auf gut 10 cm Höhe über dem Boden an der Innenwand fest. Wenn Sie hier auf das Leimen verzichten, können die Leisten später leicht abgenommen werden, falls sie nicht mehr benötigt werden. Tragen Sie auch hier noch den schützenden Lack auf und lassen Sie ihn gut trocknen.
- Die Folie überdecken Sie mit Decken oder Tüchern. Aus den losen Tüchern baut sich Ihre Hündin dann selbst ein wärmendes Nest.
- Stellen Sie die Wurfkiste an einen Ort, an dem es warm und ruhig ist.
Weitere Tipps
Die Welpen können ihre Körpertemperatur am Anfang noch nicht selbst regulieren. Deshalb sorgt die Styroporplatte im Boden bereits für eine gute Isolation. Für mehr Wärme können Sie mit einer zusätzlichen Infrarotlampe sorgen. Bringen Sie sie mit genügend Abstand über der Wurfkiste an. So werden die Welpen auch gewärmt, wenn die Mutter einmal nicht da ist. Möbelgleiter an der Unterseite der Sockel kann das Umherschieben der Wurfkiste erleichtern. Das schont Ihren Boden und erleichtert auch das Säubern des Raumes.
Legen Sie ausreichend lose Handtücher oder alte Bettlaken auf die Folie am Boden. Bei der Geburt scharren Hündinnen nämlich gerne auf dem Boden herum. Achten Sie darauf, dass auf der obersten Schicht vor allem kleinere Tücher sind, die Sie ohne viel Aufwand zum Waschen herausnehmen können. Wenn Sie hellere Stoffe verwenden, können Sie außerdem sofort erkennen, wenn die Hündin Fruchtwasser verliert.
Die Hündin an die Wurfkiste gewöhnen
Beim Säugen sollte sich die Hündin problemlos ausstrecken können.Nach dem Bau und der Einrichtung der Wurfkiste folgt deren Präsentation. Bemerken Sie, dass die Wurfkiste noch nach Lack riecht, sollten Sie sie noch mindestens einen Tag bei geöffnetem Fenster auslüften lassen. Ihre Hündin wird sonst wenig begeistert sein. Locken Sie Ihren Hund, in dem Sie sich in oder neben die Wurfkiste setzten. Alternativ können Sie das Tier auch mit Leckereien oder einem Spielzeug zu sich rufen. Loben Sie die Hündin, sobald sie in die Wurfkiste steigt. Damit sie sich an ihr neues Quartier gewöhnt, können Sie auch das Futter in dessen Nähe aufstellen. Ein leckerer Knochen, das gewohnte Körbchen oder bekanntes Spielzeug in der Wurfkiste können zusätzlich helfen. Weigert sich die Hündin in die Wurfkiste zu gehen, können Sie noch ein Laken darüber spannen. Vielleicht möchte Ihre Hündin lieber eine Wurfhöhle und fühlt sich dann wohler. Zwingen Sie das Tier jedoch auf keinen Fall und seien Sie nicht enttäuscht, wenn sie die Wurfkiste nicht auf Anhieb annimmt. In der Regel nehmen trächtige Hündinnen die Wurfkiste gerne an, denn hier liegen sie warm und gepolstert.
Wenn Sie die Wurfkiste gebaut und fertig eingerichtet haben, steht einer entspannten Geburt mit fröhlichen Welpen und einer zufriedenen Hundemutter nichts mehr im Wege. Wird die Wurfkiste nicht mehr gebraucht, ist aber noch in einem guten Zustand, dann können Sie sie direkt über Kleinanzeigen weiterverkaufen. Dort finden Sie bestimmt auch eine neue Familie für Ihre Welpen.
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