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Ein Welpe aus dem Tierheim - Was muss man beachten?
Welpen gibt es nicht nur beim Züchter, sondern häufig auch im Tierheim.Hartnäckig hält sich die Meinung, dass im Tierheim vor allem ältere Hunde und Katzen auf ein Zuhause warten, dies ist aber falsch. Die Gründe, warum ein Welpe im Tierheim landet, sind vielfältig, immer aber ist er auf der Suche nach einer Familie, in der er aufwachsen und alt werden kann. Viele Welpen im Tierheim sind Mischlinge und aus diesem Grund für ihre bisherigen Besitzer nicht gewinnbringend zu verkaufen. Andere stammen aus zu großen Würfen oder entsprechen nicht den gewünschten Rassestandards. Ein nicht zu kleiner Teil stammt natürlich auch von illegalen Tierhändlern, die kranke und unverkäufliche Tiere nicht selten einfach aussetzen. Ganz gleich, auf welchem Weg der junge Hund ins Tierheim gelangt ist, er sollte dort nicht zu lange bleiben.
Inhaltsverzeichnis
- Was sollte man vor der Adoption bedenken?
- Anspruchsvoller als erwachsene Hunde?
- Ablauf und Organisatorisches
- Welpenvermittlung aus dem Ausland
Was sollte man vor der Adoption bedenken?
Erziehung
Jeder junge Hund ist eine Herausforderung für seine neue Familie, denn in der Regel ist er noch nicht ganz stubenrein und benötigt eine umfassende Erziehung. Viel Zeit ist daher nötig, um aus dem jungen verspielten und vielleicht auch sehr frechen Welpen einen wohlerzogenen Hund zu machen.
Die Erziehung eines Welpen aus dem Tierheim kann mitunter noch anspruchsvoller sein.Vergangenheit des Welpen
Ein Welpe vom Tierschutz hat darüber hinaus vielleicht schon viele schlechte Erfahrungen gemacht und benötigt somit etwas länger, um vertrauen zu seinen Menschen aufzubauen und natürlich um zu lernen. Junge Hunde, die aus schlechter Haltung stammen, hatten vielleicht bisher wenig Kontakt zum Menschen und sind sehr scheu. Vielleicht wurden die Tier auch misshandelt. Das Tierheim kann Dich in der Regel über die Vorgeschichte des Tieres aufklären - manchmal sind aber nicht alle Details bekannt.
Viel Geduld, Ruhe und Zeit wird nötig sein, um aus einem solchen Tier einen ausgeglichenen Hund zu machen. Wer sich dieser Aufgabe stellt, vielleicht auch mit der Hilfe eines erfahrenen Hundetrainers, erhält jedoch einen Freund fürs Leben.
Sozialisierung & Alltagsgeräusche
Das Leben im Tierheim kann einigen Tieren zusetzen, denn es bedeutet Stress und leider haben Tierheimmitarbeiter nicht immer ausreichend Zeit für jedes einzelne Tier. Außerdem können Welpen im Tierheim nur schlecht an Alltagsgeräusche gewöhnt werden. Auch das Autofahren kennen Welpen dort oft noch nicht. Im Gegensatz zum Züchter gibt es dafür im Tierheim einfach nicht immer die Möglichkeit. Es sollte Dir also bewusst sein, dass ein Welpe aus dem Tierheim ängstlich auf ganz alltägliche Dinge reagieren kann. Welpen sind aber neugierig und lernfähig und können sich schnell an alles gewöhnen.
Hunderasse & Anforderungen
Auch bei Welpen aus dem Tierheim solltest Du prüfen, ob die Hunderasse zu Dir passt.Viele Welpen aus dem Tierheim sind Mischlinge - reinrassige Hunde sind eher selten. Bei Mischlingen lässt sich dann nicht immer genau sagen, welche Hunderassen beteiligt sind. Tierärzte können hier manchmal nur schätzen.
Sobald eine Tendenz oder Angaben zur Rasse gemacht werden können, solltest Du Dich über diese Hunderassen informieren. Passt das Tier zu Dir? Unterschiedliche Rassen haben unterschiedliche Ansprüche und wollen teilweise ganz anders gefordert werden.
Gesundheit & Krankheiten
Tierheimwelpen sind in der Regel bereits geimpft, entwurmt, tragen einen Chip und bringen einen EU-Heimtierausweis mit. Sie wurden gründlich von einem Tierarzt untersucht - Du kannst also sicher sein, dass es sich um ein gesundes Tier handelt. Ist dem nicht so, sollte Dich das Tierheim darauf hinweisen.
Welpen aus dem Tierheim können natürlich auch gesundheitliche Beeinträchtigungen besitzen, wer sich für ein derartiges Tier entscheidet, muss bereit sein viel Zeit in die Pflege des jungen Hundes zu investieren. Mitunter ist die lebenslange Verabreichung eines Medikaments notwendig, dann ist nicht nur Zuverlässigkeit und Verantwortungsbewusstsein wichtig, sondern auch die Bereitschaft diese Kosten zu tragen. Möchte man einen solchen jungen Hund adoptieren, dann gilt es sich zu fragen, ob man dieser Aufgabe auch gewachsen ist. Die Mitarbeiter des Tierheims prüfen die Bewerber für einen Welpen sehr genau, denn gerade Mischlinge werden nicht selten sogar älter als fünfzehn Jahre.
Welpen aus dem Tierheim: Anspruchsvoller als erwachsene Hunde?
Informiere Dich über die Vergangenheit des Welpen, um perfekt auf ihn vorbereitet zu sein.Im Gegensatz zum Kauf beim Züchter werden die Bewerber für einen Hund aus dem Tierheim sehr genau überprüft. Die Kosten für den jungen Hund sind meist ebenso hoch wie für ein älteres Tier, dennoch gilt es einiges zu beachten.
Der junge Hund benötigt eine Grundimmunisierung sowie eine regelmäßige Entwurmung, darüber hinaus natürlich viel Liebe und eine solide Ausbildung. Der Besuch einer Spielgruppe zum Beispiel bei einem erfahren Trainer oder gar in der Welpengruppe des Tierheims ist zu empfehlen. Hier findet man auch Hilfe bei Fragen der Erziehung und Ausbildung des Hundes.
Übrigens: Auch erwachsene Hund aus dem Tierheim benötigt meist sehr viel Zeit zum Eingewöhnen, zudem ist es notwendig eventuelle Verhaltensfehler zu korrigieren, sofern dies im Tierheim noch nicht geschehen ist.
Ablauf und Organisatorisches
Überprüfung durch das Tierheim
Da Tierheime bestrebt sind, ihre Tiere dauerhaft zu vermitteln, werden die Bewerber genau überprüft, damit die Tiere nicht nach einiger Zeit erneut im Tierheim abgegeben werden. Besonders gerne werden Tiere an erfahrene Halter vermittelt, da diese in der Regel schon einiges an Grundwissen vorweisen können - und ein Tier nicht leichtfertig aufnehmen. Aber auch Neulingen wird die Adoption eines Welpen ermöglicht, wenn die Bereitschaft da ist, sich ernsthaft mit dem Welpen und der Thematik rund um Erziehung und Pflege zu beschäftigen.
Wenn Du schon einen Hund hast, muss vorher überprüft werden, ob sich die Tiere verstehen.Auch werden die Wohnverhältnisse geprüft - ein großer Hund braucht mehr Platz als ein kleiner Hund. Ebenfalls interessant ist die Frage, ob ein Garten vorhanden ist oder in der Nähe Grünflächen oder gar Hundewiesen- oder Parks sind, ob Du aus beruflicher Sicht genug Zeit für das Tier hast und ob Du weitere Tiere oder Hunde hast. Im letzteren Fall solltest Du bei den vorherigen Treffen mit dem Tierheimwelpen Deinen Hund mitbringen, um zu schauen, ob die Hunde sich vertragen.
Außerdem interessiert sich das Tierheim auch dafür, ob Du ein regelmäßiges Einkommen hast - Dir die Verpflegung des Tieres also leisten kannst. Wichtig ist auch, ob Dein Vermieter mit der Haltung einverstanden ist. Oft gibt es übrigens eine Nachkontrolle - einige Wochen nach der Adoption des Welpen.
Vor der Adoption
Im Normalfall wirst Du den Welpen einige Male im Tierheim besuchen, bevor Du ihn mit zu Dir nach Hause nehmen kannst. Ebenfalls wirst Du zuvor, gemeinsam mit einem Mitarbeiter des Tierheims, einen Spaziergang mit dem Welpen unternehmen, damit sich der Mitarbeiter überzeugen kann, dass Du und der Welpe zusammenpasst und Du mit dem Hund artgerecht und verantwortungsvoll umgehst. Übrigens ist diese Vorgehensweise nicht ungewöhnlich und findet sowohl bei Welpen als auch bei älteren Tieren statt.
Welpenvermittlung aus dem Ausland
Bei Welpenvermittlung aus dem Ausland solltest Du immer sichergehen, dass es sich nicht um Betrüger handelt.Nicht nur hiesige, sondern auch ausländische Tierheime versuchen in Deutschland erwachsene Hunde und Welpen zu vermitteln. Beachte: Hierbei kann es sich auch um Betrüger handeln! Informiere Dich zuvor genau und überweise nie im Voraus Geld! Hilfreiche Tipps dazu im Ratgeber Sicherheit beim Hundekauf.
Recherchiere zur Organisation (Anfrage auch beim Tierheim oder Tierschutzverband möglich) und überprüfe genau, ob es den zu vermittelnden Hund wirklich gibt. Beachten solltest Du außerdem, dass Tiere aus dem Ausland häufiger erkrankt sind - frag die Organisation dazu und informiere Dich, was diese Erkrankungen für die Haltung bedeuten können.
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