Hunderatgeber
Die richtige Pflege für Labrador, Golden Retriever und Co. - Was Ihrem Hund gut tut
Nicht nur in Hinblick auf die Hundeschönheit spielt die regelmäßige Pflege des Vierbeiners in der Hundehaltung eine wesentliche Rolle. Insbesondere aus Gründen der Hygiene und der Gesundheit des Hundes ist eine richtige und vor allem stetige Pflege wichtig. Dazu gehören die Fellpflege, das Ohrenputzen, die Zahnkontrolle und das Krallenschneiden.
Fellpflege
Je nach Fellart ist unterschiedlich viel Pflege nötig.Fast jeder Hund liebt es – das Bürsten. Für die Fellpflege ist es zudem unerlässlich.
- Für kurzhaarige Rassen wie dem Labrador Retriever ist ein Gummistriegel empfehlenswert. Der ganze Körper des Hundes wird in kreisrunden Bewegungen durchmassiert, um tote Haare zu entfernen. Anschließend kann man das Fell mit einem Ledertuch abreiben, damit es schön glänzt. Auch die Kurzhaarigen dürfen einmal pro Tag gebürstet werden, erforderlich ist es etwa einmal wöchentlich, während des Fellwechsels öfter.
- Bei langhaarigen und stockhaarigen Hunden, wie zum Beispiel dem Shih Tzu, ist die Fellpflege etwas aufwändiger. Zunächst sollte man den Hund mit einem grobzinkigen Metallkamm kämmen, anschließend mit einer langborstigen Bürste darübergehen. Bei sehr langem und seidigem Fell empfiehlt sich ein feiner Kamm zum Nachbürsten. Bei sehr dichtem Haarkleid kann eine kräftige Drahtbürste mit abgerundeten Borsten verwendet werden.
Das Baden ist von Zeit zu Zeit unumgänglich – beispielsweise, wenn sich der Vierbeiner in Wildkot gewälzt hat. Mit speziellen, alkalifreien Hundeshampoos kann man den erwachsenen Hund etwa alle drei Monate, bzw. wenn es akut notwendig ist, waschen. In Ohren und Augen des Hundes sollten kein Wasser und kein Schaum gelangen. Nach dem Bad muss der Hund gut trocken gerubbelt werden. Es ist jedoch zu beachten, dass häufiges Baden auch schädlich sein kann. Es entzieht dem Fell und der Haut Fett und der natürliche Schutzmantel gegen Kälte, Wind und Regen wird geschädigt.
Augen
Wenn sich Sekret in den Augenwinkeln zeigt, werden die Augen vorsichtig mit einem Papiertaschentuch ausgewischt. Bei großen Rassen und solchen mit übermäßig vorhandener, gefalteter Kopfhaut (Basset, Bernhardiner, Dogge, Cocker Spaniel, Bulldogge etc.) ist das täglich erforderlich. Ist das Sekret bereits angetrocknet, sollte man es mit einem in abgekochtem Wasser, ohne weitere Zusätze getränkten Wattebausch lösen, bevor kahle Stellen oder Entzündungen entstehen. Wenn sich der Tränenflüssigkeit Entzündungsprodukte in Form von schleimigem, eitrigem Augenausfluss beimischen, deutet das auf eine Erkrankung der Augenlider, der Bindehaut oder des Tränenapparates hin. Allerdings können auch Erkrankungen innerer Augenmedien vorliegen. In diesem Fall ist ein Besuch beim Tierarzt notwendig.
Ohren
Das Innere des Ohres muss regelmäßig inspiziert werden, vor allem bei Hunden mit Hänge- und Kippohren, wie beim Golden Retriever. Das Ohrenschmalz, eine Mischung von Sekreten aus Talg- und Schweißdrüsen, kann mit einem in Babyöl getränkten, weichen Tuch entfernt werden. Für die Pflege der Ohren sind die Babyöl-Tücher aus weichem Vlies, die es in jedem Drogeriemarkt gibt, zu empfehlen. Bei einem gesunden Hund ist keine Ohrenpflege nötig. Wenn bereits ein Befall von Ohrmilben vorlag, worauf schwarz-braunes Sekret im Ohr hinweist, sollte die Reinigung regelmäßig erfolgen. Allerdings sollte dann auch der Tierarzt einen Blick ins Ohr werfen. Zum Tierarzt gehen heißt es auch dann, wenn sich die Haut im Ohr oder das ganze Ohr rot und heiß anfühlen, wenn der Hund oft den Kopf schüttelt, sich am Ohr reibt und kratzt, unangenehm aus den Ohren riecht oder sich am Kopf nicht mehr anfassen lässt.
Zähne
Zähne, Ohren, Krallen und Augen sollten regelmäßig kontrolliert werden.Die Zähne müssen regelmäßig kontrolliert werden. Zwar sind die Hundezähne widerstandsfähiger gegen Karies oder degenerative Veränderungen (Parodontose) als die des Menschen, dafür ist vor allem bei älteren Hunden regelmäßig Zahnstein anzutreffen. Er entsteht durch das Ausfällen von Mineralien des Speichels in die Plaquebeläge. Der Zahnstein schiebt sich unter das Zahnfleisch, determiniert den Aufhängeapparat des Zahnes und bildet Taschen, in denen sich Futterreste verfangen. Das ist wiederum ein herrliches Klima für Bakterien. Weiterführende Infos lesen Sie im Ratgeber Das ABC der Zahnpflege beim Hund - Tipps für Hundezähne. Bei regelmäßiger Kontrolle erkennt der Tierbesitzer den Zahnstein rechtzeitig. Der Tierarzt entfernt den Zahnstein schmerzlos. Weitere Anzeichen, bei denen ein Besuch beim Tierarzt angezählt ist: übler Mundgeruch, vermehrtes Speicheln, Unwilligkeit wegen Schmerzen, sich den Mund öffnen zu lassen, Unvermögen den Mund zu öffnen oder ganz zu schließen, Störungen oder Verweigerung der Futter- und Wasseraufnahme. Mehr Informationen erhalten Sie im Ratgeber zur Zahnpflege bei Haustieren.
Krallen
Krallen müssen in der Regel nicht geschnitten werden, weil der Hund sie sich abläuft. Hunde, die nur im Garten bzw. auf weichem Untergrund laufen, kommen jedoch nicht um diese Prozedur herum. Das Schneiden der Krallen ist nur erfahrenen Hundebesitzern zu empfehlen, weil die Krallen mit Blutgefäßen und Nerven durchsetzt sind. Nur das Ende der Kralle ist tot und darf abgeschnitten werden. Bei hellen Krallen kann man erkennen, wo das Blutgefäß endet, bei dunklen nicht. Deshalb muss man beim Schneiden darauf achten, den lebenden Teil nicht zu verletzen. Eine Anleitung finden Sie im Ratgeber Krallen schneiden beim Vierbeiner.
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02.11.2024
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