Hunderatgeber
Wandern mit Hund: So klappt die Wandertour mit dem Vierbeiner
Grundsätzlich können Sie mit jedem gesunden Hund eine Wandertour unternehmenWandern wird immer beliebter. Fast jeder zweite Deutsche packt in seiner Freizeit die Wanderschuhe aus. Kein Wunder: Was gibt es Schöneres als bei herrlichem Wetter auf einem Berggipfel zu stehen und die Aussicht zu genießen? Doch nicht nur für Menschen, auch für Hunde sind Wandertouren ein großer Spaß. Mit seinem Herrchen die Natur entdecken, in Wald und Wiesen herumtollen und alles erforschen - da sagt wohl kein Vierbeiner "nein". Wer seinen Hund mit auf Wandertour nehmen möchte, sollte jedoch im Vorfeld einige Tipps beachten. Zwar gibt es Angebote für geführte Wanderungen, diese sind jedoch eher die Ausnahme. In den meisten Fällen ist der Hundebesitzer gefragt, die Planung selbst zu übernehmen.
Vorbereitung auf die Wandertour mit Hund
Hund geeignet für eine Wanderung?
Grundsätzlich können Sie mit jedem gesunden Hund eine Wandertour unternehmen. Wie weit die Wanderung verlaufen sollte, hängt jedoch von Alter und Rasse des Hundes ab. So sind Hüte- und Jagdhunde natürlich geeigneter für lange Strecken als ein Mops oder eine Englische Bulldogge.
Bei jungen Hunden, die sich noch im Wachstum befinden, können zu starke Belastungen Gelenkprobleme hervorrufen. Ältere Hunde wiederum sind den Anforderungen einer Wandertour vielleicht nicht mehr gewachsen. Berücksichtigen Sie daher bei der Streckenplanung in jedem Fall die individuellen Eigenschaften Ihres Vierbeiners. Ein Tierarzt kann in Zweifelsfällen Auskunft geben und Ihnen beratend zur Seite stehen.
Hund vorbereiten
Ist Ihr Hund derartige Touren noch nicht gewohnt, sollten Sie ihn gezielt auf den geplanten Ausflug vorbereiten. Mit längeren Spaziergängen von drei bis vier Stunden können sie sich ein Bild seines Fitnesszustandes machen und ihn Schritt für Schritt an die Belastung gewöhnen.
Wanderstrecke geeignet?
Beachten Sie außerdem: Nicht alle Wanderstrecken eignen sich für Hunde. Während unseren Vierbeinern steile Wege nur wenig ausmachen, können hingegen zu schmale Abschnitte oder Klettersteige ein unüberwindbares Hindernis für sie darstellen. Ratsam ist es daher, sich vorab zu informieren, ob das Gelände ungefährlich und problemlos passierbar ist.
Auch genügend Trinkmöglichkeiten sollten vorhanden sein. Diese sorgen nicht nur für ausreichend Wasser, sondern bieten an warmen Tagen auch gleichzeitig eine kühle Erfrischung. Grundsätzlich sollten Sie jedoch Touren im Hochsommer vermeiden, da hier die Gefahr eines Hitzeschlags droht.
Wander-Zubehör für den Hund
Ihr Hund kann Ihnen ein Teil der Last abnehmen, doch sollten Hunde maximal ein Viertel ihres Gewichtes tragen.Wer sich mit dem Hund auf Wanderschaft begibt, sollte die folgenden Ausrüstungsgegenstände im Gepäck haben:
- Leine und Geschirr: In manchen Gegenden herrscht strenge Leinenpflicht. Um den Hund in diesem Fall mehr Bewegungsfreiheit einzuräumen, eignet sich eine Schleppleine. Anstatt eines Halsbandes empfiehlt sich ein gut passendes Geschirr. Dieses ist komfortabler und sicherer und ermöglicht es, den Hund auf schwierigen Abschnitten und Wegpassagen zu unterstützen.
- Hunderucksack: Mit einem Hunderucksack, der auf dem Rücken befestigt wird, kann der Hund seinem Herrchen einen Teil der Traglast abnehmen. Ist der Hund ausgewachsen und wurde zuvor an die Packtasche gewöhnt, spricht nichts dagegen, dass er sein Proviant oder seine Liegedecke einfach selbst trägt. Denken Sie jedoch daran: Der Hund ist kein Packesel. Auch wenn die Vierbeiner sehr leistungsstark sind, sollten sie maximal ein Viertel ihres Körpergewichts tragen. Muten Sie ihnen also nicht zu viel zu. Auch sollten Hunde mit Rucksack nie unbeaufsichtigt bleiben.
- Pfotensöckchen: Gerade auf Wanderwegen, die oftmals besonders steinig sind, neigen unsere Vierbeiner dazu, sich die Pfoten wund zu laufen. Um dies zu verhindern, eigenen sich spezielle Söckchen, die über die Pfoten gestülpt werden und diese so schützen. Vor allem Söckchen aus Fleece haben sich bewährt und sorgen für ein besonders natürliches Laufgefühl.
- Erste-Hilfe-Set: In jeden Wanderrucksack gehört ein Erste-Hilfe-Set. Um die Pfoten des Vierbeiners zu schützen, sollte vor allem Vaseline nicht fehlen. Falls er sich doch einmal etwas aufreißt, in ein spitzes Steinchen tritt oder sich einen Splitter einfängt, helfen Verbandsmaterial, Desinfektionsmittel und Pinzette weiter. Genauso gehört auch eine Zeckenzange mit zur Grundausrüstung.
- Verpflegung: Natürlich darf genügend Proviant nicht fehlen. Nach circa zwei Stunden laufen steigt bei Hunden der Energiebedarf. Knausern Sie also nicht mit dem Futter. Da Nassfutter schneller verderblich ist, bietet sich hier Trockenfutter an. Leckerlis oder ein wenig Obst eignen sich als kleine Zwischenmahlzeit. Achten Sie jedoch vor allem darauf, dass Ihr Weggefährte mit ausreichend Flüssigkeit versorgt wird.
- Faltnapf bzw. Faltschüssel: Praktisch sind sogenannte Faltnäpfe und -schüsseln. Falls ihr Vierbeiner also nicht aus dem Bach trinken möchte, können sie hierauf zurückgreifen. Im Rucksack nehmen sie kaum Platz weg, können jedoch im Durchschnitt bis zu fünf Liter Wasser fassen.
- Hundekottüten: Als verantwortungsvoller Hundehalter befinden sich Hundekottüten in Ihrem Gepäck. Diese nehmen kaum Platz weg und verhindern bei anderen Wanderern unangenehme Überraschungen.
Warum Leinenpflicht?
Die Leinenpflicht dient einerseits dem Schutz Ihres Hundes. So kann er nämlich einerseits nicht weglaufen, andererseits Wild-, sowie Weidetieren nicht zu nahe kommen. Diese können nämlich eine Gefahr für den Hund darstellen, wenn Sie in Panik geraten. Auch andere Wanderer fühlen sich oft wohler, wenn Sie Hunde an der Leine wissen und nicht von ihnen "belästigt" werden. Die Leine dient aber auch dem Schutz der Natur und der Wildtiere. Viele Hundehalter unterschätzen nämlich den Jagdinstinkt Ihres Vierbeiners - nicht selten wildern Hunde kleinere und größere Wildtiere (Kaninchen, Rehe etc.). Außerdem haben Sie Ihren Hund schneller unter Kontrolle, falls er vor Aufregung Weide- oder Wildtiere bedrängt.
Vorsicht vor Rinderherden bei Wanderungen mit Hund
Kühe sollten Sie möglichst umgehen. Vor allem wenn Sie wissen, dass Ihr Hund auf Kühe mit Bellen reagiert, nehmen Sie lieber einen kleinen Umweg in Kauf.Wandern mit dem eigenen Hund ist sowohl für Mensch als auch für Tier immer ein tolles Vergnügen. Immer wieder hört und liest man allerdings von Problemen im Zusammenhang mit Weidetieren - insbesondere Kühen. Kühe sollten Sie daher möglichst umgehen. Vor allem wenn Sie wissen, dass Ihr Hund auf Kühe mit Bellen reagiert, nehmen Sie lieber einen kleinen Umweg in Kauf, um gefährliche Situationen von vornherein zu vermeiden. Natürlich wird dies nicht immer möglich sein. Begegnen Sie auf Ihrer Wandertour mit Hund einer Kuhherde, sind daher einige Sicherheitstipps zu beachten:
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Laufen Sie nie mitten in eine fremde Kuhherde hinein, sondern gehen Sie ruhig auf den gekennzeichneten Wegen an der Herde vorbei. Den Hund dabei am besten an die Leine nehmen. Wanderer auf Wegen werden von Tieren geduldet.
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Vor allem um Herden mit Jungvieh sollten Sie versuchen, immer einen weiten Bogen zu machen. Bei Muttertieren erwacht hier sehr häufig der Beschützerinstinkt. Gehen Sie in keinem Fall auf die Kälber zu, um diese zu streicheln oder zu füttern.
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Kommen Rinder auf Sie zugelaufen, gilt es in erster Linie Ruhe zu bewahren. Laufen Sie nicht davon und vermeiden Sie hektische und unruhige Bewegungen. Meist sind die Tiere nur neugierig und bremsen kurz vor ihnen ab. Ziehen Sie sich nun langsam aus der Gefahrenzone zurück, ohne den Tieren den Rücken zuzukehren. Drohgebärden mit einem Stock und laute Zurufe können die aggressive Kühe zum Umkehren bringen. Achtung: Ein gesenkter Kopf kann auf ein aggressives Tier hinweisen.
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Sollte es zu einer bedrohlichen Situation kommen, empfiehlt es sich darüber hinaus, den Hund nun von der Leine zu lassen. Er kann schneller laufen und meist hat es die Kuh auf ihn und nicht auf Sie abgesehen. Während Ihr Hund flüchtet, können Sie sich in Sicherheit bringen.
Hundefreundliche Unterkunft finden
Falls Sie nicht nur einen Tagesausflug, sondern einen mehrtägigen Wanderurlaub planen, müssen Sie sich vorab um eine hundefreundliche Unterkunft bemühen. Dies ist gar nicht so schwer: Mittlerweile gibt es viele Übernachtungsmöglichkeiten, bei denen Hunde willkommen sind. Weitere Tipps zum Thema erhalten Sie auch in unserem Ratgeber Mit dem Hund in den Urlaub - Reisen mit dem Vierbeiner.
Ob Harz, Elbsandsteingebirge oder Schwarzwald - gerade in Deutschland gibt es wunderschöne Gebirge, die sich für Touren mit Hund optimal eignen. Ihrem gemeinsamen Wandervergnügen steht nun also nichts mehr im Wege und markt.de wünscht viel Spaß beim Erkunden der Natur!
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