Hunderatgeber
Wie viel kostet ein Hund im Monat?
Wer sich einen Hund anschafft, muss mit mehr als nur dem Kaufpreis rechnen.Beim Hundekauf muss einiges beachtet werden, denn die Haustiere kosten richtig Geld. Im Rahmen der Hundehaltung musst Du mit kontinuierlichen Ausgaben rechnen: Nahrung, Tierarzt, Spielzeug und vieles mehr. Bevor Du Dir also einen Hund kaufst solltest Du abwägen, ob Du Dir die Haltung leisten kannst – denn ein Hund kann je nach Rasse zwischen 10 und 20 Jahre alt werden. So belaufen sich die Kosten im Verlauf eines Hundelebens auf gut und gerne 10.000 - 35.000 Euro. Diese variieren in Abhängigkeit von Rasse, Gesundheit und Größe. Entsprechend kann die folgende Aufstellung Dir lediglich als Orientierung dienen.
Hundehaltung: Was erwarten mich für Kosten?
- Grundausstattung
- Tierarzt
- Hundesteuer
- Hundehaftpflicht
- Nahrung
- Spielzeug
- Hundeschule
- Hundesitter bzw. -pension
Die Ausgaben unterscheiden sich bereits mit der Anschaffung eines Hundes. Je nachdem wo Du Dir dein Tier kaufst: Im Tierheim, bei einer Privatperson oder bei einem Züchter. Entscheidest Du Dich für ein Exemplar aus dem Tierheim bzw. von einer Tierschutzorganisation, musst Du mit Kosten von 200 - 400 Euro rechnen. Beim Züchter unterscheiden sich die Preise entsprechend der Hunderasse (500 - 2000 Euro). Hinzu kommen in diesem Fall etwaige Fahrtkosten, da viele Züchter Wert darauf legen, dass zukünftige Hundehalter vor der Abholung zunächst eine gewisse Beziehung zu dem Welpen aufgebaut haben.
Noch vor dem Kauf des Vierbeiners musst Du Dich um das richtige Zubehör kümmern. Artikel wie Hundeleine, Halsband, Geschirr, Zeckenzange, Spielzeug, Fress- & Wassernäpfe, Futter (auch Leckerlis) und ein passender Schlafplatz sind vor der Anschaffung unabdingbar. Plan Dir für diesen obligatorischen Einkauf etwa 100 - 300 Euro ein.
Mit welchen Kosten muss ich monatlich rechnen?
Kalkuliere großzügig etwaige Tierarztkosten mit ein. Genau wie Menschen können auch Tiere plötzlich erkranken.- Tierarztkosten: Ein finanzielles Polster sollte außerdem für etwaige Tierarztkosten bereit gehalten werden. Impfungen, Entwurmungen und andere Verletzungen können den Geldbeutel stark belasten. Im Normalfall musst Du jährlich für Impfungen und Entwurmungen 100 - 200 Euro ausgeben. Ein finanzielles Polster erweist sich auch in diesem Bereich als duraus angebracht, da bei anderen Verletzungen oder Operationen (wenn keine separate Versicherung vorhanden ist) schnell drei- bis vierstellige Beträge erreicht werden können.
- Hundesteuer: Hundehalter müssen bei der jeweiligen Gemeinde eine Hundesteuer bezahlen. Die Höhe unterscheidet sich dabei jeweils von Gemeinde zu Gemeinde und von Rasse zu Rasse. Je nach Wohnort zahlst Du für die Hundesteuer 4 bis 8 Euro pro Monat, außerdem ist es nötig einmalig 50 Euro für einen Mikrochip zu löhnen.
Sogenannte Listenhunde kommen dem Halter häufig teuer zu stehen. Dabei handelt es sich um Hunderassen, die als gefährlich angesehen werden. Zusätzliche Kosten fallen hier unter anderem für einen Sachkundenachweis, ein polizeiliches Führungszeugnis und einen Wesenstest an. - Haftpflichtversicherung: Eine Haftlichtversicherung ist ein absolutes Muss, allerdings noch nicht in allen Bundesländern Pflicht. Die Preise für Versicherungen liegen bei rund 4 bis 10 Euro pro Monat. Wer keine Versicherung hat, muss im Falle eines durch den Hund verursachten Schadens für die entstandenen Kosten aufkommen.
- Futter: Die Höhe der Futterkosten hängt von der Größe und dem Alter des Hundes ab. Außerdem ist es entscheidend, was man im Speziellen füttert: Trocken- oder Nassfutter, selbst gekochtes Futter oder BARF (Rohfütterung). Die Kosten für günstiges Futter bei kleineren Hunden liegen im etwa bei 10 - 20 Euro pro Monat, sie können sich allerdings auch zwischen 100 - 150 Euro monatlich bei größeren Exemplaren und einer hochwertigen Fütterung bewegen. Zusätzliche Ausgaben für Leckerlis sollten an dieser Stelle noch mit eingeplant werden.
- Ausstattung: Unter diese Kategorie fallen diverse Gegenstände wie Spielzeug, neues Geschirr, Halsband oder Hundeleine. Manche Halter kaufen dem Hund für die kalte Jahreszeit auch Hundekleidung.
Wer sich den Gang zum Hundefriseur sparen möchte, gibt außerdem Geld für Pflegeartikel wie Bürste und Schermaschine aus. Mit ein wenig Übung kann jeder die perfekte Hundefrisur schneiden und die Krallen des Hundes trimmen. Jeder Besitzer benötigt ab und an neues Equipment für seinen Hund, eine pauschale Kostenangabe kann hier nicht angegeben werden. - Hundekrankenversicherung: Eine Krankenversicherung für den Hund kann sehr teuer werden. Viele Halter entscheiden sich für eine Operations-Versicherung, diese kostet monatlich etwa 10 bis 25 Euro. Im Falle einer notwendigen Operation werden dann die Kosten vollständig übernommen.
Des weiteren zu berücksichtigen sind etwaige Hundekrankheiten. In diesem Fall kommen monatliche Kosten in Form von Tabletten, Spritzen und Tierarztbesuchen auf Dich zu. Bitte bedenke, dass ein Hund mit fortschreitendem Alter auch an altersbedingten Gebrechen leiden kann. - Hundeschule oder -verein: Wer sein Tier in einer Hundeschule anmelden möchte, sollte sich im Vorfeld genau über die Kosten informieren. Die Preise gehen an dieser Stelle sehr weit auseinander. Für den Besuch von Welpengruppen, Einzelstunden oder Weiterführungskursen können schnell 40 - 80 Euro im Monat anfallen. Mitglieder eines Hundevereins zahlen stattdessen in der Regel einen Jahresbetrag und können stattfindende Kurse kostenlos besuchen. Die genauen Bedingungen variieren jedoch von Verein zu Verein.
Übersicht der monatlichen Kosten
Monatlich muss außerdem mit Kosten in unregelmäßiger Höhe gerechnet werden.Werden die Anschaffungskosten ausgeklammert und die restlichen Kosten auf die durchschnittlichen monatliche Ausgaben heruntergebrochen, ergibt sich folgendes Bild:
Regelmäßige Kosten | Euro (∅) |
---|---|
Tierarzt | ca. 13 |
Hundesteuer | ca. 6 |
Versicherung | ca. 7 |
Futter | ca. 15 - 120 |
Plus unregelmäßige Kosten
Es muss allerdings monatlich noch mit zusätzlichen Aufwendungen gerechnet werden, die von Fall zu Fall unterschiedlich hoch ausfallen.
- Zusätzliches Zubehör: Leider reicht es meist nicht Spielzeuge, Leinen oder diverse Pflegeprodukte einmalig zu kaufen. Bei den meisten Artikeln dieser Kategorie handelt es sich um Gebrauchsgegenstände die nach einiger Zeit auch einmal ersetzt werden müssen.
- Außerplanmäßige Tierarztbesuche: Gehören ebenfalls zu dieser Kategorie, da sich der Hund beim Ausführen und spielen im Garten oder Park durchaus auch einmal verletzen kann. Zwar deckt eine Operations-Versicherung die "schweren" Unfälle und Erkrankungen weitestgehend ab, kleinere Gebrechen wie etwa Schnitt- oder Schürfwunden benötigen allerdings ebenfalls häufig die Betreuung durch einen Tierarzt.
- Reparatur und Reinigungskosten: Entstandene Kosten durch den Hund müssen ebenfalls jederzeit mit einkalkuliert werden. Vorallem junge Hunde befriedigen ihren natürlichen Kautrieb gerne mit Kissen, Schuhen oder Tischbeinen. Spezielle Kauspielzeuge beugen zwar Schäden vor und bieten den Jungtieren eine Abwechslung, eine Garantie für den Schutz Ihrer Einrichtung ist aber nicht gewährt.
- Einrichtungen wie Tierpensionen, Tiersitter und Hundeschulen: Ausgaben für erstgenannte fallen wohl in den meisten Fällen eher sporadisch an - Beispielsweise wenn die Familie auf Reisen ist und niemanden hat, der sich um das Haustier kümmert. Die Kosten für die Hundeschule hingegen können sogar wöchentlich anstehen (je nachdem wie oft diese besucht wird) und sind mit 10 bis 20 Euro jeweils nicht zu unterschätzen.
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