Ratgeber-Übersicht für Jobsuchende
Mit einer überzeugenden Körpersprache ins Vorstellungsgespräch
Die Körpersprache kann in einem Bewerbungsgespräch viel über Dich aussagen.Im Alltag gilt es, die Mitmenschen von den eigenen Qualitäten zu überzeugen. Besonders in zukunftsträchtigen Situationen, wie dem Vorstellungsgespräch, kann sich psychischer Stress schnell körperlich auswirken. Markt.de unterstützt Dich mit hilfreichen Tipps bei der Förderung Deines Körperbewusstseins, damit auch Du im nächsten Gespräch mit einer selbstbewussten Ausstrahlung brillieren kannst.
Die optimale Vorbereitung
Die klassischen Vorstellungsgespräche laufen zumeist nach dem ähnlichen Schema ab: Der Personaler beginnt mit sanftem Smalltalk, führt fort mit ein paar Sätzen zum Unternehmen sowie der zukünftigen Arbeitsstelle des Bewerbers und stellt im Anschluss Fragen. Das Bemühen um Selbstsicherheit ist hier das A und O, um einen guten Eindruck zu hinterlassen.
Trete dem Personaler mit Entschiedenheit gegenüber, ungekünstelt und ehrlich. Lasse Dich von den Fragen nicht aus der Fassung bringen und nimm Dir genügend Zeit, über die Antwort nachzudenken. Vergiss darüber nicht Deine Körperspannung – ein in den Stuhl gefläzter Bewerber hinterlässt beim potenziellen Arbeitgeber einen negativen Nachgeschmack. Die nonverbalen Signale, die maßgeblich über Sympathie oder Antipathie entscheiden, werden oftmals unbewusst gesendet – aus diesem Grund muss verstärkt auf eben diese geachtet werden, besitzen sie doch eine entsprechend große Aussagekraft für den Menschen gegenüber.
Der erste Eindruck ist entscheidend
Der Händedruck sollte nicht zu hart aber auch nicht zu weich sein.Die erste Begegnung mit dem potenziellen Arbeitgeber steht bevor – bereits in den ersten Sekunden des Vorstellungsgespräches wird ein erster Eindruck beim Gegenüber generiert. Äußere Erscheinung, Charisma und Redegewandtheit sind im Mindesten genauso wichtig wie der Inhalt des Gesprächs. Nicht nur die fachliche Eignung für den neuen Job ist im Bewerbungsgespräch von Relevanz.
Die von Dir durch Deine Körpersprache vermittelten Aussagen hinsichtlich Deiner Persönlichkeit bzw. Einstellung spielen ebenso eine große Rolle: Betrittst Du den Raum stürmisch oder eher zögerlich? Ist Dein Händedruck weich und zart oder aber kraftvoll und bestimmt? Über die Körpersprache zeigst Du, wer Du bist und was Du erreichen willst. Schaffst Du es, verbale und nonverbale Kommunikation in Einklang zu bringen, wirkst Du authentisch und vertrauenswürdig.
Hinsichtlich der Körpersprache gibt es einige Kniffe und auch Grundsätze, auf die Du achten musst:
Gestik & Haltung der Hände
Nach oben geöffnete Hände vermitteln positive Absichten. Auf diese Weise signalisierst Du subtil Offenheit und die Bereitschaft, anzupacken und gute Leistungen zu erbringen. Zugleich verstärkst Du mit dieser Geste Deine Argumentation. Vermeide hingegen wilde Gestikulation. Die sogenannte Pistolen-Geste solltest Du beispielsweise unterlassen, strahlst Du dabei doch im schlechtesten Fall Aggressivität und Dominanz aus, was auf den Gegenüber zumeist abschreckend wirkt.
Gesichtsausdruck
Neben den Händen spielt außerdem der Gesichtsausdruck eine wesentliche Rolle. Diesen zu trainieren erweist sich als überaus schwierig, entgleiten einem jeden doch ab und an unbewusst die Gesichtsmuskulatur, Augenbrauen etc. So geben wir in zahlreichen Situationen unbeabsichtigt unsere Gedanken preis. Geübte Manager, Personaler usw. haben sich dagegen zumeist unter Kontrolle. Übung macht den Meister! Achte beispielsweise während alltäglicher Gespräche auf Deine Mimik, um so ein Bewusstsein zu entwickeln. Auch hierbei gibt es prägnante Beispiele: Gespitzte Lippen signalisieren u. a., dass Du das Gesagte erneut prüfst, fährst Du Dir mit der Zunge über die Ober- und Unterlippe, strahlst Due Zufriedenheit aus – leckst Due dagegen nur über eine Lippe, kann dies bedeuten, dass Du konzentriert nachdenkst.
Körperhaltung im Stehen
Ob Stehempfang oder Präsentation, auf eine bequeme aber auch natürliche Haltung der Hände musst Du achten. So kannst Du die Hände beispielsweise lässig hinter den Rücken verschränken. Der nun quasi ungeschützte Oberkörper versinnbildlicht eine offene Einstellung Deinerseits. Achte allerdings darauf, nicht zu verkrampfen. Vorsicht ist auch hinsichtlich der Umklammerung des Handgelenks geboten: Greift man mit einer Hand um den eigenen Oberarm, so kann dies von Anderen als Enttäuschung oder auch Wut/Aggression gewertet werden. Ratsam ist es, die Arme im Stand locker neben dem Körper hängen zu lassen, mit ein bisschen Übung schleicht sich hierbei schnell Routine ein.
Körpersprache im Bewerbungsgespräch
Es ist wichtig, dass Du auch auf die Körpersprache Deines Gegenüber achtest.Im Vorstellungsgespräch gilt: Mittels Deiner eigenen Körpersprache verrätst Du dem Personaler eine Menge über Deine Person, umgekehrt kann ein geübter Bewerber die Körpersprache des Gegenübers lesen. So ist es u. a. wichtig, dass Du nicht nur auf das Gesagte achtest, sondern auch auf den Körper des Personalers. Wie reagiert dieser auf Deine Äußerungen: Wendet er sich dezent ab, lehnt er sich weit nach hinten oder verliert er gänzlich den Blickkontakt? Tritt etwaiges Verhalten auf, solltest Du umgehend versuchen, mehr auf ihn einzugehen und seine Aufmerksamkeit mittels interessanter Argumente etc. zu fesseln.
Relevant ist auch Deine Reaktion auf das Gesagte – um Interesse zu signalisieren, solltest Du die Aussagen Deines Gegenübers mit nicken, einem kurzen zustimmenden „Ja/Mh“ und konstanten Blickkontakt bestätigen. Du vermittelst so einen offenen Eindruck und machst deutlich, dass Du Dich auf Deinen Gegenüber voll und ganz einstellst und ihm bei seinen Ausführungen folgen kannst.
Bleibe bis zum Ende des Gespräches aufmerksam und freundlich, halte Blickkontakt und nimm eine aufrechte Haltung ein!
- Begrüßung: Kopf hoch, Bauch rein, Brust raus!
- Konzentration während des Gesprächs: Schaue Deinem Gegenüber in die Augen – Blickkontakt heißt das Zauberwort!
- Setze bewusst Pausen und nimm Dir Zeit, um über die Antwort nachzudenken. Erst denken, dann reden!
- Vermeide wildes gestikulieren, kratzen am Hinterkopf (= Signal für Unsicherheit) oder verschränkte Arme (= Abwehrhaltung).
- Deutlich sprechen statt nuscheln.
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