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Was verdient ein Psychotherapeut?
Psychotherapeuten behandeln psychosomatische Erkrankungen.Das Berufsbild eines Psychotherapeuten/einer Psychotherapeutin
Ein Psychotherapeut diagnostiziert und behandelt Menschen mit psychischen und psychosomatischen Erkrankungen. Meist bedient er sich dabei einer der drei klassischen Behandlungsmethoden: Verhaltenstherapie, Tiefenpsychologie oder Psychoanalyse. Eine Therapie kann in Form einer Einzeltherapie oder auch in Gruppen stattfinden.
Du befasst du dich mit seelischen und psychosomatischen Problemen wie Essstörungen, Depressionen oder auch besonderen Druck- oder Konfliktsituationen in der Beziehung oder im Beruf. Bei all diesen menschlichen Belastungen kann psychotherapeutische Hilfe einiges bewegen. Allerdings sind bei der Arbeit mit psychisch beeinträchtigten Menschen auch hohe persönliche Anforderungen an den Therapeuten gestellt. Erfahre, welche das sind und was ein Psychotherapeut konkret macht!
Psychotherapeuten arbeiten als Angestellte im Gesundheitswesen z.B. in Krankenhäusern, psychiatrischen Kliniken oder Vorsorge- und Rehabilitationskliniken. Auch in Heimen oder in Jugend- und Familienberatungsstellen können sie zum Einsatz kommen. Das Ziel vieler Psychotherapeuten bleibt aber die selbständige Berufsausübung in einer eigener Praxis.
Verdienstmöglichkeiten eines Psychotherapeuten/einer Psychotherapeutin
Als Angestellte im Gesundheitswesen unterliegt die Vergütung von Psychotherapeuten zumeist Tarifverträgen, als Beschäftigter von Bund und Kommunen etwa dem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD). Hier kann das Einkommen je nach Eingruppierung und Entgeltstufe in der Regel zwischen 3.500 und 5.000 Euro im Monat liegen. In der privaten Wirtschaft bestehen entweder auch Tarifverträge oder die Einkommen sind an diese angelehnt. Die Vergütungshöhe kann sich nach folgenden Kriterien richten: Berufserfahrung, Verantwortung, Komplexität der Aufgaben, Zusatzausbildungen.
Das Einkommen von selbständigen Psychotherapeuten differiert naturgemäß erheblich, so dass keine allgemeingültige Aussage darüber getroffen werden kann. Die Vergütung für einzelne Behandlungen richtet sich nach der Gebührenordnung für Psychotherapeuten (GOP).
Allgemeines zum Berufsbild "Psychotherapeut"
Psychotherapeuten suchen nach der Ursache der Störung.Ein Psychotherapeut sitzt mit großem Block auf dem Schoß neben der Couch, auf der der Patient liegt, und stellt diesem unangenehme Fragen. In Filmkomödien und Sketchen mag das zutreffen, in der Realität sieht eine Psychotherapie-Sitzung häufig aber ganz anders aus. Die Couch muss nicht sein und das Examieren des Patienten schon fünfmal nicht. Vielmehr versucht der Psychotherapeut gemeinsam mit dem Leidenden, die Ursachen der psychischen oder psychosomatischen Störung zu ermitteln und bestenfalls aufzulösen.
Der erste Behandlungsschritt ist die Anamnese, das heißt, du erhebst die Krankheitsgeschichte deines Patienten und stellst eine Diagnose - beispielsweise Depression, Zwangsstörung, Essstörung oder Angststörung. Organische Ursachen für die vorliegende Erkrankung müssen ausgeschlossen werden. Auf Basis der Diagnose wählst du eine geeignete Therapiemethode, etwa die psychologisch oder psychoanalytisch fundierte Verhaltenstherapie. Zudem entscheidest du, ob der Patient einzeln oder in der Gruppe therapiert werden soll. Bestandteile einer Therapie können unter anderem Rollenspiele oder das Operieren mit Puppen und Ähnlichem sein. Vielleicht arbeitest du auch vorbeugend mit Risikopatienten oder betreust die Genesung organisch erkrankter Menschen wie Krebspatienten.
In jedem Fall erhältst du als Psychotherapeut stets tiefe Einblicke in die Intimsphäre und Gefühle deiner Patienten. Es entsteht ein Vertrauensverhältnis, das durch deine Schweigepflicht geschützt ist. Von deiner Person wird erwartet, dass du mit Aggressionen, Tränen und sonstigen Gefühlsäußerungen des jeweiligen Patienten geduldig und konstruktiv umzugehen vermagst. So sehr du einfühlsam Anteil nimmst am Schicksal deiner Klienten, so stark musst du dich innerlich davon distanzieren können, um dein eigenes Leben gesund zu führen. Du darfst dich also nicht in die Probleme verwickeln (lassen). Eine sehr schwierige Aufgabe, der sicherlich nicht jeder gewachsen ist.
Neben dem Eigentlichen - sprich dem Therapieren - fallen eine Menge Verwaltungsaufgaben an, die bei der Dokumentation der Therapien und in der Zusammenarbeit mit den Krankenkassen entstehen.
Informationen zur psychotherapeutischen Ausbildung
Ehe du tatsächlich als Psychotherapeut arbeiten darfst, musst du einen enormen Ausbildungsweg zurücklegen. Er beginnt mit einem Hochschulstudium in Psychologie, Psychiatrie (Medizin) oder Pädagogik (falls du mit Kindern und Jugendlichen arbeiten willst). Nach Abschluss des Studiums, das bereits fünf bis sechs Jahre beanspruchen kann, folgt eine drei- bis fünfjährige Ausbildung zum Psychotherapeuten. Im Zuge dieser Ausbildung lernst du das Schwerpunkt-Therapieverfahren deiner Wahl von Grund auf kennen und anwenden. In der Regel triffst du deine Entscheidung zwischen der analytischen, tiefenpsychologischen und verhaltenspsychologischen Ausrichtung. Am Ende erhältst du die staatliche Zulassung, Approbation genannt. Zudem brauchst du häufig eine Zulassung der Kassenärztlichen Vereinigung, damit du Patienten auf Krankenschein behandeln und mit den gesetzlichen Krankenkassen abrechnen kannst.
Einfühlungsvermögen ist ein wichtiges Kriterium.Arbeit findest du unter anderem in
- Praxen,
- Krankenhäusern,
- psychiatrischen Kliniken und/oder
- psychosomatischen Betreuungseinrichtungen.
Nach mehrjähriger Erfahrung ist es dir eventuell auch möglich, dich selbständig zu machen und eine eigene Praxis zu eröffnen. Auch nach Abschluss deiner Ausbildung hast du die Pflicht, dich kontinuierlich weiterzubilden. Geeignete Schulungen gibt es zuhauf. So kannst du dir beispielsweise ergänzende Therapiemethoden aneignen. Aufgrund der Tatsache, dass immer mehr Menschen mit psychischen Belastungen unterschiedlichster Art zu kämpfen haben, hat ein gut ausgebildeter Psychotherapeut gute Chancen auf einen positiven beruflichen Werdegang.
Empfohlene persönliche Voraussetzungen
Die immensen Anforderungen, die an einen Psychotherapeuten gestellt sind, wurden bereits angedeutet. Du brauchst sehr viel Einfühlungsvermögen und eine ausgeprägte Kommunikationsfähigkeit. Zudem solltest du selbst psychisch stabil sein und diskret arbeiten können. Ein grundlegendes Interesse an Psychologie und Medizin muss vorhanden sein - ebenso wie die allgemeine Freude am Umgang mit Menschen.
Das sind passende berufliche Alternativen
Ist dir die aufwändige Ausbildung zum Psychotherapeuten zu viel, belässt du es am besten beim Studium der Psychologie, Pädagogik oder psychiatrischen Medizin. Auch eine Ausbildung zum Physiotherapeuten könnte eventuell interessant für dich sein, wenngleich du dich da mit dem Körper und nicht der Psyche des Menschen befasst.
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