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Kaninchenhaltung

Kaninchen im Freigehege beim Fressen Kaninchen sollten täglich Auslauf bekommen.

Wie sollte man Kaninchen halten?

Vor dem Kauf eines Kaninchens sollte man sich darüber Gedanken, wie man die Haltung des Tieres gestalten möchte. Entscheidend sind dabei die Anzahl der Tiere, der zur Verfügung stehende Platz, die Klimabedingungen vor Ort sowie die gewünschte Rasse, also die Größe der Tiere. Nach Klärung dieser Faktoren kann man sich für eine der im Folgenden vorgestellten Haltungsformen entscheiden.

Inhaltsverzeichnis

  1. Wie viele Kaninchen sollte man halten?
  2. Kaninchenhaltung drinnen oder draußen?
  3. Wie groß muss das Gehege sein?
  4. Einrichtung des Käfigs
  5. Freilauf der Kaninchen
  6. Richtige Ernährung für Kaninchen
  7. Pflegetipps

Haltung alleine oder in Gruppen?

Keine Einzelhaltung

Von der Einzelhaltung von Kaninchen ist dringend abzuraten. Kaninchen leben naturgemäß in einer Gruppe - es bilden sich Pärchen und es gibt eine Rangordnung. Kaninchen sind sehr soziale Tiere: sie kuscheln, putzen sich, spielen miteinander und geben sich gegenseitig Sicherheit. Wenn Sie sich für ein Kaninchen entscheiden, sollten Sie also mindestens einen Artgenossen hinzuholen. Noch besser als die Haltung von zwei Kaninchen ist die Haltung zu dritt. Dann leiden die Tiere auch im Krankheits- oder Todesfall nicht unter Einsamkeit.

Die Einzelhaltung sollte nur eine Ausnahme sein und nie über längere Zeit andauern. Eine Ausnahme stellt z.B. der kürzliche Tod eines der Kaninchen dar oder ein frisch kastriertes Tier. Dann müssen Sie sich aber besonders stark um das einzelne Tier kümmern.

Kaninchenhaltung Gruppe Kaninchen brauchen Artgenossen - ein Mensch kann diese nicht ersetzen.

Welche Konstellationen sind möglich?

Generell verstehen sich Paare aus Männchen und Weibchen am besten - hier kann es aber schnell zu Nachwuchs kommen, wenn keines der Tiere kastriert oder sterilisiert ist. Gleichgeschlechtliche Tiere verstehen sich in der Regel bis zur Geschlechtsreife gut, danach kann es aber zu Problemen kommen, vor allem bei Rammlern. Das gilt übrigens auch, wenn es sich um Geschwister handelt. Problematisch kann auch die gemeinsame Haltung von Eltern- und Jungtieren sein. Egal ob sich die Tiere von Anfang an kennen oder neu vergesellschaftet werden - kastrierte Tiere verstehen sich wesentlich besser.

Drinnen oder draußen halten?

Innenstall

Bei Innenställen und -käfigen ist der richtige Standort von großer Bedeutung. Der Platz muss frei von Zugluft sein, sollte nicht in der Nähe einer Heizung, Stereoanlage oder eines Fernsehers sein. Im Zweifelsfall ist ein Belüftungssystem ratsam, um ein gutes Stallklima zu gewährleisten. Eine Temperatur von 18-20°C ist optimal.

Der Käfig der meist aus einer Kunststoffwanne und einer Gitterhaube besteht, sollte nicht kleiner als ein Quadratmeter sein (kleine Kaninchen). Prinzipiell gilt: je größer desto besser. Eine Bodenwanne mit 15 bis 20 cm Höhe reicht aus, damit die Kaninchen die Einstreu nicht aus dem Käfig scharren. Das Gitteroberteil kann man in der Regel vom Plastikunterbau abnehmen, um den Käfig leicht reinigen zu können.

Bei der Haltung drinnen sollte dem Kaninchen trotzdem am besten täglich beobachteter Freilauf (in der Wohnung) zur Verfügung stehen, egal wie groß der Käfig ist.

Kaninchenhaltung in der Mietwohnung

Die Haltung von Kaninchen darf generell nicht verboten werden. Kaninchen zählen als Kleintiere und dürfen auch in der Mietwohnung nicht verboten werden, solange es sich nicht um zu viele Tiere handelt oder Sie Kaninchen züchten wollen. In der Mietwohnung wird die Kaninchenhaltung in der Regel als Käfighaltung verstanden. Das Tier soll also nichts beschädigen können. Es bietet sich also an, ein eigenes Gehege für die Tiere einzurichten, das die Tiere nicht verlassen können und bei Kot und Urin den Boden der Wohnung nicht beschädigen können. Freilauf gehört aber zur artgerechten Tierhaltung und ist deshalb trotzdem genehmigt.

Solange die Kaninchen also keine Schäden anrichten und die Wohnung nicht stark verunreinigen, ist ihre Haltung in der Mietwohnung erlaubt - auch der Freilauf.

Dasselbe gilt übrigens auch für den Mietgarten. Voraussetzung ist jedoch, dass Gehege oder Stall jederzeit verschoben werden können und nicht fest im Boden verankert sind.

Außenstall

Kaninchen draußen Kaninchen sollten auch draußen vor Beutetieren geschützt sein und nicht entwischen können.

Ein Außenstall bietet für Tiere und Halter einige Vorteile. Die Stallanlage lässt sich bei ausreichendem Platz in der Regel gut in den Garten oder Hof integrieren. Die Tiere sind verhältnismäßig frei und ihnen wird ein Leben geboten, das ursprünglicher ist als in einem Zimmerkäfig. Natürlich muss der Halter für einen ausreichenden Schutz vor jeglichen Witterungseinflüssen wie Hitze, Regen, Schnee und Zugluft und vor Gefahren wie Ungeziefer und Stallräubern sorgen.

Dazu sollte man beim Bau hartes Holz verwenden. Dieses wird außerdem nicht so schnell von den Kaninchen angenagt. Das Holz sollte glatt und frei von Löchern, Rissen und Spalten sein. Dies ist auch für den Schädlingsbefall wichtig, da glattes Holz weniger schnell angegriffen wird. Eine zusätzliche Lasur ist zu empfehlen. Achten Sie dabei unbedingt darauf, dass sie keine giftigen Mittel verwenden!

Die wichtigsten Punkte im Überblick

  • Das Dach mit Bitumen/Dachpappe versiegeln
  • Standort am besten unter einem Laubbaum
  • Ungiftige und geruchsfreie Lasur verwenden
  • Rückseite nach Westen positionieren
  • Schutzhüllen gegen schlechtes Wetter nur bei ausreichender Belüftung
  • Standfüße des Stalls, bzw. Boden versiegeln
  • Bodenwanne zum Schutz vor Urinschäden
  • Schutz vor anderen Tieren gewährleiten
Kaninchen Versteck Egal ob drinnen oder draußen - Kaninchen sollten sich immer verstecken können.

Kaninchenhaltung auf dem Balkon?

Die Haltung auf dem Balkon ist eine gute Alternative zur Außenhaltung. Hier kann nicht nur ein Stall, sondern auch ein Gehege für Freilauf aufgestellt werden. Die Tiere sollten sich zumindest tagsüber frei bewegen können. Außerdem muss Schutz vor Raubvögeln, Hitze und Kälte gewährleistet werden.

Stellen Sie Ihren Kaninchen ausreichend Versteck- und Beschäftigungsmöglichkeiten zur Verfügung. Außerdem können Sie den Tieren beibringen, eine Katzentoilette für ihr Geschäft zu verwenden. Sichern Sie den Balkon ab, damit die Tiere nicht durch kleine Ritzen oder Spalten entwischen können. Zudem sollten Sie natürlich nichts beschädigen können (z.B. Geländer).

Wie groß muss das Gehege sein?

Die Größe des Geheges richtet sich immer nach der Größe der Tiere selbst und der Anzahl der gemeinsam gehaltenen Kaninchen. Für die Haltung von zwei bis drei kleineren Kaninchen empfiehlt der Tierschutzbund folgende Maße:

  • Mindestgröße von Käfig oder Gehege (bei Innenhaltung): 0,75 x 1,5 m
  • Empfohlene Mindestgröße für ein Freilaufgehege: 3 x 2 m - Höhe 0,75 m

Man kann einen Kaninchenstall selbst bauen oder ein fertiges Gehege im Baumarkt oder im Internet kaufen.

Einrichtung des Käfigs

Einstreu oder Gitterboden?

Neuseeländer Kaninchen in Stall Kaninchen bevorzugen Einstreu, da sie dort auch wühlen können.

Die natürlichste Form in Bezug auf die Einrichtung ist die Haltung der Kaninchen auf Einstreu. Altbewährt sind hier Stroh von Weizen, Hafer oder Gerste oder staubfreies Einstreu wie Holzspäne. Immer beliebter werden gehäckseltes Stroh, beziehungsweise Strohpellets. Kaninchen fühlen sich in eingestreuten Ställen sehr wohl, der Arbeitsaufwand beim Reinigen ist jedoch nicht zu unterschätzen.

Deswegen gibt es alternativ die Möglichkeit, die Tiere auf Gitterböden zu halten, bei denen der Kot direkt in eine Wanne fällt. Es ist die hygienischste Lösung, bei der zusätzlich sehr wenig Mist produziert wird. Dem stehen allerdings eine verhältnismäßig unnatürliche Umgebung für die Tiere und sehr hohe Anschaffungskosten gegenüber. Darüber hinaus ist darauf zu achten, dass die Gitterböden den Vorschriften entsprechen, um bei den Tieren keine Verletzungen zu riskieren. Empfohlen werden Stanzgitterböden mit Verzinkung, einer Maschenweite von 15 x 15 mm und einer Stärke von 2,5 mm.

Viele Kaninchen können übrigens darauf trainiert werden, nur eine bestimmte Ecke für ihr Geschäft zu benutzen. Das spart Ihnen Zeit und Einstreu. Die entsprechende Ecke sollten Sie übrigens wöchentlich reinigen und mit neuem Einstreu versehen.

Versteckmöglichkeiten

Kaninchen sollten die Möglichkeit haben, sich zu verstecken. Egal ob bei Innen- oder Außenhaltung ist es deshalb wichtig, dass den Kaninchen mindestens eine Höhle, ein Häuschen oder Ähnliches zur Verfügung steht. Darin sollten zumindest zwei der Tiere Platz haben, außerdem sollte pro Tier eine Versteckmöglichkeit bereitstehen. Achten Sie darauf, dass Häuschen ein Flachdach besitzen, am besten mehrere Ausgänge haben und nicht aus Plastik, sondern Naturmaterial sind. Im Käfig können übrigens mehrere Etagen geschaffen werden, auf denen sich Versteckmöglichkeiten befinden. So entsteht mehr Raum für die Kaninchen.

Einrichtung für die Fütterung

Kaninchen bei Futterschüssel Näpfe oder Trinkflaschen müssen regelmäßig gereinigt werden.

Zur Ernährung der Kaninchen muss der Stall oder Käfig mit Näpfen, Raufen und Tränken ausgestattet sein. Der Bedarf an Flüssigkeit ist bei Kaninchen sehr groß. Bei Wassermangel drohen empfindliche Störungen, die die Gesundheit Ihres Tieres dauerhaft schädigen können. Pflicht von Haltern und Züchtern ist daher die ausreichende Versorgung: Wasser kann sowohl in Näpfen als auch in Tränken gereicht werden.

Wichtig bei Näpfen

Näpfe müssen standfest sein und eine Glasur zur besseren Reinigung haben. Bei den Näpfen haben sich schwere, glasierte Steingutgefäße bewährt. Das Kippen der Steingefäße steht in der Regel außer Frage; zudem können sie nur schwerlich von den Tieren im Käfig umhergeschoben werden. Sehr nützlich sind Näpfe mit einer sogenannten "Rauskratzsperre", die ein unnötiges Herausscharren des Futters verhindert. Raufen sind sinnvoll, damit Grünfutter und Heu nicht auf dem Boden liegen müssen und verunreinigt werden. Näpfe aus entsprechenden Naturmaterialien ähneln den Gegebenheiten der Wälder und sind leicht zu reinigen.

Preiswerter präsentieren sich oftmals Exemplare aus Plastik. Der naheliegende Nachteil der Näpfe ist allerdings, dass sie schnell verunreinigen und auskippen. Hier gibt es jedoch Abhilfe durch besonderes Design mit gewölbtem Rand, sodass diese Probleme zumindest reduziert werden. Dennoch wird von Plastiknäpfen eher abgeraten.

Wichtig bei Tränken

Um den Durst der Tiere zu stillen, werden Tränken empfohlen, da Wasser in auf dem Boden stehenden Gefäßen schnell unrein wird. Darüber hinaus kann der Halter einfacher nachvollziehen, wie viel das Tier bereits getrunken hat und sieht sofort, wenn das Wasser zu Neige geht. Tränken gibt es in unterschiedlichen Ausführungen mit Saug- oder Nippelvorrichtung. Letztere setzen sich allmählich gegenüber der Saugvariante durch.

Doch auch Tränken haben ihre Nachteile. So bildet sich an der Innenseite schnell ein schleimiger Belag aus Algen und Bakterien, weshalb das Gefäß ebenfalls mindestens täglich gereinigt werden muss. Farbige Flaschen sind transparenten vorzuziehen, weil sich in jenen durch die Lichtdurchlässigkeit schneller Algen im Wasser bilden. Ein weiterer Nachteil ist bei Außenställen die Gefahr im Winter, dass das Mundstück unbemerkt vereist. Viele Tiere müssen außerdem erst an die Tränken herangebracht werden und lernen, wie sie an die Flüssigkeit herankommen.

Fazit - Tränke oder Näpfe?

Ob Trinknäpfe oder Tränken - beide Optionen bieten Vor- und Nachteile. Ein Kompromiss ist das Aufstellen beider Arten von Gefäßen. So haben Sie zwar mehr zu reinigen, aber das Kaninchen kann selbst entscheiden, mit welchem Gefäß es besser zurecht kommt. Stellt sich ein Favorit heraus, können Sie sich immer noch entscheiden. 

Freilauf

Freilauf Kaninchen Wohnung Freilaufende Kaninchen in der Wohnung sollten immer beaufsichtigt werden.

Wichtig für artgerechte Haltung

Es nicht ungefährlich, Nager in der Wohnung frei laufen zu lassen. Andererseits ist es natürlich und notwendig, dass Kaninchen des Öfteren aus dem Käfig herausgenommen werden - reine Käfighaltung wäre für die bewegungsfreudigen Tiere eine Qual: Sie verfetten, die Muskeln verkümmern, und das Herz-Kreislauf-System wird zunehmend schwächer; kurz gesagt wird die Lebenserwartung des Kaninchens empfindlich verkürzt.

Gefahren beim Freilauf in der Wohnung

Wenn Sie Ihr Kaninchen also in die Wohnung lassen, lassen Sie es nie ohne Aufsicht, es sei denn, der Raum ist für Kaninchen gesichert. Potentielle Gefahren für Kaninchen sind:

  • Elektrokabel
  • Chemikalien aller Art
  • Viele Topfpflanzen und Blumen
  • Plastik
  • Gegenstände, die leicht kippen können
  • Andere Haustiere
  • Kleinkinder

Freilaufgehege empfohlen

Blaue Wiener Freilaufgehege Täglicher Freilauf im Außengehege kommt einer artgerechten Haltung zu gute.

Außerdem sollte man beachten, dass Kaninchen gerne knabbern, beispielsweise an Stuhlbeinen, Tapeten oder Bettpfosten. Das größte Vergnügen für Kaninchen ist über eine Wiese zu hoppeln und an Grashalmen zu knabbern. Dafür eignet sich ein Freilaufgehege, das der Fachhandel bietet, oder das sich ein Bastler aus Hasendraht und Holzlatten selbst baut. Wichtig ist ein Dach über dem Auslauf. Zum einen hindert es das neugierige Kaninchen daran, drüber zu springen und stiften zu gehen, zum anderen schützt es die Nager vor Feinden wie Katzen, Vögeln oder Hunden. Das Freilaufgehege darf nicht in der prallen Sonne oder neben giftigen Pflanzen stehen. Zu lange sollte das Tier jedoch nicht ohne Aufsicht bleiben - schnell ist ein Loch gebuddelt, durch das es entwischen kann.

Im Ratgeber Was dürfen Hasen nicht fressen? erfahren Sie, welche Pflanzen Sie außerhalb der Reichweite von Nagern positionieren sollten - andernfalls drohen Unverträglichkeiten oder gar dauerhafte Gesundheitsschäden.

Ernährung - Essen und Trinken

Bitte beachten Sie, dass alle Näpfe oder Trinkflaschen regelmäßig gereinigt werden müssen (mehrmals wöchentlich). Sonst können sich Keime verbreiten und eine Gefahr für die Gesundheit Ihrer Kaninchen darstellen. Stellen Sie außerdem ausreichend viele Quellen für Futter & Wasser zur Verfügung, vor allem, wenn Sie mehrere Kaninchen halten. Die Temperatur des Wassers sollte 8°C nicht unterschreiten. Um dies sicherzustellen, befüllen Sie das Gefäß vor der Fütterung mit lauwarmem Wasser.

Nachdem die Tiere gefressen haben, wiederholen Sie den Vorgang und stellen Sie für die Zeit bis zur nächsten Fütterung neues Wasser zur Verfügung. Die benötigte Wassermenge hängt von verschiedenen Faktoren wie der Außentemperatur, der Luftfeuchtigkeit, dem Futter sowie der Größe, dem Gewicht und dem Alter eines Tieres. Trächtige und säugende Häsinnen haben einen erhöhten Wasserbedarf. Die Beigabe von etwas Milch ist hier beliebt.

Ausführliche Informationen zum richtigen Futter finden Sie in unserem Ratgeber "Was fressen Kaninchen?"

Pflegetipps

Kaninchen sind von Natur aus sehr reinliche Tiere, die sich selbst regelmäßig putzen. Der Tierbesitzer sollte sein Kaninchen im täglichen Umgang genau beobachten, damit er bemerkt, wenn sich das Tier plötzlich ungewöhnlich verhält. So erkennt man rechtzeitig, wenn Pflegemaßnahmen erforderlich sind oder wenn Krankheiten ausbrechen. Die Aufgabe des Halters besteht auch darin, dafür zu sorgen, dass das Umfeld des Kaninchens sauber und ordentlich ist, so dass sich die Nager wohl fühlen. Wenn der Stall schmutzig und ungepflegt ist, können sich zudem Keime und Bakterien ausbreiten.

Ein sauberes Zuhause: die Käfigreinigung

Die Futter- und Trinkgefäße des Zwergkaninchens müssen täglich mit heißem Wasser gereinigt werden. Dabei sollte besonderes Augenmerk auf die Nippeltränke gerichtet werden, weil sich im Nippelkopf leicht Keime festsetzen. Der gesamte Käfig oder Stall sollte einmal wöchentlich komplett gereinigt werden. Dafür die Inneneinrichtung des Stalls unter heißem Wasser abschrubben und trocknen, das gesamte Einstreu aus dem Stall entfernen, den Stall mit heißem Wasser auswaschen und trocknen lassen, danach alles frisch einstreuen.

Der tägliche Körpercheck

Beim täglichen Schmusen und Streicheln bietet es sich an, das Kaninchen durchzuchecken. Man befühlt sanft den Körper des Tieres auf Verhärtungen oder kleine Wunden, die sich infizieren könnten. Fell, Krallen und Zähne müssen dabei kontrolliert werden. Das Augenmerk liegt insbesondere auf der Afterregion, die stets sauber und nicht kotverschmiert sein sollte.

Das Haarkleid pflegen

Im Herbst und im Frühjahr wechselt das Kaninchen sein Fell. Lebt das Tier das ganze Jahr im Freien, kann man das gut beobachten. Kaninchen, die in der Wohnung leben, haaren nicht so intensiv, dafür über einen längeren Zeitraum. Im Fellwechsel muss das Kaninchen öfter gebürstet werden. Dazu eignet sich eine Naturborstenbürste, mit der das Fell mit dem Strich gebürstet wird. Selbstverständlich sind langhaarige Kaninchen pflegebedürftiger als Kaninchen mit normal langem Fell. Ihr Haarkleid verfilzt leichter, sie sind auf das tägliche Bürsten angewiesen.

Wenn sich das Kaninchen selbst putzt, verschluckt es beim Felllecken lose Haare. Diese können sich im Magen-Darm-Trakt zu Ballen, so genannten Bezoaren, verklumpen und Verdauungsstörungen verursachen. Regelmäßiges Bürsten und Kämmen beugt dem vor. Ein Kaninchen darf nicht gebadet oder geduscht werden. Ausnahme ist kotverklumptes Fell am After, das abgeschnitten werden sollte. Reste können mit einer Kamillenlösung aufgeweicht werden.

Krallen stutzen

An den Vorderpfoten hat das Kaninchen jeweils fünf, an den Hinterpfoten vier Krallen. Die Krallen des Kaninchens wachsen stets nach, da es sich hier um ihr Buddel-Werkzeug handelt. In der Wohnung nutzen sich die Krallen jedoch nicht von alleine ab. Darum müssen die Krallen regelmäßig kontrolliert und gekürzt werden. Werden die Krallen zu lang, biegen sie sich nach innen, und das Tier kann nur noch unter Schmerzen laufen.

Eine spezielle Krallenzange ist im Fachhandel erhältlich, allerdings sollte sich der Tierbesitzer das Krallenschneiden einmal vom Tierarzt zeigen lassen. Die Blutgefäße schimmern bei hellen Krallen durch das Horn durch, dunkle Krallen sollte man mit einer Taschenlampe beleuchten, dann ist der „lebende“ Teil auch gut zu sehen. Rund sieben Millimeter über den Blutgefäßen müssen die Krallen geschnitten werden.

Zähne regelmäßig kontrollieren

Etwa zehn Zentimeter pro Jahr wachsen die Zähne des Kaninchens. Sie nutzen sich auf natürliche Art und Weise ab, wenn dem Nager ausreichend Grünpflanzen, Heu, Zweige und Hölzer angeboten werden. Körner und Pellets werden vom Kaninchen oft zwischen den Backenzähnen eher zerquetscht als zermahlen. Die Folge können Zahnprobleme sein.

Daher sollten auch die Zähne einer regelmäßigen Kontrolle unterzogen werden. Solange die oberen Schneidezähne knapp über die unteren greifen (Scherengebiss), ist alles in Ordnung. Weitere Informationen erhalten Sie im Ratgeber zur Zahnpflege bei Haustieren.


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