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Die Lebenserwartung von Kaninchen
Kaninchen sind vor allem bei Kindern beliebte Haustiere. Wenn Kinder jedoch den Wunsch nach einem Kaninchen äußern, ist es ratsam, keine vorschnelle Entscheidung zu treffen. Vor der Anschaffung sollten gewisse Informationen zur Haltung und Lebensweise eingeholt werden. Wie alt können die kleinen Hasen werden? Die Lebenserwartung trägt oftmals maßgeblich zur Entscheidung für oder gegen ein Haustier bei. Werden Tiere mehrere Jahre alt, muss sich schließlich gefragt werden, ob auch in einer späteren Lebensphase noch genug Zeit vorhanden ist, um die Verantwortung für den tierischen Mitbewohner zu übernehmen.
Inhaltsverzeichnis
Wie alt werden Kaninchen?
- Das Durchschnittsalter von Kaninchen beträgt ca. 8 bis 10 Jahre.
- Ein Kaninchenjahr enspricht dabei ca. 8 Menschenjahren. Ein 10 Jahre altes Kaninchen wäre somit ein 80jähriger Senior in Menschenjahren.
- Wildlebende Kaninchen werden hingegen nur 1-2 Jahre alt.
- Durch die Überzüchtung sinkt jedoch die Lebenserwartung der Kaninchen.
Ab wann ist ein Kaninchen alt?
Ein Kaninchen gilt in der Regel ab einem Alter von sechs Jahren als Senior. Ist die Herkunft des Tieres nicht geklärt, ist es immer schwierig, das Alter eines Kaninchens korrekt einzuschätzen.
Kaninchen Alter abschätzen
Anhand einiger Zeichen der äußeren Erscheinung und des Verhaltens kann man das Alter grob abschätzen. Hierzu zählen:
- ergrauendes Fell (graue Haarspitzen)
- Eintrübung der Augen
- Appetitlosigkeit bzw. verminderte Futteraufnahme
- Unfähigkeit zum Überwinden von Hindernissen und Erhöhungen
- Schreckhaftigkeit
- vermehrtes Ruhen und Schlafen sowie eine verminderte Aktivität
Vor allem bei Kaninchensenioren sind regelmäßige Besuche beim Tierarzt (alle sechs Monate) besonders wichtig. Ab und an kann auch das Geben von Vitamin B12 durchaus sinnvoll sein und für ein besseres Wohlbefinden des Tieres sorgen. Außerdem gilt es sich stets auf die Bedürfnisse seines Kaninchens einzustellen. Zeigen Kaninchen bestimmte Alterungserscheinungen auf, sollten beispielsweise extreme Erhöhungen und schwierige Anordnungen von Tunneln oder dergleichen vermieden werden. Weiterführende Infos erhältst Du im Kaninchen-Ratgeber Was muss ich beim häuslichen Gesundheitscheck beachten?
Überzüchtung führt zu gesundheitlichen Problemen
Man sollte sich allerdings durchaus darüber im Klaren sein, dass die zunehmende Überzüchtung in den letzten Jahren dem Kaninchen geschadet hat. Obwohl die medizinische Versorgung stets besser wird, muss aus diesem Grund leider von einer sinkenden Lebenserwartung gesprochen werden. Kaninchen sind heutzutage im Allgemeinen sehr viel anfälliger für Krankheiten. Sie haben mit neuen gesundheitlichen Problemen zu kämpfen wie z. B.
- gravierenden Zahnfehlstellungen, die dadurch hervorgerufen werden, dass der Kopf immer kleiner gezüchtet wird, um den Niedlichkeitsfaktor zu erhöhen.
- Bei Widderkaninchen wiederum, die ihre Schlappohren ebenfalls züchterischer Kreativität verdanken, kommen Ohrenprobleme sehr viel häufiger vor als bei Kaninchen mit normalen Löffeln.
Sehr wichtig ist daher der Hinweis, bei Krankheitssymptomen sofort einen Tierarzt aufzusuchen, ganz gleich ob das Tier erst ein Jahr alt ist oder zehn. Kaninchen verbergen Krankheiten sehr lange. Dies ist ein natürliches Verhalten, das Hauskaninchen aus dem Reich der Wildtiere übernommen haben, bei denen kranke und schwache Tiere aus der Kolonie ausgeschlossen werden. In der Natur liegt die durchschnittliche Lebenserwartung übrigens weit unter der unserer Hauskaninchen. Die meisten Kaninchen in freier Natur überleben bereits das erste Jahr nicht.
Diese Faktoren beeinflussen die Lebenserwartung der Kaninchen
Gute Pflege der Kaninchen
Auch wenn es keine Garantie für ein langes Leben gibt, setzt das Erreichen eines hohen Alters natürlich eine gute Pflege voraus. Hierunter fällt die regelmäßige Reinigung des Kaninchenstalls. Dabei sollte das Streu wöchentlich ausgetauscht werden. Im gleichen Zuge sollten die Böden mit heißem Wasser gereinigt werden. Der Futternapf und die Trinkgefäße sollten dabei sogar täglich gereinigt werden.
Artgerechte Haltung der Tiere
Für die Wohnungshaltung gilt: Je größer der Käfig, desto besser. Ein Außenstall mit zusätzlichem Freigehege bietet jedoch für Kaninchen einige Vorteile. Sie sind verhältnismäßig frei und ihnen wird ein Leben geboten, das ursprünglicher ist als das in einem Zimmerkäfig. Natürlich müssen Halter in diesem Fall für einen ausreichenden Schutz vor jeglichen Witterungseinflüssen wie Hitze, Regen, Schnee und Zugluft und vor Gefahren wie Ungeziefer und Stallräubern sorgen. Wichtig ist zudem, dass mindestens zwei Tiere zusammen gehalten werden, da die Hoppler von Natur aus Gruppentiere sind und sich allein schnell einsam fühlen. Weitere Infos findest Du in unserem Ratgeber zum Thema Kaninchenhaltung.
Die richtige Ernährung
Auch in puncto Ernährung gilt es einige Dinge zu beachten. Werden Kaninchen mit Trockenfutter, Knabberstangen, Drops etc zu kalorienreich ernährt, setzen sie Fett an: Die Leber verfettet und die Lebenserwartung der Tiere sinkt erheblich. Für ein gesundes und langes Leben ist eine rohfaserreiche Ernährung unabdingbar. In erster Linie sollte daher gutes Heu stets in großen Mengen zur Verfügung stehen. Dieses ist gleichsam wichtig für den Abrieb der ständig nachwachsenden Zähne. Weiterhin gehört zu einer gesunden Kaninchen-Ernährung das regelmäßige aber nicht übermäßige Füttern von frischem Obst und Gemüse, Kräutern, Ästen, Wurzeln und Blüten. Was es sonst noch zum Thema Kaninchenernährung zu beachten gibt, findest Du im Ratgeber Die richtige Ernährung für Dein Kaninchen.
Fazit
Trotz tendenziell sinkender Lebenserwartung aufgrund von Überzüchtung, können Kaninchen ein stattliches Alter erreichen. Vor einer Anschaffung sollte sich daher gut überlegt werden, ob die Bereitschaft besteht, diese jahrelange Verpflichtung und Verantwortung einzugehen. Die Bedürfnisse von Kaninchen können nicht ein- oder ausgeschaltet werden. Die niedlichen Kleintiere sind stets auf das Wohlwollen Ihrer Menschen angewiesen.
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